Ich wollte mich nochmal melden und über meine Flötensuche berichten. Good news first: ich bin bei Flutissimo nach einer super Beratung mit viel Auswahl fündig geworden und habe mich in eine tolle Flöte verliebt, die mich sicher die nächsten Jahre gut begleiten wird
Ich liste hier mal die zwölf Flöten auf, die ich ausprobieren durfte und jeweils meine subjektive Erfahrung / Meinung. Alle Flöten hatten Ringklappen, E-Mechanik, Offset G, H-Fuß und mindestens Silberkopf. Der H-Fuß hat sich übrigens von Anfang an natürlich für mich angefühlt. Mein „Wohlfühl“ Budget lag ja so um die 2000-2500€, ich hätte aber noch aufgestockt, wenn ich mit meinem jetzigen Lernstand schon nen Riesen Value bei den „Einsteiger“-handgemachten Flöten gesehen hätte. Deswegen habe ich auch um ein paar dieser Exemplare in der Auswahl gebeten.
Hier also nun die Flöten:
1. + 2.: Azumi Z3 und S3 - hier hab ich im Vorfeld echt Hoffnung drauf gesetzt, die wären für mein Level und momentane Ansprüche echt perfekt gewesen, zumindest von den Spezifikationen und dem Budget her und was man sonst so liest/hört. Und hier durfte auch ich direkt die Erfahrung machen - was man sich vorher denkt, kann man eh über den Haufen werfen. Mit beiden bin ich echt nicht gut klargekommen. Es fiel mir schwer überhaupt einen halbwegs passablen Ton zu erzeugen. Die sind dann auch direkt aus der Auswahl ausgeschieden.
3. Altus 907: spätestens hier wurde klar - Altus ist nicht meins. Sie musste also auch gehen
4. Trevor James Virtuoso - Sonderedition Rose Vergoldet: ich muss zugeben, sie sah sehr hübsch aus. Das wars dann aber auch schon, vom Kopfstück her leider gar nicht meins, das Anblasloch fühlte sich für mich einfach überdimensioniert an.
5. Haynes Amadeus (…) mit Goldkamin: es kamen gute Töne raus, sie sprach gut an, doch trotz des Goldkamins wirkte sie bei mir einfach kalt und hat mir nicht zugesagt. Auf die Serie hatte ich im Vorfeld auch ein Auge geworfen und fand es dann schade, dass es nichts wurde.
6. Yamaha 372: meiner Yamaha 272 einfach zu ähnlich
7. Yamaha 577: gefiel mir besser als die 272 und 372, ich konnte sogar leichter schönere Töne auf ihr erzeugen, als auf meiner 272. Jedoch blieb so ein komisches Hintergrundrauschen - das mich übrigens auf meiner 272 schon immer irritierte, und bei dem ich bisher dachte, das liegt an meiner noch nicht ausgereiften Spielweise (hatte halt bisher keinen Vergleich) - der Berater nannte es „Sand im Getriebe“ was ich sehr zutreffend finde. Glücklicherweise wurde ich nun darüber aufgeklärt, dass das nicht unbedingt normal ist und nicht nur an mir liegt - sondern auch daran, dass Yamaha und ich nicht 100%ig zueinander passen
ich habe auch erst jetzt im Vergleich festgestellt, wie die 272 mir teilweise das Leben schwer gemacht hat. Sie ist sicher ein super Anfängerinstrument, und mir wurde auch versichert, dass ich da Qualitätsmässig definitiv die bessere Wahl getroffen hatte (im vgl. zu anderen im Forum vielfach genannten und kritisierten Einsteigerinstrumenten). Aber ich bin so froh, dass ich nun doch meinem Gefühl gefolgt bin und die Flöte upgraden wollte. Denn die nächsten Modelle haben mir gezeigt, was ein wirklich schönes Spielgefühl auf der Querflöte ist.
8. Sankyo 201: tolle Flöte, war schon kurz davor, mich zu verlieben. Allerdings fiel mir die hohe Lage im Vergleich doch eher schwer - an der arbeite und übe ich eben momentan auch noch.
9. + 10. Di Zhao 801, einmal mit normalem Kopstück, einmal mit Goldkamin: satter Ton (vor allem in der tiefen Lage), voluminös, auf den ersten Blick verführerisch… aber letztendlich nicht „mein“ Ton und es fehlte dann doch der Wow-Effekt, den ich bei den beiden letzten Flöten erleben durfte.
Und das sind die beiden:
11. Miyazawa MJ 101 (mit Silberkopf): WOW! Super leichte Ansprache, tolle interessante Töne und Klangfarbe… Leichtigkeit beim spielen, leichtgängige Mechanik…. Ich könnte hier endlos weiter aufzählen
12. Miyazawa PB 202: genauso WOW!, genauso toll wie die MJ, aber sie würde mich momentan noch deutlich mehr fordern und vllt erstmal sogar ärgern. Die MJ macht mir einen schönen Ton momentan nämlich noch etwas leichter.
Die Frage war nun nochmal - was will ich mit der neuen Flöte erreichen?
Es war keine ganz leichte Entscheidung, aber letztendlich habe ich mich für die MJ entschieden. Für meine momentanen Ansprüche und Level ist sie perfekt. Sie ist ein super Upgrade im Vgl. zu meiner Yamaha. Ich fühle mich pudelwohl mit ihr und sie wird mich die nächsten Jahre beim Weiterlernen sicher super begleiten können.
Die PB würde mir wahrscheinlich länger ausreichen, sollten meine Ansprüche in Zukunft steigen. ABER - man entwickelt sich ja auch weiter und evtl. sogar in eine andere Richtung und hat dann vielleicht andere Vorlieben / Präferenzen. Sollte ich mit meinem Hobbyspiel irgendwann aus meiner MJ herauswachsen und dann den Wunsch nach einer besseren / handgefertigten Flöte haben, dann habe ich bis dahin hoffentlich genug gespart, um mich etwas komfortabler in der Klasse “handgemacht” umschauen zu können
Letztendlich war es also eine Bauch- und eine Kopfentscheidung, und beide waren sich zum Glück einig
Vielen Dank auch euch nochmal für all die Tipps im Vorfeld. Die haben mir bei der Vorbereitungen und Auswahl echt geholfen.
Liebe Grüße
Nini
Zuletzt geändert von Nini91 am 05.12.2021, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.