Halsgeräusche und Handhaltung




Fragen u. o. Probleme mit eurer Technik? Hier wird euch geholfen!

Moderator: Muri

Halsgeräusche und Handhaltung

Beitragvon fuvola » 07.04.2014, 21:50

Hallo Leute,
ich bin fuvola und noch relativ neu hier im Forum.
Ich hätte zwei Fragen an euch und hoffe, dass ihr sie mir beantworten könnt.
1. Ich mache manchmal, wenn ich spiele, Geräusche mit meinem Hals. Ich finde keinen guten Vergleich dafür, man könnte es vielleicht mit einem 'umgedrehten Schluckgeräusch' vergleichen. Ich weiß, dass es an meinem verengten Hals liegt, aber das Problem ist, dass ich es selber nicht immer höre bzw. es mir nicht sofort auffällt, was dann auch die Korrektur schwerer macht. Und ich kenne keine guten Übungen, um den Hals zu lockern. Hätte da jemand vielleicht ein paar Tipps für mich?
2. Ich habe seit ein paar Monaten eine andere Lehrerin, der vor kurzer Zeit aufgefallen ist, dass meine Haltung der rechten Hand nicht korrekt ist. Sie meinte, dass der Daumen sich immer unter dem Zeigefinger befinden müsste, wobei meiner ein bisschen weiter links liegt, da ich die Flöte so besser ausbalancieren kann. Kann natürlich auch sein, dass es einfach nur ein Fehler ist, den ich mir angewöhnt hab und dass mir jetzt das Umgewöhnen schwer fallen würde :D Meint ihr, dass meine Handhaltung 'schlimm' ist (in dem Sinne, dass sie beim richtigen Spielen stört)?
Danke schon mal,
fuvola
Benutzeravatar
fuvola
 
Beiträge: 2
Registriert: 11.03.2014, 17:09

von Anzeige » 07.04.2014, 21:50

Anzeige
 

Re: Halsgeräusche und Handhaltung

Beitragvon Altetröte » 08.04.2014, 07:50

hallo fuvola,

erst einmal herzlich willkommen im Querflötenforum!

Deine "Halsgeräusche" kenne ich nur zu gut; ich habe allergisches Asthma und deshalb auch ständig den Hals und die Nebenhöhlen zu. Machen kann man da leider gar nichts, außer den Mundraum bewußt weit und den Kehlkopf unten zu halten (Gähngefühl). Anfangs ist das nicht so einfach und auch heute gelingt es mir nicht immer, vor allen Dingen, wenn ich neue Stücke habe uned mich auf so viele andere Dinge (Tonart, Rhythmus. Finger etc.) konzentrieren muss.

Was die Daumenhaltung betrifft, würde ich sie nur dann ändern, wenn sie Dich behindert. Du sagst, dass du die Flöte gut ausbalanciert hast und das ist meiner Meinung nach wichtiger als eine lehrbuchmäßige Haltung. Du kannst es ausprobieren, aber wenn die korrekte Stellung auf Kosten der Balance geht und Du mit Deiner individuellen Daumenposition sonst alle Finger frei bewegen kannst, würde ich das nicht überbewerten.
"Ihr wisset, dass ich die blasenden Instrumentalisten nicht leiden kann, denn sie blasen alle falsch"

Alessandro Scarlatti (zu Johann Joachim Quantz)

Pearl Silberflöte 765 RE Quantz - Mehnert Flöte
Benutzeravatar
Altetröte
 
Beiträge: 1281
Registriert: 18.06.2009, 12:48

Re: Halsgeräusche und Handhaltung

Beitragvon Christina » 08.04.2014, 08:13

Hallo, auch von mir herzlich Willkommen!

Zu den Halsgeräuschen würde ich mich Altetröte anschließen. Man kann da wirklich nicht viel machen, außer ganz bewußt darauf zu achten, dass der Hals offen bleibt. Für dich wäre wahrscheinlich auch ersteinmal wichtig, dass du lernst, das sensibel wahrzunehmen und schneller korrigieren zu können. Geht natürlich am besten bei Stücken, die dich technisch nicht zu sehr fordern, so dass genug Aufmerksamkeit für diese Problematik frei bleibt.

Was die Handhaltung angeht, ist es nur nach deiner Beschreibung schwer, was dazu zu sagen. Das müsste man sehen. Es ist ja bis zu einem gewissen Grad schon so, dass jeder etwas andere Hände hat und man dadurch evtl. auch ein Stück weit von der absoluten Lehrbuchhaltung abweichen kann (oder muss) um eine für sich individuell entspannte Haltung zu finden.

