Hmmm, ich behaupte mal, das dass ein Druckfehler ist, es dürfte g3 oder höchstens as3 sein, einen Triller über einen Ganzton hinaus gibt es in der Trillertabelle und in meinem Grifflexikon nicht.
Eine Möglichkeit wär folgende: Du greifst ein h und überbläst so, dass ein fis3 erklingt (flageolett) und dann trillerst du mit Zeigefinder und Mittelfinger der linken Hand. Geht bei meiner Flöte zumindest nicht so arg schnell, weil es etwas schwerfällig anspricht, aber wenn der Triller nicht so sehr schnell sein muss, aber dafür lang ist, ist das bequemer als es auszugreifen. Ich glaub auch, dass es sich eher um einen Druckfehler handelt, weil der Triller ist fast unmöglich zu spielen.
Hm, diese Musikrichtung ist nicht meine Baustelle, da kenne ich mich gar nicht aus. Vielleicht gibt's eine YouTube Aufnahme, auf der man die Finger der Flötisten an der entscheidenden Stelle gut sehen kann?
Also, das Stück haben wir auch mal gespielt, ich kann mich da eigentlich nicht an irgendwelche ungewöhnlichen Triller erinnern, das war damals völlig probemlos spielbar. Bist du sicher, dass das so ein seltsamer Triller ist? Leider habe ich die Stimmen nicht zu Hause, aber ich kann gerne mal nachschauen, wenn ich in den nächsten Tagen bei uns im Notenarchiv vorbeikomme.
Ich meine, sowas gibt's schon, schimpft sich dann aber "Tremolo - Triller". Mir ist in (älterer) klassischer Musik noch keiner untergekommen (oder habe ich das nur vergessen?), deshalb nehme ich fast an, dass das eine neuere Erfindung ist, allerdings bin ich mir da nicht wirklich sicher.
So, kleiner Nachtrag: das lässt mir ja keine Ruhe, deshalb habe ich jetzt mal in mein Carin Levine - Spieltechnik Buch geschaut und da sind Tremoli definitiv erwähnt und zwar als "Wechsel zwischen zwei Tönen, wobei der Ambitus größer als eine große Sekunde ist.". Das dazugehörige Notenbeispiel stammt von Brian Ferneyhough, also auch eher neuer.
Naja, aber dann ist es doch kein Triller im eigentlichen Sinn und müßte daher ausgegriffen werden. Es ging doch um die Frage, ob es einen speziellen Trillergriff für diese "Kombination" gibt und den gibt es nicht, oder steht bei Carin Levine etwas darüber? Das würde mich schon auch interessieren...
Aber da sieht man es mal wieder: es gibt nichts, was es nicht gibt
Nee, eine Tabelle dazu gibt es nicht, weil ja die Möglichkeiten zu groß wären. Man müsste ja alle möglichen Intervalle bis mindestens zur Oktave von allen möglichen Tönen aus notieren; das wäre ja eine irre Menge.
Es gibt aber ja schon manchmal Grifferleichterungen (Daumen oder kleinen Finger weglassen, einen Finger liegen lassen usw.), insofern könnte es schon sein, aber ich habe nichts gefunden.
Frau Levine schreibt dazu, dass es wegen der unendlich vielen Möglichkeiten für Tremoli, dem Interpreten überlassen ist, "für sich geeignete Griffmöglichkeiten zu finden." Sie fügt noch als Ratschlag für Komponisten an, dass "Tremoli, die einen Ambitus größer als eine Oktave umfassen und Wechsel zwischen der ersten Oktave der Flöte und überblasenen Tönen verlangen," langsamer sein können. "Gleiches gilt für Tremoli in der extrem hohen oder der extrem tiefen Lage der Flöte. In der extrem tiefen Lage der Flöte sind auch einige Tremoli schwierig ausführbar."
Alles zitiert aus: Die Spieltechnik der Flöte (Seite 42) von Carin Levine und Christina Mitropoulos-Bott.
Das Buch ist übrigens sehr empfehlenswert für jeden, der sich für die erweiterten Techniken der Flöte interessiert. Geläufige Klangeffekte wie Flatterzunge, Flageoletts, Whistle Töne etc. aber auch Perkussive Effekte, Zungen- und Lippenvibrato, Luftgeräusche, Zirkularatmung, Triller in jeder Form, Glissando, Mikrotonalität, Griffe und Triller der 4. Oktave, Bisbigliando- und Mehrklanggriffe und die Mikrotonale Skala.
Der zweite Band macht das Gleiche für Piccolo, Alt und Bassflöte.
In einem unserer aktuellen Stücke (ich weiß leider grade nicht mehr welches, könnte aber sogar ein Jacob de Haan Stück sein ) in der Stadtmusik haben wir auch einen Triller - bzw. in dem Fall wohl Tremolo-Triller von d''' zu a''... Haben auch alle erst mal ziemlich irritiert geguckt, uns aber mittlerweile damit abgefunden, dass das wohl ernst gemeint ist
Hallo schraeubchen, vielen Dank für das Angebot, das ist ganz lieb von Dir.
Neue Musik ist eigentlich nicht mein Ding, mich würden mehr so allgemein die verschiedenen Techniken interessieren, rein theoretisch, versteht sich. Ich fürchte, für die Praxis bin ich viiieeeeeel zu lahm, was die Geläufigkeit angeht.
Auf der anderen Seite bin ich Jäger und Sammler, was Bücher und Noten betrifft (auch wenn unser Haus langsam aus allen Nähten platzt *gg*) und kaufe auch oft und gern mal etwas Gebrauchtes. Über oder fast 40 € für ein Buch auszugeben, welches für mich nur einen geringen Nutzen hat, widerstrebt mir dann doch, deshalb liege ich auf der Lauer, vielleicht gibt es das mal für kleine(re)s Geld im Netz.
Wenn ich aber mal eine Spezialfrage habe, würde ich gern auf Dein Angebot zurückkommen!