Kombination Altus-Flöte mit Azumi-Kopfstück?




Was sind die besten Flöten? Auf welchen spielt ihr? Auf welcher würdet ihr gerne mal spielen?

Moderator: Altetröte

Kombination Altus-Flöte mit Azumi-Kopfstück?

Beitragvon Arale » 26.04.2017, 19:04

Hallo liebe Querflötengemeinde,

schon lange lese ich in diesem interessanten Flötenforum und habe auch so manchen Tipp beherzigt. Mit der Querflöte habe ich schon vor bald 28 Jahren begonnen - am musischen Gymnasium hatte ich eine relativ fundierte Ausbildung genossen, spielte im Schulorchester und in einer Band. Dann entschied ich mich für die Bildende Kunst, und die Flöte fristete meistens leider ihr Dasein im Regal. Nun habe ich vor einem halben Jahr erneut begonnen, Flöte zu üben, und ich möchte ich mir nach 20 Jahren Flöten-Abstinenz endlich eine tolle Flöte leisten! Bislang spielte ich eine Pearl PF-501, aber jetzt soll es mindestens eine mit Silberkopf sein.

Mittlerweile war ich bereits in zwei Läden, in welchen ich diverse Flöten testete, v.a. der letzte Laden ist mir sehr sympathisch und bot bislang einen guten Service. Dort konnte ich bereits die Anzahl meiner Wunsch-Querflöten auf zwei eingrenzen. Heute wollte ich zum Testen die beiden Modelle mit nach Hause nehmen: Eine Powell Sonarè Silberkopf mit 3k Aurumite-Mundstück und die 907 von Altus. Meine Frage bezieht sich nun auf die Altus:

Leider gab es zur Altus nur das Mundstück mit S-Cut-Mundloch. Ich bilde mir ein, eher den Z-Cut zu favorisieren, aber um sicher zu gehen, möchte ich beide Mundstücke ausprobieren. Deshalb wollte mir der Ladeninhaber ein Altus-Kopfstück einer Azumi-Flöte mitgeben, welches jedoch nicht gepasst hat. Vereinbart hatten wir nun, dass Altus das Z-Cut-Kopfstück nachliefern sollte, und ich sollte dann die Flöten mit nach Hause nehmen.

Gerade erhielt ich die Nachricht, dass der Ladenbesitzer das (Azumi)-Altus-Kopfstück passend gemacht hat, und ich die Flöten nun zum Testen abholen könnte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Meint ihr, das ist eine "saubere Sache", also dass das Kopfstück genauso gut wie ein speziell für die 907 geliefertes Kopfstück ist? Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass der Ladeninhaber selbst Holzblasinstrumentenmacher ist und der Laden einen vertrauenswürdigen Eindruck macht.

Trotzdem würde ich gerne Eure Meinung(en) hören!

Liebe Grüße + schon mal vielen Dank!
Sabine
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Re: Kombination Altus-Flöte mit Azumi-Kopfstück?

Beitragvon tityre » 27.04.2017, 16:13

Ich würd's ausprobieren. Wenn Du zufrieden bist, ist es doch gut und wenn nicht, siehst Du eben zu, dass Du doch noch an den anderen Kopf kommst.

Zudem habe ich das jetzt nicht mehr so genau im Kopf, aber werden Azumis nicht von Altus gemacht? Oder von jemandem, der vorher bei Altus war? Irgendsowas war da, musst Du mal googlen.
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Re: Kombination Altus-Flöte mit Azumi-Kopfstück?

Beitragvon James Blond » 27.04.2017, 22:18

Hi,
sehe ich auch so:
Ausprobieren natürlich, der Z-Cut könnte gerade für Jazz Sinn machen, da er gewöhnlich einen etwas "leichteren" und beweglicheren Klang bringt. Ob die Flöte und die Spielerin damit klarkommen, ist natürlich eine andere Frage. Daher beide Köpfe unbedingt für mind. 1-2 Wochen parallel ausprobieren und bloß nicht drängen lassen.

Grüße
JB
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Re: Kombination Altus-Flöte mit Azumi-Kopfstück?

Beitragvon Arale » 27.04.2017, 22:53

Vielen Dank Euch für die Antworten!

