Wie seid ihr zur Querflöte gekommen?




Alles was zum Thema Querflöte gehört, aber nirgendwo reinpasst

Moderator: Muri

Re: Wie seid ihr zur Querflöte gekommen?

Beitragvon anni85 » 27.12.2012, 11:21

Ich werde meine Querflöte wohl erst am Wochenende bekommen, dennoch schreib ich hier mal meine Geschichte wie ich zur Querflöte komme...

Wie die meisten habe ich in meiner Kindheit mit Blockflöte angefangen und dann mit der Altflöte weiter gemacht. In meiner Jugend wollte ich dann Querflöte lernen, also hin zum Musikverein. Da sagten sie mir aber das Querflöte lernen nicht geht (warum weiß ich nicht mehr). Also hab ich eben Klarinette gelernt. Was auch nicht wirklich viel Spaß gemacht hat, weil es eben nur die 2.Wahl war. Jetzt nach 10 Jahren hab ich mich nun entschlossen den Traum zu verwirklichen und hab mir im Musikgeschäft eine ausgesucht die ich nun am Samstag abholen werde. Anfang Februar geht dann auch der Unterricht in der Musikschule los.
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von Anzeige » 27.12.2012, 11:21

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Re: Wie seid ihr zur Querflöte gekommen?

Beitragvon Sheepy_Hollow » 25.07.2013, 02:31

Ich habe, wie viele aus meinem Jahrgang, mit der Blockflöte begonnen. Ich war nicht überragend, bis meine Lehrerin festgestellt hat, dass ich einfach nur nicht übte, weil ich es nicht für nötig hielt (Grundschüler halt...). Als ich anfing zu üben habe ich ohne Mühe alle anderen Blockflötenschüler "ausgestochen" und war grundsätzlich der Beste.

Meine Blockflötenlehrerin sprach dann mit meiner Mutter und sagt ihr, dass es vergeudetes Talent sei, wenn ich weiterhin "nur" Blockflöte spielte. Eine Mitschülerin war bereits auf Querflöte umgestiegen, ich konnte mir allerdings nie etwas unter einer solchen Flöte vorstellen. Ich wollte damals mit der Geige beginnen und hatte auch schon die erste Stunde ausgemacht, als ich dann eine Leihquerflöte in die Hände bekam. Dann ging alles ganz schnell: ich bekam den ersten Unterricht, dann wurde ich nach ein paar Monaten gefragt, ob ich weitermachen möchte, ich war unsicher bzw. hatte irgendwie keine Meinung dazu, sagte aber einfach mal ja :? ...

Dann bekam ich meine eigene Querflöte und spiele bis heute. Das Instrument ist fest mit meinem Herzen verwachsen und ich werde wohl immer spielen (und weinend meinem Traum nachtrauern, nicht Querflöte studiert zu haben...). Jetzt studiere ich etwas anderes und verfolge quasi ein privates Studium :lol:

Hört sich irgendwie unspektakulär an, oder?
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Re: Wie seid ihr zur Querflöte gekommen?

Beitragvon tityre » 25.07.2013, 07:14

Für das "nur Blockflöte" gehört die Lehrerin allerdings gehauen. Das zeugt doch von auffälliger musikalischer Ahnungslosigkeit.
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Re: Wie seid ihr zur Querflöte gekommen?

Beitragvon Altetröte » 25.07.2013, 09:02

tityre hat geschrieben:Für das "nur Blockflöte" gehört die Lehrerin allerdings gehauen. Das zeugt doch von auffälliger musikalischer Ahnungslosigkeit.


Genau das waren auch meine Gedanken!
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Re: Wie seid ihr zur Querflöte gekommen?

Beitragvon maromaroo » 25.07.2013, 10:46

Altetröte hat geschrieben:
tityre hat geschrieben:Für das "nur Blockflöte" gehört die Lehrerin allerdings gehauen. Das zeugt doch von auffälliger musikalischer Ahnungslosigkeit.

Genau das waren auch meine Gedanken!

Ich schließe mich an.

