Liebe Uschi,
ich habe jetzt einfach ungefragt die "Lehrerfrage" hier in den Raum gestellt und dafür deinen Thread benutzt. Ist das für dich in Ordnung?
Christina hat geschrieben:Und da reicht es eben nicht, dass man selber sein Instrument spielen kann, sondern man muss auch bestimmte Zusammenhänge verstehen (wie wirkt sich z.B. diese oder jene Haltung auf die Spieltechnik aus, was passiert eigentlich, wenn ich den ansatz so oder so verändere, ...)
Wenn ich das ganze umformuliere, bedeutet es, dass ein kompetenter Lehrer auf Fragen kompetent und zufriedenstellend antworten kann, die den Zusammenhang zwischen Haltung/Ansatz/Atmung und die Auswirkungen auf das Flötenspiel betreffen. Also sollte er in der Lage sein, alle seiner Lehrinhalte sachlich zu begründen.
Christina hat geschrieben:Außerdem sollte man ein gewisses Interesse an seinen Schülern mitbringen und selber Spaß an der Arbeit mit Kindern (Jugendlichen, Erwachsenen ... je nach dem was für Schüler man hat) haben. Und der Punkt kommt glaube ich bei einigen "Profis" manchmal zu kurz. Die haben so viele Schüler, dass es einfach nur noch ein Job ist, der gemacht werden muss. Und ich finde, dass auch die menschliche Komponente, wie Uschi schon sagte, nicht zu kurz kommen sollte. Man braucht ein gutes Verhältnis zu seinen Schülern, um ihnen den Spaß und die Begeisterung für die Musik vermitteln zu können.
Mhmmmm, jetzt wird es richtig schwierig. Welcher der beiden Aspekte ist wichtiger? Kompetenz oder Sympathie/Wohlfühlfaktor??? Dass eine Verbindung beider Fähigkeiten das Allerhöchste ist, ist sicherlich unbestreitbar.
Ich glaube, dass man diese Frage nur im Kontext der Unterrichtsziels beantworten kann. Ein "Feld-und-Wiesen-Musiker" (so wie die meisten von uns) hat sicherlich andere Prioritäten, als ein Schüler, der sich für die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule bewirbt. Bei ersterem steht wahrscheinlich die Sympathie im Vordergrund, im zweiten Fall wahrscheinlich die Kompetenz. Wenn mein Lehrer nicht so irre nett gewesen wäre, hätte ich längst nicht so viel Begeisterung für das Flötenspiel entwickelt. Da kann ich über den ein oder anderen übersehenen Fehler hinwegsehen. Für mich persönlich steht der Wohlfühlfaktor im Vordergrund. Trotzdem ärgere ich mich als Lehrerin über die unzureichende Ausbildung und die "Haltungsschwierigkeiten" von unseren JuKa-FlötistInnen.
Christina, du hast völlig recht. Diese Frage ist echt kniffelig