Tatsächlich gibt es doch einen gravierenden Unterschied: Das Altus-Kopfstück der Azumi hat 925er Silber, das von der Altus 907 hat ein Kopfstück aus 958er Britannia-Silber! Als ich die beiden Flöten heute zum Testen abgeholt habe, ist mir das plötzlich eingefallen! Ich denke doch, dass das bessere Material einen besseren Klang erzeugt - und auch wenn das bei mir vielleicht erst in der Zukunft der Fall sein sollte... Teurer ist der Kopf bestimmt allemal. Finde ich äußerst komisch, dass sie das in einem Fachgeschäft nicht wissen...

Beim Testen fand ich heute überraschenderweise den S-Cut besser als den (Azumi)-Z-Cut. Ob das nun am Material liegt oder an meinem Unterbewusstsein, das ja weiß, dass es das "schlechtere" Material ist, sei mal dahin gestellt. Fand ich überraschend, denn so gut wie immer wenn ich beide Köpfe angespielt hatte (allerdings nur kurz im Laden...), gefiel mir der Z-Cut besser. Da ist Dein Einwand, James, wirklich interessant für mich! Inwiefern kann ich den Z-Cut für jazzige Sachen besser nutzen? ...wenn es Dir nichts ausmacht, würde ich mich über eine kurze Antwort freuen! :)

Apropos Stressen lassen: Ich darf die Flöten nur für 1,5 Tage zu Hause behalten. Das scheint mir wirklich etwas kurz... Überlege aber, ob ich darauf bestehen sollte, dass sie den Original-Z-Cut-Kopf von Altus mal kommen lassen sollen... Ist das unverschämt? Eigentlich nicht, oder, immerhin kostet die Flöte ne Stange Geld...?

Danke nochmal!
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Re: Kombination Altus-Flöte mit Azumi-Kopfstück?

Beitragvon James Blond » 28.04.2017, 20:33

Liebe Sabine,

beim Vergleich spielen verschiedene Silberlegierungen natürlich auch eine Rolle. Wie erheblich sich dies hier auf den Klang auswirkt, kann ich nur vermuten, denn das Material des Kopfstücks hat erheblichen Einfluss auf den Klang, möglicherweise stärker noch als der Cut. Sterling-Silber ist ja um einiges härter. Insofern ist dir ein direkter Vergleich zwischen Z- und S-cut noch nicht gegeben. Altus bietet doch auch wahlweise beide cuts für das Modell 907 an, warum nicht also den dazu "passenden" Kopf von Altus probieren? Möglicherweise spielt er sich noch besser.

Der Z-cut wird gewöhnlich der Jazzflöte zugeschreiben, der S-cut eher der Klassik. Das hat verschiedene Gründe:

Zum einen sind die Klangideale hier verschieden: In der Klassik wird traditionell ein voller, tragender Ton geschätzt, im Jazz hingegen ein leichter, luftiger Klang. Ob du dieses Klangideal für deinen Stil übernehmen willst, ist natürlich eine ganz andere Frage, denn im Jazz wird nichts höher geschätzt als ein ausgeprägter persönlicher Stil und man sollte prüfen, welcher Klang besser zur angestrebten Richtung gefällt, denn Jazz ist nicht gleich Jazz.

Eng damit verbunden ist der Einfluss auf die Spielweise. Meines Erachtens begünstigt der Z-cut eine höhere Beweglichkeit, leichtere Übergänge zwischen den Oktaven und eine größere Lockerheit und Spontaneität beim Spielen, die sich insbesondere positiv auf das Improvisieren auswirkt. Wenn du beide Kopfstücke probierst, solltest du einmal darauf achten.

Ich schreibe das aus eigener Erfahrung, weil ich zwei Sopranflöten besitze, zwar nicht von Altus oder Azumi, aber mit verschiedenen Anblaslöchern, die dem jeweiligen cut sehr nahe kommen; die Powell Aurumite dem Z- und die Gemeinhardt dem S-cut. Natürlich spielen diese Flöten auch aus anderen Gründen in ganz unterschiedlichen Ligen, da ist es keine Frage, dass ich die Powell gewöhnlich für alle Stile vorziehe.

Sabine, ich wünsche dir die nötige Zeit und Geduld zu einen gelungenen Vergleich! Und lass mal von dir hören, wie es ausgegangen ist.

Grüße
JB
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Re: Kombination Altus-Flöte mit Azumi-Kopfstück?