Sheepy_Hollow hat geschrieben: Dann bekam ich meine eigene Querflöte und spiele bis heute. Das Instrument ist fest mit meinem Herzen verwachsen und ich werde wohl immer spielen (und weinend meinem Traum nachtrauern, nicht Querflöte studiert zu haben...). Jetzt studiere ich etwas anderes und verfolge quasi ein privates Studium :lol:

Also wenn du es unbedingt willst und denkst, dass du geeignet bist (bzw. die Prof's bei der Eignungsprüfung dann) - ich habe zwei Bekannte die neben ihrem "normalen" Studium noch ein Instrument künstlerisch studieren ;)
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Re: Wie seid ihr zur Querflöte gekommen?

Beitragvon La musicienne » 25.07.2013, 17:11

Also eigentlich sind die Studienplätze ja für die gedacht, die es wirklich beruflich machen wollen. Gibt ja nicht so viele Studienplätze, deswegen bewerben sich schon mal 70 Flöten auf einen Platz. Ich denke, wenn man älter ist als 20 bekommt man höchstens einen für Instrumentalpädagogik. Aber künstlerisch? Da fangen die meisten mit 17/18 Jahren an...
Manchmal kommt es natürlich vor, dass jemand künstlerisch sein Instrument studiert aber dann merkt , dass er doch was anderes machen will und dann sein Musikstudium nebenher noch fertig macht.
Und wenn man durch sein anderes Studium nicht genügend Zeit zum Üben hat, ist es ja auch schade...schließlich ist das die meiste Zeit oder sollte einen Großteil der Zeit ausmachen im künstlerischen Studium. ;)
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Re: Wie seid ihr zur Querflöte gekommen?

Beitragvon Sheepy_Hollow » 25.07.2013, 17:59

Ich habe mich damit abgefunden. Unterrichten ist mir zu langweilig und Orchesterflötist werde ich jetzt nicht mehr. Vielleicht wäre ich dafür geeignet, aber es gibt viele Leute, die geeignet sind aber dafür 7 Jahre jünger sind als ich =)

Ich halte mich einfach an Trevor Wye, der hat auch nicht studiert, glaube ich..... und ich werde zum Spaß auch weiterspielen, den Spaß kann mir keiner nehmen :D
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Re: Wie seid ihr zur Querflöte gekommen?

Beitragvon Altetröte » 26.07.2013, 10:43

La musicienne hat geschrieben:Also eigentlich sind die Studienplätze ja für die gedacht, die es wirklich beruflich machen wollen. Gibt ja nicht so viele Studienplätze, deswegen bewerben sich schon mal 70 Flöten auf einen Platz. Ich denke, wenn man älter ist als 20 bekommt man höchstens einen für Instrumentalpädagogik. Aber künstlerisch? Da fangen die meisten mit 17/18 Jahren an...Manchmal kommt es natürlich vor, dass jemand künstlerisch sein Instrument studiert aber dann merkt , dass er doch was anderes machen will und dann sein Musikstudium nebenher noch fertig macht.
Und wenn man durch sein anderes Studium nicht genügend Zeit zum Üben hat, ist es ja auch schade...schließlich ist das die meiste Zeit oder sollte einen Großteil der Zeit ausmachen im künstlerischen Studium. ;)


Ist das wirklich so? Mein Kind ist 20, wenn er Abi macht, und wenn er dann noch ein Übejahr einlegt, kann er nicht mehr in die künstlerische Ausbildung? Mir sagte letztens ein Flötenprof., dass es inzwischen eher selten ist, dass die Studenten direkt nach den Abitur an die MuHo kommen, weil sie meistens erst noch ein Auslandsjahr machen. Deshalb sind die Erstsemester jetzt wieder älter. Und wenn ich mir überlege, Du hast - wenn alles gut läuft - mit etwa 25 das Konzertexamen und mußt dann schauen, dass Du spätestens bis 30 Dein Probespiel gewonnen hast und das nach Möglichkeit für eine unbefristete Stelle. Irgendwie finde ich das alles total bescheuert, wenn ich das mal so sagen darf! Mein Cousin hat auch erst mit fast 40 (noch!) eine feste Stelle bekommen und mußte sich vorher von Mugge zu Mugge hangeln. Vielleicht sehen die das Alter bei Männern auch nicht so streng, aber bei Frauen geht ab 30 schon das Zittern los und für den öffentlichen Dienst ist - soweit ich weiß - als Altersgrenze 35 Jahre vorgegeben. Und als FlötistIn, wenn Du Familie haben möchtest, wird es schon ganz schön eng mit der Familienplanung. Aber ich glaube, ich bin jetzt sehr weit weg vom Thema :mrgreen:
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Re: Wie seid ihr zur Querflöte gekommen?

