Anfänger & Vibrato und eingezogene Lippen




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Moderator: Muri

Anfänger & Vibrato und eingezogene Lippen

Beitragvon Muri » 30.12.2009, 00:14

Hallo zusammen,

ich bringe einer Beknnten (30 Jahre alt) ein wenig Querflöte bei. Sie hat vorher schon länger Blockflöte gespielt. Heute (2. Std.) ist mir aufgefallen, dass sie mit Vibrato spielt (scheint sie schon von der Blockflöte zu kennen). Ich bin noch sehr unerfahren. Soll ich sie gewähren lassen oder erstmal nur gleichmäßige Töne und auf schönen Ton warten, damit der Ansatz sicherer wird?

Eine andere Schülerin (ca. 10) zieht die Lippen sehr stark nach innen und ich weiß einfach nicht, wie ich sie dazu bewegen kann, sie nach außen zu bringen. Kennt ihr noch ein paar Tricks?

Danke!
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von Anzeige » 30.12.2009, 00:14

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Re: Anfänger & Vibrato und eingezogene Lippen

Beitragvon La musicienne » 30.12.2009, 12:09

Hallo,
zum Vibrato: Vielleicht ist es ganz sinvoll erst mal gerade Töne sicher und mit guten Klang aushalten zu können. Soweit ich weiß lernt man das Vibrato eigentlich nicht gleich am Anfang (solang es nicht irgendwann von selbst kommt).
Das Vibrato ist ja nur ein Gestaltungsmittel und wenn man NUR mit Vibrato spielen kann (was vielen sogar leichter fällt als gerade Töne) sollte man auf jeden Fall was dagegen tun.
Es kommt auch darauf an, wie das Vibrato klingt bei deiner Bekannten. Wenn es wirklich gleichmaßig ist und nicht zittert und nicht aus dem Hals kommt ist es ok.
Wegen der anderen Schülerin: Vielleicht hilft es, wenn sie sich vorstellt den Ton mit dem vorderen Teil der Lippen zu bilden und unter Kontrolle zu haben. Dann wird der Ton viel flexibler in allen Lagen. Viel mehr Tricks weiß ich im Moment auch nicht...naja oder wie beim Kerze-ausblasen, wär auch eine Vorstellung.
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Re: Anfänger & Vibrato und eingezogene Lippen

Beitragvon Christina » 30.12.2009, 12:26

Hallo Muri!

Also zum ersten Fall: eigentlich kommt das Vibrato auf der Flöte erst deutlich später, das weißt du vermutlich aus eigener Erfahrung. Bei "Umsteigern", die die Technik von einem anderen Instrument her beherrschen, sehe ich allerdings keinen Grund, sie nicht von Anfang an anzuwenden. Direkt mit dem Ansatz hat das ja nicht zu tun, der sollte sich auch mit Vibrato entwickeln können. Wichtig wäre in meinen Augen allerdings, abzuklären, ob es wirklich ein gewolltes und kontrolliertes Vibrato ist, oder einfach nur ein schlecht gestützter Ton, der aus diesem Grund nicht gerade gehalten werden kann. Das halte ich beinahe für wahrscheinlicher, weil die Blockflöte mit ihrem geringeren Luftbedarf erstmal deutlich weniger Ansprüche an Stütze und Atemtechnik stellt als die Querflöte. Wenn sie wirklich ein gutes Vibrato macht, kannst du sie ruhig hin und wieder damit spielen lassen, zwischendurch aber auch die geraden Töne ohne Vibrato nicht vernachlässigen - ein guter Flötist muss beides können. Wenn das Vibrato eher ein unkontrolliertes "Zufallsprodukt" ist, würde ich es im Augenblick noch vermeiden.

Fall zwei verstehe ich nicht so richtig. Wie spielt man denn Flöte mit eingezogenen Lippen? Hier wäre interessant, wie lange die Kleine schon spielt und wie es kommt, dass sie sich so einen seltsamen Ansatz angewöhnt hat. Wie gesagt, es fällt mir etwas schwer, mir das vorzustellen. Aber das würde ich glaube ich schleunigst abstellen und versuchen, den Ansatz umzustellen, auf Dauer würde ich sonst durch die vermutlich fehlende Flexibilität mit Problemen rechnen. Wie sieht es dann mit Überblasen oder sowas aus? Geht das so überhaupt? Am besten nochmal mit Ansatz- und Lippenübungen erst ganz ohne Flöte und dann nur mit dem Kopfstück wie in den ersten Stunden arbeiten, vor dem Spiegel kontrollieren, damit sie nach und nach das Gefühl für die richtige Lippenstellung bekommt. Dabei hilft es evtl. wenn sie nicht versucht, den Lippenspalt aktiv zu formen, sondern die Luft mal einfach durch die locker geschlossenen Lippen bläst. So entsteht ganz automatisch die richtige Lippenöffnung und die leichte Wölbung nach außen.

Viel Erfolg!
Christina
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Re: Anfänger & Vibrato und eingezogene Lippen

Beitragvon Muri » 14.01.2010, 23:40

Christina hat geschrieben:
Fall zwei verstehe ich nicht so richtig. Wie spielt man denn Flöte mit eingezogenen Lippen? Hier wäre interessant, wie lange die Kleine schon spielt und wie es kommt, dass sie sich so einen seltsamen Ansatz angewöhnt hat. Wie gesagt, es fällt mir etwas schwer, mir das vorzustellen. Aber das würde ich glaube ich schleunigst abstellen und versuchen, den Ansatz umzustellen, auf Dauer würde ich sonst durch die vermutlich fehlende Flexibilität mit Problemen rechnen. Wie sieht es dann mit Überblasen oder sowas aus? Geht das so überhaupt? Am besten nochmal mit Ansatz- und Lippenübungen erst ganz ohne Flöte und dann nur mit dem Kopfstück wie in den ersten Stunden arbeiten, vor dem Spiegel kontrollieren, damit sie nach und nach das Gefühl für die richtige Lippenstellung bekommt. Dabei hilft es evtl. wenn sie nicht versucht, den Lippenspalt aktiv zu formen, sondern die Luft mal einfach durch die locker geschlossenen Lippen bläst. So entsteht ganz automatisch die richtige Lippenöffnung und die leichte Wölbung nach außen.

Viel Erfolg!
Christina


Hallo Christina,

danke für die Tipps!
Ja, sie zieht die Lippen "ein" und hat so einen schmalen Luftstrom. ABer mit dem Überblasen tut sie sich wirklcih schwer. Es klingt auch irgendwie nach Pappe. Ich hab die Schülerin übernommen. Meine Vorgängerin hat denen leider was von "lächeln" erzählt. Ich dachte, das lächelnde ANsatz sei überholt. Ich habe jedenfalls nicht so gelernt. Hab schon versucht, dass sie die Lippen locker lässt. Was ein wenig geholfen hat, war die Methode wie James Galway es in einem YouTube Video erklärt, wo man die Unterlippe über die Obelippe schiebt, damit man das Gefühl bekommt die Lippe nach außen zu rollen.
Ist halt leider wieder dieser blöde Gruppenunterricht, wo man sich nicht richtig Zeit nehmen kann -.-
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Re: Anfänger & Vibrato und eingezogene Lippen

Beitragvon Christina » 15.01.2010, 09:20

Hallo Muri,

ja, im Gruppenunterricht am Ansatz zu basteln stelle ich mir echt schwierig vor. Mach doch vielleicht mit allen nochmal einige Spielchen zur Ansatzbildung. Zum Beispiel die Übungen mit dem Strohhalm (schau mal unter FAQ zum Querflötespielen, da habe ich die beim Ansatz mal erklärt) helfen meinen Anfängern immer sehr gut dabei, die Spannung mehr in die Mitte der Lippen zu bringen. Je nach Gruppe könnte man es ja auch so machen, dass die Kinder sich gegenseitig beobachten und nach einer Art "Checkliste" sehen, ob der andere beim Spielen bestimmte Regeln beachtet. Das würde dabei helfen, bewußt zu verstehen, wie der Ansatz aussehen soll, den du haben willst und wäre auch eine Hilfe dazu, sich zu Hause selber im Spiegel zu beobachten und zu korrigieren. Schön finde ich auch die Übung mit dem "Wasser blasen", die in den Schulen von Weinzierl / Wächter beschrieben ist. Dabei nimmt man einen Schluck Wasser in den Mund und versucht dann, das in einem möglichst weiten Bogen auszuspucken - geht auch nur mit der richtigen Lippenposition. Meine Kids haben da immer viel Spaß ... aber evtl. wartest du wegen der Überschwemmungsgefahr noch, bis es draußen etwas wärmer wird :wink: .

Das Überblasen würde ich in dem Fall nochmal komplett lassen und nur versuchen, einen gescheiten Ansatz in der ersten Oktave aufzubauen. Wenn da schon die Basis nicht stimmt, hat man oben überhaupt keine Chance.

Gerade wenn die Schülerin schon einige Zeit mit dem anderen Ansatz gespielt hat, braucht es viel Geduld und Übung, das wieder umzustellen. Ist halt gerade bei einem Kind wahrscheinlich auch etwas schwierig, weil die noch nicht unbedingt nachvollziehen können, warum denn das, was sie bisher gelernt haben, auf einmal falsch sein soll. Aber bleib auf alle Fälle dran, das ist echt wichtig und sonst wird das auf Dauer Nichts!

LG Christina
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