Beitragvon Sheepy_Hollow » 28.04.2017, 21:51

Hallo Sabine,

ich hatte bereits eine Antwort verfasst und dann wurde alles gelöscht... Deshalb halte ich mich jetzt etwas kürzer.

Sonaré kann ich aus Erfahrung nicht empfehlen (ich hatte 3,5 Jahre eine). Eine Bekannte ist auch nicht ganz glücklich mit ihrer. Außerdem handelt es sich um eine maschinell hergestellte Flöte, ist also schlecht vergleichbar mit einer Altus.

Altus-Köpfe werden immer von Hand gefertigt. Allerdings unterscheiden sich die Köpfe sehr stark von denen, die für Azumi hergestellt werden. Der Z-Cut bei den Azumi-Flöten ist für Anfänger geschnitten. Bei Altus fand ich persönlich übrigens die Sterlingsilberflöten am Besten (Modell 1207). Das Mehr an Silbergehalt wirkt sich nicht unbedingt positiv aus. Vielleicht probierst du noch den V-Cut aus?

James Blond muss ich hier etwas wiedersprechen. Soweit ich weiß ist der S-Cut oval oder rund und der Z-Cut eckig. Je eckiger, desto kerniger und kräftiger der Ton. Je runder desto mehr Klangfarben. Ein eher eckiger Schnitt erlaub mehr Dynamik und gilt als recht modern. Im Endeffekt kann man mit beiden alles machen, wenn man den Schnitt beherrscht (Moyse hatte wohl ein riesiges Mundloch, worauf sonst keiner gut spielen konnte). Ich spiele auf einem Burkart-Kopf mit M2 Schnitt, der eher modern und eckig ist und bin ganz zufrieden. Ist natürlich nicht vergleichbar mit einem Altus-Kopf. Bei Altus hat mir tatsächlich der S-Cut ganz gut gefallen...

Ach und etwas für die Beruhigung deines Gewissens: Du wirst voraussichtlich für deine Flöte 2000-3000 Euro zahlen. Der Kunde ist König und wenn von Altus verschiedene Köpfe angeboten werden, dann solltest du diese auch unbedingt ausprobieren. Außerdem bist du nicht verpflichtet überhaupt was bei deinem Händler zu kaufen.

LG

Sheepy

PS: Wenn du schon so viel Geld ausgibst, hast du dann auch die vergleichbaren Modelle von Muramatsu, Miyazawa, Sankyo und Mateki ausprobiert? Die sind wirklich einen Blick wert. Wobei man übrigens viele Fehler machen kann ist, wenn man beim Flötentest keinen Profiflötisten dabei hat und wenn man sich nicht genügen Zeit dafür lässt (im Idealfall ein Jahr mit intensiven Besuchen bei Flötenfestivals bzw. Instrumentenmessen. Flutissimo, Bertram und Adams sind hier eine gute Adresse).

PPS: Ups doch etwas länger geworden :lol:
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Re: Kombination Altus-Flöte mit Azumi-Kopfstück?

Beitragvon tityre » 29.04.2017, 11:05

Ich habe ja eine Azumi als Ersatzflöte und mir wurde beim Flötenbauer der Unterschied so erklärt:
Bei diesen Azumi Kopfstücken gab es zuerst den Z-cut, der besonders gut für Anfänger und/oder Wenig-Spieler und -Über geeignet ist. Er macht es dem Spieler sehr, sehr einfach, schnell einen schönen Ton zu entwickeln, was ich so wirklich bestätigen kann.
Der Preis dafür ist, dass der Ton eben nicht so wahnsinnig wandelbar ist, aber für den normalen Laienbereich halte ich den Kopf für absolut ausreichend.
Dann kam der S-Cut dazu, für den anspruchsvolleren Spieler. Etwas schwieriger, aber er bietet eben auch mehr Möglichkeiten. Allerdings muss man auch schon etwas fortgeschritten sein, um die Möglichkeiten nutzen zu können (und den Unterschied auch zu hören).
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Re: Kombination Altus-Flöte mit Azumi-Kopfstück?

Beitragvon Arale » 29.04.2017, 15:15

Euch Dreien vielen herzlichen Dank für die langen und fundierten Antworten! Es ist sehr nett, dass Ihr Euch die Zeit dafür nehmt. Es ist wirklich nicht einfach, mehr oder weniger allein die richtige Flöte zu finden, denn einen Lehrer hab ich ja noch nicht.Trotzdem glaube ich, die Flöten ganz gut einschätzen zu können und mit meinem Bauchgefühl lag ich richtig, Eure Antworten und Hintergrundinformationen haben das ja bestätigt.

Heute morgen habe ich die Testflöten zurück gebracht und ausgehandelt, dass der Händler den Original-Kopf mit Z-Cut bestellt, damit ich beide Köpfe vergleichen kann. Ich denke schon, dass es die Altus wird, aber vielleicht gucke ich mir in einem anderen Laden doch nochmal eine ganz andere Flöte an. Gibt es wirklich etwas von den großen "M"- Flöten in meinem Budget? Das hätte ich nie gedacht. Hast Du einen Modell-Tipp für mich, Sheepy Hollow?

Generell finde ich es aber schon komisch, dass man nur so kurz Zeit hat, eine Flöte zu testen und sich megaschnell entscheiden muss. Bin extra in den kleinen Laden vor Ort gegangen um mehr Service zu haben als bei Thomann, bei dem ich übrigens auch schon war. Ist das normal, dass die kleinen Läden nur als Zwischenhändler fungieren und die Flöten selbst innerhalb einer Woche wieder zurückschicken müssen?

Schön, dass Du mit der Powell Aurumite klarkommst, James Blond! Ich hatte die 505 mit Aurumite-Mundstück zum Testen, und die erste Oktave klang sooo wundervoll! Ein ganz warmer Sound. Doch die höheren Töne klangen nur mit Glück gut bei mir. Schade, schade, die hätte mir auch gut gefallen. Trotz Industrie-Korpus irgendwie eine besondere Flöte.

Übrigens wollte ich das Budget gar nicht so hoch ansetzen, ich wollte einfach etwas besseres als meine Schüler-Pearl (altes Modell, das gar nicht sooo schlecht ist), doch als ich die Altus in der Hand hatte, war es um mich geschehen...

Ich Danke Euch nochmal und wünsche ein schönes verlängertes Wochenende!

Liebe Grüße, Sabine
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Re: Kombination Altus-Flöte mit Azumi-Kopfstück?

Beitragvon Arale » 29.04.2017, 15:31

Nochmal an Sheepy Hollow: Bin gerade zufällig an anderer Stelle im Forum über Deine Auflistung der von Dir empfohlenen Flöten gestolpert :D Die Flöten sehen interessant aus, sind dann teilweise doch schon über meinem Budget. Wenn ich dazu komme, und sie irgendwo vorrätig sind, schaue ich sie mir vielleicht trotzdem mal an. Vielen Dank nochmal! :)
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Re: Kombination Altus-Flöte mit Azumi-Kopfstück?

Beitragvon James Blond » 30.04.2017, 02:16

Wenn ich zum dem cut-Thema noch einmal antworte, dann nur deshalb, weil ich mir einbilde, über persönliche Erfahrungen zu verfügen, die den mir vom Hörensagen bekannten Redensweisen erheblich widersprechen.

Zum einen hätte ich mir nie eine Flöte wegen ihres "kernigen Klanges" zugelegt, ich weiß auch nicht genau was das bedeutet, Kernige frühstücke ich gewöhnlich und damit ist's gut. ;)

Zum anderen habe ich einige Jahre auf einer Studentenflöte mit S-cut intensiv gespielt, es war meine 2. Querflöte. 2014 bin ich dann endlich auf die Powell Meisterflöte mit dem Z-cut umgestiegen und dieser Umstieg fiel mir nicht gerade leicht. Ich habe über 1 Jahr gebraucht, um die Klangmöglichkeiten der Powell voll nutzen zu können. Wenn ich jetzt nach jahrelanger Pause zum Vergleich mal wieder die alte Flöte rausholte, dann habe ich mich nach ca. 10 Minuten wieder darauf eingestellt. Soviel zum angeblich so "anspruchsvolleren" S-cut.

Powell ist nicht gerade bekannt für leichte Spielbarkeit, aber diese Flöte spricht in der Tat leichter an, ist zugleich im Ton aber ausbaufähig. Dass die Klangvariation beim Z-cut eingeschränkter sein soll, halte ich für ein Ammenmärchen: bei meinen Flöten ist das genaue Gegenteil der Fall, die Powell glänzt nicht nur durch eine hohe Dynamik, sondern entwickelt je nach Ansatz einen weichen bis scharfen Ton, während der S-cut bei lockerem Ansatz schnell abbuddelt.