Beitragvon tityre » 26.07.2013, 11:12

Tja, ich glaube, dass das leider alles so ist. Eine ehemalige Klassenkameradin, die eine der seltenen Orchesterstellen inne hat, hat mir genau das Gleiche erzählt. Kinder ging nur, weil beide Eltern im gleichen Orchester sind und sich so gut organisieren können und - das Wichtigste - weil permanent eine Oma zur Verfügung steht.

Sie meinte mal, sie würde so einen Job niemandem ernsthaft empfehlen. Da muss man schon sehr viel Liebe zur Musik und eine gewisse Leidensfähigkeit mitbringen. Das Problem ist ja auch, dass jemand, der so eine Stelle hat, die freiwillig nicht aufgibt. D.h. wenn die Flötenstelle mal besetzt ist, kann es sein, dass die erst wieder frei wird, wenn der Flötist in Rente geht. Dazu kommt ja noch die ganze Orchestermisere mit Auflösungen und Zusammenlegungen. Schon ein hartes Brot. Das ist ja auch der Grund, warum so viele MP mit studieren, auch wenn sie eigentlich gar keine Lust zum Unterrichten haben. Damit sichern sie sich einfach noch so eine Hintertür.
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Re: Wie seid ihr zur Querflöte gekommen?

Beitragvon Altetröte » 26.07.2013, 11:40

Ja, mein Lehrer hat auch Instrumentalpädagogik zusätzlich studiert und danach erst künstlerische Ausbildung und Konzertexamen gemacht. Trotzdem war er relativ schnell fertig mit dem Studium und "damals" gab es ja auch noch Stellen.
Mich hatte jetzt erst einmal die Feststellung erschreckt, dass man, wenn man älter als 20 Jahre ist, das künstlerische Fach gar nicht mehr studieren kann. Ich bin zwar nicht wer weiß wie scharf darauf, dass dat Kind Klarinette studiert, aber die Möglichkeit sollte er schon haben, finde ich. Ob er es später wirklich zum Beruf macht, oder doch lieber ein anderes Studium dranhängt, muss man eh abwarten...
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Re: Wie seid ihr zur Querflöte gekommen?

Beitragvon La musicienne » 26.07.2013, 17:04

Ja leider wird meistens behauptet, dass man bis Mitte/Ende 20 irgendwelche Praktikumsstellen oder Aushilfsstellen gehabt haben muss, damit man um die 30 eine richtige, befristete (unbefristete gibts ja fast keine mehr) Stelle bekommen kann.
Wenn man also nicht schon während dem Studium Praktikums- oder Akademie-Probespiele gewonnen hat, sollte man sich eh umorientieren...leider.
Wenn man erst mit 20 anfängt, ist es eben bisschen knapp. Aber wer weiß, wenn jemand große musikalische Entwicklungssprünge macht, ist es bestimmt trotzdem möglich.
Aber warum machen die Leute ein Auslandsjahr, wenn sie schon sicher wissen, dass sie Musik studieren wollen? Im Ausland kriegt man glaube ich keinen so guten Unterricht wie hier. Deshalb sind die Musikhochschulen hier ja so "international" :wink:

Altetröte hat geschrieben:Irgendwie finde ich das alles total bescheuert, wenn ich das mal so sagen darf!
Ich auch :?
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Re: Wie seid ihr zur Querflöte gekommen?

