Schwierigkeiten beim Umstieg




Was sind die besten Flöten? Auf welchen spielt ihr? Auf welcher würdet ihr gerne mal spielen?

Moderator: Altetröte

Schwierigkeiten beim Umstieg

Beitragvon Pfiffi » 14.11.2021, 21:59

Liebes Forum,

ich habe lange Zeit nichts von mir hören lassen. Das hatte natürlich mit dem Forum nichts zu tun, sondern mit vielen langwierigen Baustellen anderer Natur.
Mein bisheriges Instrument war eine Yamaha 777H - für einen Spätstarter und Laien wie mich bereits ein Instrument, dessen echte Grenzen ich wahrscheinlich nie werde ausloten können. Diese Flöte habe ich letztens nach etwas über 5 Jahren mal zur Durchsicht und Wartung gegeben - und bei dieser Gelegenheit eine Muramatsu DS RBEO in die Hände bekommen, die ich einmal anspielen konnte. Ich war von Anfang an hin und weg, wie voll und "satt" die Töne bei dieser Flöte in der tiefen Lage klingen und wie leicht (im Vergleich zur Yamaha) die Töne in der 3. Oktave ansprechen. ABER: die Muramatsu hat eine ganz andere Mensur: die Klappen sind alle einen Tick größer und die Klappenabstände alle etwas geringer als bei der Yamaha. Das führte bei dem Probespiel dazu, dass ich mit dem linken Zeigefinger oft die H-Klappe beim Drücken der C-Klappe berührt habe und mit dem Ringfinger beim Betätigen der G-Klappe schon mal an der A-Klappe hängen geblieben bin. Das führte naturgemäß hier und da zu quietschigen Tönen.

Wie sind Eure Meinungen: kann man eine Handhaltung mit etwas Übung an diese andere Mensur gewöhnen, sodass die störenden Effekte verschwinden, oder muss sowas - gerade bei einer so hohen Investition - von Anfang an stimmen, denn die Finger werden ja nicht mehr länger?

Dem Klang dieser Flöte hänge ich noch heute nach......

Danke für Eure Meinungen!!
Viele Grüße aus DU
:)
Pfiffi
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Re: Schwierigkeiten beim Umstieg

Beitragvon tityre » 15.11.2021, 11:21

Ich spiele parallel 2 Flöten, die auch ein bisschen unterschiedlich sind, speziell die Gis-Klappe. Es hat schon eine Weile gedauert (2, 3 Monate) bis ich das wirklich im Griff hatte, aber jetzt merke ich es gar nicht mehr. Wenn Du regelmäßig übst, geht es bei Dir sicher schneller, weil Du ja ausschließlich auf der neuen Flöte übst, während ich immer wechsle.

Ich finde, Finger kann man trainieren. Ansprache muss klappen (ich will keine Flöte, die es mir schwer macht) und der Ton der Flöte muss einem gefallen. Der gehört zum Charakter der Flöte und den ändert man nicht.

Ich glaube, das wird ein bisschen so sein, als wenn man von geschlossenen auf offene Klappen umstellt. Da glaubt man am Anfang auch nicht, dass das jemals klappen kann.
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Re: Schwierigkeiten beim Umstieg

Beitragvon Thore123 » 15.11.2021, 17:18

Hallo Pfiffi,
Ich kenne dein Problem tatsächlich auch! Auf meiner alten Pearl habe ich super oft die Trillerklappen mitgegriffen, weil meine Hände zu groß oder einfach nicht richtig für die Mechanik gemacht waren.
Ich glaube übrigens auch wie Tityre, dass man einfach ein bisschen Zeit braucht, sich an die Mechanik zu gewöhnen, zumal Yamaha und Muramatsu schon ziemlich unterschiedlich sind, was die Konstruktion angeht.
Vielleicht hilft es auch, mache ich momentan auch sehr viel für die rechte Hand in schnellen Passagen, im Spiegel mal genauer zu beobachten in welchem Kontext du die genannten „Probleme“ hast.
Gruß,
Thore
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Re: Schwierigkeiten beim Umstieg

Beitragvon Altepic » 15.11.2021, 23:36

Hallo Pfiffi,,
beide - Vorredner - haben recht!
Man muss sich so eine Flöte auch "ERARBEITEN"
Sicher - man merkt beim anspielen, dass sie viel besser ist... - und kauft sie dann. das ist Toll.
Was man dann aber wirklich aus diesem Qualitätssprung rausholen kann, das dauert...

Ich habe vor drei Jahren von c- auf H-Fuss gewechselt. Das ist nach 45 Jahren Flöte eine riesige Umstellung wg. der Gewichtsverteilung.
Nach nun 3 Jahren fange ich an, auch die klanglichen Möglichkeiten herauszuarbeiten. Zusammen mit meinem Lehrer bei einer Std. monatl. Unterricht. Da sind riesige Potentiale... die auf den " einfacheren " Flöten nicht so herauskommen. Wenn man es aber weiss und kann, klingen die "einfacheren" Flöten auch wieder ganz anders als früher...

Das ist die Entwicklung beim Lernen eines Instruments!

Also.... Erarbeite Dir Deine Flöte.....
Lass Dir Zeit und Entdecke Neue Möglichkeiten!

Viel Spass dabei
Altepic
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Re: Schwierigkeiten beim Umstieg

Beitragvon Pfiffi » 16.11.2021, 00:21

Hallo tityre, Thore und Altepic,

habt herzlichen Dank für Eure Antworten - sie bestärken mich in der Tat darin, dieses tolle Instrument zu kaufen und dann nicht beim ersten "Hängenbleiben" mit einem Finger zu verzweifeln und sich zu fragen, ob das nicht eine etwas teure Fehlinvestition war.

Ich habe natürlich bei Weitem nicht eine solche Erfahrung wie Altepic (nochmals Chapeau zu deiner Aufnahme mit dem Mozart-Konzert!!!) - andererseits habe ich ja erst mit 47 Jahren angefangen, überhaupt Flöte zu lernen. Es hat zwar etwas gedauert, aber heute kann ich regelmäßig Gottesdienste gestalten - sei es nun mit einer einfachen Liedbegleitung, dem Andante von Mozart, einem Ave Maria von Schubert oder auch diversen Triosonaten für Violine, Flöte und Orgel. Das macht einen Heidenspaß (zumindest "hinterher") und erfüllt einen mit großer Freude und Zufriedenheit.

Und der Ruhestand will mit sinnvollen Hobbies ja ebenfalls gut vorbereitet werden :wink:

Ich werde zu gegebener Zeit berichten, wie ich mit der neuen Flöte klarkomme, was passiert, wenn ich - wie tityre - mal wechsle (ich will die Yamaha ja nicht vergammeln lassen, auch sie ist ein tolles Instrument). Und es ist ja irgendwie auch eine Art Investition in Edelmetall - die noch dazu gut klingt und gleichzeitig ihren Wert nicht verliert. Wem von Euch darf ich die Rechnung schicken, wenn es gar nicht klappt? :lol:

@Thore: das Problem kenne ich übrigens auch. Ich habe aus den Anfangszeiten noch eine Azumi AZ Z2RE - und da ist die untere Trillerklappe so nah neben der D-Klappe, dass ich sie ständig mitberührt habe. Sowohl bei der Yamaha als auch (dem Foto nach) bei der Muramatsu ist diese Trillerklappe mittiger zwischen D- und E-Klappe, sodass das weniger Problem verursacht.
Viele Grüße aus DU
:)
Pfiffi
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Re: Schwierigkeiten beim Umstieg

Beitragvon James Blond » 20.11.2021, 13:31

Hallo an alle,

die geschilderten Finger-Probleme beim Instrumentenwechsel erinnern mich lebhaft an meine Übungen auf der Altquerflöte. Die Schwierigkeiten treten da ganz deutlich zutage, z. B. auch der rechte Ringfinger, der ständig an die Trillerklappe kommt. Zu den Fingerproblemen kommen hier allerdings noch ganz andere Umstellungsanforderungen, was die Armkraft, den Ansatz und den Luftvorrat betrifft. Sie hatten in der Vergangenheit dazu geführt, dass ich mich immer seltener mit der Altquerflöte beschäftigte, was eigentlich schade ist. Durch einen Neukauf wurde ich jetzt dazu angeregt, mich wieder vermehrt damit zu beschäftigen und siehe, jetzt bereitet der Wechsel vielleicht in den ersten Minuten leichte Schwierigkeiten, anschließend klappt alles relativ mühelos.

Ich habe mir daher vorgenommen, die Altflöte regelmäßig zu spielen und sehe dies als eine Art Krafttraining, von der auch die Sopranflöte profitiert. Übrigens sind die Unterschiede zwischen meinen Gitarren (Konzert- bis Elektrogit.) weitaus heftiger und auch hier kenne ich das Bestreben, bei einem Modell zu bleiben, wenn ich mich erst einmal darauf eingespielt habe.

Aber auch der Wechsel gehört zur Instrumentenbeherrschung und sollte regelmäßig geübt werden, dann stellt er auch kein Problem mehr dar.

Liebe Grüße
JB
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