Teile passen nicht mehr zusammen




Alles was zum Thema Querflöte gehört, aber nirgendwo reinpasst

Moderator: Muri

Teile passen nicht mehr zusammen

Beitragvon Jerry V. » 07.02.2017, 00:11

Hallo Ihr

Ich, bzw. meine Tochter hat ein Problem mit ihrer Querflöte.

Das Instrument ist von Yamaha, hat um die 600 Euro gekostet und ist mitlerweile ca. 1/2 Jahr alt.

Sie spielt unter anderem in der Schule in einer Flötenklasse. Und bis letzte Woche war auch alles gut.

Nun kam sie gestern mit ihrer Querflöte zu mir und sagte das sie sie nicht mehr auseinander bekommt. Genauer gesagt, der untere Teil saß bombenfest in dem langen Stück. Vorher ließ sich alle gut und leicht zusammen stecken. Und natürlich wieder auseinander nehmen. Es hat sehr viel Kraft und Angstschweiß meinerseits gekostet, die beiden Teile wieder zu trennen. Wenn ich sie jetzt wieder zusammen fügen will, geht es bis zu den letzten 2-3 Millimetern relativ leicht. Dann habe ich das Gefühl, das die Rohre konisch werden. Es würde nur mit Kraft weiter gehen. Die Teile lassen sich bis kurz vor´m Ende auch leicht gegeneinander verdrehen, so das die Rohre nicht eingedrückt, also unrund, sein können. Meine Tochter sagt auch, das mit der Querflöte nicht passiert sei. Es sind auch keinerlei Beschädigungen zu sehen.

Jetzt meine Frage: Werden die Teile bei der Herstellung aufeinander eingepasst, oder sind alle Flöten gleich.
Wir erörtern nämlich hier die Frage, ob die Kinder möglicherweise beim Putzen in der Klasse, Teile der Flöten miteinander vertauscht haben könnten. Aber auf beiden Teilen ist ein kleines Dreieck an der Vebindungstelle zu sehen, damit man weiß, wie sie zueinander stehen sollen, so das die andere Flöte wohl zumindest auch eine Yamaha sein müsste.

Ich verstehe auch nicht warum die ersten 4-5 Millimeter leicht zusammen gehen und erst dann wirds schwer. Bei einen Schlag oder Sturz müsste eher das Rohrende beschädigt sein. Oder sind die Steckverbindungen schon von Haus aus konisch, so das es am Ende schwerer wird?

Ich bin immerhin ein wenig froh das es klemmt und nicht von selber auseinander fällt. Ich als Metaller würde am liebesten schon mal in die Werkstatt runter und mir Schmiegelpapier holen. Aber das wäre hier wohl nicht so angebracht denke ich. :D
Wenn wir die Flöte zusammen bauen und das untere Teil auch nur so weit reinschieben, wie es leicht geht, klingt die Flöte, zum Glück, auch wie immer.

Vielen Dank schon einmal für mögliche Antworten und ev. Tips wie ich das Problem beheben kann.

MfG,
Gerald
Jerry V.
 
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von Anzeige » 07.02.2017, 00:11

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Re: Teile passen nicht mehr zusammen

Beitragvon James Blond » 07.02.2017, 07:47

Hallo Jerry,

da ich selbst schon Probleme mit den Steckverbindungen hatte, schreibe ich kurz meinen Wissenstand dazu:

  • Die Steckverbindungen sind ganz leicht konisch, um das Zusammenstecken zu erleichtern.
  • Häufig werden sie mit etwas Stearin eingerieben, um ein Verkannten oder Festklemmen zu vermeiden.
  • Vorsicht mit Kraft: Sitzt das Endstück sehr fest, hilft auch leichtes Erwärmen.
  • Bei Beschädigung durch seitlichen Stoß oder Herunterfallen würde das Endstück wacklig auf der Verbindung sitzen.
  • Meines Wissens werden die Flötenteile jeweils zueinander angepasst, da schon geringste Abweichungen Auswirkung auf die Steckverbindung haben.
  • Eine Vertauschung der Flötenendstücke wäre eine plausible Erklärung, Yamaha-Flöten gehören zu den verbreitetsten Schülerinstrumenten.
  • Für die Flötenwerkstatt ist die Anpassung eines Verbindungsstückes durch Weiten oder Verengen eine Routineangelegenheit.

Grüße
JB
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Re: Teile passen nicht mehr zusammen

Beitragvon tityre » 07.02.2017, 10:35

Und mein Flötenbauer schimpft, wenn man die Verbindungen mit was auch immer einschmiert. :mrgreen:

Falls die Teile nicht vertauscht worden sind, kann es auch einfach sein, dass sich Schmutz oder Metallabrieb dazwischen gesetzt hat. Schmiergelpapier würde ich vielleicht nicht nehmen, aber etwas Schonenderes kann man schon versuchen. Vor allem beide Teile sauber machen.
Ich hatte mal so einen Fall und da ging das sehr gut mit Benzin, ich habe aber keine Ahnung, ob man das "darf".

Im schlimmsten Fall hat Deine Tochter beim Zusammenstecken irgendwas verkantet, aber das müsste man eigentlich sehen.

