Intonationsprobleme c''', b'' und a'' bei langsamen Stücken




Fragen u. o. Probleme mit eurer Technik? Hier wird euch geholfen!

Moderator: Muri

Intonationsprobleme c''', b'' und a'' bei langsamen Stücken

Beitragvon King of Flute » 14.11.2010, 02:07

Im Moment spiele ich im Unterricht eine Händelsonate, mit der ich immer wieder Intonationsprobleme habe mit den Tönen C''', b'' und a''. Die Töne sind oft zu tief, da ich wohl anfange zu "fuckeln" und die Flöte dabei leicht reindrehe. Desweiteren kommt in dem Stück direkt nach 2 Schlägen (Tempo ist Larghetto) Pause ein c''' im piano, sodass ich mich vorher richtig verrückt mache und eine regelrechte Angst vor dem Ton habe :cry: .

Mein Lehrer sagt mir immer, dass ich die Töne längst habe und auch sauber spielen kann. In schnelleren Stücken sind die besagten Töne auch sauber, weil ich da einfach mit der Fingertechnik beschäftigt bin ( zum Beispiel konnte ich im Unterricht "Caprice Nr.4" von Joachim Andersen intonationstechnisch sauber spielen)

Es währe nett, wenn jemand von euch mir vielleicht einen Tipp geben könnte, wie ich bei langsamen Stücken das "fuckeln" am Ansatz vermeiden kann, denn es ist für mich echt frustrierend, dass ich so viele Probleme mit einem einfachen Stück habe :( .
King of Flute
 
Beiträge: 412
Registriert: 12.11.2010, 00:19

von Anzeige » 14.11.2010, 02:07

Anzeige
 

Re: Intonationsprobleme c''', b'' und a'' bei langsamen Stüc

Beitragvon Christina » 14.11.2010, 09:41

Hallo!

Um dir da wirklich helfen zu können, müsste ich wissen, was genau mit deinem Ansatz passiert, woran das liegt und warum es gerade bei diesen Tönen vorkommt. Das geht nicht, ohne dich zu sehen und zu hören, darum denke ich, dass dir dein Lehrer im Unterricht eher entsprechende Tipps geben kann. Wäre es jetzt nur das c gewesen, hätte ich vielleicht auf einen geringfügigen Fehler in der Haltung getippt (du weißt schon, daumenfreier Griff, fehlender Halt für die Flöte usw.), aber bei a und b sollte es damit ja eigentlich keine Schwierigkeiten geben.

Auch finde ich es ungewöhnlich, dass du die Probleme nur bei langsamen Stücken hast. Ich persönlich finde es viel schwieriger, in einem schnellen Stück sauber zu intonieren, als bei langsamen Sachen, wo ich mich wirklich auf jeden Ton konzentrieren und ihn da "hinhören" kann, wo ich ihn haben will. Möglicherweise fällt es ja auch einfach im schnellen Tempo nur nicht so extrem auf?

Ich würde dir raten, mal öfter mit dem Stimmgerät zu arbeiten. Einmal allgemein, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Töne bei dir und deiner Flöte von der Tendenz her eher hoch bzw. tief sind und wie du die ausgleichen musst. Und zum anderen gezielt an den problematischen Stellen in deinem Stück. Versuch, ein möglichst genaues Gefühl dafür zu entwickeln, wie sich die Töne bzw. die Intervalle zum vorhergehenden Ton anhören und beim Spielen anfühlen, wenn du "richtig" spielst. Je genauer deine Vorstellung davon ist, wie der Ton, den du gleich spielen willst, klingen soll, umso besser wirst du ihn auch treffen.

Wenn ich bei einem Stück bei einzelnen Tönen Schwierigkeiten habe und die immer wieder von der Intonation her daneben liegen, markiere ich mir in den Noten mit einem Pfeil nach oben oder unten, wohin ich ausgleichen muss, damit ich die Noten dann sofort entsprechend anders anblasen kann.

