Das erste Mal Piccolo spielen




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Moderator: Muri

Das erste Mal Piccolo spielen

Beitragvon *klara* » 14.01.2010, 14:42

Huhu zusammen,

und wiedermal zähle ich auf eure Erfahrung ;-)

Ich wollte mal fragen, wie das erste mal Piccolo spielen so ist? Was sollte man grundsätzlich von Anfang an beachten? Ist das ansetzen gleich?
Wie klingen im Normalfall denn so die ersten Piccolotöne? :lol:
Und gibt's irgendwelche intelligenten Tipps und Tricks? ;)
Ich will einfach gern alles zum Thema, das erste Mal Piccolo spielen wissen :-D

Danke schonmal ;)

lg,
Klara
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Re: Das erste Mal Piccolo spielen

Beitragvon La musicienne » 14.01.2010, 17:16

Hallo Klara,

also bevor ich das erste mal Piccolo spielen dürfte, hab ich mich eigentlich darauf gefreut. Aber später hab ich festgestellt, dass dadurch bei mir die ganzen Grundlagen verschwinden: Vorallem die Atmung wurde flacher, weil man viel weniger Luft braucht als bei der Großen und der Ansatz wurde auch viel fester, was mich extrem gestört hat.

Vom Klang her klappte es ziemlich schnell, natürlich braucht man eine kurze Eingewöhnungszeit, bis die Töne einigermaßen klar kommen. Aber mittlerweile kann ich von der Großen auf die Picc von der einen auf die nächste Sekunde umstellen. Bloß umgekehrt leider nicht.

Beachten sollte man, dass die Spannung im Ansatz noch mehr auf die Lippenmitte konzentriert ist und dass man trotzdem genauso tief einatmet wie sonst und falls man dann zu viel Luft hat, lieber vorher wieder kurz etwas ausatmen, anstatt flacher zu atmen.

Dann fällt mir noch was zur Doppelzunge ein: die ist bei der Picc viel weicher also eher in Richtung n-g-n-g anstatt t-k-t-k. (Hab ich in einem Workshop gelernt :wink: )

Die Finger sind sogar schneller, weil man kleinere Bewegungen macht, ist mir noch aufgefallen...

Naja vielleicht fällt mir noch was ein, auch wenn sich jetzt nicht alles unbedingt aufs erste Mal Picc spielen bezogen hat.

lg la musicienne
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Re: Das erste Mal Piccolo spielen

Beitragvon Christina » 14.01.2010, 19:40

Hallo Klara,

wie meine eigenen ersten Versuche auf der Piccolo so waren, weiß ich gar nicht mehr so genau. Inzwischen habe ich aber auch schon den einen oder anderen Schüler dabei begleitet und kann so zumindest davon berichten.

Besonders schwierig erlebe ich da immer die Tonvorstellung. Dadurch, dass die Piccolo ja oktaviert klingen die Töne nun plötzlich ganz anders, als man es vom Notenbild her im Kopf hat. Anfangs passiert es dadurch oft, dass man einfach in der falschen Oktave landet. Insgesamt hatten die das aber alle relativ bald raus und konnten dann auch direkt mit der Piccolo im Orchester spielen. Da ist es natürlich erstmal ungewohnt, dass man sich plötzlich so gut hört und oft erschrecken die sich erstmal und trauen sich gar nicht, richtig zu spielen.

Auch die Intonation finde ich schwieriger als auf der Flöte. Dadurch, dass das Instrument viel kleiner ist, reagiert sie auch noch stärker auf minimale Veränderungen von Ansatz, Blasdruck oder Flötenposition.

Zu Ansatz und Spieltechnik hat La musicienne ja schon einiges geschrieben. Ich könnte noch ergänzen, dass ich die Piccolo etwas höher ansetze als die Flöte. Das ist zwar anfangs sehr ungewohnt, ermöglicht mir aber ein wesentlich spannungsfreieres Spielen.

Wichtig finde ich noch, dass man nicht direkt mit Gewalt den vollen Tonumfang austesten will. Genau so, wie man sich auch auf der Flöte langsam von den tieferen Tönen in die Höhe arbeitet, macht es hier auch Sinn, sich langsam zu steigern.

Und noch ein Tipp zum Schluß: Piccolo nie ohne Gehörschutz ... Die gespielte 3.Oktave (also klingend 4.) geht sonst schon klar über die Schmerzgrenze.

LG Christina
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Re: Das erste Mal Piccolo spielen

Beitragvon *klara* » 14.01.2010, 23:26

Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten :)

Ist der Ansetzmechanismus an sich aber der selbe oder? Also der Vorgang?

Das mit dem, dass sie eine oktave höher klingt hat man dann aber wenn man mal kurz spielt auch gleich im Kopf eigentlich oder?

lg,
Klara :)
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Re: Das erste Mal Piccolo spielen

Beitragvon Christina » 15.01.2010, 08:50

Hey Klara!

