Re: wieder "fit" werden auf der Querflöte
von Altetröte » 02.12.2010, 09:52
Öhm, als ständig transponierende Mutter eines klarinettierenden Kindes muss ich das mal relativieren: Im Normalfall sind alle Musikstücke für C-Instrumente gesetzt, es sei denn, es steht ausdrücklich dabei, dass es für ein transponierendes Instrument gesetzt ist.
Wenn ihr also "normale" Literatur spielt, wird in der Regel die Klarinettenstimme transponiert und zwar einen Ganzton (zwei Halbtonschritte) nach oben, wenn es eine B-Klarinette ist.
(Ein bißchen Hintergrundinformation: Die Klarinette steht in B oder in A, das bedeutet, wenn ein Klarinettist auf seiner B-Klarinette ein c spielt, klingt ein B. Daher unterscheidet man auch die Begriffe "klingend" und "notiert", also wenn etwas anders klingt als es notiert ist, wie es eben bei allen transponierenden Intrumenten der Fall ist. Fertig transponierte Noten waren früher die Ausnahme; der Klarinettist mußte entweder selbst zum Bleistift greifen oder vom Blatt transponieren. Inzwischen gibt es für die Orchesterliteratur "fertige" Noten. Eine Ausnahme gibt es aber noch, nämlich, wenn ein Stück für eine A-Klarinette geschrieben ist, dann muß man es wieder für die B-Klarinette transponieren, weil kein Schüler über einen sogenannten "Klarinettensatz" bestehend aus A und B Klarinette verfügt, der aber für Orchestermusiker zwingend nötig ist.)
Wenn es wirklich Klarinettenliteratur sein sollte, die Ihr vortragen wollt, wird es für die Flöte kaum zu spielen sein, da die Klarinette bis zum kleinen e hinunter geht und für die Flöte beim c' Schluss ist, es sei denn, man hat einen h-Fuß, dann geht es noch einen halben Ton tiefer. Die angesprochenen Kummer-Duette sind schon "richtig" gesetzt, damit hat man also keine Arbeit, aber wie schon gesagt, transponiert wird die Klarinettenstimme, nicht die Flötenstimme. Ich habe übrigens die Hoffmeister Sonate auch schon mit meinem Sohn gespielt und vorher transponiert. Wenn Ihr die spielen wollt, könnte ich die Noten per PN schicken, allerdings braucht man dazu das Programm Capella oder zumindest einen Capella-Reader, den man meines Wissens aber kostenlos aus dem Netz bekommen kann.
"Ihr wisset, dass ich die blasenden Instrumentalisten nicht leiden kann, denn sie blasen alle falsch"
Alessandro Scarlatti (zu Johann Joachim Quantz)
Pearl Silberflöte 765 RE Quantz - Mehnert Flöte