Querfloete-Forum.de

[Muri]

Keine Ahnung, man muss sich als Lehrer glaub ich allgemein an Netzwerk auf dem Flötenmarkt aufbauen.
Das Glück muss man haben, oder sich eben damit abfinden. Ich musste dadurch auch wieder einen "Rückschritt" auf geschlossene Klappen machen, bin jetzt aber letztendlich auch zufrieden damit und stelle bei Auftritten fest, dass ich mich damit letztendlich sicherer fühle. Und klanglich gibt es da auch keinen Unterschied

[King of Flute]

Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass Ringklappenflöten, beim e2 in der mittleren Lage besser klingen sollen.

So einen Rückschritt hätte ich aber nicht gemacht, da man ja mit geschlossenen Klappen nicht so viele moderne Techniken anwenden kann. Stimmt es eigentlich, dass man den Lufstrom, bei Ringklappen besser kontrollieren kann?

[Muri]

da ist nicht besonders scharf bin auf den modernen Kram bin, kann ich gut darauf verzichten Klanglich gibt es wirklich keinen Unterschied. Und meinen Luftstrom kontrolliere ich ja nicht mit den Fingern, sondern mit der Atemstütze. Man "spürt" ihn vielleicht unter den Fingern, aber kontrollieren kann ich da nichts. Hab ich zumindest noch nicht von gehört. Und es gibt sogar Solisten, die mit geschlossenen Klappen spielen. Und die würden wohl kaum soweit kommen, wenn es einen klanglichen Unterschied gäbe. Wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich offene genommen. Aber wie gesagt: Ich stelle fest, dass ich mich auf geschlossenen sicherer fühle.

[King of Flute]

Aber es ist doch so, dass sie meisten Profis Ringklappenflöten spielen, oder?

[Muri]

Keine Ahnung, mag sein, aber ob Ringklappen oder nicht sagt meines Erachtens nichts über den Könnenstand aus. Ich finde nicht, dass man sich eine Ringklappenflöte kaufen sollte, nur, weil es toll aussieht.

[Tanja]

Also Galway und Pahud spielen mit Ringklappen. Sind zumindest schonmal zwei ganz große.

Ich habe mich im Sommer 2009 ganz bewusst für eine Ringklappenflöte (Yamaha 371) entschieden. Erstens wollte ich es einfach mal ausprobieren (habe ich im Geschäft getan und gemerkt, dass ich damit wohl zurechtkomme) und zweitens wollte ich mir alle spielerischen Möglichkeiten offenhalten. Auch wenn mir durchaus bewusst war, dass ich wohl kaum so weit kommen werde, dass ich das wirklich brauchen könnte. Aber ich finde es immer gut zu wissen, dass mehr möglich wäre und ich nicht durch mein Instrument "ausgebremst" werde. Davon abgesehen gab es ohnehin kaum einen preislichen Unterschied.

Ich bin mit den Ringklappen total zufrieden und wollte ehrlich gesagt auch keine geschlossenen Klappen mehr haben. Ich kann schlecht beschreiben, was sich dabei besser anfühlt, aber ich habe den Eindruck, dass man mit Ringklappen den Ton auch in den Fingerspitzen "spüren" kann. Naja, zumindest merkt man in den Fingerspitzen, wie die warme Luft durch die Flöte strömt. Und das finde ich super.

[Carrie]

Aber es ist doch so, dass sie meisten Profis Ringklappenflöten spielen, oder?

Definitiv nein. Ich meinem Jahr beim Flötenbauer hatte ich nicht mehr Ringklappen in den Händen als geschlossene.

[King of Flute]

Ich spiele ja im Moment geschlossene Klappen, da mein alter Lehrer mir damals sagte "offene Klappen müssen bei Anfängern nicht sein". Außerdem wollte ich erstmal eine möglichst leicht zu spielende Flöte haben und daher wurden es dann geschlossene Klappen.

Irgendwann werde ich aber dann doch auf Ringklappen umsteigen

[Tanja]

Ich sehe kein Problem darin, direkt von Anfang an mit Ringklappen zu spielen. Da werden Plastikstöpsel mitgeliefert, mit denen man die Klappen für den Anfang noch verschließen kann. Ich habe dann nach und nach die Stöpsel entfernt und mich so langsam an die Ringklappen gewöhnt.

[King of Flute]

Ich würde höchstens das Problemchen sehen, dass viele Anfänger schon genug frustrierende Momente bei der Tonbildung haben und dann vielleicht auch mal wenigstens Ruhe außerhalb der Lippen haben wollen

Wenn ich mal Lehrer bin, würde ich meinen Schülern auch raten mit geschlossenen Klappen zu beginnen, damit sie sich ganz auf den Ansatz konzentrieren können.

Aber wie bei vielen Themen in der Flötenwelt scheinen die Meinungen mal wieder auseinander zu gehen: offen oder geschlossen, smile oder nicht smile, Balancehaltung oder Standardhaltung, offsett oder inline g, c-Fuß oder h-Fuß, u.s.w.

Das kann manchmal ganz schön verwirrend sein

[Tanja]

Ich finde, dass es Geschmackssache ist, ob geschlossene Klappen oder Ringklappen. Für mich ist die Sache einfach klar. Wenn ich mir jetzt eine neue Flöte kaufen würde / könnte, wäre es eine Vollsilberflöte mit Ringklappen, H-Fuß und idealerweise sogar noch Goldmundlochplatte und Goldkamin, vorgezogenem G, Spitzdeckelmechanik und natürlich Handgemacht. Schade, dass ich gerade mal keine 10.000 Euro zu viel habe

[King of Flute]

Du kannst ja noch sparen, oder du findest eine gebrauchte im guten Zustand. Allerdings würde ich an deiner Stelle erstmal noch einige Jahre an dir selbst arbeiten, da der Spieler immer noch eine große Rolle spielt. In der Zeit kannst du dann auch das Geld zusammen sparen

[Tanja]

Genau das ist mein Plan. Mit der 371 habe ich ja auch noch ziemlich viel "Luft nach oben", auch wenn ich nebenher schon immer mal wieder nach den aktuellen Preisen bei Powell, Muramatsu oder Brannen Cooper schiele. Ich werde wahrscheinlich nie über die 371 hinauswachsen, wie es mir bei meiner ersten Flöte passiert ist (ok, das war auch nicht wirklich schwer ), aber wenn ich es mir vielleicht irgendwann mal leisten kann - warum nicht?

[King of Flute]

Möchtest du denn schon in den Goldbereich oder möchtest du später lieber eine Vollsilberflöte?

Ich schiele übrigens auch auf die Preise von 19,5k und 18k Goldflöten

[Tanja]

Naja, eine Goldflöte wäre erstens überhaupt nicht finanzierbar (ich habe andere Pläne im Leben, die wichtiger sind - Familie, Eigenheim,...) und zweitens auch für einen Laien etwas übertrieben. Eine Vollsilberflöte will ich irgendwann mal haben, auch eine von einer "Profimarke" sollte irgendwann mal drin sein. Ich habe es nur nicht eilig damit. Wenn ich es mir mal irgendwann leisten kann - super! Wenn nicht ist es auch kein Beinbruch. Man braucht ja was, wovon man träumen kann. Aber wenn ich wirklich irgendwann mal zu viel Geld haben sollte, dann darf es auch gerne ein Goldmundstück sein. Oder vielleicht sogar ein goldener Kopf. Aber realistisch gesehen glaube ich nicht daran.