Hey Klara!
Sag mal, willst du etwa mit Piccolo anfangen?
Also, zur ersten Frage: Klar, grundsätzlich ist das Prinzip von Ansatz und Tonerzeugung schon gleich - du musst halt den Luftstrom da auf die Kante auf der anderen Mundlochkante lenken
. Darum wird es auch jedem etwas fortgeschrittenen Flötisten ziemlich schnell gelingen, einigermaßen brauchbare Töne auf der Piccolo zu erzeugen. Aber da hört es dann für mich schon auf mit den Gemeinsamkeiten. Mit dem gewohnten Flötenansatz wirst du auf der Piccolo nicht weit kommen und umgekehrt. Es fühlt sich völlig anders an, braucht andere Spannung, einen anderen Ansatzpunkt usw. Ich schaffe den sauberen Wechsel zwischen beiden Instrumenten wirklich nur, wenn ich mir immer wieder klar mache, dass das jetzt ein anderes Instrument mit einem anderen Ansatz ist.
Wegen der Sache mit den oktavierten Tönen: klar hat man das bald raus, aber du hattest ja nach den Erfahrungen bei den ersten Versuchen gefragt. Da fehlt dann nach meiner Beobachtung oft etwas die Orientierung, gerade für die ersten Töne von irgendeinem Stück. Also, wenn man z.B. laut Noten mit einem a2 beginnen soll, hat man ja nach einigen Jahren Flöte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie der Ton klingen soll. Dadurch kann es dann passieren, dass der Schüler diese Vorstellung auf die Piccolo überträgt und einfach eine Oktave zu tief rutscht. Oder aber er trifft zwar den richtigen Ton, ist dann aber total verunsichert, weil der sich ganz anders anhört als erwartet. Ich habe auf alle Fälle schon ganz oft erlebt, dass zunächst mal gesucht wird, mit welchem Ton es denn eigentlich los geht - und dass die dann eben auch den Ton anspielen und dann nochmal fragen, ob er denn nun getroffen war oder nicht. Nach wenigen Wochen hat man sich natürlich daran gewöhnt und dann ist das kein Problem mehr.
Viel Spaß beim Ausprobieren (?)
Christina