Was unterscheidet die Schnitte? Klangentscheidend sind weniger die Ecken, sondern die Anblaskante. Der Z-cut besitzt in der Mitte eine gerade Anblaskante, der S-cut bleibt auch dort leicht oval. Allerdings spielt auch die Größe eine erhebliche Rolle.

Nun lässt sich in Begrifflichkeiten über Klänge leicht schwelgen, einer redet von kernig, der andere von charakterlos und beide meinen u. U. das Gleiche. Daher ist ein Hörvergleich wohl zuverlässiger, wobei allerdings nicht nur der Mundloch-Schnitt für die Unterschiede maßgeblich ist, denn die Flöten spielen in verschiedenen Ligen. Hier (https://c.web.de/@335344020798575706/f6inJKefQTCpcMYVHn4Lpw) hört man zunächst die Gemeinhardt, danach die Powell. Ich meine, dass die Powell um einiges beweglicher und klarer klingt.

Ein andere Möglichkeit ist ein technischer Klangvergleich mittels Spektrumanalyse, der sehr schön die Obertonanteile beider Flöten aufschlüsselt: S-cut links, Z-cut rechts. Hier (https://c.web.de/@335344020798575706/f6inJKefQTCpcMYVHn4Lpw) ist gut zu erkennen, dass der Z-cut die größeren Obertonanteile mitbringt. Was sich optisch nur unwesentlich unterscheidet, bewirkt dennoch größere Hörunterschiede.

Ok, der Vergleich war mir die Mühe wert, schließlich muss der Preisunterschied ja irgendwie zu rechtfertigen sein. ;)

Grüße
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Re: Kombination Altus-Flöte mit Azumi-Kopfstück?

Beitragvon tityre » 01.05.2017, 10:21

Hm, das ist ja wirklich interessant. Beim Flötenkauf habe ich bei Schülern immer nur das Gegenteil erlebt, nämlich, dass sie das Gefühl hatten, dass sich der Z-Cut quasi von alleine spielt. Und hörbar war der Unterschied auch, was sich beides auch mit meinen eigenen Erfahrungen deckte.

Könnte natürlich sein, dass das an der Form meines Ansatzes liegt und meine Schüler vielleicht durch mich die gleichen Eigenheiten haben.

Auf jeden Fall zeigt es aber, dass man immer alles vorurteilsfrei ausprobieren sollte. Es zeigt sich ja immer wieder, dass eine Flöte bei dem einen Spieler ganz toll klingt oder ganz furchtbar und bei einem selbst ist es dann wieder völlig anders.
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Re: Kombination Altus-Flöte mit Azumi-Kopfstück?

Beitragvon Arale » 01.05.2017, 22:40

Jetzt wirds richtig wissenschaftlich! :D Nein, im Ernst, das ist spannend, den Vergleich zu sehen. Hören konnte ich Beispiele leider noch nicht, habe gerade nur mein iPad bei mir, da funktioniert es leider irgendwie nicht. Aber Danke für die Mühe! Nächste Woche werde ich beide Kopfstücke vergleichen können, und dann entscheide ich mich einfach für das, welches mir am meisten zusagt..! Ach ja, dass ich den Z-Cut bei den ersten Versuchen besser spielen konnte, liegt mit Sicherheit daran, dass meine alte Pearl auch eher ein quadratisches Mundloch hat. Aber letztendlich muss man sich eh an seine neue Flöte erst einmal gewöhnen...
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Re: Kombination Altus-Flöte mit Azumi-Kopfstück?

Beitragvon James Blond » 02.05.2017, 08:17

Ja, die bisherige Gewöhnung gibt wohl zunächst den Ausschlag.

Ich hatte ja zuerst jahrelang auf dem ovaleren Mundloch geblasen. Und vielleicht ist es auch tatsächlich schwerer, mit dem Z-Cut mehr Ausdruck zu entwickeln. Aber es geht auch, mir gelingt es darauf jetzt sogar sehr viel besser.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Freude an der neuen Flöte!

Grüße
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Re: Kombination Altus-Flöte mit Azumi-Kopfstück?

