Hallo Kameleon!
Also, erstmal meinen Respekt, ich finde es toll, dass du dich traust, gleich deine erste Aufnahme hier öffentlich zu machen - das hätte ich mit Sicherheit nicht geschafft, noch nicht einmal deutlich später
.
Das Stück, das du da gespielt hast, kenne ich leider nicht, kann darum auch nicht beurteilen, ob das so von der Interpretation her okay ist oder nicht und bleibe deshalb einfach mal bei den allgemeineren Dingen, wenn dir das recht ist. Dabei muss ich dazu sagen, dass ich mir die Aufnahme nur einmal angehört habe, bestimmt habe ich also hier und da was "überhört" oder evtl. auch nicht ganz richtig beurteilt.
Wenn ich mich richtig erinnere, spielst du ja noch nicht so sehr lange Flöte und arbeitest auch ausschließlich autodidaktisch. Wenn ich das berücksichtige, hat mir vieles von dem, was ich da gehört habe, schon gut gefallen. Du hast dir bereits einen verhältnismäßig großen Tonumfang erarbeitet und die Töne sprechen bis auf wenige Ausnahmen auch ganz gut an. Dass die Tonqualität noch nicht immer ganz optimal ist und auch noch einiges mehr an Tonvolumen und Dynamik möglich wäre, ist zu diesem Zeitpunkt völlig normal und ich würde das nicht negativ bewerten. Das kommt mit der zunehmenden Erfahrung.
Bei anderen Aspekten hört man allerdings wie ich finde die fehlende Anleitung durch einen Lehrer raus - ich hoffe du nimmst mir das nicht übel, sondern verstehst das eher als Anregung, in welche Richtung man weiterarbeiten könnte. Besonders aufgefallen sind mir die Tonanfänge,die oft noch nicht ganz präziese sind. Es ist nicht leicht, das ausschließlich anhand dieser einen Aufnahme zu beurteilen, aber ähnlich kenne ich das von Anfängern, die mehr oder weniger ohne bzw. mit falschem Zungenstoß spielen. Diesbezüglich würde ich unbedingt empfehlen, Position und Bewegung der Zunge beim Anstoßen zu kontrollieren, da du sonst möglicherweise später bei schnelleren Stücken Probleme bekommst. Ein anderer Punkt, der für dich interessant sein dürfte, ist die Atemtechnik. Auch hier ist der relativ hohe Luftverbrauch nicht ungewöhnlich für den Anfang. Allerdings sollte man mit der Zeit versuchen, die einzelnen Phrasen noch besser auszuspielen und die Zeit für das Einatmen zu reduzieren. Die Verzierungen scheinen rein technisch von der Ausführung her noch etwas schwierig zu sein, aber damit fängt man gewöhnlich auch erst deutlich später an, darum "dürfen" die jetzt auch noch mal daneben gehen.
Also dann, fleißig weiterüben, dann wird das schon!
Christina