c1 im ff




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c1 im ff

Beitragvon Altetröte » 13.05.2013, 09:48

Ihr Lieben, ich hätte da gern mal wieder ein Problem :-(

Wir spielen ja im Orchester den Bolero und ich bin ja die 2. Flöte, die immer die undankbaren Lagen spielen darf *hust*.
Im Bolero ist ein Solo-Einsatz auf d1 im ff und später folgt noch die nette Folge es, des, es, c und alles möglichst laut.
Aber wie???? Wenn ich laut spielen möchte, klingt die zweite Oktave mit oder der Ton ist übersteuert, oder er kommt
gar nicht erst.
Wie spiele ich das? Am besten nur mit Zwerchfell ohne Anstoßen? Habt Ihr Tipps für mich???
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Re: c1 im ff

Beitragvon Aspi » 13.05.2013, 11:53

Was bin ich froh, dass diese tiefen Töne bei meiner Flöte kräftig und wohlklingend sind.
Ich muss die Lippen ziemlich spannen und etwas steiler in die Flöte blasen als bei höheren Tönen. Viel Luft, aber langsam. Aber das weißt du ja sicher alles.
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Re: c1 im ff

Beitragvon tityre » 13.05.2013, 12:34

Ich spiele die tiefen Töne auch recht steil, also Oberlippe deutlich über die Unterlippe. Dann darauf achten, dass das Gesicht entspannt ist und "in den Bauch" spielen. Im Gegensatz zu Aspi spanne ich aber meine Lippen nicht an.

Außerdem solltest Du darauf achten, dass wirklich alle Klappen gut decken. Manchmal kommen die ganz tiefen Töne nur deswegen nicht, weil irgendwo ein Leck ist.
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Re: c1 im ff

Beitragvon Altetröte » 13.05.2013, 12:56

Naja, wenn ich Kammermusik mache, klingen die tiefen Töne auch sehr gut (und sie stimmen sogar :mrgreen: was die Intonation anbelangt) und ich kann auch mit einer gewissen Dynamik im unteren Register aufwarten. Nur leider ist das fürs Orchester zuwenig unhd richtig schlimm wird es, wenn ich forciere :-(

Wenn ich das recht überlege, ist das doch ein Paradebeispiel, warum der deutsche Ansatz nicht so flexibel ist :mrgreen: Ich spiele ihn zwar nicht, aber ich überlege gerade, wie man das hinbekommen soll, mit breitgezogenen Lippen den Unterkiefer locker zu lassen, damit man ihn vor- und zurückbewegen kann... Machen denn die diesen Ansatz Praktizierenden alles mit Aus- und Eindrehen der Flöte :shock: ??

Ach ja, und meine Flöte kommt gerade von Siewers, da dürfte soweit alles in Ordnung sein, obwohl ich große Mühe habe, mich wieder auf das "Downgrade" einzustellen :(
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Re: c1 im ff

Beitragvon tityre » 13.05.2013, 14:28

Och, das ging schon. Mein erster Lehrer spielte auch den "alten" Ansatz und der konnte unten richtig knallen. Natürlich habe ich damals auch so gespielt und fand das auch nicht so schwer. Inzwischen kann ich das gar nicht mehr und weiß auch nicht, wie ich das gemacht habe, mit diesem Ansatz.

Und was Dein Problem angeht: die Flöte ist halt von der Lautstärke in der unteren Oktave etwas beschränkt und wenn man Dich an der Stelle hören MUSS, müssen die anderen halt leiser spielen. Du spielst schließlich Flöte und nicht Trompete.
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Re: c1 im ff

Beitragvon Aspi » 13.05.2013, 15:59

Ich meinte mit Lippen spannen nicht breitziehen, sondern sie irgendwie härter machen, ich kann das schlecht beschreiben.
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Re: c1 im ff

Beitragvon tityre » 13.05.2013, 16:06

Hatte ich auch so verstanden, aber ich mache es eben nicht. Ich denke, es kommt halt auf den Ansatz an, der ja bei jedem individuell ist und deshalb hat vermutlich jeder auch einen etwas anderen Weg.
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Re: c1 im ff

Beitragvon Altetröte » 13.05.2013, 17:59

Die Lippen spanne ich auch nicht an, zumindest nicht, wenn ich es vermeiden kann. Die Spannung soll ja, wenn überhaupt, eher in der Mitte der Oberlippe sein und unten nach Möglichkeit gar nicht.