Allgemein finde ich es zur Verbesserung der Intonation wichtig, möglichst oft und bewußt mit anderen zusammen zu spielen: im Orchester, mit dem Lehrer im Unterricht, mit Klavier oder auch zum Üben mit einem Play-Along. Es ist nun einmal so, dass es auf der Flöte leider nicht reicht, richtig zu greifen, um einen Ton sauber zu treffen, sondern man muss immer wieder ganz bewußt hinhören und mit Ansatz und Luftführung ausgleichen, um die Intonationsschwächen des Instruments zu kompensieren. Das geht alles nur mit viel Erfahrung und Übung.
Benutzeravatar
Christina
 
Beiträge: 1797
Registriert: 01.04.2007, 14:09

Re: Intonationsprobleme c''', b'' und a'' bei langsamen Stüc

Beitragvon King of Flute » 15.11.2010, 00:33

Ein Stimmgerät habe ich noch gar nicht, aber ich kann mir ja eins besorgen. Ich habe auch schon festgestellt, dass die Intonation auf der Flöte ein "heikles" Thema ist und das ich in diesem Bereich noch deutlich zulegen muss.

Allerdings ist es bei mir wohl auch eine Kopfsache, weil mich mein Lehrer zum Beispiel einmal bei einem Stück ausgetrickst hat in dem ich einfach 3 mal kurz das c''' vor einem langen c''' spielen musste. Da war das c''' dann sauber, während es nur einmal als langer Ton gespielt zu tief war.
King of Flute
 
Beiträge: 412
Registriert: 12.11.2010, 00:19

Re: Intonationsprobleme c''', b'' und a'' bei langsamen Stüc

Beitragvon tityre » 15.11.2010, 09:09

Was hast du denn für eine Flöte? Manchmal liegt's auch daran.
Benutzeravatar
tityre
 
Beiträge: 1220
Registriert: 30.08.2009, 16:14
Wohnort: Rheinland

Re: Intonationsprobleme c''', b'' und a'' bei langsamen Stüc

Beitragvon Carmen » 15.11.2010, 09:27

Mein Problem war früher, dass ich bei solchen Tönen die Lippen verkrampft habe und darunter leidet natürlich die Intonation. Wichtig ist einfach dass man mit dem Bauch stützt und nicht mit den Lippen.
Ein anderer Punkt ist auch noch ein offener Hals.

LG
Carmen
Liebe Grüsse
Carmen
Benutzeravatar
Carmen
 
Beiträge: 27
Registriert: 08.11.2010, 21:38

Re: Intonationsprobleme c''', b'' und a'' bei langsamen Stüc

Beitragvon King of Flute » 15.11.2010, 22:18

Ja die Bauchstütze ist bei mir noch recht unterentwickelt und eigentlich kaum vorhanden.
Als Flöte habe ich eine Yamaha 311, daran wird es wohl kaum liegen.

Gerade eben habe ich mir mein erstes Stimmgerät bestellt und werde wenn es da ist mal meine Intonation unter die Lupe nehmen :mrgreen: .
King of Flute
 
Beiträge: 412
Registriert: 12.11.2010, 00:19

Re: Intonationsprobleme c''', b'' und a'' bei langsamen Stüc

Beitragvon tityre » 16.11.2010, 08:18

Also Yamahas stimmen eigentlich ganz gut, schade, dann liegt's leider an dir :D

Ich habe ja von Klarinette nicht die Ahnung, aber müsstest du nach so vielen Jahren Klarinette nicht eine Bombenstütze, auch wenn sie vielleicht bei Flöte anders eingesetzt wird? Wieso ist deine Bauchstütze denn dann so unterentwickelt?

