Ich kenne leider nur die Forschungsarbeit von
von Frau Linortner.
Die befindet sich mit dem Ergebnis in guter Gesellschaft von Adolphe Sax und Generationen von Physikern, die sich mit Aerophonen beschäftigten, nämlich, daß bei Aerophonen(!) die Luft-Form, und keineswegs das Material, den Klang formt.
Wie ich schon öfters schrub, haben Materialeigenschaften natürlich indirekten Einfluß auf die entgültige Form des Werkstücks, wenn sie nicht bei der Wahl der Werkzeuge berücksichtigt und ggf. ausgeglichen werden. Wenn das nicht geschieht, werden die Ergebnisse sich in den Maßen unterscheiden, und das wird einen anderen Klang nach sich ziehen.
Wird das - oder würde das - berücksichtigt, und es würden "anatomisch" exakt gleiche Flöten gebaut, wäre der Einfluß des Materials rein kosmetisch, oder ergonomisch (Aufwärmzeit, Haptik). Bei den Muramatsu-Flöten ist das wohl tatsächlich so.
Ich glaube schon länger, daß bei Musikern generell, und bei Blasinstrumenten speziell, unglaublich viel Placeboeffekt bzw. (Auto-) Suggestion am Werk ist. Nicht nur bei Flöten, auch bei Klarinetten (Holz vs. moderne Kunstoffe), Blättchen (Holz vs. Kunststoffe), Saxophonfinishes.
Den Vogel schießt Steve Goodson in New Orleans mit einer kryogenischen Saxophon-Veredelung ab. Er glaubt da wohl wirklich selbst dran. Physikalisch halte ich das für kompletten Humbug.
Wenn es also jemand schafft, aus edlerem Material eine bessere Flöte zu bauen: Warum nicht. Nötig wäre das wohl nicht...
Aber Entmagnetisierer für Audio-CDs sind auch nicht auszurotten, so wenig wie Vollkupferkabel für Lautsprecher und Vollgold-Anschlüsse.
-- Liebe Grüße aus der Stadt mit dem riesigen Bahnhofskappellschen.