Tityre, ich glaube, ich brauche mal eine Stunde bei Dir :D
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Re: c1 im ff

Beitragvon tityre » 13.05.2013, 18:53

Na ja, wenn ich mich recht erinnere, hast Du doch einen tollen Lehrer. Mit dem kann ich ganz sicher nicht mithalten.
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Re: c1 im ff

Beitragvon Altetröte » 13.05.2013, 19:16

Och naja, manchmal helfen auch mal andere Blickweisen weiter :)
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Re: c1 im ff

Beitragvon La musicienne » 13.05.2013, 22:00

Mir hilft es, in der tiefen Lage die Unterlippe etwas nach außen zu stülpen zumindest vom Gefühl her und den Unterkiefer etwas fallen zu lassen. Damit die tiefen Töne sofort laut ansprechen und nicht erst eine "Einschwingphase" haben ist es wichtig, dass der Impuls vom Bauch/Zwerchfell kommt und Brust und Hals locker sind. Man darf nicht versuchen, mit dem Hals oder dem Ansatz nachhelfen zu wollen, sondern einfach drauf vertrauen, dass die Töne von unten her am besten geführt werden.
Ich würde versuchen den Ansatz möglichst locker zu haben im ff und die Luft eher langsam fließen zu lassen.
Manchmal hilft es auch mit der Klangfarbe zu tricksen, also man spielt nicht wirklich lauter, sondern nur kerniger und das wirkt dann schon lauter und durchdringender :wink:
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Re: c1 im ff

Beitragvon Tanja » 16.05.2013, 05:46

Je tiefer ich spiele, desto mehr forme ich meine Lippen zu einem O. Die Lippenöffnung wird dann etwas größer und es fällt damit leichter, dort unten lautere Töne zu spielen. Meine Lippen bleiben dabei aber im Idealfall ganz entspannt. :wink:
Aber im Grunde kann ich dir kaum einen Tipp geben, denn C1 im ff zu spielen ist für mich auch eher unmöglich. :mrgreen:
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Re: c1 im ff

Beitragvon Altetröte » 16.05.2013, 10:45

Ich danke Euch für Eure Tipps.

Ja, die Flöte ist halt keine Trompete :mrgreen:

Am ehesten funktioniert es noch so, wie La Musicienne es beschreibt, nämlich mit Klangfarben tricksen, das habe ich meist auch - eher unbewußt - gemacht.
In unserem Musikschulorchester spielen wir ja eine Bearbeitung vom Bolero, die ein wenig entschärft ist. Nun darf ich aber (mit hoffentlich vielen anderen) im Juni bei einem Orchesterscratch mit einem Profiorchester mitspielen und habe mich für die zweite Flöte angemeldet und dort wird der Bolero im Original gespielt. Gut, dass ich nicht allein an der 2. Flöte sitze :mrgreen: Es ist leider eine nicht so dankbare Tonart und meistens ziemlich tief...
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Re: c1 im ff

Beitragvon La musicienne » 16.05.2013, 20:11

Altetröte hat geschrieben:Nun darf ich aber (mit hoffentlich vielen anderen) im Juni bei einem Orchesterscratch mit einem Profiorchester mitspielen
Nicht schlecht! :) Darf ich fragen welches? (Kannst ja eine PN schreiben) Ist das ein Patenschaftsprojekt?
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