Das Eindrehen musst du dir unbedingt abgewöhnen, auch wenn es die Ansprache vordergründig vereinfacht. Der Ansatz soll sich bei tiefen und hohen Tönen nicht deutlich verändern; dass darf man nicht sehen.
Bei hohen Tönen: Gesichtsmuskulatur locker lassen, evtl. das Kinn minimal nach vorne, Lippen vorne klein, Schnute machen, Zähne auseinander, Hals weit und sich vorstellen, wie man den Mundraum nach oben und unten erweitert. Und natürlich gut stützen, klar.
Benutzeravatar
tityre
 
Beiträge: 1220
Registriert: 30.08.2009, 16:14
Wohnort: Rheinland

Re: Intonationsprobleme c''', b'' und a'' bei langsamen Stüc

Beitragvon King of Flute » 16.11.2010, 13:30

Meine Klarinettenlehrer haben auf die Stütze nicht geachtet :oops: . Daher muss ich das jetzt dazulernen. Ich drehe die Flöte auch manchmal leicht rein, da ich Angst habe, dass der Ton nicht kommt, obwohl ich ihn eigentlich längst habe. Ist halt eine Kopfsache bei mir.
King of Flute
 
Beiträge: 412
Registriert: 12.11.2010, 00:19

Re: Intonationsprobleme c''', b'' und a'' bei langsamen Stüc

Beitragvon tityre » 16.11.2010, 17:40

King of Flute hat geschrieben:Meine Klarinettenlehrer haben auf die Stütze nicht geachtet :oops: . Daher muss ich das jetzt dazulernen.


... womit wir wieder beim Thema "professioneller Lehrer" wären.... ich finde das wirklich schade, wenn jemand mehrere Jahre Arbeit investiert und dann unter seinen Möglichkeiten bleibt, weil der Lehrer nichts taugt.

(wobei mir ja schleierhaft ist, wie man ohne Stütze Klarinette spielt, aber das ist ja dann eine ganz andere Kiste...)
Benutzeravatar
tityre
 
Beiträge: 1220
Registriert: 30.08.2009, 16:14
Wohnort: Rheinland

Re: Intonationsprobleme c''', b'' und a'' bei langsamen Stüc

Beitragvon King of Flute » 16.11.2010, 18:05

Ich habe aber so gut wie keine Arbeit investiert und so gut wie gar nicht geübt, weil ich damals einfach keine Lust dazu hatte. Man kann auch mit wenig Stütze Klarinette spielen, was dann allerdings auch zu keinem besonders guten Ergebnis führt :mrgreen: .
King of Flute
 
Beiträge: 412
Registriert: 12.11.2010, 00:19

Re: Intonationsprobleme c''', b'' und a'' bei langsamen Stüc

Beitragvon Muri » 16.11.2010, 23:30

Ich dachte immer man braucht bei der Klarinette die Stütze gar nicht so, wie bei der Flöte, weil man ja einen direkten Widerstand hat?
Benutzeravatar
Muri
 
Beiträge: 703
Registriert: 01.05.2008, 09:38
Wohnort: Wo der Pfeffer wächst

Re: Intonationsprobleme c''', b'' und a'' bei langsamen Stüc

Beitragvon King of Flute » 17.11.2010, 00:26

Da könntest du recht haben Muri, aber genug Stütze für einen klaren und vollen Ton sollte es schon sein. Ich hatte damals das Problem, dass ich einfach keine dynamischen Reserven hatte, weshalb ich in einem großen Orchester mit der Klarinette auch immer etwas untergegangen bin :oops: . Zum einen lag das daran, dass mein Kinn nicht die Spannung eines Nadelkissens hatte und die fehlende Stütze hat dann dafür gesorgt, dass mein Ton einfach kein Volumen hatte. :? .

Das hat mir auch mal eine Musikschullehrerin nach 6 Jahren Unterricht bei anderen Lehrern gesagt, aber ich war dann doch zu faul wirklich an dem Ansatz zu arbeiten :mrgreen: .