Gerade das Verschieben des Daumens kommt meiner Beobachtung nach häufig dann vor, wenn andere Punkte in der Balance des Instruments nicht genau stimmen und man das durch diesen veränderten Stützpunkt ausgleichen will. In dem Fall wäre es sicher mal sinnvoll, nicht nur die Hand an sich sondern die komplette Haltung zu betrachten, ob sich da noch etwas optimieren lässt.

Hast du deine Lehrerin mal gefragt, warum sie es für falsch hält, den Daumen weiter nach links zu setzen? Ich weiß ja nicht, wie lange du schon spielst. Aber ich kenne vergleichbare Situationen, wo ein Schüler für sich eine Haltung gefunden hat, mit der er momentan prima zurecht kommt. Trotzdem versuche ich sie evtl. zu korrigieren, weil ich befürchte, dass sich daraus irgendwann später Probleme ergeben könnten. Ist in deinem Fall ja vielleicht ähnlich und dann würde es sich schon lohnen, daran zu arbeiten.
Benutzeravatar
Christina
 
Beiträge: 1797
Registriert: 01.04.2007, 14:09

Re: Halsgeräusche und Handhaltung

Beitragvon Tanja » 13.04.2014, 07:40

Hallo,

der rechte Daumen sitzt richtig, wenn du es schaffst, die Flöte nur mit dem rechten Daumen und dem Gelenk des linken Zeigefingers zu halten. So hat es mir ein Profi bei einem Flötenworkshop erklärt. Probiere es einmal aus und strecke (vorsichtig!) alle anderen Finger weg. Wenn du die Flöte so balancieren kannst (die Flöte sollte dabei weder kippen noch sich drehen), sind die anderen Finger beim Spielen völlig frei in ihrer Bewegung. Und das sollte das Ziel sein.
Altus 1107 / Altflöte Jupiter 600
Benutzeravatar
Tanja
 
Beiträge: 356
Registriert: 29.04.2009, 19:51

Re: Halsgeräusche und Handhaltung

Beitragvon corneliamuc » 15.04.2014, 12:34

Ist genau mein Problem - ich wollte schon zum HNO damit, aber dann hat meine Lehrerin eine ganz gute Lösung ausgeknobelt. Den Kopf jaaaaaaaaaaa nicht senken beim Spielen, sondern eher zu weit nach oben recken. Runter fällt er von allein, was er aber nicht soll :-)
Zur Vorbereitung bei geschlossenem Mund gähnen und dabei die Zungenwurzel nach hinten/unten drücken. Ich muss mich zwar noch immer drauf konzentrieren, aber das Gröbste ist überstanden. Du kannst es bei Dir sicher auch ohne Flöte beobachten, beim Pfeifen nämlich. Da treten die Knackgeräusche auch gern auf und sind mit der o. g. Methode in den Griff zu kriegen. Hoffentlich klappts!
corneliamuc
 
Beiträge: 33
Registriert: 22.02.2013, 10:18

Re: Halsgeräusche und Handhaltung

Beitragvon Altetröte » 15.04.2014, 13:54

Hmmmm, das Gähngefühl und die Weitstellung des Rachens bzw. das Herunterdrücken des Kehlkopfes sollte eigentlich beim Spielen beibehalten werden. Der Kopf immer oben zu halten, stelle ich mir nicht so einfach vor, ich glaube, ich würde über kurz oder lang verspannt sein. Außerdem muss man den Kopf doch in einem gewissen Rahmen auf- und ab bzw. überhaupt bewegen, allein schon zur Intonationskorrektur :?:

Tanja, bei mir funktioniert das mit der Balance leider nicht, weil meine Hände zu klein sind. Deshalb hat mein rechter Daumen auch nicht ganz die vorgeschriebene Position und ich muss gerade mächtig daran schaffen, die Balance in der 3. Oktave nicht zu verlieren :( Es wird aber schon besser :)
"Ihr wisset, dass ich die blasenden Instrumentalisten nicht leiden kann, denn sie blasen alle falsch"

Alessandro Scarlatti (zu Johann Joachim Quantz)

