Der Materialaspekt bei Querflöten




Was sind die besten Flöten? Auf welchen spielt ihr? Auf welcher würdet ihr gerne mal spielen?

Moderator: Altetröte

Der Materialaspekt bei Querflöten

Beitragvon katiblo » 07.10.2009, 00:33

Bei meinen Recherschen bin ich auf folgende Arbeit gestoßen.
http://iwk.mdw.ac.at/Forschung/pdf_dateien/2001d_Linortner-Querfloete.pdf
Solltet ihr euch anschauen. Auch sehr hilfreich für den Instrumentenkauf!

Kathrin
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von Anzeige » 07.10.2009, 00:33

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Re: Der Materialaspekt bei Querflöten

Beitragvon La musicienne » 25.07.2010, 10:25

Werde den Thread hier jetzt mal für eine weitere Materialfrage nützen:
Glaubt ihr, dass eine Vergoldung entweder der ganzen Flöte oder nur des Kopfstücks oder der Mundlochplatte den Klang wirklich beeinflussen könnte oder ist es nur Optik?
Haben sich zu der Frage vllt. schon irgendwelche Autoritäten geäußert?
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Re: Der Materialaspekt bei Querflöten

Beitragvon Luvanir » 25.07.2010, 12:42

Also,

die Vergoldung der Flöte von außen (Rohr, Klappen) beeinflusst den Klang sicherlich nicht. Die Vergoldung des Innenrohres kann theoretisch schon einen Einfluß haben (schließlich schwingts ja in dem Bereich), aber wird wenn überhaupt auch nur für den Bereich der Mundlochplatte/ des Kopfstück relevant sein.

Also meine Flöte hat eine vergoldete Mundlochplatte und das Kopfstück ist innen vergoldet. Leider hat sich die Vergoldung größtenteils schon abgelöst, schlechter klingt meine Flöte deswegen aber auf keinen Fall. Daher würde ich sagen, dass der Einfluss, wenn überhaupt, nur minimal ist. Bei mir konnte ich keine nennenswerte Veränderung feststellen. Und ich hatte die Flöte unvergoldet, dann hab ich sie vergolden lassen und jetzt ist das Geld schon größtenteils wieder weg. Und sie klang eigentlich immer gleich (abgesehen von meiner Ansatzweiterentwicklung).

Ich empfinde nur persönlich das Gold an der Mundlochplatte etwas weicher und angenehmer. Das könnte dann sicherlich einen psychologischen Effekt haben wodurch der Klang dann besser wird, k.a. :roll: :mrgreen: .
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Re: Der Materialaspekt bei Querflöten

Beitragvon La musicienne » 25.07.2010, 21:55

Bestelle nämlich zwei Flöten zum ausprobieren für 10 Tage. Eine davon hat eine vergoldete Mundlochplatte und Kamin. Hab mir auch schon dedacht, dass hauptsächlich das Grundmaterial oder das Innenmaterial verantwortlich ist für eine event. Klangveränderung und nicht das was außen ist. Bin mal gespannt, was ich feststellen werde beim testen.
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Re: Der Materialaspekt bei Querflöten

Beitragvon tityre » 26.07.2010, 07:05

Ich besitze eine schwere goldene Stimmkrone, die den Klang ganz deutlich, auch für Laien hörbar, verändert. Beim einen Kopfstück zum Guten, beim anderen eher nicht.
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Re: Der Materialaspekt bei Querflöten

Beitragvon Luvanir » 26.07.2010, 08:33

Unter Umständen klingt die Vergoldete trotzdem besser, einfach weil sie die besser verarbeitete ist.

So wirklich extrem habe ich das vor zwei Wochen erlebt, als ich mit einer Schülerin eine neue Flöte kaufen war.

Wir wollten prinzipiell schon eine Silberrohrflöte kaufen, aber dennoch einige Silberkopfmodelle anspielen. Preisklasse lag so bis max 1500€ (daher kamen die beiden Ms, Altus usw nicht in Frage, nur die gängigen "Schüler"-Firmen). Wir hatten uns dann relativ schnell für eine Azumi entschieden. H-Fuß sollte auch sein (bei den Azumis klingt das H-Fuß Modell i.d.R. einfach besser). Aber obs die 2000 oder 3000, das war ein harter Kampf. Die 2000 hatte den deutlich besseren Kopf. Wenn wir die Köpfe tauschten, dann klang auch die 3000 besser. Nun denn, wir haben uns dann für den besseren Kopf entschieden. Davon hat sie mehr als von der Tatsache das mehr Edelmetall am Instrument ist...