Sag mal, willst du etwa mit Piccolo anfangen?

Also, zur ersten Frage: Klar, grundsätzlich ist das Prinzip von Ansatz und Tonerzeugung schon gleich - du musst halt den Luftstrom da auf die Kante auf der anderen Mundlochkante lenken :wink: . Darum wird es auch jedem etwas fortgeschrittenen Flötisten ziemlich schnell gelingen, einigermaßen brauchbare Töne auf der Piccolo zu erzeugen. Aber da hört es dann für mich schon auf mit den Gemeinsamkeiten. Mit dem gewohnten Flötenansatz wirst du auf der Piccolo nicht weit kommen und umgekehrt. Es fühlt sich völlig anders an, braucht andere Spannung, einen anderen Ansatzpunkt usw. Ich schaffe den sauberen Wechsel zwischen beiden Instrumenten wirklich nur, wenn ich mir immer wieder klar mache, dass das jetzt ein anderes Instrument mit einem anderen Ansatz ist.

Wegen der Sache mit den oktavierten Tönen: klar hat man das bald raus, aber du hattest ja nach den Erfahrungen bei den ersten Versuchen gefragt. Da fehlt dann nach meiner Beobachtung oft etwas die Orientierung, gerade für die ersten Töne von irgendeinem Stück. Also, wenn man z.B. laut Noten mit einem a2 beginnen soll, hat man ja nach einigen Jahren Flöte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie der Ton klingen soll. Dadurch kann es dann passieren, dass der Schüler diese Vorstellung auf die Piccolo überträgt und einfach eine Oktave zu tief rutscht. Oder aber er trifft zwar den richtigen Ton, ist dann aber total verunsichert, weil der sich ganz anders anhört als erwartet. Ich habe auf alle Fälle schon ganz oft erlebt, dass zunächst mal gesucht wird, mit welchem Ton es denn eigentlich los geht - und dass die dann eben auch den Ton anspielen und dann nochmal fragen, ob er denn nun getroffen war oder nicht. Nach wenigen Wochen hat man sich natürlich daran gewöhnt und dann ist das kein Problem mehr.

Viel Spaß beim Ausprobieren (?)
Christina
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Re: Das erste Mal Piccolo spielen

Beitragvon *klara* » 15.01.2010, 17:34

Oke, vielen Dank :)

Hm es hieß mal, dass wir es bald mal (im Unterricht) ausprobieren werden ;) Und ich freu mich natürlich ziemlich drauf :)
Im Moment ist jetzt eines der nächsten Ziele das Silberne Abzeichen, also D2. Genauer genommen schon ende Juli ;)

Danke für die vielen Tipps :)
Ich wollt mich vorher einfach mal ein bisschen informieren :-D

lg,
Klara
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Re: Das erste Mal Piccolo spielen

Beitragvon Christina » 18.01.2010, 08:44

Dann interessiert dich das vielleicht:

Ich habe meine Piccolo seit letzter Woche an eine ehemalige Schülerin ausgeliehen. Gestern hat sie schon in der Probe die ersten Konzertstücke damit gespielt. Klar, die Intonation hat sie nicht immer so ganz im Griff, das wäre auch nach einer Woche etwas viel verlangt. Sie traut sich auch noch nicht so ganz, weil es ungewohnt für sie ist, sich plötzlich so gut zu hören. Aber sonst hat sie das schon sehr gut gemacht und was sie gespielt hat, war durchaus zu gebrauchen. Also normalerweise kann man sich darauf ziemlich schnell zurecht finden.
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Re: Das erste Mal Piccolo spielen

Beitragvon La musicienne » 18.01.2010, 13:12

Da kann ich zustimmen, die Umstellung geht wirklich relativ schnell :wink:
Also ich finde, ich kann mich mit der großen Flöte im Orchester sogar besser hören, als mit der Picc. Meistens steht die Piccolostimme dann doch irgendwo im Bereich der klingenden 2. Oktave, was eigentlich relativ leise ist, weil es die "tiefe" Lage der Picc ist.
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Re: Das erste Mal Piccolo spielen

Beitragvon Christina » 18.01.2010, 13:31

La musicienne hat geschrieben:Also ich finde, ich kann mich mit der großen Flöte im Orchester sogar besser hören, als mit der Picc. Meistens steht die Piccolostimme dann doch irgendwo im Bereich der klingenden 2. Oktave, was eigentlich relativ leise ist, weil es die "tiefe" Lage der Picc ist.


