Hi du,
wie hoch der Prozentanteil ist weiß ich nicht. Es sind ja auch zwei Ebenen die darüber entscheiden ob du angenommen wirst oder nicht. Erst einmal musst du die Aufnahmeprüfung bestehen und dann musst du dich auch noch einmal ganz normal mit deinem Abiturzeugnis bewerben. D.h. theoretisch kannst du selber mit bestandener Aufnahmeprüfung abgelehnt werden. Ich wüsste aber niemanden dem das passiert ist.
Was die Quoten angeht, als hier bei mir in der Region weiß ich, dass z.B. Stuttgart relativ hart bei der Auswahl ist und in z.B. Trossingen deutlich mehr Leute genommen werden. Das tatsächlich erwartete Niveau wird letztendlich von den Bewerbern festgelegt. Natürlich muss ein gewisses Niveau immer vorhanden sein, aber unvorbereitet geht da ja eigentlich auch keiner hin.
Natürlich ist es von Vorteil sich möglichst früh dafür zu entscheiden und sich ausreichend vorzubereiten. Aber normalerweise reichen da auch ein oder zwei Jahre intensive Vorbereitung (sprich mit Klavier, Gehörbildung etc.). Wenn du früher anfängst hast dus natürlich streßfreier und hast es bei der Prüfung sicherlich leichter (mehr Routine etc.).
Das mit dem Klavier ist so eine Sache. Je nach Studiengang und Gewichtung des Klaviers (Nebeninstrument oder eben auch 2.Hauptinstrument) unterscheiden sich natürlich die Erwartungen. Beim "Künstlerischen Fach" hat das Klavier natürlich eine ganz andere Gewichtung (auch für einen selber) als beim Musikschulstudium (Musiklehrer ohne Klavier ist relativ hilflos....). Auch gibt es die Möglichkeit z.B. Cembalo statt Klavier zu studieren (hat meine Dozentin gemacht, da sie den Schwerpunkt "Alte Musik" hatte). Und es gibt einige Studierende die ich kenne, die mit einem Stück durch ihre ganze Klavierlaufbahn gekommen sind
. Hört sich seltsam an, aber klappt. Die hab einfach wenige schwere Stücke über sehr lange Zeit geübt und so sowohl Aufnahmeprüfung wie auch Abschlußprüfung hinter sich gebracht ohne tatsächlich wirklich Klavier spielen zu können...
Ob das letztendlich Sinn der Sache ist, ist natürlich eine andere Frage. Und du weißt ja auch nicht mit welcher Note die abgeschlossen haben
, auch beim Musikstudium wird die ganze Notenpalette vergeben
.
Und natürlich kommt noch dazu, dass man vieles das man nicht mehr regelmäßig anwendet auch wieder verlernt.
Unabhängig davon ändern sich Studienordnungen ständig und wer weiß was damals Pflicht war (z.B. musste man früher bei Schulmusik immer zwei Instrumente machen, heute reicht auch nur Klavier).
Das mit dem Orchestermusiker ist so eine Sache, natürlich musst du dazu richtig gut sein. Aber schlecht ist normalerweise keiner der das Studium abschließt. Du musst einfach bei den Vorspielen und Vorstellungsgesprächen den aktuellen Geschmack der Prüfer treffen und oft auch nur Glück haben.
Die Berufsmöglichkeiten mit Musik die ich so kenne:
- Musiklehrer
- Künstlerisches Fach
- Instrumentallehrer
- Kirchenmusik
- Dirigent
- Komposition
- Tonmeister
- Musiktherapie
- Instrumentenbauer (da wird normalerweise auch erwartet, das du das Instrument beherrscht das du bauen willst...)
Aber selbst wenn du dich dazu entschließt, die Musik weiterhin nur als Hobby zu betreiben heißt das ja noch lange nicht das du nicht richtig gut werden kannst. Musikstudierende sind auch nur Menschen. Sie haben eben sehr gute Lehrer und üben viel. Beides kannst du aber ebenfalls. Viele Dozenten an den Hochschulen geben auch Privatunterricht.
Es gibt auch die Möglichkeit sich nebenberuflich mit der Musik zu beschäftigen, z.B. die Kirchenmusikalische C-Lehrgänge und Prüfungen, die Fortbildungen der Laienmusikverbände, die C-Kurse (z.B. C2= Ausbilder, C3= Dirgent) der Blasmusikverbände, die B-Kurse der Laienverbände (finden im Regelfall auch an den Hochschulen statt und sind die höchste Qualifikation ohne Studium). Ich kenne einige die über diesen Weg sogar mittlerweile hauptberuflich in der Musik tätig sind und auch nicht schlechter als studierte Musiker verdienen. Sie leiten dann meist den einen anderen Chor/Orchester, haben Privatschüler und sind sogar zum Teil an Musikschulen angestellt.