Querfloete-Forum.de

[bitstudio]

Hallo! Mein erster Beitrag...

Ich habe vor zwei Wochen gebraucht (online aus Ungarn, mit etwas Risikobereitschaft, Preis dreistellig) eine Yamaha YFL83 gekauft. Ohne Bindestrich, Seriennummer 398. Das war die damalige High-End-Linie: Vollsilber, handgearbeitet, Spitzdeckel, gelötete und unterschnittene Tonlochkamine. Das Instrument ist generalüberholt und in wirklich ausgezeichnetem Zustand, winzige Gebrauchsspuren, die Mechanik ist leichtgängig und präzise, das ganze Handling wunderbar.

Im Web war praktisch nichts über das Modell zu erfahren, aber laut Auskunft von Yamaha wurde sie zwischen 1975 und 1981 hergestellt. OK, da denkt man an knisternde Schallplatten und eiernde Cassetten, andererseits... für Orchesterinstrumente galten doch wohl ähnliche Qualitätsansprüche wie heute, oder nicht? Ich meine, tolle Violinen hat man ja auch schon vor über 300 Jahren gebaut.

Ich hatte Anfang der 80er ein paar Jahre Unterricht, aber danach gar nicht mehr gespielt. Vor kurzem habe ich eine billige Thomann-Flöte gekauft und zumindest herausgefunden, dass ich das Thema wieder ernsthaft angehen möchte. Mit der Yamaha habe ich die letzten Tage fleissig geübt und bin ganz gut wieder reingekommen. Scheint doch ein bisschen wie Fahrradfahren zu sein.

Die Flöte hat, soweit ich das beurteilen kann, grundsätzlich eine leichte Ansprache und einen schönen Ton. Ab dem G in der zweiten Lage scheint es mir jedoch kaum möglich, leise Töne wirklich gut und mit geringem Rauschen zu erzeugen. Die Tonhöhe muss ich auch häufig nachkorrigieren. Und das Cis in der 2. und 3. Lage klingt geradezu erbärmlich, natürlich besonders im Direktvergleich mit den benachbarten Tönen.

Was meint Ihr - liegt es nur an mir? Vielleicht ist es ja wie mit den Sportwagen, die früher auch schwierig zu fahren waren und heute alles alleine machen. Waren die damaligen Flöten prinzipiell eher zickige Biester, bei denen fast jeder Ton eine Sonderbehandlung haben will? Sind moderne (Profi-)flöten viel besser geworden?

Danke und viele Grüsse, Michael

[Altetröte]

Hallo Michael,

erst mal herzlich willkommen im Forum! Wie schön, dass Du zur Querflöte zurückgefunden hast Ich wünsche Dir viel Spass und viele angeregte und anregende Diskussionen und Beiträge.

Zu Deiner Flöte: Es ist schwierig, das aus der Ferne zu beurteilen. Wenn Du jemanden vom Fach hast, der sich das einmal anschauen könnte, wäre das sicher die beste Lösung.

Grundsätzlich kann man sagen, dass eine Profiflöte (auch heute noch!) dem Spieler einiges abverlangt, man muss also schon ordentlich "schaffen" und kleinste Fehler beim Ansatz oder der Luftführung werden sofort bestraft. Da Du noch nicht wieder so lange spielst, müssen ja auch die beteiligten Muskeln erst wieder aufgebaut werden, gerade die Ringmuskulatur um den Mund herum macht schon nach kurzer Zeit schlapp. Ja und Flöten sind leider keine Geigen, die ja angeblich im Laufe der Jahre immer besser werden ! Was nicht heißen soll, dass sie schlechter werden! Also die Flöten natürlich

Vielleicht wäre es auch hilfreich, wenn Du Dir für ein paar Stunden einen Lehrer suchst, damit sich nicht doch irgendwelche Fehler einschleichen, die Dir später Probleme bereiten.

Trotzdem: Guter Entschluß! Und viel Spaß weiterhin beim Flöte spielen.


Liebe Grüße
von der

Alten Tröte

[Muri]

Schreib doch mal direkt an Yamaha, die wissen sicher mehr. Wenn du denen die Seriennummer schickst, können die dir sogar genau sagen, wie alt sie ist!

[Christina]

Hallo Michael,

als Erstes mal ganz herzlich Willkommen im Forum. Ich finde es immer toll, wenn jemand nach so langer Pause doch wieder anfängt zu spielen!

Ich würde in jedem Fall die Flöte mal von einem erfahrenen Flötisten anspielen lassen, um ganz sicher zu gehen. Allerdings halte ich es auch für nicht ganz unwahrscheinlich, dass es einfach an deinem noch etwas untrainierten Ansatz liegt. Die Probleme, die du beschreibst (Überblasen, typische "Problemtöne", die nicht klingen, Intonationsdefizite, ...) wären dafür nicht untypisch.

Wie Altetröte ja schon geschrieben hat, sind Profiflöten da durchaus anspruchsvoll und verzeihen ein etwas unsauberes Anblasen längst nicht so leicht, wie ein Schülerinstrument.

Viele Grüße
Christina