Damit will ich nur sagen, dass der Materialaspekt als Einfluss auf den Klang i.d.R. geringer ist als die Verarbeitung. Und bei den handgearbeiteten Modellen gibt es logischerweise große Unterschiede (nicht in der Qualität, aber eben trotzdem Unterschiede die sich verschieden auswirken können). Und eben selbst bei den Schülerflöten ist der Unterschied deutlich hörbar.
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Re: Der Materialaspekt bei Querflöten

Beitragvon La musicienne » 26.07.2010, 17:35

Dann werde ich mich auch mal nach einer goldenen Stimmkrone erkundigen, um das auch auszuprobieren. Und event. nach einer goldenen Munlochplatte. Bin gespannt, welche Unterschiede sich hören lassen.
Welche Marken haben eurer Meinung nach ein gutes Preisleistungsverhältnis?
Wenn die Verarbeitung eine wichtige Rolle spielt, sind handmade Flöten auf jeden Fall zu empfehlen, oder?
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Re: Der Materialaspekt bei Querflöten

Beitragvon Luvanir » 26.07.2010, 19:16

Handmade ist auf jeden Fall gut. Aber da ist es dann wirklich wichtig nicht nur ein Exemplar des Modells anzuspielen. Die Unterschiede sind zum Teil doch recht groß (nicht qualitativ, aber die Flöte soll ja zu dir passen!).

Wenn du einen Silberkopf hast ist irgendeine Form von Gold nicht wirklich nötig. Auch Orchesterflötisten die ich kenne (Opern-Orchester, Philharmonie, sprich Berufsflötisten). wählen oft nur aus Prestigegründen Goldflöten (hatte da mal ein sehr interessantes Gespräch mit einer die bei einem Wettebewerb nicht weiter gelassen wurde weil ihre Flöte zu billig war....es ist unglaublich was es da alles gibt). In der Regel ist eine gute Silberrohrflöte alles was du brauchst (auch meine Dozentin an der Hochschule spielt eine Silberrohrflöte).

Die Marken sind prinzipiell alle zu empfehlen. Ich mag das Preis-Leistungsverhältnis der Yamaha-Flöten. Sie sind günstiger als die großen Ms/Altus/Powell aber nicht schlechter. Die 500er Serie hat einen Silberkopf, die 600Serie ein Silberrohr. Die höheren Serien sind einfach nur noch mehr Handarbeit usw. Ich spiele die 674H und bin mehr als zufrieden. Meine Dozentin spielt als Zweitflöte ebenfalls dieses Modell. Auch die Pearl Flöten der gehobenen Preiskategorie sollen ein ganz gutes Preis-Leistungs-Verhältnis haben, habe selber aber bisher nur wenig anspielen können, daher kann ich da keine hilfreiche Aussage zu machen.

Klar zahlst du bei den großen Namen immer den Namen mit (und die Namen der großen Flötisten die sie spielen....). Genauso gut sind die Profiflöten der Schülermarken, nur sie sind günstiger. Eben weil sie nicht den Namen haben und oft in größerer Stückzahl hergestellt werden.

Die Frage ist einfach was du ausgeben willst. Natürlich ist eine Handmade Flöte eines deutschen Flötenbauers um die 10 000€ ein tolles Instrument. Für mich wäre es aber nicht erschwinglich gewesen.

Zwischen meinen Favoriten damals:
meiner Yamaha 674H mit EC Kopfstück
und der Altus Silberrohr Britannia-Silber Flöte C-Fuß
lagen fast 1000€. Ich fand die Altus schon einen Tick besser. Aber für mich als damals noch Schüler waren 1000€ viel Geld, und die Altus war nicht "1000€-besser".

Ganz ehrlich, wenn du Flöte studieren willst tut sich sowieso meist noch viel am Ansatz, Vorlieben usw. Viele die ich kenne haben dann nach dem Studium wieder eine neue Flöte gekauft, weil die alte nicht mehr gepasst hat (und das waren keine einfachen Schülerinstrumente...). Es hängt auch manchmal vom Prof ab was der bevorzugt....

