Für die Händler ist bei der Beurteilung der Mechanik auch oft wichtig wie leicht man an die Stellschrauben kommt und damit eben wie leicht die Flöte sich nachstellen, reparieren und warten lässt. Da sind im Schülerflötenbereich die Azumi gerade wohl führend. Aber das ist für dich als Spieler oft eher uninteressant (die meisten geben ihre "kaputten" Flöten dann ja doch zum Händler/Flötenbauer und machen es nicht selber, und bisher habe ich immer gleich viel gezahlt, egal welches Modell zum Nachjustiern gebracht wurde).
Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Mechanik von Schülerflöten ist oft wie robust und "kindersicher"
sie gestaltet ist. So eine Schülerflöte muss manchmal echt einiges aushalten....Aber als erwachsener Anfänger wirst du dein Instrument ja pfleglich behandeln.
Aber die Vientos werden bei uns gerade in den Bläserklassen viel eingesetzt. Und wenn sie da zwei bis drei Durchläufe überleben dann müssen sie schon ganz gut sein (die Kinder gehen größtenteils da so schlimm mit ihren Instrumenten um....). Da halten die meisten Yamahas&Co leider auch nicht länger (und das liegt eben nicht an der Qualität sondern nur an der Behandlung).
Und natürlich ist es wichtig, wie lange so eine Flöte ohne großere Reperaturen etc auskommt. Aber da kann es für die Viento eben noch keine Langzeiterfahrungen geben. Dazu ist sie zu kurz auf dem Markt (ist aber mit Azumi ähnlich). Die Yamahas halten auch mal gut 10 Jahre ohne das etwas gemacht werden muss (natürlich auch nur bei guter Behandlung und Pflege). Andererseits steigen die meisten, die bisher die "einfachen" Schülerflöten gespielt haben (Yamaha 211, Pearl 501, usw), dann sowieso auf bessere Flöten um wenn eine Generalüberholung ansteht. So eine Generalüberholung kann eben gleich mal einige hundert Euro kosten (ich hab bei meiner Yamaha 411 damals 400€ für die Generalüberholung gezahlt). Wenn die Flöte neu nur 500€ gekostet hat, dann investieren viele das Geld lieber in ein neues, besseres Instrument.
Andererseits hängt eben dieser Punkt ganz extrem davon ab wieviel die Flöte tatsächlich gespielt wird und wie man mit der Flöte umgeht (10 Jahre viel gespielt ist eben was ganz anderes als 10Jahre ab und zu gespielt).
Letztendlich ist es natürlich schon so, dass die teurere Flöte qualitativ meist die hochwertigere ist. Andererseits zahlt man natürlich bei den großen Herstellern mittlerweile auch den Namen mit. Neue Hersteller bieten ihre Flöten die ersten Jahre meist sehr billig an um überhaupt ein Marksegment zu erobern. Das heißt dann nicht, dass sie so viel schlechter sind. Andererseits haben eben neue Hersteller oft noch unausgereifte Modelle, die großen Hersteller bauen eben Jahrzehnte länger und haben mehr Erfahrung. Bei den Autos ist es ja nicht anders
Wenn du dir jetzt eine Viento um 600€ kaufst und in drei Jahren dann doch aufrüsten willst ist zumindest nicht mehr Geld "kaputt" als wenn du von der Yamaha 211 auf die Yamaha 311 in drei Jahren aufrüstest.
Ans Herz kann ich dir noch die Koge Flöten legen. Die sind wirklich auch nicht schlecht. Die bekommt man zwar nur in wenigen Läden, man kann sie sich aber zuschicken lassen zum ausprobieren. Da gabs bei mir noch nie Probleme.