Tuning von Querflöten




Was sind die besten Flöten? Auf welchen spielt ihr? Auf welcher würdet ihr gerne mal spielen?

Moderator: Altetröte

Tuning von Querflöten

Beitragvon Altepic » 14.05.2023, 21:28

Hallo an Alle,

ich bin wohl ein Flöten-tuner!!
Vor ca. 6 Jahren habe ich mir für meine Yamaha 471 ein Powell Aurumite 2100 Kopfstück gekauft! _ und die war auch schon mit dem YR kopfstück getuned)
... das war ein riesiger Fortschritt in der Ansprache, besonders untere Lage. und meine Yamaha-Flöte klang auch wie Powell!
Dann hab ich eine Powell 2100 gekauft und spiele sie mit dem Aurumite Kopfstück. Das Silberkopfstück ist auf der Yamaha (Ersatzflöte)
Letztes Jahr hab ich mir für meine Vintage Mönnig Pikkolo (vollsilber) ein Mancke Holzkopfstück gegönnt. ... ein ganz anderer Ton/Klang .... und Ansprache

Nach vier Jahren Powell 2100 habe ich das Instrument entdeckt, erarbeitet, ausgereizt... - ist jetzt 20 Jahre alt.- ..und werde mir in Kürze eine 14 k Goldkrone inkl. Schraube und Platte einsetzen lassen.
Bin gespannt, was sich verändert!
Ich bin mit meiner Flöte sehr zufrieden... aber es geht wohl noch mehr!
Goldkopfstück kann/will ich mir als Amateur nicht leisten!! Das wäre mind. doppelt soviel, wie ich für meine gebrauchte Flöte bezahlt habe!

Tuned Ihr auch so .. oder ist es dann eher die komplette neue Flöte?!
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Re: Tuning von Querflöten

Beitragvon Sheepy_Hollow » 14.05.2023, 23:20

Hallo,

da hast du eine interessante Entwicklung durchgemacht. Solange es für dich gut ist, spielt alles andere ja keine Rolle.

Bei mir hat das nicht so gut geklappt. Ich bin von Yamaha zu Sonare. Die war erst ok, aber die Mechanik war echt schlecht genauso wie die Versilberung. Dann bin ich auf Powell Vollsilber umgestiegen. Das ging nicht lange gut und ich habe ein Brannenkopf mit Goldkamin kombiniert. Ich dachte erst, das geht gut. Aber die Flöte war zu dickwandig...

Dann zurück zu einer Schüleryamaha aus Frust. Dann Burkart professional. War lange cool, bis ich an die Grenzen des machbaren gestoßen bin. Ich habe erst einen Lafin Kopf gekauft und kurz darauf wieder verkauft.
Dann Sheridan. Hat aber nicht so gepasst. Meine Burkart wollte da nicht so mitmachen.

Schließlich habe ich mich neu umgeschaut und eine FMC Flöte gekauft.

Mir ist derzeit folgendes wichtig:

- Klangfarbenpotenzial
- große Dynamikrange
- tolle pinnless Mechanik
- gelötete Kamine

Ich habe zuletzt mal mit lefreque getestet. War ok aber nicht der Rede wert. Die Schraube von Bigio hat eher verschlimmbessert und die von Hammig war auch nix für mich.


Bin da mehr dafür, die ganze Flöte als Einheit zu testen und auszuwählen.

Ein anderer Aspekt ist, dass wir uns nach Jahren des Spielens immer wieder verändern und unsere Bedürfnisse wandeln sich. Deshalb kann es eben auch alle 5-10 Jahre dazu kommen, dass wir ein anderes Instrument suchen. Gadgets und andere Köpfe können das ggf herauszögern. Es gibt natürlich Ausnahmen; Flötisten, die immer nur auf 1 Instrument gespielt haben. Das ist aber wohl eher die Ausnahme.
“Faux comme une flûte” est un proverbe musical dès longtemps établi. “Je connais quelque chose de plus faux qu’une flûte, disait Mozart. – C’est? – Deux flûtes.”
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Re: Tuning von Querflöten

Beitragvon Thore123 » 19.05.2023, 16:44

Hallo Altepic,
Das ist tatsächlich ein sehr interessantes Thema! Ich bin normalerweise pro Flöntentuning, aber es kommt tatsächlich auch darauf an was genau man macht. Oft endet man ja, wenn man ausprobiert, schon bei den Kosten eines neuen Kopfes. Die LeFreques sind für mich persönlich Unsinn, aber sie können durchaus für andere funktionieren. Die Krone und Korkplatte sind da schon interessanter.
Ich persönlich kaufe mir lieber ein besseres Instrument (in absehbarer Zeit für mich glücklicherweise nur noch beim Piccolo nötig) oder ein neues Kopfstück. Momentan visiere ich einen Holzkopf von Bulgheroni oder Mancke an :lol: Laut meinen Kommilitoninnen klinge ich darauf besser als auf Gold :twisted:
Bisher sieht meine Instrumentenhistorie so aus: Symfonie Westerwald mit H-Fuß und Ringklappen (So ein Amazonding. War gar nicht mal schlecht für den Anfang), dann eine Pearl 505 (war nach einem Jahr viel üben durch, aber auch schon 2 Jahre alt als ich die gekauft habe), meine alte Sankyo 201 RBI (Inline mit NEL) und jetzt meine 9k Muramatsu, die ich über alles liebe!(Ich bin sehr dankbar, dass meine Eltern mir das ermöglicht haben :oops: ) Bei meinem Piccolo bin ich noch immer bei meiner Yamaha-62 mit Mancke Olivenholzkopf (halbreform). Hier möchte ich möglichst zeitnah gerne auf eine Burkart Legacy oder Professional umsteigen, weil ich mit dem Ding überhaupt nicht mehr zurechtkomme.
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Re: Tuning von Querflöten

Beitragvon Altepic » 19.05.2023, 22:44

Da habt Ihr beiden ja auch schon Eure Erfahrungen mit Tuning gemacht!!
FMC macht anscheinend ziemlich gute Flöten. Habe bisher aber nur darüber gelesen!

Interessant, daß Du - Sheepy - schreibst, dass sich der Anspruch an die Flöte ca. alle 5 Jahre ändert!.
Bei mir ist es +/- tatsächlich so - abgesehen von der über 20-jährigen Spielpause.
Habe jetzt meine vierte Flöte.

Tityre spielt in einer Aufnahme auch mit Lefreque. Vielleicht kannst Du uns auch über Deine Erfahrung damit mal schreiben!

bin Montag bei Mancke. Da probiere ich mal die Goldschraube und -platte aus!
Bin ziemlich gespannt!














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Re: Tuning von Querflöten

Beitragvon tityre » 20.05.2023, 16:19

Ok, Thema "Lefreque"

Ich weiß nicht, ob jemand anders objektiv einen Unterschied hört, aber es gibt Tage, da macht das Teil einen großen Unterschied für mich und vielleicht NUR für mich - ich weiß es nicht.
Dann habe ich das Gefühl, ich kann lauter spielen, mit mehr Resonanz, Legatoverbindungen sind sauberer und dichter und auch die Ansprache ist leichter - besonders im hohen Register. An anderen Tagen wiederum merke ich gar nichts. Deshalb benutze ich es manchmal und manchmal eben nicht. An "bad-tone-days" nehme ich es immer. Eventuell ist es dann eine Art psychologischer Krücke. Weil ich glaube, dass es mir hilft, spiele ich anders und klinge dann auch anders - wer weiß?
Neulich habe ich kurz vorm Konzert ein Ständchen für eine Kollegin angestimmt und war vor meinem eigenen Ton total überrascht, weil der plötzlich derart groß war. An dem Tag, hatte ich es etwas anders platziert. Allerdings schaffe ich es in der Regel nicht, das auf Kommando zu wiederholen. Manchmal klappt es und manchmal eben nicht.

Ich habe verschiedene solcher Klangbrücken ausprobiert, aber Lefreque gefällt mir am besten. Es gibt Flötisten (spontan fällt mir z.B. Nicole Esposito ein), die benutzen es sehr exzessiv und zwar auch zwischen Mittel- und Fußstück. Das ist mir irgendwie zu frickelig, deswegen mache ich das nicht.
Im Endeffekt muss es wohl jeder für sich selbst ausprobieren. Die Meinungen dazu sind sehr gespalten.
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Re: Tuning von Querflöten

Beitragvon Altepic » 23.05.2023, 21:20

Danke Tityre für Deine Ausführungen zu LeFreque.
Pahud hat die in einer Aufnahme mit dem Kardashian Konzert auch gespielt.
Bentutzt es aber wohl eher selten.

Ja...!!! ich habe mir Gestern eine 14K Kopfschraube und Platte gegönnt!!!! :D
Nach bisher 3 Std. spielen kann ich folgendes festellen...

..der Ton ist generell voller und weicher
.. ich kann lauter spielen
..untere Lage klingt voller und ist leichter anzublasen - halt ein wenig golden
..dritte Oktave klingt reiner und spricht leichter an - insbesondere f'''
..Pianissimo in der dritten geht besser.

Ich denke die Modulationseigenschaften sind damit auch besser. Das werde ich noch vertiefen.

..Ob der normale Zuhörer das mitbekommt weiß ich nicht - wohl höchstens indirekt.
Für mich ist es eine weiterentwicklung.

Interessant!!!

Tobias Mancke hat den ganzen Test mitgehört!
Er hatte 2 - 14K Schrauben, 1 - 18 K-Schraube und 1 Platin-Schraube zum testen vorbereitet.

Die Schrauben werden nicht aus einem Block gefräst, sondern in mehreren Schritten gelötet. (Wusste ich auch noch nicht)

d.H. jede Schraube ist anders.

Bei mir wurde es die erste angespielte Schraube 14K.
Die zweite 14K klang anders und bei 18 K und Platin waren wir uns einig, daß sie nicht so klingen wie die Erste.

Es ghet also nicht nur darum, viel reines Gold oder noch teurer... zu installieren, sondern es muss auch zum Instrument passen!

Also.... wer das auch ausprobieren will sollte mehrere Schrauben testen!!!!

Ich habe jetzt erstmal den Sound, den ich mir aktuell vorstelle und Ihr könnt mir viel Spaß beim Üben und den künftigen Solo-Auftritten wünschen!
LG Altepic
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Re: Tuning von Querflöten

Beitragvon tityre » 24.05.2023, 10:23

Das hört sich toll an.
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