Beitragvon Arale » 07.05.2017, 17:43

Uff, ich muss eine kleinen Zwischenbericht loswerden. Jetzt habe ich zum zweiten Mal die Altus 907 mit den zwei unterschiedlichen Köpfen mit nach Hause bekommen. Ich hatte gerade den Z-Cut und den S-Cut getestet und war von beiden angetan. Zu meiner Überraschung gefällt mir aktuell der S-Cut fast ein Stückchen besser. Ich hatte mich schon fast entschieden, die Flöte zu nehmen, da drehe ich den Kopf mit dem S-Cut um und sehe, dass das Kopfstück aus 925er-Silber besteht! Wie kann das sein?? Egal wo man nachguckt, kann man nachlesen, dass die 907 mit Britannia-Silber ausgeliefert wird, egal ob S oder z.....!

Also mal im Ernst: Auch wenn ich noch Lichtjahre von einer professionellen Flötistin weg sein sollte, und ich offenbar beim Spielen (noch?) keinen Unterschied bei den beiden Materialien spüre, darf ich doch wohl erwarten, dass ich für den doch stolzen PReis der Altus den hochwertigeren Kopf bekomme??

was ist nur mit dem von mir gewählten Fachgeschäft los?? Ich finde, guter Service sieht anders aus... Bin gerade megaenttäuscht und ultra genervt, denn der Flötenkauf zieht sich ewig hin und ich komme mir jedesmal so vor, als ob die "Rockstar-Diva" nervt, wenn sie die Flöte nun wieder einmal in den Laden zurückbringt und was zu bemängeln hat.... und sie dann doch nicht kauft...usw. Usf. :roll:

Wie seht Ihr das?
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Re: Kombination Altus-Flöte mit Azumi-Kopfstück?

Beitragvon Sheepy_Hollow » 08.05.2017, 10:15

Arale hat geschrieben:Zu meiner Überraschung gefällt mir aktuell der S-Cut fast ein Stückchen besser. Ich hatte mich schon fast entschieden, die Flöte zu nehmen, da drehe ich den Kopf mit dem S-Cut um und sehe, dass das Kopfstück aus 925er-Silber besteht! Wie kann das sein?? Egal wo man nachguckt, kann man nachlesen, dass die 907 mit Britannia-Silber ausgeliefert wird, egal ob S oder z.....!

Also mal im Ernst: Auch wenn ich noch Lichtjahre von einer professionellen Flötistin weg sein sollte, und ich offenbar beim Spielen (noch?) keinen Unterschied bei den beiden Materialien spüre, darf ich doch wohl erwarten, dass ich für den doch stolzen PReis der Altus den hochwertigeren Kopf bekomme??

[...]

Wie seht Ihr das?


Hallo Sabine,

soweit ich es in Erinnerung habe, wird die 907 erst seit "kürzerer" Zeit mit einem 958er-Kopfstück ausgeliefert und nicht mehr mit einem 925er. Es kann also sein, dass du eine neue 907er-Altus in der Hand hast, die das gleichwertige Vorgängermodell ist. Außerdem unterscheiden sich die Modelle je nach Markt (z. B. USA-Deutschland) deutlich, weil die Händler bestimmte Kombinationen ordern. Allerdings sollte sich das "weniger" an Material auch im Preis wiederspiegeln. Vom Standpunkt des Geldes würde ich das also genauso sehen wie du. Wenn du dich für die Flöte mit S-Cut entschiedest, würde ich ggf. nochmal über einen Preisnachlass verhandeln. Da es sich um einen Instrumentenbauer zu handeln scheint, kannst du ggf. den Kompromiss schließen, dass er die erste und zweite jährliche Wartung kostenlos macht. Das "kostet" ihn 2 Stunden Arbeitszeit und du sparst dir 200 €.

Jetzt vom Materialstandpunkt:
Bei meinem letzten Flötenkauf habe ich lange getestet. U. a. hatte ich Altus mit 997er Silber und Powell/Pearl/usw. mit Goldanteilen (Mundlochplatte, Kamin, Kopf etc) getestet. Erstaunlicherweise habe ich in den meisten Fällen Flöten aus 925er-Silber bevorzugt. Eigentlich sollte das Material ja nicht so viel ausmachen, da es Studien gibt, die besagen, dass verschiedene Materialien nicht unterschiedlich klingen (zumindest nicht im hörbaren Bereich). Ein Argument für 925er-Silber: Das Silber sollte härter sein und somit weniger anfällig für Dellen :wink:

Halt uns gerne weiter auf dem Laufenden.

LG

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