"Trockenübungen"




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"Trockenübungen"

Beitragvon Aspi » 18.07.2010, 11:11

Ich habe das Problem, einen flötenhassenden Nachbarn zu haben. Nach viel Kampf ist er jetzt meistens friedlich, wenn ich am Nachmittag eine halbe bis dreiviertel Stunde spiele, zwischen 15 und 16 Uhr. Damit habe ich kein Problem, obwohl ich eigentlich öfter spielen möchte.
Ich mache nun meine Fingertechnikübungen und das Erarbeiten neuer Stücke leise, also blase nur so, dass ich den Ton leise höre. Überblasen geht natürlich nicht. Aber ich kann die Abfolge der Griffe, den Rhythmus usw. erarbeiten, so dass sich das dann beim laut Spielen schon kann.
Mich würde mal interessieren, ob das auf Dauer negative Folgen haben könnte oder ob es ein guter Weg ist, trotz eingeschränkter Spielzeit vorwärts zu kommen. Was meint ihr?
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von Anzeige » 18.07.2010, 11:11

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Re: "Trockenübungen"

Beitragvon La musicienne » 18.07.2010, 19:46

Ich denk dass lautloses Üben schon sehr hilfreich sein kann. Aber für den Ansatz und die Atmung ist es sicher auf die Dauer schädlich, wenn man immer nur "so halb" spielt. Beim lauten Spielen braucht man eine ganze andere Spannung und erfährt auch, wo die Grenzen liegen. Beim leisen Spielen sollte man zwar auch mit Spannung spielen (also mit der richtigen, keine Verspannung), aber es verlockt dazu, sie wegzulassen. Zur Klangentwicklung sollte man schon in der ganzen dynamischen Bandbreite spielen.
Zuletzt geändert von La musicienne am 18.07.2010, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Trockenübungen"

Beitragvon Aspi » 18.07.2010, 20:32

La musicienne hat geschrieben: Aber für den Ansatz und die Atmung ist es sicher auf die Dauer schädlich, wenn man immer nur "so halb" spielt.


Genau das ist meine Befürchtung. Ich muss also zusehen, dass das richtige Spielen den weitaus größeren Teil ausmacht. Ab Herbst kann ich ein- bis zweimal pro Woche in der Nähe spielen, zusätzlich zu meiner Zeit zu Hause.
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Re: "Trockenübungen"

Beitragvon Carrie » 19.07.2010, 20:54

Hi Aspi,

ich bin der selben Meinung wie Musicienne. Eine Stunde üben pro Tag steht dir allerdings rechtlich zu. Daß man das allerdings nicht unbedingt "durchprügeln" möchte, verstehe ich aber voll und ganz, ich hatte als Opernsängerin leider auch schon so tolle Nachbarn. Da macht das Üben keinen Spaß mehr.
Schön, daß du die Möglichkeit für einen außerhäuslichen Überaum bekommen hast.
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Re: "Trockenübungen"

Beitragvon Christina » 20.07.2010, 07:11

Hallo,

solche "Trockenübungen" können sicher zwischendurch mal sinnvoll sein, um z.B. eine rein grifftechnisch schwere Stelle zu üben, ohne seine Mitmenschen in den Wahnsinn zu treiben (Zitat meines Vaters, als ich vor einiger Zeit ein Piccolo-Solo üben musste: "Bist du bald mal fertig?!" - und das nach 10 Minuten :mrgreen: ). Auf Dauer halte ich das aber auch für keine gute Lösung, denn der bei weitem schwerere Teil des Flötenspiels betrifft nun einmal Dinge wie Ansatz, Tonbildung, Atmung usw - und dass lässt sich leider nicht lautlos üben.

Abgesehen davon macht es auch nicht wirklich Spaß, immer Rücksicht nehmen zu müssen. Man spielt ja schließlich Flöte, gerade damit man es hört :wink:. Auch wenn du, wie Carrie richtig schreibt, das "Recht" hast, ein Instrument zu spielen, kann ich mir doch vorstellen, dass man unter diesen Umständen immer schon mit einem schlechten Gefühl ans Üben geht, weil man ständig denkt, dass sich wieder jemand beschweren könnte. Der Übungsraum außerhalb ist da sicher die bessere Lösung. Ich handhabe das übrigens auch so, es kommt äußerst selten vor, dass ich hier bei mir zu Hause mal das Instrument auspacke. Allerdings nicht, weil es Probleme mit den Nachbarn gibt, sondern weil ich in einem außerhalb gelegenen Probenraum einfach mehr Ruhe und weniger Ablenkung habe. Ich konnte für mich feststellen, dass mein Üben deutlich effektiver ist, wenn ich nicht 20 mal zwischendurch ans Telefon laufe, von der lieben Familie unterbrochen werde und noch alle möglichen anderen Sachen erledige ...

Liebe Grüße
Christina
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