Beitragvon englerin » 15.12.2014, 14:01

Ich habe mit knapp sechs Jahren angefangen, Blockflöte zu spielen und im Kinderchor zu singen.
Dann sind wir umgezogen in die Heimat meines Vaters als ich 11 Jahre alt war.
Mein Vater hat früher Klavier, Orgel, diverse Flöten (Block, Quer, Piccolo, etc) gelernt und damit ich in der neuen Umgebung
Trost finde, bzw. auch wieder Musik mache, hat mein Vater mir seine Querflöte geschenkt und einen Querflötenlehrer organisiert.
Ich habe die Querflöte sehr schnell liebengelernt und ich erinnere mich, daß ich schon knapp 6 Wochen nach der ersten Stunde in der Schule vorspielen "durfte".
Damals habe ich 2-3 Stunden am Tag geübt, viel improviert etc. Ich habe Beatles, Musicals rauf- und runtergespielt.
Vor ca 13 Jahren war es aber dann vorbei. Ausbildung, Arbeit etc. Abends erschlagen und zu müde zum üben, blieb die Flöte im Schrank liegen.

Jetzt habe ich kürzlich wieder angefangen und letzte Woche ist mir ein Steg beim Üben aus heiterem Himmel gebrochen,
d.h. ganze Mechanik im Eimer. Nun muß ich mich mit der Thematik Querflöte von vorne auseinandersetzen, denn weiterspielen für mich möchte ich auf alle Fälle.
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Re: Wie seid ihr zur Querflöte gekommen?

Beitragvon Querkopf » 25.12.2014, 20:50

Als Kind hab ich mit 5 Jahren mit Sopran-, mit 7 Jahren dann mit Altblockflötenunterricht begonnen, hab mich sehr schwer getan :( , weil angeblich "unmusikalisch". Hab aber auf Druck meiner Eltern durchgehalten.
Als ich dann 10 Jahre alt war, wollte ich Grundschullehrerin werden und dazu brauchte man Kenntnisse auf einem "anerkannten" Instrument, was Blockflöte anscheinend nicht war. Ich entschied mich spontan für Querflöte, weil ich den Ton so schön und die quere Haltung so chic fand. Konnte mich aber gegen die Entscheidung meiner Eltern für Geige nicht durchsetzen und geigte erst mal bis zu meinem 22. Lebensjahr, - mit mäßigem Erfolg. Im Laufe der Jahre machte es sogar etwas Spaß.
Erst mit 39, als meine Tochter anfing Querflöte zu lernen, grub ich meinen verschütteten Wunsch wieder aus :) , übte zuerst heimlich vormittags, wenn sie in der Schule war, auf ihrer Querflöte, nahm Unterricht, bekam zu Weihnachten eine eigene QF :D , übte weiter mit Begeisterung!
Das ist jetzt 13 Jahre her. Das QF-spielen ist zu einem wesentlichen Bestandteil meines Lebens geworden. Ich habe immer noch jede Woche Unterricht, spiele inzwischen die anspruchsvollere Literatur, unterrichte seit 4 Jahren an einer kleinen Musikschule und spiele gelegentlich in Kirchen und bei anderen Gelegenheiten, was mir alles viel Freude macht.
Ist das nicht ein happy end ?
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Re: Wie seid ihr zur Querflöte gekommen?