Vielleicht rufst Du einfach mal bei einem Flötenbauer an und fragst?
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Re: Teile passen nicht mehr zusammen

Beitragvon Aspi » 08.02.2017, 10:38

Noch bevor du es schriebst, war mein erster Gedanke beim Lesen, dass die Kinder die Teile vertauscht haben. Es ist schon komisch, wenn das Teil von jetzt auf gleich nicht mehr passt.
Deine Tochter soll mal die in Frage kommenden Kinder fragen, ob bei denen vielleicht das Fußteil plötzlich zu locker sitzt.
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Re: Teile passen nicht mehr zusammen

Beitragvon Jerry V. » 10.02.2017, 03:13

Moin

Vielen Dank für eure Antworten. Inzwischen kann das Vertauschen fast ausgeschlossen werden. 2 Kinder in der Flötenklasse sind allerdings diese Woche krank.

Samstag fahren wir mal zu dem Laden in dem wir die Flöte gekauft haben. Die haben dort auch eine Werkstatt. Hoffentlich ist die dann auch besetzt. Ich selbst hab mich allerdings seid dem letzten Post nicht mehr selber mit dem Instrument beschäftigt. Bin aber auch alleine schon neugierig, woher das Problem kommt.

Ich werde auf alle Fälle demnächst mal die einzelnen Teile innen mit einem Edding markieren, das man sie zweifelfrei erkennen kann. Dürfte ja eigentlich kein Problem sein.

Bis denne,
Gerald
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Re: Teile passen nicht mehr zusammen

Beitragvon James Blond » 13.02.2017, 15:27

Moin,

mich würde schon noch des Rätsels (bzw. des Endstücks) Lösung interessieren: Wie ist es ausgegangen und was war die (vermutliche) Ursache?

Grüße
JB
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Re: Teile passen nicht mehr zusammen

Beitragvon Jerry V. » 14.02.2017, 15:07

Hallo

So, unser Besuch in der Meisterwerkstatt liegt nun 3 Tage zurück.

Der Cheff sagte das er in letzter Zeit immer öfter mit Problemen bei Yamaha Querflöten zu tun hat. Und zwar seid dem Yamaha die Instrumente in, wir haben Indien verstanden, herstellen lässt. Bei unserer Flöte steht allerdings Ungarn glaube ich. Er sagte das er eher eine ältere gebrauchte Yamaha Querflöte empfehlen würde, als eine neue.

Zu unserer Flöte. Das Problem kommt daher, das sich im Material Lunker befinden, sagte er. Lunker kenne ich aus meinem Beruf als Gaseinschlüsse in Gussteilen, wenn sie zu schnell gegossen werden. Also hier denke ich, das er so eine Art Poren, oder Unebenheiten meint. Darin setzt sich Schmutz fest, der die Verbinung dann schwergängig werden lässt. Er hat dann beide Seiten gründlich gereiningt und, auch wenn es noch nicht wieder so wie im Orginal ist, meine Tochter bekommt die Teile selber wieder zusammen und auseinander.

Ich habe ihn dann mal auf Schmirgelpapier und Fett angesprochen. Kein Fett verwenden, sagte er, da es sich um eine Trockenverbindung handelt.
Und wenn überhaupt geschmirgelt werden soll, dann mit Schmirgelleinen und zwar mir solchem, das praktisch verbraucht, also fast vollständig glatt ist. Es soll die Flächen nur glätten und kein Material abtragen.

Dann sprachen wir ihn noch darauf an, daß das Kopfstück so schön leicht geht und der Fuß schwer. Das liegt daran, das die Kopf Verbindung sehr viel länger ist, sagte er. Der Fuß muss fester sein, da die Verbindung mit weniger Fläche halten muss.

Dann bekamen wir noch eine Anleitung wie man die Flöte am besten zusammen baut. Nämlich im Sitzen, die Arme nah am Körper und die Teile möglichst kurz zur Verbindungsstelle gefasst.

Bezahlen brauchte ich dann auch nichts, weil die Flöte gerade mal ein halbes Jahr alt ist. Und da es sich nicht um eine Beschädigung handelt, fiel es noch unter Gewährleistung.

Ciao,
Gerald
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Re: Teile passen nicht mehr zusammen

Beitragvon tityre » 14.02.2017, 17:00

Na dann lag ich ja mit "kein Fett", aber dafür gründlich reinigen gar nicht so schlecht. Schön, dass es jetzt wieder funktioniert und dass Ihr so einen kompetenten Flötenbauer vor Ort habt.
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Re: Teile passen nicht mehr zusammen

Beitragvon James Blond » 14.02.2017, 18:33

Pardon: Von "Fett" war hier nicht die Rede, sondern von Stearin, einer festen, wachsartigen Substanz, die weder fettet noch schmierig ist. Sie verhindert, dass vollkommen fettfreie Metallsteckverbindungen verkannten.
Bei meiner ersten Flöte lag sogar - nebst Ringhülsen für die Verbindungsteile - ein kleines Döschen mit einem Stückchen Stearin bei.

Manchmal wird zu diesem Zweck wie bei einer Blockflöte Zapfenfett empfohlen, das ist allerdings tatsächlich schmierig.

Schmirgeln würde ich überhaupt nicht empfehlen.

Grüße
JB
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