Echt? So tiefe Piccolonoten habe ich so gut wie nie ... Notiert ist eigentlich bei uns bis auf wenige Ausnahmen die 2. bis 3. Oktave Standard - und das hört man dann schon deutlich besser als die gleiche Stimme auf der Flöte gespielt.
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Re: Das erste Mal Piccolo spielen

Beitragvon *klara* » 18.01.2010, 14:22

Echt? Wow...
Ja ich hab in der letzten Probe auch eine Piccolostimme vorgelegt bekommen und mir wurde auch was dazu gesagt, das habe ich aber nicht verstanden (Lautstärke) und dann gings schon los.
Jetzt weiß ich auch nicht, ob ich die Stimme dann behalte oder ob das vielleicht nur mal zum Übergang bis genug Flötennoten kopiert sind, war? ^^

Ich bin gespannt ;-)
Und ich freu mich wieder was neues zu lernen :)

lg,
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Re: Das erste Mal Piccolo spielen

Beitragvon La musicienne » 19.01.2010, 13:46

Ja eigentlich wär es schon sinnvoller die Piccolostimme so hoch zu notieren, dass es dann auch wirklich lauter klingt, als mit der Großen. Vorraussichtlich werde ich dieses Jahr bei einem Musicalprojekt Piccolo und große Flöte im Wechsel spielen müssen, und bei den Noten ist mir aufgefallen, dass viele tiefe Stellen mit der Picc besetzt sind, die man auch problemlos mit der Großen hätte spielen können, mit dem Vorteil, dass es dann besser und lauter klingt. Keine Ahnung was das bringen soll...
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Re: Das erste Mal Piccolo spielen

Beitragvon Christina » 20.01.2010, 00:18

Tja, schwer zu sagen ohne die komplette Partitur zu kennen. Aber es geht ja nicht nur darum, was sich auf welchem Instrument gut spielen lässt. Piccolo hat einfach (egal in welcher Lage) eine völlig andere Klangfarbe als die große Flöte - vielleicht ist ja gerade das gewollt, ohne dass es durch die Höhe gleich zu dominant wird? Insgesamt sind so tiefe Piccolonoten aber nach meiner Erfahrung eher die Ausnahme. Meine Stimmen unterscheiden sich vom Notenbild her meistens nur unwesentlich von der 1. Flöte.
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Re: Das erste Mal Piccolo spielen

Beitragvon La musicienne » 20.01.2010, 15:33

Das wegen der Klangfarbe kann schon sein...obwohl ich es eigentlich angenehmer finden würde, die Klangfarbe auf der Großen herzustellen.
Aber darum gehts ja nicht im Orchester.
Ich kenn auch Stellen, wo man mit der Flöte irgendeinen Triller spielen musste in der oberen Hälfte der dritten Oktave (weiß nicht mehr genau welche Töne), für die es gar keinen Trillergriff gibt bzw, keine andere Möglichkeit, wie ich dann von meinem Lehrer erfahren hab...
Komponisten nehmen halt keine Rücksicht!
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Re: Das erste Mal Piccolo spielen

Beitragvon *klara* » 28.01.2010, 14:34

So jetzt hab ich schon wieder eine Frage ;-)

Es heißt ja ständig, "Piccolo nur mit Gehörschutz!", aber wie genau schützt ihr euer Gehör? Hört man sich nich ausreichend (auch um an der Intonation usw. zu arbeiten)? Und schützt man nur das rechte Ohr? Und wie oft? Bei jedem Mal Piccolo spielen, und auch gleich beim ersten Mal spielen?

Danke schonmal für's Lesen der ganzen Fragen ;-)

lg,
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Re: Das erste Mal Piccolo spielen

Beitragvon Christina » 28.01.2010, 15:11

Och, dass du dich bei der Picc. nicht hörst, da musst du dir keine Gedanken machen, das wird im Normalfall so leicht nicht passieren. Das ist halt elend hoch, laut und geht je nach Tonlage echt über die Schmerzgrenze (kein Scherz). Ich habe mir irgendwann mal die Dinger hier besorgt: http://www.thomann.de/de/earsonics_ear_pad.htm

Es gibt die in allen möglichen Ausführungen und Preislagen. Am Anfang ist es schon gewöhnungsbsdürftig, damit zu spielen (klingt halt etwas anders), inzwischen möchte ich sie aber nicht mehr missen - nicht nur für die Piccolo, sondern auch für Festzüge bei denen ich mal wieder vor den Trompeten laufen muss, in lauten Schützenhallen und Festzelten usw. Ich habe sie immer in beiden Ohren - finde ich angenehmer. Bevor ich die Teile hatte, habe ich mir oft mit etwas Watte o.ä. geholfen, das dämpft auch, verfälscht aber gleichzeitig den Klang.

Klar geht es auch ohne - gibt Flötisten genug, die keinen Gehörschutz bei der Piccolo verwenden. Ich glaube auch nicht, dass es im Normalfall gleich zu irgendwelchen Schädigungen des Gehörs kommt, wenn man mal ohne ausprobiert. Aber gerade wenn man öfter und länger spielt, kann ich nur jedem empfehlen, sich sowas zuzulegen.
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