"Ausleiern der Mechnik" + gebogenes Mundstück




Was sind die besten Flöten? Auf welchen spielt ihr? Auf welcher würdet ihr gerne mal spielen?

Moderator: Altetröte

"Ausleiern der Mechnik" + gebogenes Mundstück

Beitragvon Christine » 22.02.2010, 17:04

Hallo,

ich findes das Forum klasse weshalb ich mich auch sofort angemeldet habe :-)

Drei Fragen an Euch:

a) ich habe seit ca. 9 Jahren eine Muramatsu, Vollsilber, Ringklappen.
Ich "liebe" meine Flöte. Auch wenn ich nur "Laie" bin.....
Das gute Stück habe ich vor 9 Jahren bereits im gebrauchten Zustand gekauft. Insgesamt ist meine Flöte nun 14 Jahre alt.
In den verg. 2-3 Jahren hatte ich öfters Probleme mit der Mechnik. (klappert, Lehrlauf in der Bewegung der Klappen, .....)
Kann das am "Alter" der Flöte liegen? (so der Typ vom Musikhaus)
Oder auch am Reperateur?? Ich habe nun schon 4 davon ausprobiert. Nur einer wahr richtig toll! Doch zu diesem hatte ich keinen pers. Kontakt....welchen ich in den nächsten Tagen suche, da die Mechanik meiner Flöte einfach nicht astrein beim letzten mal justiert wurde.
Was habt Ihr so für Tips, Erfahrungen, etc....

b) was macht man, wenn die Föte "schmotzt" ?? Ist Zigarettenpapier wirklich DIE Lösung?? Gehen da auf die Dauer nicht die Polster schneller kaputt? Also diese gepuderte Zeug welches man im Laden kaufen kann ist ja furchtbar. Das macht doch alles nur noch viel schlimmer und ist Gift für die Filze.
Woher kommt dieses Schmotzen immer??

c) ich gebe Unterricht und verwende eigentlich nie das gebogene Mundstück. Irgendwie kann mich das nicht begeistern. Das entfremdet eine Querflöte und ich meine verhindert irgendwie auch, dass der Schüler sich dem Instrument nähert.....ich weiss nicht wie ich das beschreiben soll!!!!
Bisher war ich der Meinung dass jeder meiner Schüler supi mit der "langen Flöte" klar gekommen ist. Also da muss man doch schon seeeeeeeeeeehr klein sein?
Es gibt Lehrer für die ist das gebogene Mundstück eine MUSS am Anfang! Was sagt Ihr dazu??

So, das wars vorerst mal!
Ich freu mich schon auf Eure Antworten!!!

Schöne Grüße und an alle weiterhin viel Spaß mit Eurem tollen Instrument! :-)
Christine
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Re: "Ausleiern der Mechnik" + gebogenes Mundstück

Beitragvon Luvanir » 22.02.2010, 20:55

a.) Prinzipiell kann es schon sein dass die Mechanik der Flöte mit der Zeit "ausleiert". Dann muss eie nachjustiert werden und alles sollte eigentlich wieder beim alten sein. Das Klappern der Mechanik liegt oft daran das der Flöte Öl fehlt (ölst du deine Mechanik regelmäßig?) oder dass irgendwoe Filze/Kork/wie auch immer fehlen. Also einfach mal alle Stellen anschaun an denen zwei Metalteile aufeinander "stoßen", überall dort sollten Filze o.ä. sein. Wenn die Flöte gut justiert wurde und alles Nötige repariert dann sollte sie auch nach der Zeit noch einwandfrei funktioniere. Vor allem wenn sie "nur" im Laiengebrauch ist.

b.) Also mit den gepuderten Papieren habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich nehme dabei nur die Orginalen von Yamaha und bei mir hilft das super. Ich brauche die aber auch nur recht selten (und wenn dann weiß ich warum :mrgreen: ). Für den täglichen Gebrauch sind die ja auch nicht unbedingt gedacht.
Warum das Zigarettenpapier die Polster kaputt machen sollte weiß ich nicht. Also wenn man damit ordentlich umgeht (nur wenig Druck ausübt, nicht herauszieht bei geschlossenen Klappen, kein zu raues Papier verwendet usw) dann macht das sicher nichts kaputt.

c.) Das jeder Schüler super mit dem langen Kopfstück zurecht kommt, kann ich nicht bestätigen. Ich verwende daher bei sehr kleinen Schülern (bzw. Schülern mit sehr kurzen Armen) sehr gerne das gebogene Kopfstück. Wenn das ordentlich eingestellt wurde und nur so lange wie nötig verwendet wird sehe ich da gar kein Problem. Natürlich sollte das Kopfstück so eingestellt werden dass das Flötenrohr unterhalb des Kopfstückes liegt und nicht dass das Kopfstück und das Flötenrohr auf einer Ebene liegen (wird in manchen Schulen leider so dargestellt). Dann muss man eben noch kontrollieren das das Kopfstück nicht zum Kippen neigt, also das die Flöte wirklich unterhalb des Kopfstückes liegt und nicht weiter vorne oder hinten. Dann haben meine Schüler alle damit gar keine Probleme und ich kann auch kein "Entfremden" beobachten obwohl ich bei einigen Schülern schon mit dem gebogenen Mundstück angefangen habe.

Warum gebogenes Mundstück: Als Lehrer sollte man wirklich genau hinschauen ob der Schüler sich nicht verkrampfen/verspannen oder übermäßig strecken muss um alle Klappen bequem zu erreichen. Sonst kann es eben zu verschiedensten Verkrampfungen führen die auch noch da bleiben wenn die Arme lang genug sind. Der Schüler sollte von Anfang an "entspannt" spielen können.
Ob ein gebogenes Kopfstück verwendet werden sollte oder nicht hängt eben dann nicht primär mit dem Alter zusammen, ich hatte schon 5.Klässler bei denen ich damit angefangen hab und 3.Klässler die direkt "lang" gespielt haben. Aber alles unterhalb der 3.Klasse erscheint mir unrealistisch für die Verwendung des normalen Mundstücks (außer es sind wirklich sehr große Kinder). Natürlich ist es kein Muss für den Anfang, aber eben eine sinvolle Option. Früher hat man die Kinder halt vertröstet wenn sie zu klein waren, heute gibt es verschiedenste Möglichkeiten. Bei einer 2.Klässlerin die wirklich noch sehr klein ist, habe ich sogar mit der Mollenhauer Picco angefangen und bisher sehr sehr positive Erfahrungen gemacht.
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Re: "Ausleiern der Mechnik" + gebogenes Mundstück

Beitragvon Christina » 22.02.2010, 21:30

Hallo Christine,

erstmal ganz herzlich Willkommen im Forum. Ich freue mich immer, wenn mal wieder jemand mit etwas mehr Erfahrung auch im Bereich Unterricht zu uns findet und bin schon gespannt auf den Austausch mit dir.

So, mal sehen, ob ich dir bei deinen Fragen weiterhelfen kann:

a) Das die Mechanik mit der Zeit nicht mehr so fest ist, kann erstmal schon mit dem Alter der Flöte zu tun haben. Allerdings bin ich der Ansicht, dass das nach entsprechend professioneller Einstellung und evtl. dem Austausch ausgeleierter Federn wieder für einige Jahre okay sein sollte. Ein guter Flötenbauer muss sowas in den Griff bekommen. Ich gehe mit meinen Flöten nur in ein Musikhaus, in dem ein Holzinstrumentenbauer direkt beschäftigt ist. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht. Dem kann ich ich direkt sagen, was ich haben will, er erklärt mir vor Ort an meinem Instrument, was er wie machen will, viele Kleinigkeiten macht er mir "mal eben" im Vorbeigehen ohne lange Wartezeiten ... und wenn ich das Instrument wieder abhole, kann ich es gleich im Laden anspielen und wenn ich nicht 100% zufrieden bin, wird nochmal nachjustiert.

b) Das "Schmatzen" der Klappen entsteht wie du sicher weißt durch Feuchtigkeit. Meiner Erfahrung nach wird das schlimmer, je älter (abgenutzter?) die Polster sind. Ich benutze ebenfalls das Zigarettenpapier, drücke das feuchte Polster aber nur kurz drauf, ohne das Papier dann rauszuziehen. Wenn ich Schwierigkeiten mit schmatzenden Polstern habe, lasse ich die Flöte auch mal zu Hause im offenen Kasten gründlich austrocknen. Außerdem bilde ich mir ein, dass das Schmatzen extremer auftritt, wenn man vor oder beim Spielen irgendwelche süßen Getränke trinkt - keine Ahnung ob das stimmt. Von diesem Puderpapier halte ich auch nicht ganz viel, wenn überhaupt sollte man es nur gelegentlich verwenden, nicht ständig. Im Normalfall komme ich aber ganz gut ohne aus.

c) Ich setze im Unterricht schon öfter mal Flöten mit gebogenem Kopfstück ein. Ich habe immer wieder mit ziemlich jungen Anfängern (ab ca. 7 Jahre) zu tun und bei vielen reicht es da einfach von der Körpergröße her noch nicht für die gerade Flöte. Selbst einige "Grenzfälle", die vielleicht die gerade Flöte so eben halten könnten, lasse ich oft noch für einige Monate mit dem gebogenen Kopf spielen, weil die Haltung so für die Kinder weniger anstrengend ist und man falscher Anspannung von Anfang an vorbeugen kann. Der spätere Wechsel auf die normale gerade Flöte ist in der Regel absolut unkompliziert und funktioniert innerhalb einer Unterrichtsstunde. Vom Ergebnis her (Tonbildung, Intonation, Klangfarbe, Dynamik, ...) merke ich keinen Unterschied zu Schülern, die direkt mit dem geraden Kopfstück anfangen. Wichtig ist allerdings, eine Einstellung für den gebogenen Kopf zu finden, bei dem die Flöte gut ausbalanciert in der Hand liegt.

Liebe Grüße
Christina

Edit: Da war Luvanir wohl schneller ... egal, ich lasse es trotzdem stehen, auch wenn wir uns, wie ich beim ersten Überfliegen gesehen habe, mal wieder ziemlich einig sind.
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Re: "Ausleiern der Mechnik" + gebogenes Mundstück

Beitragvon Luvanir » 23.02.2010, 12:34

nochmal zu den schmatzenden Polstern.

Also meine schmatzen eigentlich auch nur wenn ich keine Zeit hatte die Flöte gründlich zu putzen (z.B. wenn ich direkt weiter musste o.ä.). Und ich die Flöte mit der Feuchtigkeit in den Koffer gelegt habe und zugemacht hab. Dann sammelt sich die Feuchtigkeit aus dem Rohr in den Klappen und die Polster schmatzen. Wenn ich gründlich putze habe ich so gut wie nie Probleme.

Grundsätzlich kann ich empfehlen die Flöte gründlich zu putzen und anschließend noch ein paar Minuten lufttrocken zu lassen und dann erst den Koffer zu verschließen. Wo keine Feuchtigkeit ist kann dann auch nicht viel schmatzen.
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Re: "Ausleiern der Mechnik" + gebogenes Mundstück

Beitragvon Christine » 24.02.2010, 17:04

Hallo an Luvanir und Christina,

zunächst mal besten Dank für Eure ausführlichen Mails!! Das ist ja klasse!!! Danke!

Also was das "Ausleiern" der Mechanik betrifft: In den verg. 4 Jahren war meine Flöte wirklich regelmäßig beim justieren, neue Polster, etc.....ich fürchte ich hatte zunächst etwas Pech was den richtigen Flötenbauer betrifft. Da muss man sich vorstellen, einer davon hatte meine Polster komplett erneuert (Ringklappen) und danach ging nichts!!! mehr!!! Kein sauberer Ton, nichts.....dieser Mensch hat mir doch tatsächlich unterstellt, dass er meine Flöte wohl wieder so justiert hatte, dass ich es nicht mehr gewohnt bin auf dieser zu spielen!!! ????? Hä???? Dabei hat man auf den ersten Blick gesehen, dass die Polster unter aller.....angebracht waren!!! Ja, da war ich schon sehr sehr sauer auf das Musikhaus, meine Flöte an solche sogenannten "Fachstellen" anzuvertrauen!!!! Bin aber nun guter Dinge den richtigen gefunden zu haben und hoffe, dass meine Flöte, wenn sie wieder richtig justiert wurde, 2-3 Jahre?? perfekt ist? Auch als Laie denke ich, spiele ich genügend um sagen zu können, dass sie beansprucht wird.

Zum Schmotzen: also am Putzen sollte es nicht liegen, doch ich werde wohl demnächst mal verstärkt nochmals darauf acht geben. Auch der Tip mit den süßen Getränken ist eine Überlegung werd! Ich trinke sehr gerne A-Schorle.....mal sehen!!! Nach dem Putzen Lufttrocknen lass ich sie eigentlich schon ziemlich viel!.....evtl. aber wiederum zu viel???
Habt Ihr schon mal davon gehört, dass man die Polster irgendwie mit Alk behandeln soll??????
Also meine Polster sind relativ neu, von daher sollte es nicht am Alter liegen.
Letztlich werde ich wohl auch weiterhin Zigarettenpapier verwenden.