Beitragvon Pfiffi » 12.03.2016, 00:01

Auch wenn das Thema schon älter ist, erzähle auch ich gerne, wie ich zur Querflöte gekommen bin:
Ich komme aus einer insgesamt recht musikalischen "Großfamilie": die Mutter spielte Klavier und Gitarre, der Bruder ein toller Pianist, Organist und Chorleiter, Tanten, die u.a. im Bach-Chor Köln gesungen haben, ein Patenonkel, der 50 Jahre lang Organist und Chorleiter war, ein Cousin, der Berufsmusiker wurde als Oboist, sein Bruder ein toller Querflötist - bei uns war gerade an Weihnachten, wenn alle zusammenkamen und gemeinsam musizierten, immer was los. Und damals als Kind fand ich diesen warmen, vollen Ton der Querflöte schon immer sehr schön. Aber warum auch immer, als Kind kam ich nie darauf, dieses Instrument auch zu lernen, denn bei uns war Klavier "gesetzt", was mir leider immer weniger Spaß machte - auch weil ich sah, wie leicht es meinem Bruder fiel. Trotzdem hat mich gerade klassische Musik immer in ihren Bann gezogen und fasziniert, insbesondere die Zeit um Bach/Telemann/Händel/Vivaldi über Mozart und die Bach-Söhne bis hin zu Beethoven.
Irgendwann - ich war so um die 35 - erinnerte ich mich an die Querflöte, kaufte mir ein gutes Schülerinstrument, nahm Unterricht und hatte fortan Streit mit den Nachbarn, auch wenn ich nie nach 20 Uhr gespielt habe. Also die Flöte nach einem halben Jahr wieder eingepackt, denn wenn man nicht üben kann, macht es keinen Sinn.
Weitere 13 Jahre später - inzwischen langjähriger Chorsänger im Kirchenchor - sangen wir zu Weihnachten eine schöne Messe mit zwei Querflöten, zwei Violinen und einem Cello als Begleitung, und ich war von dem Klang der Querflöten hin und weg. Noch am Tag der Aufführung habe ich meine alte Flöte aus ihrem Koffer geholt und habe angefangen zu spielen. Da wir inzwischen eine DHH bewohnen, musste ich auch keinen Streit mit den Nachbarn befürchten. Das war Dezember 2013. Und seitdem übe ich fast jeden Tag, habe wöchentlichen Unterricht und freue mich über jeden Fortschritt. So konnte ich mir vor einem Jahr nicht vorstellen, dass ich das c''' irgendwann mal als ersten Ton sauber anspielen kann. Heute geht es problemlos - dank der Geduld und der Hinweise meiner Lehrerin, regelmäßigen Übens und wohl auch dank meiner "Lady", die ich mir vor ein paar Wochen gegönnt habe: eine Yamaha 777H. Ich habe schon an anderer Stelle geschrieben, dass dieses Instrument für meine Fähigkeiten eigentlich völlig überdimensioniert ist, aber sie hat einen Klang, der mich immer wieder dahinschmelzen lässt.
Ich habe hier in verschiedenen Beiträgen gelesen, dass man es bedauert, nicht eher angefangen zu haben - und ich kann dieses Bedauern auf der einen Seite sehr gut nachvollziehen, denn auch ich wünsche mir manchmal, es ginge mir alles viel leichter von der Hand. Schließlich werde ich in ein paar Wochen 50, und da lernt man halt nicht mehr so schnell. Wenn ich dann aber nach einer mit dem Organisten gestalteten Messe oder einer Andacht, bei der ich einfach nur die Liedmelodien spiele, so viele positive Rückmeldungen bekomme, wie gut das klingt und wie schön das ist, dann geht mir das Herz auf, und dann bin ich sehr dankbar, nicht "erst jetzt", sondern "doch noch" mit der Querflöte angefangen zu haben. Die Musik mit diesem Instrument ist für mich ein fantastischer Ausgleich zum immer stressiger werdenden Beruf, sie trägt sehr zu meiner inneren Ausgeglichenheit bei und hat mir schon einige wirklich tiefe Glücksmomente beschert - immer dann, wenn man auch anderen eine Freude mit der Musik macht. Mit ihrem warmen Klang, den klaren Tönen und dem Bewusstsein, dass es eigentlich eines der ältesten Instrumente der Menschheitsgeschichte ist, hat die Querflöte etwas ungemein beruhigendes, pastorales, aber auch strahlendes. Und es ist wohl auch die einzige "Freundin", gegen die meine Frau nichts einzuwenden hat :)

Viele Grüße in die Runde
Pfiffi
Viele Grüße aus DU
:)
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Re: Wie seid ihr zur Querflöte gekommen?

Beitragvon Leon123 » 04.06.2016, 12:05

Hey,
Coole frage... Ich bin durch ein Buch drauf gekommen! Und bin jetzt ein wenig in das Instrument verliebt :D
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