Einspielen




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Moderator: Muri

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Beitragvon Altetröte » 19.05.2011, 10:18

Ich habe schon mal die Suchfunktion bemüht, aber so richtig fündig geworden bin ich nicht.

Deshalb habe ich gedacht, wir machen mal den Einspielthread auf:

Wie spielt Ihr Euch ein, mit welchen Übungen und wie lange?

Was tut Ihr, um locker zu werden/zu bleiben?

Wie spielt Ihr Euch vor einem Konzert ein?

Habt/benutzt Ihr spezielle Literatur zum Einspielen?
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Re: Einspielen

Beitragvon tityre » 19.05.2011, 10:51

Zuhause ein bisschen Moyse (Sonorite etc.) hoch und runter und dann vor Ort ausgehaltene Töne, Tonwellen, ein paar Tonleitern, Oktavbindungen und Whistle Töne (die sind auch praktisch, wenn man sich aufgrund der Örtlichkeiten eigentlich gar nicht einspielen kann).
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Re: Einspielen

Beitragvon Christina » 19.05.2011, 11:24

Ich habe inzwischen eine ganze Sammlung von Einspielübungen. Angefangen von ausgehaltenen Tönen mit und ohne Dynamik, Flageolett-Übungen, Binde- und Intervallübungen, Anstoßübungen, Fingertechnik, manchmal auch irgendwelche langsamen Musikstücke. Davon greife ich mir immer nach Lust und Laune was heraus, achte aber dabei darauf, die Bereiche Ton / Intonation, Zungen- und Fingertechnik abzudecken. Außerdem wechsle ich täglich (bzw. bei jedem Üben) die Tonarten für mein Einspielprogramm, so dass ich mich nach und nach durch den ganzen Quintenzirkel arbeite, bevor ich wieder vorne starte.

Wie lange ich mich einspiele hängt davon ab, wieviel Zeit ich habe und was ich anschließend spielen bzw. üben will. Das kann von 2 Minuten bis zu einer Viertelstunde und länger gehen. Bei Auftritten kann es auch gelegentlich vorkommen, dass keine Zeit oder Möglichkeit zum Einspielen bleibt und man nur mal fix einige Töne anbläst um zu sehen, ob die Flöte funktioniert (auf die Whistle-Töne bin ich in dem Rahmen noch gar nicht gekommen, gute Idee!).

Literatur zum Einspielen hätte ich schon (diverse Hefte mit Ton- und Technikübungen, 7Daily Tunes, etc.) bin aber meistens zu bequem dazu, mir entsprechendes Material zusammenzusuchen. Oder die Noten liegen zu Hause und ich übe im Probenraum. Ich nutze das darum eher als Anregung (habe es mal gesehen, weiß, was man ungefähr machen könnte) und denke mir meine eigenen Übungen aus.
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Re: Einspielen

Beitragvon Muri » 19.05.2011, 11:32

Im Moment arbeite ich mit einem Buch, welches täglich eine Einheit für Tonübungen, Fingertechnik, Artikulation und Intervalle durchgeht. Es gibt je Kapitel 7 Einheiten, jeden Tag eine andere. Das alles ist nicht ohne und ich benötige eine gute Dreiviertelstunde bis ich alles durchgearbeitet habe. Aber das Buch gefällt mir gut! Ansonsten Tonleitern usw. Zum lockern mach ich auch gerne c-d-c-e-c-f-c usw. (in der eingstrichenen Oktave). Auf jeden Ton noch einen Zwerchfellstoß und du hast Atmung und Lockerheit drin. Viel Erfolg!
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Re: Einspielen

Beitragvon Altetröte » 19.05.2011, 12:03

Ui, das ist ja schon richtig interessant...

Mit 2 Minuten Einspielzeit würde ich nie im Leben hinkommen :D

Vieles deckt sich mit dem, was ich auch so veranstalte, aber ich habe einfach noch nicht das für mich "ultimative" Einspielen gefunden.

(Mein Lehrer hat mir erzählt, dass eine Studentin, die als Aushilfe in seinem Sinfonieorchester angestellt war, zum Einspielen immer erst einmal 1 Stunde lang Zwerchfellstöße gemacht hat, bevor sie überhaupt etwas anderes gespielt hat. Das finde ich schon krass, die muss ja inzwischen Bauchmuskeln aus Eisen haben :mrgreen: )

Muri, was ist das für ein Buch, mit dem Du gerade arbeitest? Eine dreiviertel Stunde lang Einspielen verlangt ja schon ein hohes Mass an Disziplin, Respekt!
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Re: Einspielen

Beitragvon La musicienne » 19.05.2011, 16:09

Oha, warum eine dreiviertel Stunde zum Einspielen?? :o Moyse hat in eine seiner Etüden reingeschrieben, dass man am Tag höchstens eine solche Übung machen soll. Aber die dafür richtig konzentriert!
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Re: Einspielen

Beitragvon Tanja » 19.05.2011, 17:07

Ich spiele mich eigentlich auch immer ein. Was ich dazu spiele ist entweder von meiner Tagesform abhängig oder von dem Stück, woran ich gerarde arbeite.
Wenn ich wenig Lust auf einspielen habe, spiele ich etwa 5 Minuten lang chromatische Tonleitern mit lang ausgehaltenen und gebundenen Tönen über meinen ganzen bisher erarbeiteten Tonraum (c1 bis h3) hinweg - aufwärts und abwärts.
Aber in der Regel nehme ich mir genügend Zeit und arbeite dann zum Einspielen etwa 15 bis 20 Minuten an irgendeinem Band von Trevor Wye - entweder Technik, Ton oder Tonleitern. Im Moment sind es schwerpunktmäßig die Tonleitern. Bis vor 3 Wochen waren es eher Technikübungen, weil die für den Satz aus der Kuhlau-Sonate, den ich damals gespielt habe, sehr hilfreich waren.
Wenn ich beim Einspielen irgendeine Schwachstelle entdecke (es gibt z.B. Tage, da kommen keine hohen Töne und Tage, wo die tiefen Töne einfach nicht klappen wollen), dann arbeite ich auch gezielt daran.
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Re: Einspielen

Beitragvon Carrie » 19.05.2011, 21:08

Also wenn mit Einspielen Technikübungen gemeint sind, dann spiele ich mich momentan eigentlich nur ein :lol: Ich bin momentan aus Zeitgründen froh, wenn ich mit Ton, Technik, Artikulation durch komme.

Vor (Orchester-) Konzerten dudel ich ein paar Töne hoch und runter um die Flöte warm zu machen und das wars. Irgendwelches lange Einspielen oder Üben macht mich da nur nervös, denn am Konzerttag ist es eh zu spät, wenn irgendwas noch nicht klappen sollte.
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Re: Einspielen

Beitragvon tityre » 20.05.2011, 06:54

La musicienne hat geschrieben:Oha, warum eine dreiviertel Stunde zum Einspielen?? :o Moyse hat in eine seiner Etüden reingeschrieben, dass man am Tag höchstens eine solche Übung machen soll. Aber die dafür richtig konzentriert!


Dafür, dass man immer nur eine Übung spielen soll, hat er aber verdammt viel Zeugs geschrieben. :) Eigentlich ist der Kerl sogar Schuld, dass ich so lange übe, weil ich immer denke: ok, erst was für den Ton, Artikulation muss man ja auch üben und ohne Tonleitern etc. geht es natürlich auch nicht, vielleicht noch eine Etüde usw. und schon ist eine Stunde nur mit so einem Zeugs vorbei.
Allerdings habe ich gemerkt, dass mein Ton dadurch so viel besser ist, wenn ich dann mit meinem Stück beginne, dass ich es dann doch immer wieder so mache.
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Re: Einspielen

Beitragvon klangträumer » 20.05.2011, 07:05

Je nachdem wieviel Zeit und Lust ich habe spiele ich einige Töne um die Flöte anzuwärmen (z.B. beim Unterreicht/Ensemble), oder ich dudel die Tonleitern auch mit Terzengängen rauf und runter. Gerne spiel ich mich auch mit einfachen Stücken ein.

@Muri: Was ist das für ein Buch, mit dem Du arbeitest?
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Re: Einspielen

Beitragvon *klara* » 20.05.2011, 20:54

Also bei mir ist das sehr stimmungsabhängig und selbstverständlich auch von der Zeit!
Wenn ich mehr Zeit habe spiele ich gerne mal Stücke, die ich vor einiger Zeit oft gespielt habe und die jetzt schon eine Weile im Schrank geruht haben ;) Ab und zu sind es auch Übungen (meist selbst ausgedacht, aber an den typischen Übungen orientiert..), wobei ich zugeben muss, dass ich nicht so der mit-Übungen-Einspiel-Mensch bin ;) Nicht, weil ich ein Problem damit hätte, Übungen zu spielen und an denen auch konzentriert zu arbeiten und mit Spaß, sondern grade, weil ich eben meistens spiel, worauf ich gerade Lust habe und das sind auhc immer wieder ganze Stücke.
Aber wie schon gesagt, dass beruht auf dem, zu was ich an diesem tag lust habe ;)

Ansonsten mag ich Flageolettübungen sehr gerne, grad auch zum vor der Probe Einspielen, wenn nicht beliebig viel zeit ist.. Manchmal ist es aber natürlich auch mehr ein, 5 Töne spielen zum Gucken, ob alles läuft ;)

lg,
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Nicht jedes Ende ist ein Ziel.
Das Ende der Melodie ist nicht deren Ziel,
Aber trotzdem:
Hat die Melodie nicht ihr Ende erreicht,
So hat sie auch ihr Ziel nicht erreicht.
Ein Gleichnis.
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Re: Einspielen

Beitragvon schraeubchen » 25.05.2011, 14:22

Also ich habe inzwischen ein festes Einspielritual. Aber bevor ich überhaupt meine Flöte in die Hand nehme, mache ich erstmal 20 Situps um meine Bauchmuskulatur zu stärken. Danach spiele ich die Etüde A2 aus den Kreutzer Etüden von Paul Meisen einmal nur aus dem Zwerchfell angestoßen und einmal normal. Dabei stelle ich mich auf einen sogenannte Therapiekreisel.
Aktuell spiele ich dann die Etüde B2 aus demselben Buch (die bewegt sich nur im Bereich 2. Oktave aufwärts). Und anschließend meistens die nächste Etüde.
Ohne Einspielen geht es auch echt schlecht für mich. Dummerweise habe ich im Allgemeinen vor meinen Unterrichtsstunden nicht die Zeit mich einzuspielen und das macht sich bemerkbar.
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Re: Einspielen

Beitragvon tityre » 25.05.2011, 16:57

schraeubchen hat geschrieben: Dabei stelle ich mich auf einen sogenannte Therapiekreisel.


... und ich dachte, das wäre meine Erfindung... :(
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Re: Einspielen

Beitragvon Tanja » 25.05.2011, 18:05

Was ein Therapiekreisel ist, konnte ich dank Google inzwischen herausfinden. Aber was genau bringt das für das Flötespielen?
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Re: Einspielen

Beitragvon schraeubchen » 25.05.2011, 21:42

Hallo, Tanja,
für das Flötespielen bringt es eine größere Entspannung im Beckenbereich. Daraus folgt, daß man sich aufrichtet, der Atem so besser fließt und damit der Ton besser wird.

@tityre
Meine Erfindung ist das nicht, sondern die meiner Gesangslehrerin. Ich habe mir damals halt gedacht, ich probier das auch mal beim Flötespielen und bin einfach davon begeistert.
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