Stimmkorken "Flauto Forte"




Dinge, die nirgens reinpassen...

Moderator: Altetröte

Re: Stimmkorken "Flauto Forte"

Beitragvon Altetröte » 03.02.2017, 15:11

Goldflöte hat geschrieben:Na ja, die Kopfschraube von Herrn Lafin kann man mit keiner anderen Schraube (theoretisch) vergleichen, da es eine besondere (seine eigene) Entwicklung ist. Hätte ich den Vergleich nicht gehört, hätte ich auch nicht geglaubt. Wir waren beide überrascht.

Kann ich gerne zum Testen zur Verfügung stellen, sollten wir in gleicher Gegend wohnen.... :D

LG
Goldflöte


Ich habe mal eine zeitlang ein Lafin Kopfstück gespielt ud kam damit sehr gut zurecht, aber ich denke, dass es bei Eurer Erfahrung eher auf das Zusammentreffen mehrerer Faktoren zurückzuführen ist, dass Ihr so ein Aha-Erlebnis hattet. Es ist manchmal so, dass eine Flöte mit einem anderen Kopfstück um Längen besser klingt, als mit dem mitgelieferten, und es gibt viele Flötisten, die ein anderes Kopfstück auf ihrer Flöte haben, als das ursprüngliche. Und jeder Mensch ist anders, das trifft auch auf die Mund- und Lippenphysiognomie zu. Ich habe auch eimal eine Flöte (Muramatsu) gespielt, da hatte Herr Lafin auf die Mundlochplatte seine Adlerflügel gesetzt, damit kam ich überhaupt nicht zurecht. Es sind also schon sehr individuelle Erfahrungen. Mancher Spieler ändert sein Verhalten komplett, wenn er in eine andere Flöte hineinbläst, an die er eine besondere Erwartungshaltung hat und wundert sich dann, dass es so anders klingt. Da müßte er sich dann eigentlich zuerst selber fragen, was er denn gerade anders gemacht hat als sonst und das erstmal auf sein vorheriges Instrument übertragen, danach erst kann man Schlüsse ziehen.
"Ihr wisset, dass ich die blasenden Instrumentalisten nicht leiden kann, denn sie blasen alle falsch"

Alessandro Scarlatti (zu Johann Joachim Quantz)

Pearl Silberflöte 765 RE Quantz - Mehnert Flöte
Benutzeravatar
Altetröte
 
Beiträge: 1281
Registriert: 18.06.2009, 12:48

von Anzeige » 03.02.2017, 15:11

Anzeige
 

Re: Stimmkorken "Flauto Forte"

Beitragvon Goldflöte » 03.02.2017, 16:29

Natürlich ist es eine komplexe Angelegenheit. Mir ist auch klar, daß jede Flöte mit ihrem Inhaber eine einmalige Mischung aus vielen Faktoren ist. Daher auch keine generelle Rückschlüsse möglich sind. Wollte einfach mal berichten, daß nicht jedes Gadget nur ein Placeboeffekt sein muß.

Ich hatte noch nicht die Gelegenheit an einer anderen Flöte die Schraube auszuprobieren, daher kann ich keine Vergleiche machen. An der Mateki war der Unterschied einfach beeindruckend.

LG
Goldflöte
Goldflöte
 
Beiträge: 29
Registriert: 24.01.2017, 12:01

Re: Stimmkorken "Flauto Forte"

Beitragvon Altepic » 03.02.2017, 23:24

Die Diskussion wird ja immer heftiger!!!!

Wahrscheinlich haben alle Recht.
Ich habe auch die Studie mit dem Wiener Klanginstitut gelesen. Wahrscheinlich stimmt es. Als Hörer kann man kaum/nicht zwischen Goldflöte und Neusilberflöte unterscheiden.
Moyse soll sein Leben lang auf einer Neusilberflöte gespielt haben.

Aber...
Die meisten Flötisten bestätigen wahrscheinlich, daß es einen Unterschied zwischen Neusilber und Vollsilber Kopfstück gibt.
Ich habe letztes Jahr mein Yamaha Vollsilberkopfstück ( von der 471) verkauft. Bei der Käuferin und bei mir waren deutliche Klangunterschiede auf beiden Flöten zu hören.
Ich spiele auf meiner derzeitigen Flöte von Anfang an ein EC-Kopfstück. Das hat mich schon damals beim Kauf vom Tonvolumen und der Ansprache überzeugt.

Der Zuhörer hört zwischen dem Standard- und dem EC-Kopfstück wahrscheinlich keinen Unterschied. Klangmessungen ergeben wahrscheinlich auch keinen Unterschied.

... es ist trotzdem anders..... Das sind die Dinge, die man nicht unbedingt messen kann. Nach meinem Gefühl kann ich mit meinem Kopfstück besser modulieren, habe eine bessere Ansprache und gefühlsmäßig einen volleren Klang.

Ich habe mal eine Muramatsu zeitweilig gespielt. Damit kam ich nicht zurecht, obwohl sie als eine Art Mercedes unter den Flöten gilt. Mit Pearl Flöten komme ich auch nicht so gut zurecht, obwohl ich meistens bei den jährlichen Überholungen eine Pearl als kurzfristiges Ersatzinstrument bekomme. Das geht auch mal für ein-zwei Wochen.... Dadurch sind die Flöten nicht schlecht, sondern nur nicht für mich optimal, für andere schon.

z.B. : Bernhard Hammig bietet auch einen besonderen Stimmkorken an - Hab ich noch nicht ausprobiert, etwas viel teurer als der Flauto Forte - den er auch in seinen Flöten verbaut. Soll viel an jeder Flöte verbessern

..... Also irgendwas!!!!! muss doch dran sein.... am Flötentuning ?????

Bei der Studie in dem Klanginstitut ging es übrigens nicht um Flexibilität, Ansprache oder Modulation und Intonation. Der Test war mit einer relativ langsamen Melodie. Denke, da gibt es doch noch Unterschiede.......
und.... die richtige Flöte ist wie ein Zauberstab - sie muss zum Spieler passen ...... und

der Spieler macht den Ton und die Qualität
Altepic
 
Beiträge: 398
Registriert: 04.05.2015, 16:40
Wohnort: Bollendorf / Eifel

Re: Stimmkorken "Flauto Forte"

Beitragvon Goldflöte » 05.02.2017, 14:19

Den Vergleich mit einem Zauberstab finde ich toll!

Man sollte auch nicht vergessen, daß, zusätzlich zu anderen Faktoren, jeder anders hört.
Und, das Hören kann auch jeden Tag variieren. Ist ja eine interessante Geschichte. An einem Tag höre ich einen wunderschönen Ton, an einem anderen Tag höre ich alle Töne quasi gespalten. Jede Frequenz (pararell) einzeln. So, als manche Bezirke im Ohr ausgefallen wären. Kennt das jemand auch? Blurdruckabhängig, Durchblutung?

LG
Maja
Goldflöte
 
Beiträge: 29
Registriert: 24.01.2017, 12:01

Re: Stimmkorken "Flauto Forte"

Beitragvon James Blond » 06.02.2017, 12:08

Ich gebe gerne zu, dass das (gesunde) menschliche Gehör in vielerlei Hinsicht feinere Unterschiede zu registrieren vermag, als Messinstrumente wiederzugeben in der Lage sind. Und ebenso, dass das Gehör auch von der Tagesform abhängt. Insofern braucht man auch kein übereinstimmendes Urteil aller Flötisten hinsichtlich der Klänge und Klangverbesserungen zu erwarten. Doch zeigt sich über die Jahre und die Mehrheit der Flötisten eben doch ein Konsens hinsichtlich bestimmter Faktoren, hinsichtlich anderer jedoch nicht.

Es ist aber auch nachvollziehbar, dass die Flötenhersteller alles anbieten, was nachgefragt wird, ungeachtet seiner klanglichen Relevanz. Warum sollten sie sich diesen Umsatz auch entgehen lassen? Und nicht zuletzt zählt auch die optische Präsens der Flöte: Das Ding ist teuer und soll auch was hermachen!

Aus dem Angebotstext eines namhaften Flötenherstellers:

Auch bieten wir Ihnen gravierte Einzelstücke oder lassen Köpfe nach ihren Wünschen mit
Edelsteinen besetzen oder einfach nur eine Goldkopfschraube auf einem Silberkopfstück.


Nu ja, wenn's schee macht ... :)

Grüße
JB
Benutzeravatar
James Blond
 
Beiträge: 222
Registriert: 03.01.2014, 21:39
Wohnort: HAMBURG

Re: Stimmkorken "Flauto Forte"

Beitragvon tityre » 07.02.2017, 12:16

Lustige Wendung in Sachen Flauto Forte Stimmschraube: ich habe jetzt mal meine alte Pearl angespielt, in deren Kopf diese Stimmschraube steckt, musste allerdings feststellen, dass ich keine Ahnung mehr hatte, wie das Teil funktioniert. Da ist so eine kleine Stellschraube drin, die man in verschiedenen Positionen justieren kann.
Ich habe jetzt mal Herrn Mattern in Hamburg deswegen angeschrieben, von dem hatte ich die Schraube damals gekauft.

Was ich schon mal sagen kann, ist, dass die Flöte viel besser klingt, als ich sie in Erinnerung hatte. :D Vor allem die Intonation ist echt gut. Entweder hat die Schraube eine deutlich hörbare Wirkung oder ich bin viel besser geworden :D

Da ich gerade überlege, die Flöte zu verkaufen, dachte ich, ich bau mal die Originalschraube wieder ein, auch um den Klang zu vergleichen, aber obwohl ich das Flauto Forte Teil damals selbst einbauen konnte, habe ich jetzt keine Idee mehr wie das ging (seit ich die Muramatsu habe, mache ich nichts mehr selber).

Also kann ich leider den angebotenen Klang-Vergleich nicht durchführen.

Was ich aber bei meiner Recherche entdeckt habe: Im Musikhaus Danner (ich glaube, die sind in Österreich, aber man kann Flöten ja auch verschicken), kann man sich die Stimmschraube einbauen lassen und bekommt sie kostenfrei wieder getauscht und den Kaufpreis erstattet, wenn man unzufrieden ist.
Benutzeravatar
tityre
 
Beiträge: 1220
Registriert: 30.08.2009, 16:14
Wohnort: Rheinland

Re: Stimmkorken "Flauto Forte"

Beitragvon tityre » 07.02.2017, 15:55

Kleiner Nachtrag: Mit fachmännischem Rat habe ich sie jetzt doch wieder raus bekommen und wieder die Originalschraube eingesetzt.

Ich finde schon, dass die Schraube etwas verändert: zum einen ist die Ansprache leichter, besonders in der hohen Oktave und zum anderen ist der Ton irgendwie lebendiger. Man hat das Gefühl, dass er beim Spielen mehr vibriert, mehr Kern und auch mehr Resonanz hat. Dieser speziellen Flöte tut die Schraube auf jeden Fall gut.
Benutzeravatar
tityre
 
Beiträge: 1220
Registriert: 30.08.2009, 16:14
Wohnort: Rheinland

Re: Stimmkorken "Flauto Forte"

Beitragvon E-Mechanik » 22.12.2017, 07:40

Ich hab dieses Placeboteil auch jahrelang drin gehabt (Yamaha 881). Gestern ist mir zufällig mein Original-Kork in die Finger gekommen und ich habe ihn wieder eingesetzt, hauptsächlich weil die Abschlußschraube von "Flauto Forte" so häßlich aussieht. Die klangliche Änderung ist exakt 0.00000000000000000000000000. Im Gegenteil: die Originalschraube gibt mir eine zusätzliche Motivation, weil die Flöte jetzt wieder besser aussieht...
E-Mechanik
 
Beiträge: 23
Registriert: 05.06.2012, 12:20

Vorherige


Ähnliche Beiträge


TAGS

Zurück zu Sonstiges Equipment

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron