Querfloete-Forum.de

[Bouree]

Hallo Leute,

ich habe zuletzt mal von einem Bekannten gehört, dass Blechbläser ihre Instrumente einmal im Jahr mit in die Badewanne nehmen oder zumindest einmal komplett mit Wasser reinigen.

Ich glaube, der Flöte tät das nicht so gut, oder? Ich mein, ich würde es nicht machen, einfach, weil ich zu vorsichtig bin. Aber ich frage mich, was passieren würde, wenn...

Bouree

[doc]

Ich wüßte jetzt nicht, wofür es gut sein sollte (außer für eine Außenreinigung).
Gründe dagegen wären:

- die Polster würden in Tensid-Wasser gebadet. Bin mir nicht sicher, ob das ihnen gut tut. Es mag sein, daß es egal ist. Beim Spielen bleibt jedenfalls der Klappenrand trocken, beim Baden nicht. Ich kann mir vorstellen, daß so Flüssigkeit (besonders dank der Tensidwirkung) unter die Fischhaut dringt und dort Schaden anrichtet.
- Die Wellen werden durch das Tensid entfettet, so daß Reibung und Abrieb steigen.
- Korrosion an den Schrauben wird befördert.

Wie trocknet man nach der Bescherung das Ganze so, daß sich die Polster nicht verziehen?

Es mag ja sein, daß es keinen Unterschied ergibt, ob die Flöte durch ein langes Spielen an den Klappen gut befeuchtet ist, oder ob die Klappen geradezu NASS sind. Ich befürchte aber welche.

Bei Blechinstrumenten herrschen andere Verhältnisse. Sie können konstruktionsbedingt nicht ausgewischt werden und siffen so in der Tat langsam ein, was durch ein Vollbad verbessert werden kann. Unsere Flöten und Saxe dagegen werden feucht ausgewischt und sind daher mehr oder weniger sauber. Die Polster siffen leider tatsächlich langsam zu (werden typischerweise schwarz) und müssen dann irgendwann getauscht werden. Die Lederpolster der Saxophone kann man mit Lederpflegemitteln reinigen und nachimprägnieren (was manche auch eher skeptisch sehen). Die Flötenhäute sind wohl [em]deutlich[/em] empfindlicher und wollen in Ruhe gelassen werden.

Was Feuchtigkeit angeht: Nicht mal das Wischtuch soll ja im Etui bleiben, um die Polster weniger zu verschleißen.

Fazit: Bloß nicht. Die Flöte bleibt besser ungebadet!

[Luvanir]

Auf keinen Fall die Querflöte in die Badewanne! (das ist der erste Satz den meine Kleinen zu hören bekommen wenn sie ihre Flöten erhalten ) Selbst Regen ist zu vermeiden.

Die Polster sind sehr sehr empfindlich. Sie sollten weder durchnässt werden noch mit anderen Sachen wie Seife o.ä. in Berührung kommen. Sie können dabei zerstört werden, sich verziehen, ablösen etc. Und nachher schließen die Klappen nicht mehr sauber.

Auch andere Teile der Flöte sind wasserempfindlich, z.B. der Stimmkorken (je nach Material) und die Filzpolster und Korken an der Flöte (zur Abdämpfung der Klappen).

Wenn man Glück hat schadet das ganze nicht weiter, wenn es normal läuft hat man eine teuere Überholung vor sich...

Die Flöte ist an sich ja ganz gut mit einem Wischstab zu reinigen. Die gerade Form hilft und und ein saugfähiges Tuch, nass durchgewischt wird ja sowieso . Auch bei der Außenpflege braucht man selten andere Produkte als ein weiches Tuch, wenn man z.B. mit Silberpolitur arbeitet sollte man auf die oben erwähnten Teile besonders achten.

Blechblasinstrumente sind an sich schwieriger zu reinigen (durch die Windungen, Breite etc.). Die müssen je nach Benutzung immer wieder gründlich gereinigt werden. Mein Bruder badet sein Euphonium auch einmal im Jahr (mit einem speziellen Duschaufsatz). Aber selbst da kann es Probleme geben wenn nachher die Ventile falsch zusammenbaut werden o.ä., aber zumindest kann sonst nicht viel kaputt gehen.

[Christina]

Kann mich nur anschließen: auf keinen Fall mit Wasser reinigen!!! Gerade Mechanik und Polster sind sehr feuchtigkeitsempfindlich - sicher kennt ihr alle diese "Schmatzgeräusche", die schon bei ganz leicht feuchten Polstern entstehen. Da mag ich mir gar nicht vorstellen, wie das Instrument auf ein "Vollbad" reagieren würde. Schon nach einem Auftritt im Regen (der sich ja leider manchmal nicht vermeiden lässt) ist es immer ein Haufen Arbeit, die Flöte wieder ordentlich trocken zu legen.

Das einzige, was ich schon gemacht habe, wenn ich mal eine ziemlich eklige Leihflöte vom Verein für eine neue Schülerin spielbereit machen musste, war, dass ich das Kopfstück (mit ausgebautem Stimmkorken) mit Wasser und etwas Spülmittel gereinigt habe. Bei allen anderen Teilen würde ich mich da aber nicht rantrauen - und sehe auch den Sinn nicht wirklich.

[hundy_94]

Also bei Blechblasinstrumenten sollte man das Instrument auch nicht in die Badewanne mitnehmen, da das Vollbad Auswirkungen auf den Lack hat. Dieser kann dadurch beschädigt oder milchig werden.
Bei Qoerflöten sollte man auf jedenfall die Mechanik mit den Polstern vorher entfernen und dann mit Spülmittel und einer Bürste abreiben, da geht der größte Dreck weg, aber machen lassen sollte man das den Profi, da man nacher das Instrument nicht mehr zusammenbauen kann.
Zum alltäglichen Reinigen empfehle ich Microfasertücher, die machen das Instrument wieder schön sauber und glenzig...
Viele Grüße,
hundy