Wie oft lasst Ihr eigentlich Eure Polster erneuern?

Zum gebogenen Mundstück:
Hm, nun habe ich ja schon ein schlechtes Gewissen......Ihr werd mir Eure Ratschläge auf jedenfall zu Herzen nehmen und nochmals gründlich meine Schüler auf etwaige Verspannungen "kontrollieren" ;-).......

Zunächst mal besten Dank und bis bestimmt bald !
Christine
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Re: "Ausleiern der Mechnik" + gebogenes Mundstück

Beitragvon Christina » 24.02.2010, 19:42

Polster lasse ich nur dann austauschen, wenn es sein muss. Meine letzte Flöte habe ich etwa 10 Jahre gespielt und in dieser Zeit einmal ich glaube zwei oder drei Polster austauschen lassen. Inzwischen hat das Instrument eine meiner Schülerinnen und die Polster sehen immer noch einwandfrei aus und decken perfekt, darum sehe ich keinen Grund, da was machen zu lassen. Ich hatte aber auch schon Schülerflöten, bei denen nach nur 5 Jahren die Polster "fertig" waren und komplett ausgetauscht wurden, eine pauschale Angabe kann man da also wohl nicht machen.

Die Sache mit dem Alkohol kenne ich für Flötenpolster nicht. Gelesen habe ich das mal für Saxophon, aber das ist auch ein anderes Material. Mit meinen Polstern habe ich eigentlich am wenigsten Ärger, wenn ich sie einfach in Ruhe lasse ...
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Re: "Ausleiern der Mechnik" + gebogenes Mundstück

Beitragvon La musicienne » 24.02.2010, 19:58

Christina hat geschrieben:Ich hatte aber auch schon Schülerflöten, bei denen nach nur 5 Jahren die Polster "fertig" waren und komplett ausgetauscht wurden, eine pauschale Angabe kann man da also wohl nicht machen.
Bei meiner Schülerflöte hab ich auch das Problem sie ständig zum Flötenbauer bringen zu müssen, weil irgendwas defekt ist. Die Flöte ist mittlerweile ca. 4 Jahre alt und ich hab schon viele Polster erneuern lassen müssen. Aber bei Profiflöten, die ja eigentlich für den sehr häufigen Gerbrauch hergestellt sind, müssten sie ja schon relativ lang halten.
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Re: "Ausleiern der Mechnik" + gebogenes Mundstück

Beitragvon Christine » 26.02.2010, 16:53

Hallo
nochmals zum "Schmotzen" der Polster:
wie gesagt habe ich im Moment eine Leiflöte da meine beim justierien ist.
Ich habe gestern den ganzen Nachmittag unterrichtet und habe vermutlich alle 15 min meine Polster mit Zigarettenpapier "behandeln" müssen, damit ich mal für 15min wieder "schmotz-frei" spielen konnte. Ja ich putzte sogar noch die ganze Flöte....aber immer und immer wieder kommt das Schotzen.....

Kann es auch an der Luftfeuchtigkeit des Raumes liegen??? Schwankende Temperaturen im Raum???

Liebe Grüße
Christine
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Re: "Ausleiern der Mechnik" + gebogenes Mundstück

Beitragvon Christina » 26.02.2010, 19:08

Also, so extrem habe ich das bisher erst einmal bei der Piccoloflöte einer Freundin erlebt. Da war das Instrument aber auch schon über 10 Jahre alt, die Polster waren einfach fertig und nachdem die ausgetauscht waren, hatte sich das Problem erledigt. Könnte bei einer Leihflöte ja evtl. auch der Grund sein, je nach dem, wo du sie her hast?

Luftfeuchtigkeit im Raum halte ich eher für unwahrscheinlich. Zur Zeit laufen doch fast überall die Heizungen und die Luft ist dadurch meistens ziemlich trocken. Und die Raumtemperatur sollte ja auch nicht ganz stark schwanken. Einen Zusammenhang zwischen dem Schmatzen und der Temperatur habe ich auch noch nie beobachtet. Außerdem müsste das dann ja bei deinen Schülern auch auftreten - eigentlich noch extremer als bei dir, weil sie ja in der Regel deutlich mehr spielen werden als du.
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Re: "Ausleiern der Mechnik" + gebogenes Mundstück

Beitragvon *klara* » 26.02.2010, 20:24

Ich denke auch nicht, dass es im Zusammenhang mit der Raumtemperatur steht.

