der gute Ton in der 3. Oktave




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Moderator: Muri

Re: der gute Ton in der 3. Oktave

Beitragvon Altetröte » 21.10.2009, 13:25

hier kann ich mich Christina nur anschließen.

Mir hilft es dann, wenn die Lippenspannung kracht, die Töne mit Zwerchfellstößen zu spielen, dazu braucht man keine Lippenspannung, oder mit Flageoletttönen zu überblasen, so ähnlich wie Muri. Ich mache das dann meistens so, dass ich erst den Flageolettgriff verwende und wenn ich dann merke, dass der Ton doch gar nicht so schwer ist, greife ich ihn aus. Meistens funktioniert das und dann stimmt der Ton in der Regel auch. Statt fortissimo zu spielen, würde ich dann eher Töne aushalten und dabei crescendieren und zurück bis zum pp so weit es geht. Da weiß man dann, was man getan hat :mrgreen: Ich finde es total schwer, die hohen Töne im pp zu spielen, so dass der Ton in der Stimmng bleibt und nicht an Substanz verliert. Aber Üben soll da ja helfen :evil:

Aber man darf wirklich keine Angst haben vor den Tönen, da hat Maggy recht!

Liebe Grüße
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Re: der gute Ton in der 3. Oktave

Beitragvon Christina » 21.10.2009, 14:05

Ja, Üben hilft auf jeden Fall und mit den Übungsansätzen, die du hier beschreibst, bist du glaube ich auf einem ganz guten Weg. Alles Weitere bringt dann eben die Zeit, auch wenn die Geduld, wie du ja schon manchmal geschrieben hast, oft schwer fällt.

"Angst" vor hohen Tönen baut sich übrigens meiner Ansicht nach eher auf, wenn man die nur laut und mit viel Kraft übt. Dann hat man im Musikstück je nach Zusammenhang eben immer Bedenken, ob der Ton denn jetzt wohl kommt - und wenn ja, ob er denn dann auch noch so klingt, wie er soll. Wenn man sich aber von Anfang an einen natürlichen und flexiblen Umgang mit diesen Tönen angewöhnt, ist das Risiko viel geringer. Ich weiß dann ja von meinen Übungen her, dass ich den Ton in allen möglichen dynamischen Abstufungen und Klangfarben spielen kann, also warum sollte er im Musikstück nicht klappen!? Voraussetzung, dass das funktionieren kann ist natürlich, wie schon geschrieben, ein stabiler Ansatz in den beiden unteren Oktaven, gute Stütze und allgemein die richtige Technik (Lippenspannung usw.).
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Re: der gute Ton in der 3. Oktave

Beitragvon Maggy » 21.10.2009, 19:55

Ja also ich meine auch so Zwerchfellstöße. Bei mir war das mal so das ich am Anfang nicht so gut oben spielen konnte, dann hab ich einfach mal alles komplett laut gespielt, wusste dann, ok es geht schon ich muss nur ordentlich stützen, und hab dann ordentlich weiter geübt. Meine Lehrerin hat mich auch eine Zeitlang alles nur laut spielen lassen für meinen Ton und dann sollte ich langsam immer mehr ins pianissimo gehen. Das ist dann wahrscheinlich auch von Lehrer zu Lehrer unterschiedlich :lol:
Aber da habt ihr schon recht, man sollte dabei nicht vergessen das man nicht NUR laut spielen kann =)
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Re: der gute Ton in der 3. Oktave

Beitragvon La musicienne » 22.10.2009, 14:13

Die hohen Töne mit Zwerchfellstaccato zu üben, hat mir am Anfang auch geholfen. Dann kriegt man die richtige Balance zwischen Spannung und Entspannung der Lippen. Bei dieser Technik muss ma ja den Ansatz möglichst locker lassen, damit überhaupt ein Ton kommt, so wird Verkrampfung vermieden, die einen quitschigen, dünnen Ton zur Folge hat.
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Re: der gute Ton in der 3. Oktave

Beitragvon Maggy » 29.10.2009, 21:30

Altetröte hat geschrieben:Guten Morgen miteinander,

ich habe gerade so ein paar nette Flötenstücke gehört, die sich vorwiegend in der 3. Oktave bewegen. (Tipp am Rande: Larry Krantz Flute Radio, für alle die es noch nicht kennen: dort kann man den ganzen Tag via Internet Flötenmusik hören...)
Dazu gehört z.B. auch die von Anmasi gerade beackerte Suite Antique von Rutter :D
Bei den Ausführenden klang das ganz toll :D , bei mir klingt es mal so mal so. Es gibt für mich zwei echte Problemtöne, nämlich fis und as, aber dass die anderen Töne so richtig "schön" klingen, kann ich nicht behaupten. Oft sind sie zu dünn und zu hoch, wobei ich mit dünn nicht leise meine, ich weiß gerade nur nicht, wie ich es richtig erklären soll. Ich habe für mich als Tonübung aus dem Heft Tone Development von Moyse die Meditation von Thais herausgesucht; die geht fast über alle drei Oktaven und reicht vom pp bis zum fff von cis ' bis a''' und da ist zum Beispiel schon das cis''' matt und fis''' im fortissimo zu spielen, ist schon eine echte Herausforderung...

So, und nun seid Ihr dran: was tut Ihr, um in der dritten Oktave einen schönen, runden Ton zu erhalten?

Liebe Grüße
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Danke liebe Tröte =) eine tolle Seite!! Hör sie jetzt schon seit ein paar Tagen :idea: Brauch ich nicht mehr nur die zu hören die ich auf CD habe :D
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Re: der gute Ton in der 3. Oktave

Beitragvon La musicienne » 31.10.2009, 14:49

Damit die hohen Töne nicht an Substanz verlieren und voll und rund klingen, hilft es den Kiefer hinten zu lassen, den Mund innen weit zu machen und das Gaumensegel (das ist das Ding mit dem man schnarcht :wink: ) hoch zu ziehen. Außerdem soll die Lippenspannung in der Mitte sein und die Oberlippe leicht hochziehen vom Gefühl her. (das hilft auch bei der Intonation)
(aktueller Tipp meiner Flötendozentin vom Kammermusikkurs :) )
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Re: der gute Ton in der 3. Oktave

Beitragvon Muri » 01.11.2009, 09:49

Wieso Kiefer hinten? Ich schieb den Kiefer immer eher nach vorne. Jetzt bin ich verwirrt, mache ichs falsch?
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Re: der gute Ton in der 3. Oktave

Beitragvon Altetröte » 01.11.2009, 10:11

ja, das verwirrt mich jetzt auch. Ich habe auch gelernt, den Kiefer vorzuschieben und dabei möglichst locker zu bleiben (nach unten denken).

Und wie kann man das Gaumensegel beeinflussen? Das würde mich wirklich sehr interessieren.

Liebe Grüße
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Re: der gute Ton in der 3. Oktave

Beitragvon La musicienne » 01.11.2009, 10:33

Den Kiefer soll man deshalb hintenlassen, damit der Hals und Gaumenbereich frei bleibt und der Ton so seine Klangfarbe behält und nicht an Substanz verliert. (Das hab ich davor auch nicht gewusst, aber es funktioniert wirklich)

Wie man das Gaumensegel beeinflusst, ist schon etwas komplizierter. Die Dozentin hat nur gesagt ich soll es hochziehen... Ich hab einfach versucht mir das vorzustellen. Aber welche Muskeln man da jetzt genau betätigt kann ich auch nicht sagen. Das Gefühl kann man vielleicht mit dem Gähnen vergleichen.
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Re: der gute Ton in der 3. Oktave

Beitragvon doc » 04.11.2009, 15:22

Ob das nun wirklich gut ist, weiß ich mangels Feedback nicht, aber ich spiele mich inzwischen als allererstes mit Kleinintervallen ein: c-h-b-------h-c------, abwärts bis nach ganz unten, und dann wieder vom mittleren c aufwärts: c-c#-d--------c#-c-------, in kleinen Sekunden aufwärts bis es nicht mehr weiter geht (bei mir inzwischen c4, wenn der Tag gut ist).

OK, die Übung ist weder neu noch originell. Keine Ahnung, ob es das ist, was Moyse mit der Sonorité wollte, aber vom Einsingen kenne ich dieses runter- und hochtasten in kleinen Intervällchen ja schon, und da ist es ausgesprochen krampf-vorbäugend.

Ich habe aber gemerkt, daß es mir sehr viel im hohen Bereich (ab g2) bringt, die langen Töne ab- und wieder anschwellen zu lassen. Das nimmt erst mal Langeweile raus. Dann merke ich aber auch, ob der Ton nur mit Gewalt kam, oder ich ihn auch etwas leiser noch "halten" kann. Bei einigen ehemaligen "Angsttönen" geht das inzwischen recht gut (für meinen Anspruch), z.B. f3 oder auch g3, bei einigen natürlich so gar nicht (fis3 und das ganz hohe Zeug ab a3).

Dadurch, daß das aber ganz automatische Abläufe sind, fehlt die "Angst", die bei Etüden mit Hochnoten schon mal das Anspielen krampfig und "gewaltsam" macht. Wenn der Ton kommt, ist es gut und wunderbar, wenn nicht: Vielleicht später.
-- Liebe Grüße aus der Stadt mit dem riesigen Bahnhofskappellschen.
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Re: der gute Ton in der 3. Oktave

Beitragvon Muri » 07.11.2009, 13:34

La musicienne hat geschrieben:Den Kiefer soll man deshalb hintenlassen, damit der Hals und Gaumenbereich frei bleibt und der Ton so seine Klangfarbe behält und nicht an Substanz verliert. (Das hab ich davor auch nicht gewusst, aber es funktioniert wirklich)

Wie man das Gaumensegel beeinflusst, ist schon etwas komplizierter. Die Dozentin hat nur gesagt ich soll es hochziehen... Ich hab einfach versucht mir das vorzustellen. Aber welche Muskeln man da jetzt genau betätigt kann ich auch nicht sagen. Das Gefühl kann man vielleicht mit dem Gähnen vergleichen.


Das ist mir jetzt wirklich neu. Hat sicher auch seine Richtigkeit, aber ich schieb den Kiefer nur ein kleines Stückchen vor und Hals und Gaumen bleibt trotzdem frei.
Das mit dem Gähnen kenne ich auch so. Dann geht nicht nur das Segel nach oben, sondern der ganze Hals öffnet sich. Oder versteh ich das jetzt falsch?
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Re: der gute Ton in der 3. Oktave

Beitragvon La musicienne » 07.11.2009, 15:10

Doch, das ist schon richtig so. Aber den Kiefer sollte man anscheinend möglichst wenig verschieben und versuchen mehr durch die Stütze als durch den Ansatz zu machen.
Wenn man z.b. ein decrescendo spielt, schieben ja viele den Kiefer ziemlich vor, aber da soll man eigentlich nur die Lippen schmaler machen (in Richtung "ü") ohne den ganzen Kiefer mitzunehmen. Und natürlich wie gesagt mit der Atmung unterstützen.
Aber gut, das mit dem decrescendo ist ja eigentlich schon ein neues Thema :wink:
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Re: der gute Ton in der 3. Oktave

Beitragvon Altetröte » 08.11.2009, 11:30

Also ich habe in der letzten Woche viel herumprobiert und auch mit dem Buch von Prof. Kern, welches ich schon erwähnte, gearbeitet, und meine Erfahrung ist die, dass das Wichtigste ist, die Lippen weitgehend locker zu lassen, und die Spannung nur in der Mitte der Oberlippe aufzubauen, so dass man genau dort den Luftstrom spüren kann. Was dann vorgeschoben wird, sind wirklich nur die Lippen und nicht der Kiefer. Ich hoffe, ich konnte das jetzt einigermaßen erklären, weil das wirklich viel mit Körpergefühl zu tun hat. Aber es funktioniert, man muß es sich nur immer wieder bewußt machen.

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Re: der gute Ton in der 3. Oktave

Beitragvon Muri » 08.11.2009, 18:15

Ich habs grad mal ausprobiert und ich verändert doch nur was an den Lippen, der Kiefer bleibt, wo er ist. Bei den tieferen Tönen zieh ich die Mundwinkel eher zurück, je höher es wird, desto spitzer die werden die Lippen, die Mundwinkel und die Lippen gehen weiter nach vorne. Ich hab mir wohl eingebildet, das sei mein Kiefer. Gut zu wissen bzw. sich bewusst zu machen, was man genau tut! Das muss ich jetzt echt mal lernen...
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Re: der gute Ton in der 3. Oktave

Beitragvon La musicienne » 09.11.2009, 13:59

Genau, so hab ich es eig auch gemeint...ist halt schwer in Worten zu beschreiben :wink:

Anstatt die Mundwinkel zurückzuziehen bei den tiefen Tönen, würde ich glaub ich eher versuchen, den Luftstrom breiter zumachen, indem die Lippe flacher wird (also in Richtung "Entenschnabel). Aber das sind Nuancen, was man nachher sowieso nicht sieht, sondern nur fühlt bzw. hört.
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