Querfloete-Forum.de

[henri]

hey,

ich wollt mal fragen, wie ihr den kleinen finger der rechten hand haltet. is der bei euch rund, oder liegt der so flach auf der klappe? haben eure lehrer euch das mal gesagt wie das geht?

lg henri

[Kampfkeks]

das ist bei mir unterschiedlich...z.B. momentan ist marschzeit im orchester und da hab ich viel zu trillern und da hab ich dann den finger etwas krum aber wenn ich "normale" stücke spiele wo ich kaum trillern muss habe ich den finger flach liegen....find ich einfach bequemer und bekommen kein krampf im finger^^

[Picci]

mhmm, ich glaub meiner ist leicht gekrümmt. Werde beim nächsten Üben mal darauf achten

Mein Lehrer hat mir beigebracht, alle Finger der rechten Hand leicht gekrümmt zu halten (also die Klappen mit den Fingerkuppen zu berühren). Aber keine Ahnung, ob ich das beim kleinen Finger auch so mache

[Miho]

Ich habe jahrelang den Finger auch gerade gehalten. Aber jetzt habe ich mir angewöhnt ihn krumm zu halten. Das ist besser für die Gelenke. Denn nach einigen Jahren spielen hat sich mein kleiner Finger über das gerade halten beschwert.
LG Miho

[nana]

Mein kleiner Finger ist auch leicht gekrümmt. Aber wirklich nur ganz leicht. Ist angenehmer zum spielen.

[Q.B.]

Den kleinen Finger brauche ich ja, um die Balance zu halten (gemeinsam mit dem rechten Daumen). Da kann mein kleiner Finger nur gekrümmt sein, sonst verspannt sich ja die ganze Hand. Wie kann das sonst funktionieren

[Picci]

Den kleinen Finger brauche ich ja, um die Balance zu halten (gemeinsam mit dem rechten Daumen). Da kann mein kleiner Finger nur gekrümmt sein, sonst verspannt sich ja die ganze Hand. Wie kann das sonst funktionieren

Richtig!
Aber das wäre nicht das erste Mal, dass man sich eine verkrampfte Haltung und Spielweise angewöhnt. Einige meiner Schüler haben die Flöte so verkrampft festgehalten und an den Mund gepresst, das war echt nicht mehr schön! I

ch finde es schade, wenn das eigene Hobby zur Anstrengung wird. DA kann doch irgendwas nicht stimmen

Hab jetzt mal vermehrt drauf geachtet. Ich halte meinen kleinen Finger, wie alle Finger der linken Hand, auch leicht gekrümmt.

[Jenny]

der sollte glaub immer rund sein, so hat man es mir zumindest beigebracht.
ist bei mir aber etwas schwierig im moment, da ich mir vor einiger zeit meinen kleinen finger gebrochen habe und er nicht mehr so beweglich ist wie vorher.

[Kameleon]

Ich hab die Querflöte ganz neu, und da ich zuerst keine Grifftabelle zur Hand hatte, habe ich mir die Griffe der ersten Oktave durch Herumprobieren erschlossen. Nun habe ich mir eine Grifftabelle aus dem Internet ausgedruckt und wundere mich, dass der kleine Finger der rechten Hand bei den allermeisten Tönen den Dis-Hebel drücken soll. Meines Erachtens macht es von f' bis c'' gar keinen Unterschied, ob die Dis-Klappe geöffnet oder geschlossen ist. Wozu soll man da mit dem kleinen Finger drücken? Macht man das so, damit der kleine Finger mithilft, die Flöte festzuhalten? Ansonsten kann ich keinen Sinn darin erkennen; es macht die Griffe nur komplizierter.

[Christina]

Hallo!

Erstmal herzlich Willkommen im Forum ... was deine Frage angeht, gehört der kleine Finger auf jeden Fall mit zu den "Stützpunkten" der Flöte. Das durch das Drücken der Dis-Klappe geöffnete Tonloch hat jedoch auch klangliche Gründe. Als "Hifsgriff" bei schnellen und schwierigen Wechseln kann man den kleinen Finger zwar notfalls mal weglassen, im Normalfall solltest du dir aber einfach angewöhnen, dass die Klappe gedrückt wird.

Viele Grüße
Christina

[Kameleon]

Danke, Christina, für die Erklärung. Ich habe es gestern Abend durchprobiert, und die Funktion als "Stützpunkt" leuchtet mir ein. Klanglich kann ich jedoch nur beim e' noch einen Unterschied feststellen. Von f' bis h' scheint es mir egal, aber spätestens beim c'' brauche ich den kleinen Finger als Stütze.

[Christina]

Ja, das hast du soweit richtig beobachtet. Zumindest bei den Tönen, die ansonsten nur mit der linken Hand gegriffen werden, macht es klanglich keinen wirklichen Unterschied, zumindest wird der Ton nicht merklich zu tief oder so, wenn man die Klappe mal "vergisst". Bei den tieferen Tönen (z.B. beim e) hört man es allerdings schon. Bei allen Griffen, wo sonst nur die linke Hand beteiligt ist, übernimmt der rechte kleine Finger überwiegend eine Haltefunktion.

Auch wenn man es also bei vielen Tönen nicht wirklich hört, sind sich alle mir bekannten Flötenschulen in diesem Punkt einig: Der kleine Finger darf auf keinen Fall vernachlässigt werden und gehört bei (vorläufig) allen Griffen außer d1 und d2 auf die Dis-Klappe.

[doc]

Im Unterricht habe ich glernt, daß Finger *nie* durchgestreckt sein sollten.
Daher halte ich beide kleine Finger bewußt wenigstens etwas rund, der Kontaktpunkt der Fingerbeere ist also weiter vorn als bei reinem Aufsetzen.

Es scheint mir aber auch plausibel zu sein, daß Finger sich nur so (Übung vorausgesetzt) schnell und sicher bewegen können. Eine Greif/Streck-Bewegung ist der vielen beteiligten Muskeln schneller als eine reine Senk/Hebe-Bewegung aus dem letzten Gelenk, vielleicht spielt auch das Rotationsträgkeitsmoment des langgestgreckten Fingers rein.
Das Ideal ist wohl eine Fingerbewegung, die man gar nicht von außen wahrnimmt. Denkt mal an Aufnahmen von Coltrane bei seinen rasend schnellen Saxophon-Soli. Da schaut das aus, als ob er seine Finger gar nicht bewegt! Coltrane übte übrigens täglich die Klosé-Etüden

Bei der Flöte und dem Dis-Drücker scheint mir das auch angenehmer zu sein, weil so die Haltekraft aus dem ganzen Finger kommt, und nicht nur aus dem einen Muskel.

Ich schaffe mir das nun nach und nach drauf, auf allen Instrumenten, denn noch vor nicht allzulanger Zeit habe ich mit den Finger bös und steif rumgerudert, und so kriege ich das allmählich in den Griff und werde dadurch (langsam, viel zu langsam) kontrollierter im zeitlichen Ablauf und damit schneller. Die Klarinette verzeiht einem so etwas ja ganz und gar nicht.

Sicher gibt es einen mehr oder weniger großen Grenzbereich, wo man auch mit gestrecktem Kleinfinger befriedigend klarkommt.