Jedoch wäre ich etwas vorsichtig, was das Zigarettenpapier angeht. Grundsätzlich macht es zwar nichts, jedoch sollte man es nicht zu oft verwenden, also allgemein möglichst selten, nur wenn es dringend nötig ist und dann nur einmal.
Die Polster gehen wahrscheinlich mehr kaputt, als, dass es etwas bringt, die Papiere an einem Tag so oft zu benutzen.
Wie oft benutzt die das Zigarettenpapier denn sonst so durchschnittlich?

lg,
Klara
Nicht jedes Ende ist ein Ziel.
Das Ende der Melodie ist nicht deren Ziel,
Aber trotzdem:
Hat die Melodie nicht ihr Ende erreicht,
So hat sie auch ihr Ziel nicht erreicht.
Ein Gleichnis.
(Friedrich Nietzsche)
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Re: "Ausleiern der Mechnik" + gebogenes Mundstück

Beitragvon asoana » 01.03.2010, 07:42

Guten Morgen,

hey Klara, es wäre nett wenn du einem Unwissenden wie mir beschreiben würdest, warum Zigarettenpapier den Polstern schaden? Nach meiner Logik kann ich nichts schlimmes erkennen.

Kurz nachgedacht: Polster sind mit einer feinen Kunststoffschicht beschichtet. Damit sind sie zwar immer noch saugfähig, aber äußerst geringfügig(auch ein Kunststoffkarnister würde irgendwann seinen Inhalt verlieren....aber dass würde dauern :-D).
Die Beschichtung ist zu einem gewissen Teil dehnfähig und erscheinen mir zumindest im neueren Zustand äußerst flexibel zu sein.
Zigarettenpapier ist ungemein saugfählig.....leider, naja mittlerweile rauch ich ja nicht mehr. Die Stabilität des Papiers lässt im aufgesaugten Zustand unglaublich nach. Bei einer horizontalen Belastung wäre dadurch ein Auflösen des Papiers möglich. Eventuell eine Aufwicklung zu kleinen Würsten. Die Belastung ist aber maximal Vertikal.

Warum sollte mann diesen Trick nicht öfters verwenden dürfen? Interessant ist natürlich auch, was für ein Papier hergenommen wird. Bei Zigarettenpapier gibt es ja unglaublich Unterschiede in der Dicke. Spontan würd ich sagen das OCB ungeeignet ist.

Hmm klärt mich doch einfach mal auf.

Ansonsten bahaupte ich einfach mal, wenn die Polster Schmotzen, sind Risse in der Beschichtung, wodurch sich ein extremes Ansaugen der Feuchtigkeit ermöglicht. Um diese rauszubekommen, würd ich persönlich die Polster öfters hintereinander mit Zigarettenpapier behandeln. Spontan fällt mir ein Versuch ein, einen Schwamm mit Küchenpapier trocken zu bekommen, und das nur durch leichtes Drücken. Ich behaupte, Mann oder Frauch bräuchte vieeele Blätter.....auch wenn ich die Oberfläche der Polster vorerst trocken bekommen würde. Die Polster hängen gegen die Schwerkraft, wodurch sich ein Setzen der aufgesaugten Feuchtigkeit nicht vermeiden lässt. Dadurch muss wohl die Zigarettenpapiermethode öfters verwendet werden.

Hmm zum Schluss möchte ich noch einwerfen, wenn bei einem Leihauto die Bremsen nur halb so gut funktionieren, würd ich mit dem Besitzer mal reden :-D.

Grüße Dominik
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Re: "Ausleiern der Mechnik" + gebogenes Mundstück

Beitragvon Christina » 01.03.2010, 09:15

Hallo Dominik,

ich bin zwar nicht Klara, aber ich antworte trotzdem mal.

Also, zu den Polstern: das sind Filzscheiben, die mit einem dünnen Vlies (der sog. Fischhaut) überzogen sind. Im Gegensatz zu der von dir vermuteten Kunststoffbeschichtung ist dieses extrem dünne Material sehr empfindlich und kann leicht reißen, womit das Polster dann kaputt wäre.

Das Zigarettenpapier schadet meiner Ansicht nach nicht, solange das Polster nur vorsichtig draufgedrückt wird (natürlich nicht auf den Klebestreifen :mrgreen:). Was man dagegen nicht unbedingt machen sollte, ist, das Papier dann unter der geschlossenen Klappe heraus zu ziehen, weil es sonst durch die Reibung zu einer stärkeren Abnutzung oder langfristig sogar zu Beschädigungen kommen kann. Ich denke mal, das ist es auch, was Klara meinte. Aus diesem Grund rate ich auch von der Verwendung von rauheren Materialien zum Aufnehmen der Feuchtigkeit ab (z.B. häufig sieht man irgendwelche Löschblätter aus Schulheften). Bei der Flöte einer Schülerin habe ich es schon erlebt, dass die Polster allein durch die normale Außenreinigung des Instruments, also daurch, dass man immer wieder mal mit dem Putztuch an der Kante der Klappen entlangwischt, kaputt gegangen sind.

Als Nichtraucher kann ich zur Qualität unterschiedlicher Zigarettenpapiere keine Aussage machen ... ich wusste bis eben noch nicht einmal, dass es da deutliche Unterschiede gibt und habe einfach immer irgendeins gekauft. Reißen oder sich auflösen tut das erst, wenn es wirklich sehr nass ist. Ansonsten ist es meiner Erfahrung nach schon ziemlich belastbar.

Zu deinem Vergleich mit den Bremsen des Leihautos: Je nach dem, wo man sich ein Instrument leiht (Musikhaus, Verein, Musikschule, Privat) ist das möglicherweise schon durch viele verschiedene Hände gegangen und nicht immer von jedem unbedingt gut gepflegt worden. Mietinstrumente werden zu schätzungsweise 90% von irgendwelchen Anfängern genutzt und was die teilweise aus purer Unwissenheit mit einer Flöte anstellen, willst du gar nicht so genau wissen. Für denjenigen, der die Flöte verleiht, rechnet es sich nicht, nach jeder Rückgabe eine teure Generalüberholung durchführen zu lassen. Daher wird das Instrument wohl oft nur gereinigt (hoffentlich) und an den Nächsten weitergegeben. Mit der Zeit stellen sich dann einfach kleinere oder größere Mängel ein, die man an seinem eigenen Instrument vermutlich beheben lassen würde. Ich kenne das von unseren Vereinsflöten ... spielbar sind sie, aber das ist auch schon Alles. Und da eine schlecht eingestellte Mechanik oder abgenutzte Polster im Gegensatz zu den Bremsen nicht gefährlich sondern höchstens lästig sind, muss man damit eben leben, wenn man ein Instrument ausleiht. Und wenn dann jemand wie Christine eigentlich eine sehr gute Flöte gewohnt ist, fällt das natürlich doppelt auf.

Viele Grüße
Christina
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Re: "Ausleiern der Mechnik" + gebogenes Mundstück

Beitragvon asoana » 01.03.2010, 10:37

:-D ja danke Christina. Hmm dass die Polster mit Flies überzogen sind wundert mich jetzt. War mir mehr als sicher dass meine kunststoffbeschichtet sind. Egal wieder was gelernt :-).

Danke dir.

Grüße Dominik
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Re: "Ausleiern der Mechnik" + gebogenes Mundstück

Beitragvon Christina » 01.03.2010, 11:36

Ich habe mir mal von meinem Instrumentenbauer alte, gebrauchte Polster zurücklegen lassen und die zum Spaß mit einigen Schülern "seziert", weil ich es für die Kids ganz intressant fand, das mal genau zu sehen und so auch zu verstehen, warum ich ständig predige, dass die vorsichtig damit umgehen sollen. Diese Haut fühlt sich so ähnlich an wie Pergamentpapier, ist aber viel dünner und - zumindest bei den älteren Polstern die wir da hatten - recht spröde. Es reicht oft wirklich schon ein etwas zu starkes Drüberstreichen mit dem Finger oder so und das reißt.
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Re: "Ausleiern der Mechnik" + gebogenes Mundstück

Beitragvon asoana » 01.03.2010, 12:58

ok hab mich mal in das Thema ein wenig eingelesen, da gibt es doch große Variationen. Durchaus kann die Fischhaut synthetisch sein.....aber auch ein Schafsdarm. Ist sicherlich ein interessantes Thema, fürchte aber dass es meinen Zeitrahmen etwas sprengt :-D
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