Auswendig spielen




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Auswendig spielen

Beitragvon Altepic » 02.07.2020, 22:25

Liebe Flötisten, ...innen

wie sieht es bei Euch mit dem auswendig lernen von Stücken aus bzw. die auch auswendig aufzuführen!

Vor ein paar Jahren habe ich mit meinem Lehrer Technikübungen gemacht - im liegen spielen.
Da sagte er - spiel doch einfach, Du kannst den Anfang doch eh auswendig.

Das hat sogar funktioniert!

Seitdem habe ich immer wieder verschiedene Stücke auswendig gelernt.
Fantaisie von Faure
Mozart Flötenkonzerte. - kann die beiden ersten Sätze - den Rest ansatzweise
Partita Bach - muss ich auswendig noch vertiefen.
Minutenwalzer Chopin spiele ich fast schon komplett auswendig ohne viel zu auswendig zu üben - ist vom Aufbau auch nicht so schwer

Syrinx - spiele ich auswendig bei Auftritten.

Je mehr man auswendig lernt, umso leichter fällt es weitere Tonfolgen auswendig zu spielen.

.. und wenn man das auswendig vorträgt spielt man irgendwie freier.
Pianisten müssen ihre Konzerte heutzutage ja auch auswendig spielen!

Wie sind Eure Erfahrungen mit auswendig spielen?
Auch bei Anfängern/Schülern

lg Altepic
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Re: Auswendig spielen

Beitragvon Musiquer » 03.07.2020, 13:47

Hallo Altepic,

tolles Thema!

Keiner meiner Lehrer hat von mir verlangt etwas aktiv auswendig zu lernen.
Aber es gibt viele Stücke, die ich im Abstand von z.T. Jahren immer wieder gespielt und geübt habe (Mozart Andante, Händel Sonaten, Bach Partita, Bach Sonaten, Syrinx, ....und vieles mehr). Als ich dann irgendwann in den Urlaub gefahren bin und die Flöte dabei, die Noten aber zu Hause vergessen hatte, hab ich gemerkt, dass ich ziemlich viel auswendig konnte ohne es zu wissen. Wenn ich den Einstieg gefunden hatte, flutschten die Finger von selbst. Seitdem glaube ich auch, dass man ein Stück nur dann wirklich verinnerlicht hat, wenn man es auswendig kann.

Und ich kann deshalb viele Stücke auswendig, weil ich sie schon oft mit Schülern durchgearbeitet habe. Das bleibt dann irgendwann einfach im Kopf hängen! Je mehr man spielt und übt, auch Technik, umso leichter fällt es einem aus dem Kopf und aus dem Gedächtnis zu spielen. Umso leichter fällt es einem auch zu fantasieren.

Aber ich habe noch nie aktiv ein Stück auswendig gelernt, so wie man Gedichte auswendig lernt. Das fände ich ziemlich ätzend! Und auf meine alten Tage will ich Flöte spielen, weil es mir Spaß macht und mich nicht mehr irgendeinem Stress unterziehen.
Und ich würde es niemals riskieren ein Stück in einer Vorspielsituation auswendig zu spielen ohne wenigstens die Noten auf dem Ständer vor mir zu haben. Da hätte ich Angst, dass mich in der Aufregung der Flow im Stich lässt.

Mit dem Auswendiglernen-lassen bei Schülern hab ich nur schlechte Erfahrungen gemacht, insofern, als die Schüler es einfach nicht machen. Vielleicht, weil sie merken, dass ich da selber nicht dahinterstehe. Und weil man das systematisch von Anfang an aufbauen müsste: spielen nach Gehör, Improvisationsübungen usw. Der übliche Flötenunterricht ist viel zu sehr darauf ausgerichtet nur nach Noten zu spielen.....

Flötistische Grüße!
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Re: Auswendig spielen

Beitragvon Aspi » 03.07.2020, 15:40

Ich habe noch nie ein Stück bewusst auswendig gelernt. Bestimmte schwierige Stellen schon, um sie besser zu erarbeiten. Allerdings kann ich auch viele Stücke auswendig spielen. Dieser Schreckmoment, wenn man beim Auftritt plötzlich nicht mehr weiß, wo auf dem Notenblatt man sich gerade befindet und die Finger einfach weiterspielen. Das hatte ich schon öfter.
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Re: Auswendig spielen

Beitragvon Altepic » 19.07.2020, 23:37

Ich bin entäuscht!!!

nur zwei Antworten in drei Wochen!!!
Danke Musiquer und Aspi!!

Ich habe vor einigen Jahren mal die Stamitz Capricen gespielt. Die letzte davon konnte ich irgendwann einfach auswendig spielen - bis heute...

Dann habe ich einfach mal bei meinen Lieblingsstücken probiert - ja - auch bewusst versucht auswendig zu spielen (auch auf meine alten Tage)
Mir macht das Auswendig spielen mehr und mehr Spaß. man hat die Stücke im Kopf. Hat beim spielen und beim Vortrag eine bessere, selbstbewusstere Haltung, spielt freier, kann mit dem Publikum Kontakt aufnehmen...... hängt nicht an den Noten...

Nein... ich spiele nur wenige Stücke auswendig vor Publikum, aber ich übe inzwischen mehr auswendig
Mindestanforderung im Flötenexamen sind ja die Mozartkonzerte auswendig.
Bei den Aufnahmen von den int. Flötenwettbewerben spielen die meisten Flötisten die Konzerte auswendig!
Steigt das Anspruchsniveau?
Geiger und Pianisten spielen Konzerte i.d.R auch auswendig.
Ich finde, das ist eine gute Übung. Fangt mal einfach mit Euren Lieblingsstücken an und schreibt mal, wie sich das anfühlt, sein Lieblingsstück auswendig zu spielen.

LG Altepic
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Re: Auswendig spielen

Beitragvon Thore123 » 19.07.2020, 23:45

Hallo Altepic,
Ich habe mich erst ein bisschen zurückgehalten, weil ich mal schauen wollte wie die anderen das handhaben :).
Ich selbst lerne meine Stücke nicht aktiv auswendig, aber vorallem im Spielmannszug (wir spielen beim Marschieren mit Noten) merke ich, dass ich einfach die meisten Stücke auswendig kann, wenn ich die oft genug spiele.
Ich habe jetzt neulich erst versucht die zehnte Fantasie von Telemann auswendig zu lernen, aber bin ein bisschen dran gescheitert, weil manche Griffverbindungen einfach nicht so in meinen Kopf wollen. Eigentlich ist das Stück simpel aufgebaut, weil das Schema immer gleich ist, auch kann ich die Fantasie ohne Fehler durchspielen, aber auswendig geht bei mir nichts. Die Carmen-Fantasie und das Concertino von Chaminade dagegen konnte ich ziemlich schnell auswendig.
Bei mir ist es aber leider so, dass ich dermaßen extremes Lampenfieber habe, dass die Stücke im Endeffekt, egal wie gut ich sie kann, nur grade so von der Bühne gehen. Von auswendig spielen ist da nur zu träumen. Das ist bei Präsentationen in der Schule aber leider auch so, dass ich nicht einen graden Satz rausbringen kann :lol:

Gruß
Thore
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