wieder "fit" werden auf der Querflöte




Alles was zum Thema Querflöte gehört, aber nirgendwo reinpasst

Moderator: Muri

Re: wieder "fit" werden auf der Querflöte

Beitragvon Muri » 01.12.2010, 21:32

Die Flöte ist einen Ganzton (= 2 Halbtöne) höher gestimmt als die Klarinette. Das heißt du musst einen Ganzton tiefer spielen als die Klarinette, damit es stimmt. Wenn die Klarinette eine c greift, ertönt ja ein klingendes B. Je nach Tonart kannst du dann schauen, ob du einen Ganzton tiefer oder die Klarinette einen Ganzton höher spielen soll. Für beide angenehm wäre also wenn z.B. die Klarinette in G-Dur und die Flöte in F-Dur spielt. Musst also nach Tonarten gucken, wie einigermaßen angenehm sind. Passiert dann halt manchmal, dass sonst z.B. Klarinette in H-Dur spielen muss, wenn du in A-Dur spielst o.ä.

Alles klar?
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von Anzeige » 01.12.2010, 21:32

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Re: wieder "fit" werden auf der Querflöte

Beitragvon Altetröte » 02.12.2010, 09:52

Öhm, als ständig transponierende Mutter eines klarinettierenden Kindes muss ich das mal relativieren: Im Normalfall sind alle Musikstücke für C-Instrumente gesetzt, es sei denn, es steht ausdrücklich dabei, dass es für ein transponierendes Instrument gesetzt ist.

Wenn ihr also "normale" Literatur spielt, wird in der Regel die Klarinettenstimme transponiert und zwar einen Ganzton (zwei Halbtonschritte) nach oben, wenn es eine B-Klarinette ist.

(Ein bißchen Hintergrundinformation: Die Klarinette steht in B oder in A, das bedeutet, wenn ein Klarinettist auf seiner B-Klarinette ein c spielt, klingt ein B. Daher unterscheidet man auch die Begriffe "klingend" und "notiert", also wenn etwas anders klingt als es notiert ist, wie es eben bei allen transponierenden Intrumenten der Fall ist. Fertig transponierte Noten waren früher die Ausnahme; der Klarinettist mußte entweder selbst zum Bleistift greifen oder vom Blatt transponieren. Inzwischen gibt es für die Orchesterliteratur "fertige" Noten. Eine Ausnahme gibt es aber noch, nämlich, wenn ein Stück für eine A-Klarinette geschrieben ist, dann muß man es wieder für die B-Klarinette transponieren, weil kein Schüler über einen sogenannten "Klarinettensatz" bestehend aus A und B Klarinette verfügt, der aber für Orchestermusiker zwingend nötig ist.)

Wenn es wirklich Klarinettenliteratur sein sollte, die Ihr vortragen wollt, wird es für die Flöte kaum zu spielen sein, da die Klarinette bis zum kleinen e hinunter geht und für die Flöte beim c' Schluss ist, es sei denn, man hat einen h-Fuß, dann geht es noch einen halben Ton tiefer. Die angesprochenen Kummer-Duette sind schon "richtig" gesetzt, damit hat man also keine Arbeit, aber wie schon gesagt, transponiert wird die Klarinettenstimme, nicht die Flötenstimme. Ich habe übrigens die Hoffmeister Sonate auch schon mit meinem Sohn gespielt und vorher transponiert. Wenn Ihr die spielen wollt, könnte ich die Noten per PN schicken, allerdings braucht man dazu das Programm Capella oder zumindest einen Capella-Reader, den man meines Wissens aber kostenlos aus dem Netz bekommen kann.
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Re: wieder "fit" werden auf der Querflöte

Beitragvon Muri » 02.12.2010, 10:26

Sehr zu empfehlen auch das Programm "finale notepad". Gibts glaub auch auch kostenlos im Internet (zumindest die Probeversion) und damit kann man auch transponieren und in der Lage hin und her schieben.
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Re: wieder "fit" werden auf der Querflöte

Beitragvon Christina » 02.12.2010, 11:54

Altetröte, eigentlich hast du Recht. Allerdings kenne ich es aus der Praxis - vorausgesetzt die Noten werden nicht vorher umgeschrieben - so, dass derjenige transponiert, der es vom Blatt kann. Und gerade wenn es sich um spontanes Zusammenspielen mit eher unerfahrenen Klarinettisten handelt, ist das dann gerne auch mal der Flötist. Es schadet also sicher nicht, sich mal generell mit der Thematik auseinander zu setzen.

Ich war übrigens auch im Orchester schon mehrfach in der Situation, aus irgendwelchen Gründen plötzlich aus einer Klarinettenstimme spielen zu müssen. Das geht schon, nur ist man dann stellenweise gezwungen, zusätzlich zum Transponieren (2b mehr + 1 Ton runter) auch noch in eine für die Flöte günstigere Lage zu oktavieren.
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Re: wieder "fit" werden auf der Querflöte

Beitragvon *Anni » 02.12.2010, 20:21

hallo zusammen

vielen Dank für eure Tipps zum Transponieren. Ich habe jetzt einmal ein paar leichte Weihnachtsstücke die wir auch spielen werden (z.b. "Leise rießelt der Schnee") einen Ganzton tiefer umgeschrieben.
Wir haben morgen unsere erste gemeinsame Probe, da werden wir dann zum ersten Mal sehen, wie wir zusammen "stimmen".
Ich denke, es wird wohl so hinauslaufen, dass ich alles auch noch in die zweite Oktave oktavieren muss, da ich bis zum c spielen muss. Klingt dann eine Oktave höher vllt schöner ...
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Re: wieder "fit" werden auf der Querflöte

Beitragvon King of Flute » 03.12.2010, 01:39

Wenn ich in die 2. Oktave oktaviere, klingt es meistens nicht schöner, aber das liegt wohl an mir :? .

Aber wenn du einen besseren Ansatz in der Mittellage hast als ich, klingt es vielleicht schöner :) .
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Re: wieder "fit" werden auf der Querflöte

Beitragvon Altetröte » 03.12.2010, 09:04

Also speziell bei den Weihnachtsliedern finde ich das ziemlich problematisch, denn das Oktavieren nützt Dir unter Umständen gar nichts, weil dann der (Ton-)Abstand zwischen den beiden Instrumenten zu groß wird und das nicht mehr klingt.

Ich habe damals für den Anfang eine Heftreihe entdeckt, die die klassischen Weihnachtslieder für Schüler(Blas-)Orchester gesetzt hat mit bereits transponierten Stimmen. Es heißt: Das Buch der Weihnachtslieder und ist bei Schott erschienen. Herausgeberin ist Ingeborg Weber-Kellermann, die Bearbeitungen sind von Hilger Schallehn. Es gibt insgesamt 4 Stimmen, aber wenn Ihr die 1. und die 2. Stimme nehmt, sollte das passen. (Falls Ihr einen Sponsor habt, könnt Ihr ja für jedes Instrument jeweils die erste und die zweite Stimme kaufen und dann auch mal die Stimmen tauschen. Und da Weihnachten ja jedes Jahr ist, ist es quasi eine Anschaffung fürs Leben :D .) Es sind nicht alle Stücke schön, aber bei so vielen Liedern kann man schon das "Richtige" aussuchen. Bei der Flötenstimme solltest Du darauf achten, dass Du jeweils die oktavierte Ausgabe nimmst; bei manchen Stücken klingt es aber besser, wenn Du es dann wieder ein Oktave tiefer spielst.

@Christina
In dem Orchester, wo mein Junior spielt, ist keiner in der Lage, vom Blatt zu transponieren - die Flöten schon gar nicht :mrgreen: - so dass, wenn umgeschrieben werden muss, das immer die Klarinetten tun müssen, so wie im "richtigen " Leben/Orchester halt auch :D
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