Querfloete-Forum.de

[Altetröte]

Guten Morgen miteinander,

ich bin beim Stöbern auf etwas gestoßen, worüber ich mir Gedanken mache; vielleicht kennt das jemand von Euch oder benutzt es?

http://www.miyazawa-flutes.de/media/d08 ... fffff3.pdf

Was mich daran reizt, ist die Aussage, dass diese "Matte" die Flöte vor dem Auskühlen bewahrt, was für mich insofern interessant ist, als das ich öfter in der Kirche spiele und dort ist es IMMER - egal ob Sommer oder Winter - kalt. Aber ob mir das 100 Euro wert ist, da bin ich mir nicht sicher; andererseits wenn dann die Intonation nicht leidet, wenn das Instrument länger in der kalten Kirche gelegen hat, stellt sich die Frage, ob es nicht doch etwas taugt.

Was meint Ihr?

[Muri]

Hab ich auch schonmal gesehen. Aber das wäre mir keine 100€ wert! Gegen das Auskühlen puste ich die kalte Luft ausm Rohr. Und gegen Kratzer kann man sicher auch was günstigeres im Handel finden. Für mich wäre es eher das Kratzer Argument, da ich in den letzter Zeit doch einige dazu bekomen habe. Ich hab da irgendwo noch nen Flötenständer rumfliegen...

[Altetröte]

Kratzer habe ich keine an der Flöte, zumindest keine, die nicht durch Abwischen mit meinem Microfasertuch weg wären.

Mich würde nur wirklich interessieren, ob die Flöte tatsächlich warm bleibt. Natürlich püste ich auch hinein, bevor ich anfange zu spielen, aber ich finde immer, dass man eigentlich jedesmal wieder neu stimmen müßte, weil es eben nicht mehr "stimmt". Das betrifft natürlich die anderen Instrumente genauso; ich spiele ja meistens mit einer Klarinette und einem Fagott und manchmal noch mit einer Oboe zusammen, und da ist es echt gruselig, wenn man nicht nachstimmt.

100 Euro finde ich aber auch eine Masse Geld, und gebraucht habe ich die Decken noch nirgendwo gesehen. Wenn es in der Kirche eine Mikrowelle gäbe, würde ich ja mein Körnerkissen mitnehmen

[tityre]

Das Ding sieht aus, als könnte man es auch selbst nähen und wirklich warm halten könnte es ja nur, wenn es aus irgendeinem isolierenden Material bestünde, hmm.

Ich mache es meistens so, dass ich die Flöte mit dem Kopf unter die Achselhöhle klemme, was aber nichts nutzt, wenn die anderen ihre Flöte auskühlen lassen

Blockflöter arbeiten schon mal mit Wärmflaschen, Kirschkernkissen und Taschenwärmern, auf die man - geschützt durch eine Flötentasche o.ä. - die Flöte ablegt (sofern man sie nicht am Körper unterbringen kann). Ich habe mal gehört, die Ursula Kurz-Lange in Hamburg näht sogar Flötenrollen mit integrierter Heizdecke. Vielleicht könnte die so etwas auch für Querflöten machen, aber ob das dann billiger wird?

Evtl. könnte man so etwas selber machen? Das Schwierigste dürfte sein, kleine Heizdecken im Querflötenformat zu bekommen. Und kaputt gehen dürfte so ein Teil auch nicht, sonst kannst du auf der Flöte ein Spiegelei braten.

Praktikabler wäre da vermutlich ein langes Kirschkernkissen (kann man ja im passenden Format anfertigen) und darauf so etwas wie diese Flutematte legen, die ich dann allerdings auch eher selber nähen würde. Und falls die Kirche keine Mikrowelle hat, müsste man dann noch das Kirschkernkissen warm bis in die Kirsche, äh die Kirche bekommen.
Oops, ich glaube, jetzt geht es mit mir durch. Vielleicht bleibe ich doch beim Warmpusten im 30 Sekundentakt.

[Altetröte]

Du bist ja richtig kreativ. chapeau! Ich bin leider was Handarbeiten angeht völlig talentfrei, es reicht gerade so zum Knöpfe annähen und mal eine gerade Naht zu schließen, wenn sie aufgerissen ist, damit hat sich das Thema aber auch erledigt.

Da ich in der Kirche meistens aber sowohl singend als auch flötend unterwegs bin, ist das mit dem alle 30 Sekunden Warmluft geben und Flötenkopf unter dem Arm tragen leider nicht möglich, deshalb war ich so angefixt von dem Teil.

Naja, mal sehen, so überflüssiges Zeugs kann man sich gut mal wünschen, ist ja bald Weihnachten

[tityre]

Hättest du denn überhaupt einen Platz, um die Flöte auf so einem Luxusdeckchen abzulegen?

[Altetröte]

Ja, bei uns in der Kirche gibt es so ein "Musikereckchen". Da sitzt im Normalfall niemand, da man von dort aus weder gut sehen noch gut hören kann...
(Unsere Kirche ist ca. 800 Jahre alt) und ich lege die Flöte in den Spielpausen "am Stück" auf den Kasten, damit sie nicht hinunterrollen kann. Wenn sich doch jemand dorthin verirrt, ist aber die Wahrscheinlichkeit, dass er sich an den Instrumenten vergreift, auch eher gering, er würde eher darauf "aufpassen", so wie die Westfalen halt so sind

[tityre]

Mir ist nach wie vor unklar, wie und warum dieser Flötenkimono warm halten soll. Bevor ich da soviel investiere, würde ich genau wissen wollen, mit welchem Material der gefüttert ist, denn nur dieses Seidenstöffchen - das kann doch nicht warmhalten, oder?

[Altetröte]

Ja, das ist halt wirklich die Frage, die ich mir auch stelle. Andererseits können die doch für so ein Stückchen Stoff, auch wenn es handgeklöppelte Seide ist, nicht so ein horrendes Geld verlangen, wenn es nur hübsch aussieht, denke ich. Möglich ist natürlich alles. Es gibt ja auch Katzenhalskettchen mit Brillanten, von daher gibt es nichts, was es nicht gibt. Aber mal ehrlich, ich meine, Musiker sind zugegegebenermaßen schon etwas speziell, aber doch nicht bescheuert, oder?

[Altetröte]

So, ich habe jetzt mal an Miyazawa geschrieben und um ausführliche Informationen zu dem Teil gebeten.
Ich werde berichten

[Altetröte]

Uiuiui, die sind ja megaschnell bei Miyazawa

Hier ist schon die Antwort:

vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Interesse an unserer FlutematteTM!
Es gibt im Grunde zwei Versionen: Eine „einfachere“ Matte, um eine schonende Auflage für die Flöte zu haben (59,-€), und die aufwendigere mit einer „Klappe“, die über die Flöte geschlagen werden kann (95,-€).
Die Auflagefläche ist bei allen wattiert, gut gepolstert und ist aus einem Polyestergewebe. Die Klappe ist vornehmlich mit traditionellen, japanischen Mustern verziert, ist aus Baumwolle und wird sonst üblicherweise zur Herstellung von „Kimonos“ verwendet (das erklärt auch den Preis). Die Muster wechseln mit jeder Produktion, was die Matte beinahe zum Einzelstück macht.
Ich kann mir vorstellen, dass unsere FlutematteTM Ihnen gute Dienste leisten wird, jedoch weise ich darauf hin, dass sie das Auskühlen nicht VERHINDERN, sondern nur MINDERN kann. Die Flöte kühlt nicht so schnell aus, da sie abgedeckt wird – ein aktives Wärmen findet allerdings nicht statt.

Also ganz ehrlich. Das edle Stück sieht sicher sehr stylisch aus, aber ich glaube, das kann man wirklich selbst zusammenstoppeln. Für die Wärmezufuhr kann man vielleicht dann ein oder zwei von diesen Taschenwärmern dazulegen, wenn das Teil in der Kirche liegt. Ich werde mal mit einer in dieser Richtung sehr begabten Freundin sprechen

Trotzdem finde ich, dass der Service von Miyazawa sich hier sehr gut dargestellt hat.

*OT* Es gibt sogar eine Miyazawa Jubiläumsflöte, da ist die Flutematte direkt dabei. Kostet aber leider knapp 4.700 Euro und mir liegen die Miyazawas nicht. Habe mal welche angespielt; sie wurden leider in der 3. Oktave sehr dünn. Mag an mir gelegen haben, aber wesentlich schöner fand ich sie auch nicht, als mein Lehrer darauf gespielt hat, deshalb kommt diese Option - mal vom "Setpreis" ganz abgesehen - für mich nicht in Frage

[ginas]

Solch eine Flutematte kann man doch schnell selber nähen. Die Polyesterfüllungen gibt es in Patchworkläden (davon gibt es in Dortmund zwei) und bei Karstadt in der Stoffabteilung. Die dickere Polyesterfüllung würde ich doppelt nehmen und dann einen Stoff drumherum. Es muß ja nicht unbedingt Kimonostoff sein.

DA ja das Hinlegen der Flöte nicht so gut ist für die Polster würde ich die Flöte auf einen Ständer stellen und eine gutgefütterter Hülle drumherum nähen.

Ich könnte Dir da mit Rat, Tat und Ideen helfen.

[Altetröte]

Oh, das ist ja ein tolles Angebot! Ich würde evtl. sogar darauf zurückkommen

Allerdings habe ich mir schon überlegt, ich würde es nicht einfach so zum drüberlegen machen, wie es abgebildet ist, sondern wirklich wie eine Tasche, in die man die Flöte hineinschiebt (die Längsseite offen. ggf. mit zwei Knebelverschlüssen, damit die Flöte nicht herausfallen kann). Von Flötenständern halte ich nichts, die sind schnell mal umgefallen oder -geworfen, weil jemand drüber stolpert oder sonst etwas, (regelmäßig erlebt bei den Orchesterproben meines Kindes ). Und wie gesagt, diese Taschenöfchen finde ich gar nicht so unpraktisch, es besteht einerseits nicht die Gefahr, dass die Tasche "verbrennt" und andererseits kann man sie an Ort und Stelle aktivieren und sie halten mindestens 1 - 2 Stunden durch, je nachdem, ob man die aus dem 1 Dollar Shop kauft oder etwas bessere. Ja, ich gebe zu, ich fange an, mich mit der Idee anzufreunden Und ein Unikat wäre meine Tasche dann erst recht, bätsch!

[Altetröte]

Ihr glaubt es nicht!

Ich habe tatsächlich zum Geburtstag nicht nur den schon besprochenen Flötenrucksack bekommen, sondern eine liebe Freundin hat mich wirklich mit einer wunderschönen, handgefertigten Flötenmatte überrascht und der Clou ist: ein Körnerkissen, das in Flötenlänge angefertigt ist und dazu noch das Herunterrollen der Flöte verhindert. Ich bin ganz hin und weg. Und da ja allgemein bekannt ist, dass ich in absehbarer Zeit vorhabe, mir eine Flöte mit H-Fuß zu gönnen, ist das ganze Kunstwerk auf die Gesamtlänge der H-Fuß-Flöte konzipiert (die Lehrerflöte mußte zum Maßnehmen herhalten *gg*).

Ich hoffe, ich schaffe es diesmal, ein Bild einzustellen, das Teil ist wirklich traumhaft schön

[tityre]

Das hört sich aber toll an, da wird man ja ganz neidisch.