Heute bin ich froh, dass ich mich damals für einen "flötenfreundlichen" Klarinettenansatz entschieden habe, denn dieses "Klarinettennadelkissen" hätte mir doch die Arbeit am Flötenansatz ziemlich erschwert :lol: .
King of Flute
 
Beiträge: 412
Registriert: 12.11.2010, 00:19

Re: Intonationsprobleme c''', b'' und a'' bei langsamen Stüc

Beitragvon Christina » 17.11.2010, 07:26

Also, meine Erfahrung - ich spiele Flöte, Saxophon und Oboe - sieht so aus, dass man mehr Stütze braucht, je höher der Blaswiederstand ist, den das Instrument bietet. Wenn ich bei der Oboe (mit Abstand der höchste Wiederstand) nicht gescheit stütze, geht gar nichts. Und gegen die Stütze, die ich da brauche, ist das, was ich bei der Flöte mache, ein Witz. In der ersten Zeit hatte ich regelmäßig Muskelkater :lol:.

Von daher könnte ich mir vorstellen, dass auch die Klarinette eigentlich deutlich mehr Stütze braucht, als die Flöte. Vom Wiederstand her liegt sie ja irgendwo zwischen Saxophon und Oboe. Allerdings gibt es ja genug Fälle, wo Instrumente mit völlig falscher Atemtechnik gespielt werden. Man wird also durchaus auch ohne bzw. mit sehr wenig Stütze Töne rausbringen. Die Frage ist, wie die dann klingen bzw. wie gut man es schafft, sie zu kontrollieren.

Auch bei der Flöte ist aber eine gewisse Stütze für die Tonkontrolle und besonders auch die Intonation wichtig. Es würde sich also bestimmt lohnen, an dem Bereich zu arbeiten.
Benutzeravatar
Christina
 
Beiträge: 1797
Registriert: 01.04.2007, 14:09

Re: Intonationsprobleme c''', b'' und a'' bei langsamen Stüc

Beitragvon Altetröte » 17.11.2010, 08:46

Als Mutter eines klarinettierenden Sohnes kann ich Euch versichern: man braucht zum Klarinette spielen Stütze und zwar reichlich!

Das ist genauso wie beim Flöte spielen: erst kommt die Luftführung (meiner Ansicht nach ein treffenderer Begriff als dieses ominöse "Stütze", wo eh keiner weiß, wie man es erklären soll :mrgreen: ) und dann spielt bei der Klarinette noch viel mehr das Material eine Rolle, also in erster Linie die Blätter; allerdings wirken sich auch das Mundstück und die Blattbefestigung auf den Ton aus. Und da man darüberhinaus noch in Duodezimen überbläst und die Klarinette ein transponierendes Instrument ist, bin ich doch froh, so etwas Einfaches wie Querflöte zu lernen :D

Liebe Grüße
von der

Alten Tröte
"Ihr wisset, dass ich die blasenden Instrumentalisten nicht leiden kann, denn sie blasen alle falsch"

Alessandro Scarlatti (zu Johann Joachim Quantz)

Pearl Silberflöte 765 RE Quantz - Mehnert Flöte
Benutzeravatar
Altetröte
 
Beiträge: 1281
Registriert: 18.06.2009, 12:48

Re: Intonationsprobleme c''', b'' und a'' bei langsamen Stüc

Beitragvon King of Flute » 17.11.2010, 14:11

Also einfach finde ich das Querflöte spielen nicht, da zum Beispiel die Intonationsarbeit sehr ansprusvoll ist. Auch der Ansatz ist richtig schwer, vorallem wenn man ein professionelles Niveau erreichen will. Einfach ist das Flöte spielen nur, wenn man einfach nur ein wenig vor sich hinspielen will :mrgreen: . Aber dann ist auch fast jedes Instrument einfach :wink: .
King of Flute
 
Beiträge: 412
Registriert: 12.11.2010, 00:19

Nächste


Ähnliche Beiträge

Mehrere Meisterkurse mit den gleichen Stücken?
Forum: Lehrer/Schüler
Autor: Flötchen
Antworten: 2
Intonationsprobleme
Forum: Atmung
Autor: heidi
Antworten: 3
Intonationsprobleme?
Forum: Lehrer/Schüler
Autor: Christina
Antworten: 22

Zurück zu Spieltechnik

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron