Querfloete-Forum.de

[Christina]

Und letztendlich halte ich es genauso mit Hilfsgriffen bei der Flöte. Wo sie von Vorteil sind, finde ich kann man sie bedenkenlos verwenden (die Sache mit dem Vorteil hängt eben dort mit dem eigenen technischen Stand im Zusammenhang). Aber um sie verwenden zu können muss ich sie kennen und geübt haben.

Genau so! Darum finde ich es auch nicht unbedingt richtig, Hilfsgriffe als "schummeln" zu bezeichnen. Ich sehe sie eher als Alternative, die mir die Grifftechnik in bestimmten Zusammenhängen erleichtern können. Dazu müssen mir diese Griffe aber ähnlich geläufig sein, wie Haupt- oder Trillergriffe. Und das schaffe ich nur, wenn ich sie als ganz normalen Teil meines "Griff-Vorrats" benutzen darf und mir nicht immer ein schlechtes Gewissen einreden lassen muss, weil ich "geschummelt" habe. Ich probiere an entsprechenden Stellen eben aus, mit welchem Griff ich am leichtesten das Ergebnis erziele, das technisch und klanglich meinen Vorstellungen entspricht.

[La musicienne]

Wenn ich an meine Oboe denke: Ich habe je nach dem welcher Ton vor oder nach meinem zu spielenden Ton kommt zum Teil verschiedene mögliche Griffe. Zum Beispiel habe ich drei verschiedene Griffe für das f.

Das ist ja mal kompliziert, aber bestimmt auch ganz geschickt, wenn man die Griffweise auf den Zusammenhang anpassen kann. Leider gibts bei der Flöte nicht so viele Varianten.

Ich probiere an entsprechenden Stellen eben aus, mit welchem Griff ich am leichtesten das Ergebnis erziele, das technisch und klanglich meinen Vorstellungen entspricht.

So mache ich es eigentlich auch. Wenn ein Hilfsgriff aber nur technisch leichter zu greifen ist und nebenher eine deutlich schlechtere Klangqualität hat, dann versuche ich oft trotzdem den normalen Griff zu nehmen, um meine Technik zu trainieren. (also nur wenn ich genügend Zeit hab, das sauber einzuüben)

[Muri]

Ich hab von vornherein gelernt das Bb mit dem rechten Zeigefinger zu greifen. Darüber bin ich echt dankbar, weil viele bei Griffverbindungen wie a-ais... erst nachdenken müssen. Mit Daumenklappe spiele ich eigentlich nur bei schnellen Läufen, wenn ich mit Zeigefinger nicht mehr geht.
Ich habe das fis auch noch nie mit dem Mitelfinger gespielt. Selbst bei schneller Läufen sitzt es so drin. Keine Ahnung, ob das gut oder schlecht ist. Aber wenn ich die Note sehe, dann spiele ich es automatisch so

[Maggy]

Ich spiel das Fis eigentlich immer mit dem rechten Ringfinger. Wüsste gerade gar nicht einen anderen Griff

[Christina]

Ist eigentlich ein Trillergriff: mit der rechten Hand den Mittelfinger statt den Ringfinger greifen. Ist klanglich geringfügig anders, erleichtert aber an technisch schwierigen Stellen den sauberen Wechsel mit e. Ob gerade die technisch saubere Ausführung oder der Klang "wichtiger" ist, muss man wie bereits gesagt vom Stück sowie vom individuellen Können abhängig machen.