Unabhängig von allem gibt es keine allgemeingültige Aussage. Ich kenne doch einige Profiflötisten und die spielen alle erdenklichen Marken (auch die "Schülerflötenmarken" wie Pearl. Nur eben handgemachte Modelle, oft Sonderanfertigungen). Letztendlich sind der wichtigste Faktor für den Klang du und dein Ansatz. Und es kann eben sein das du auf einer Altus Schwierigkeiten hast und auf einer Pearl nicht (und umgekehrt). Also ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren.
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Re: Der Materialaspekt bei Querflöten

Beitragvon *klara* » 26.07.2010, 19:33

Also ich habe auch eine Flöte mit vergoldeter Mundlochplatte und innen vorgoldetem Kopfstück.
(Bei mir hat sich die Vergoldung zum Glück bisher nicht abgelöst) Und ich kann zumindest mal sagen, dass ich, wenn ich jetzt auf einer qualitativ-vergleichbaren Flöte spiele, nur die Unterschiede hören kann, die sich eigentlich auf die unterschiedliche Mundplattenform etc zurückführen lässt. Eigentlich also wirklich nur Unwesentliches. Insofern würde ich jetzt nicht zwangsweise behaupten wollen, dass es wirklich einen bedeutenden Unterschied ausmacht.
Aber du kennst ja den beliebten Satz :D : Probier's am Besten selbst aus ;)
Du musst ja eine Flöte haben die dir zuspricht und z.B. beim Bertram in Freiburg (ich glaub du wohnst auch nicht allzuweit von mir weg, oder?) kannst du ja wahnsinnig viele Flöten anspielen in allen Preis- und Leistungsklassen!

Aber eine Frage hab ich, was ist eine Stimmkrone? Das Wort sagt mir mal so gar nicht, sry.. :oops: :)

lg,
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Re: Der Materialaspekt bei Querflöten

Beitragvon Christina » 27.07.2010, 06:25

Die stimmkrone (oder einfach nur Krone) ist das Teil, mit dem oben dein Kopfstück abschließt und an dem du möglichst nicht herumdrehen sollst, weil du sonst den darunter liegenden Stimmkorken im Kopfstück verschiebst.

Wenn das Teil aus Gold ist, könnte ich mir schon einen hörbaren Unterschied vorstellen, weil es ja dann ein ganz anderes Schwingungsverhalten hat als so. Eine reine Vergoldung macht meiner Meinung nach nicht wirklich einen Unterschied. Das sind dann wieder eher andere Aspekte, die da zum tragen kommen. Bei meiner Jupiter hatte ich auch Mundlochplatte und Innenrohr vom Kopfstück vergoldet. Bei der Altus habe ich das nicht mehr und sie klingt trotzdem um Klassen besser.
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Re: Der Materialaspekt bei Querflöten

Beitragvon La musicienne » 27.07.2010, 12:35

Ok, sowie das aussieht, kommt es wirklich hauptsächlich auf die Verarbeitung an und weniger auf das Material. Hoffe, dass meine Testflöten bald kommen, dass ich mit dem Ausprobieren anfangen kann. Bin echt schon gespannt. Werde auch in den Ferien mal nach Freiburg zum Bertram fahren, hab ich schon länger vor.
Danke für eure vielen Meinungsäußerungen, mal schauen welche Erfahrungen ich so machen werde :wink:
Finde es auch schade, dass oft so viel Wert auf die Marke gelegt wird, obwohl Schülermarken genauso gute, aber günstigere Flöten herstellen. Mir ist vorallem ein gutes Preisleistungsverhältnis wichtig. Es hört sich zwar toll an, so eine Profimarke zu besitzen, aber ich denk ich werd da eher auf die Finanzen Rücksicht nehmen müssen.
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Re: Der Materialaspekt bei Querflöten

Beitragvon *klara* » 27.07.2010, 15:28

Ach ich Depp :D ja klar.. ich hatte es nur irgendwie einfach nur als "Krone" oder "Kork" im Kopf :D Aber klar, etwas logisch denken wäre manchmal von Vorteil ;)


Ich wünsch dir dann mal viel Spaß und Glück beim Ausprobieren! Vielleicht trifft man sich ja mal beim Bertram :D

lg,
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Re: Der Materialaspekt bei Querflöten

Beitragvon tityre » 28.07.2010, 07:50

Viel Spaß in Freiburg. Die sind sehr nett da, aber mach vorher besser einen Termin aus.
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Re: Der Materialaspekt bei Querflöten

Beitragvon La musicienne » 28.07.2010, 10:16

@tityre: Ja genau wär glaub eine gute Idee^^ Gibt es dort Räume, in denen man ungestört ausprobieren kann?
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Re: Der Materialaspekt bei Querflöten

Beitragvon *klara* » 28.07.2010, 12:12

Ja, man es gibt einen seperaten Raum in dem man dann ausprobieren kann ;)

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