Wie lerne ich am besten spielen???




Alles was zum Thema Querflöte gehört, aber nirgendwo reinpasst

Moderator: Muri

Wie lerne ich am besten spielen???

Beitragvon Athome » 15.02.2016, 13:33

Hallo zusammen,

weiß jetzt nicht ob ich im richtigen Bereich bin, aber hab´s mal hier rein gepackt.

Ich habe mich ja schon in anderen Beiträgen vorgestellt, möchte es aber hier trotzdem nochmal kurz tun, das es das Thema braucht :)

Ich bin 39 Jahre und habe im April letzten Jahres angefangen Querflöte zu spielen und habe wöchentlich Unterricht.

Das es mein Ziel ist, irgendwann in einem Orchester, Musikverein oder einer Band (Jethro Tull lässt grüßen) zu spielen, hier meine Frage:

Wie sind eure Erfahrungen. Würdet ihr erst mal weiter Unterreicht nehemen und das Gelernte versuchen daheim umzusetzen? Ist momentan für mich ganz okay, aber zum Teil ist mir auch das Geld zu schade für nur daheim im Keller zu Üben.
Dann stelle ich mir bald die Frage, ob ich mir eine eigene Flöte kaufen soll (spiele momentan noch auf einer sehr alten von meiner Schwägerin)...da frag ich mich halt ob es sich lohnt?

Oder würdet ihr empfehlen, weiter in einem Musikverein (also kein klassisches Ufftata bitte) zu spielen, weil man da eventuell schneller vorwärts kommt? Wenn ja, wie sind da eure Erfahrungen? Was muss man können, um da einzusteiegen bzw. was sollte man spielerisch drauf haben? Weiß halt nicht, ob ich nach einem Jahr schon so weit bin...

Ich weiß, lässt sich jetzt alles nicht so pauschal beantwoten, aber vielleicht hat ja jemand ein paar nützliche Tipps was das Ganze angeht.
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von Anzeige » 15.02.2016, 13:33

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Re: Wie lerne ich am besten spielen???

Beitragvon tityre » 15.02.2016, 18:50

Zum Thema Unterricht nehmen hattest Du ja schon mal einen Thread erstellt, da will ich mich jetzt nicht wiederholen.

Du spielst noch nicht ganz ein Jahr - das ist wirklich noch nicht viel. Kann natürlich sein, dass Du ein totales Ausnahmetalent bist und jetzt schon die Shanties der Orchesterliteratur rauf und runter jodelst, aber bei mir war das nach einem Jahr noch nicht der Fall.

Schau doch mal, was es in Deiner Umgebung an Orchestern und Musikvereinen gibt. Dann schaust Du in das letzte Programm, besorgst Dir die Noten (imslp) und probierst aus, ob Du das gekonnt hättest.
Oder Du gehst einfach mal in eine Probe und guckst, was die so spielen. In Orchestern gibt es leider meist zu viele Flöten, die brauchen nur selten jemanden. Ich kenne eigentlich auch keines, in dem ich nach einem Jahr schon hätte mitspielen können.
Peter und der Wolf, Karneval der Tiere - wenn Du so was aus dem Effeff kannst, ok., aber sonst würde ich da noch was üben.

Die Musikvereine sind oft eher darauf angelegt, verschiedene Niveaus zu integrieren, da sieht es unter Umständen besser aus, aber das ist nicht meine Baustelle, da kenne ich mich nicht aus.

Auf jeden Fall würde ich nach einem Jahr definitiv noch weiter Unterricht nehmen.
Vielleicht könnte auch der Lehrer/die Lehrerin ein Ensemble aus einigen Schülern zusammenstellen, so dass ein Quartett oder ein Quintett zusammen käme? Dann könntest Du Dich ein wenig im Zusammenspiel üben und kämest aus dem Keller raus.
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Re: Wie lerne ich am besten spielen???

Beitragvon Quereinsteiger » 16.02.2016, 13:19

Ich bin über einen Musikverein ans Flötespielen gekommen und kann es aus meiner Erfahrung heraus nur empfehlen. Ich zahle hier eine jährliche Ausbildungspauschale zzgl. einer Pauschale für ein Leihinstrument und bekomme quasi ein rundum-sorglos-Paket:

  • Leihinstrument
  • Unterricht bei einer professionellen Flötenlehrerin
  • Spielen in einem "Orchester" *
  • Ablegen der Leistungsprüfungen (kein Zwang)
  • Vorspiel- und Wettbewerbserfahrung
  • Teilnahme an tollen Vereinsevents (Probenwochenende, Grillabende etc.)

Ich hatte zunächst anderthalb Jahre Unterricht ehe ich in unsere "Juniorband" kam (Kinder, Jugendliche, erwachsene Einsteiger). Hier habe ich auch Auftritte und Konzerte mitgespielt und beim vereinseigenen Vorspielnachmittag Solo-Bühnenerfahrung sammeln dürfen (oder müssen :lol: ).
Das Repertoire der Juniorband war einfach gehalten, jedoch meinem Leistungsstand entsprechend und teilweise auch fordernd. Natürlich ist es komisch, als Erwachsener Mann zwischen den ganzen Kindern und Jugendlichen (in der ersten Reihe zwischen den ganzen Flötenmädels insbesondere :lol: ), aber ich habe mich recht schnell integrieren können.

Natürlich habe ich weiterhin Unterricht erhalten und konnte ein weiteres Jahr später die Aufnahmeprüfung für das Stammorchester machen. Beim ersten Anlauf bin ich mit Bronchitis, totaler Nervosität und einem unpassenden Vortragsstück angetreten und habe die Prüfung nicht bestanden. 3 Monate später (nach einer Nasen-OP) bekam ich die Gelegenheit zur Wiederholung und habe bestanden (Danke Bert Appermont). D.h. nach fast 3 Jahren konnte ich dort mitspielen.
Allerdings war das niveaumäßig ein riesiger Sprung und ich wollte nach dem ersten Konzert (4 Monate nach Aufnahme) eigentlich wieder zurück in die Juniorband, da die zu spielenden Stücke meinen Horizont teilweise weit überschritten. Unser Dirigent hat mich jedoch überzeugt dran zu bleiben und weiterhin die Grundlagen im Unterricht zu festigen. Was ich nicht kann, das spiele ich eben nicht (fällt bei 3 ersten und 4 zweiten Flöten auch nicht weiter auf).

Inzwischen habe ich mich weiter herangekämpft, Konzerte und sogar einen Orchesterwettbewerb mitgespielt auch wenn ich mit meinen Mitflötistinnen weiterhin nicht mithalten kann (die machen das aber auch seit der Grundschule).

Wir spielen Konzerte, aber auch musikalische Begleitung von Messen. Natürlich spielen wir auch "Ufftata", aber der Schwerpunkt liegt bei konzertanten Auftritten.

Sehr lange Rede, kurzer Sinn: such dir Orchester oder Vereine in deiner Umgebung und schau einfach mal bei einer Probe vorbei. Für mich persönlich war es immer das Ziel in einem Verein/Orchester mitzuspielen. Nur im heimischen Keller (da spiele ich übrigens auch :D ) üben wäre auch für mich nichts. Solospiel ist nichts für mich, dafür bin ich viel zu nervös (eine kurze Solopassage in einem Kirchenkonzert hat mich sehr viele Nerven gekostet).
Sollte Solo doch dein Ding sein, dann sprich mit deiner Lehrerin. Meine Lehrerin hat immer Wettbewerbe in der Umgebung im Blick und versucht ihre Schüler dazu zu animieren. Sie sagt man lernt am besten mit einem konkreten Ziel vor Augen.
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Re: Wie lerne ich am besten spielen???

Beitragvon Athome » 17.02.2016, 14:30

Hallo, vielen Dank für eure Antworten. Wo bekommt man Noten für die Querflöte für zum Beispiel Peter und der Wolf und Karneval der Tiere?!?
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Re: Wie lerne ich am besten spielen???

Beitragvon Athome » 17.02.2016, 14:33

Ich nochmal :)

Du meinst auch den schnellen Teil von Peter und der Wolf?!? Wie lange braucht man denn bis man sowas in dieser GEschwindigkeit kann?
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Re: Wie lerne ich am besten spielen???

Beitragvon Quereinsteiger » 17.02.2016, 15:06

Athome hat geschrieben:Ich nochmal :)

Du meinst auch den schnellen Teil von Peter und der Wolf?!? Wie lange braucht man denn bis man sowas in dieser GEschwindigkeit kann?

Das würde ich nicht als Maßstab nehmen. Bei uns würde das die erste Flöte spielen, welche ca. 20 Jahre Erfahrung in den Fingern und etliche Prüfungen abgelegt hat.
Darüber hinaus ist Peter und der Wolf ein Orchesterstück, bei dem die Flöte nur einen Teil (eben der Vogel) darstellt. Das ist eben auch ein wichtiger Punkt: man spielt in einem Orchester / Verein nicht pausenlos. Und wenn man spielt, dann nicht immer derart im Vordergrund wie beim o.g. Stück. Das kommt halt immer sehr auf das jeweilige Arrangement an.
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Re: Wie lerne ich am besten spielen???

Beitragvon tityre » 18.02.2016, 10:47

Ich glaube, dass man niemals seriös vorher sagen kann, wie lange man braucht, um dies oder jenes zu spielen. Jeder übt anders und jeder hat auch hinterher einen anderen Anspruch an das Ergebnis.

Es war auch nur ein etwas gemeines Beispiel....Eigentlich wollte ich damit sagen, dass man schon sehr gut vorangekommen sein muss, um nach einem Jahr in einem normalen Orchester gut mitspielen zu können.

Ich versuch's mal etwas konkreter, aber natürlich unvollständig.
man sollte alle Töne beherrschen. C4 kommt äußerst selten vor, aber h4 könnte schon mal passieren.
Der Ton sollte schon etwas entwickelt sein und nicht mehr allzu sehr rauschen.
Man sollte in der Lage sein, hohe Töne so zu spielen, dass sie Sitznachbarn nicht vom Stuhl kippen oder um Ohrstöpsel bitten.
Das c1 sollte zuverlässig kommen und auch beim Dirigenten noch hörbar sein.
Es sollte eine gewisse Fingerfertigkeit vorhanden sein, Sechzehntelketten vielleicht auf 132?
Man sollte seine Intonation halbwegs im Griff haben und gut steuern können.

Das hilft vielleicht besser zur Einordnung der eigenen Fähigkeiten.
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Re: Wie lerne ich am besten spielen???

Beitragvon joy » 18.02.2016, 12:55

tityre hat geschrieben: C4 kommt äußerst selten vor, aber h4 könnte schon mal passieren.


Du meinst sicherlich h3, oder?

Ansonsten sollte man beim Spielen im Orchester auch die Aufführungen und den Faktor "Aufregung" einkalkulieren. Wenn man schon bei den Proben Schwierigkeiten hat, ist das bei Aufführungen u. U. noch schwerer. Und man muss in der Lage sein, eine ein- oder mehrstündige Probe plus anschließendem Konzert durchzuhalten.

Ich würde mich nach jetzt einem Jahr Unterricht noch nicht ins Orchester trauen. Ich spiele immer am 1. Advent in einem gemischten Orchester mit Blockflöte ein Adventskonzert mit. Beim letzten Adventskonzert habe ich mich getraut, bei einem Stück eine ganz einfache Begleitstimme mit der Querflöte zu spielen. Eigentlich sollten es drei Stücke sein, aber bei zweien habe ich schon von mir aus doch die Tenorblockflöte genommen. (Zu Hause beim Üben hat das geklappt und es waren ganz einfache Stimmen). Ich schreibe das jetzt mal aus Anfängersicht: Du musst in der Lage sein, nicht nur den Ansatz zu können, sondern auch noch genau pünktlich einzusetzen, wenn der Dirigent den Einsatz gibt. Und es ist schwerer, das Gefühl für die Töne zu haben, wenn noch viele andere Instrumente mitspielen. Man muss sich auf viel mehr Sachen gleichzeitig konzentrieren, als beim Üben zu Hause oder im Unterricht.
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Re: Wie lerne ich am besten spielen???

Beitragvon tityre » 18.02.2016, 16:28

natürlich H3.

Hab' heute Migräne, da sollte man alles, bei dem man nachdenken muss, vermeiden. :(
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