Pearl Silberflöte 765 RE Quantz - Mehnert Flöte
Benutzeravatar
Altetröte
 
Beiträge: 1281
Registriert: 18.06.2009, 12:48

Re: Halsgeräusche und Handhaltung

Beitragvon corneliamuc » 15.04.2014, 20:57

Da hab ich mich zuuuuu salopp ausgedrückt. Diese Gähnsache MUSS natürlich beibehalten werden während des Spiels. Und den Kopf unnatürlich oben zu behalten würde natürlich auch nix bringen. Aber die gerade Kopfhaltung mit Tendenz nach oben ist schon super, wenn man keine Knackgeräusche produzieren möchte. Ich denke, irgendwo muss man einfach anfangen mit dem Ausprobieren . Für mich war das der richtige Weg zur Problemlösung. Ich knacke nicht mehr :-)
corneliamuc
 
Beiträge: 33
Registriert: 22.02.2013, 10:18

Re: Halsgeräusche und Handhaltung

Beitragvon Altetröte » 16.04.2014, 07:45

Na, das hört sich doch gut an :)

Ich habe auf einem Workshop "gelernt", dass die Haltung - genau wie bei Sängern - schon aufgerichtet sein soll und man die Vorstellung haben sollte, dass man wie eine Marionette an einem Faden "aufgehängt" ist. Man kann, um sich das zu verdeutlichen, sich selbst den Kopf an einer kleinen Haarsträhne nach oben ziehen, dann hat man die richtige Position. Genauso wurde es auch auf einem Stimmbildungslehrgang erklärt.
"Ihr wisset, dass ich die blasenden Instrumentalisten nicht leiden kann, denn sie blasen alle falsch"

Alessandro Scarlatti (zu Johann Joachim Quantz)

Pearl Silberflöte 765 RE Quantz - Mehnert Flöte
Benutzeravatar
Altetröte
 
Beiträge: 1281
Registriert: 18.06.2009, 12:48

Re: Halsgeräusche und Handhaltung

Beitragvon fuvola » 30.07.2014, 19:51

Hey Leute,
erst mal tut es mir leid, dass ich so wahnsinnig lange nicht geantwortet hab. Ich bin jetzt aus dem Ausland wieder gekommen (deshalb hatte ich auch eine andere Lehrerin) und irgendwie war in den letzten Monaten einfach keine Zeit ._.
Ich spiele seit ungefähr 9 Jahren und meine vorherige Lehrerin hat meine Handhaltung nicht korrigiert, deshalb war ich mir unsicher, als meine neue Lehrerin diese bemängelte. Bei den Halsgeräuschen kann man wahrscheinlich wirklich nicht viel machen, da werde ich einfach gucken müssen, dass ich locker bleibe im Hals. Aber ich danke euch für eure Tipps und Ratschläge!
fuvola
Benutzeravatar
fuvola
 
Beiträge: 2
Registriert: 11.03.2014, 17:09

Re: Halsgeräusche und Handhaltung

Beitragvon Flötenengel<3 » 13.03.2015, 00:16

Hallo fuvola,

Ich selbst mache leider auch diese blöden Halsgeräusche und kann es nicht immer von Anfang an verhindern. Da kommt es bei mir auch manchmal auf die Tagesform an.
In meinem Unterricht hat mir meine Lehrerin eine Ahnung gezeigt, die ich immer vorm Spielen mache oder sobald ich merk dass ich zu mache...
Und zwar nimmst du dir einen Ton, ich nehme meistens ein b oder a, und spielst ihn an. Während du ihn weiter hältst singst du den Ton mit deinen Stimmbändern dazu. Also Ton halten und dabei singen, nicht singen, singen, nicht singen immer im Wchsel. Sobald der Ton der Flöte abbricht wenn du singst hast du den Hals wieder zugemacht. Ziel ist es den Flötenton ohne Abbruch durchzuhalten obwohl deine Stimmbänder im Wechsel singen sollen und nicht singen sollen. Am Anfang ist es vielleicht besser durchgehend mit der Flöte mitzusingen ohne Wechsel.
Mir hilft das unheimlich gerade bei der hohen Lage den Hals nicht zu verschließen damit die Luft ungehindert strömen kann.
Ich hoffe ich konnte dir mit meiner Übung weiterhelfen und die anderen ebenfalls mit einer neuen Übung bereichern.

Liebe Grüße,
Flötenengel
Benutzeravatar
Flötenengel<3
 
Beiträge: 9
Registriert: 08.05.2014, 21:26



Ähnliche Beiträge

Halsgeräusche
Forum: Literatur
Autor: helia
Antworten: 4
Frage an die Lehrer - Handhaltung beibringen
Forum: Lehrer/Schüler
Autor: Mozartine
Antworten: 2

Zurück zu Spieltechnik

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron