Querfloete-Forum.de

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Hallo, bei Selbstbeobachtung habe ich grad festgestellt, daß ich die Flöte in der linken Hand frei führe. Das habe ich mir wohl angewöhnt, damit die Finger alle frei sind, auch der Zeigefinger.
Muß ich mir das abgewöhnen? "Andrücken" möchte ich den Kopf eigentlich eh nicht. Der liegt am Kinn locker an. Die Tendenz zum Wandern beim c und cis halten sich inzwischen in Grenzen.
Wenn ich den Kontakt zum Finger erzwinge, fühlt sich das für mich irgendwie erst mal unnatürlich an.

Aber wenn es sein muß, werde ich das natürlich auch noch umstellen...

[Christina]

Also, grundsätzlich würde ich sagen ja, die Flöte muß am linken Zeigefinger anliegen. Das ist einer der wichtigsten Stützpunkte für das instrument. Ich habe das auch noch nie irgendwo anders gesehen und stelle es mir persönlich sehr wackelig und unsicher vor, wenn dieser Kontakt fehlt. Besonders bei schnellen Griffwechseln, an denen viele Finger beteiligt sind, hätte man die Flöte vermutlich nicht mehr wirklich unter Kontrolle ...

Wenn ich mal fragen darf: Wie hältst du die Flöte denn sonst fest? Nur mit dem rechten Daumen als Unterstützung? Kann mir das nicht so recht vorstellen!

[Picci]

Die Wurzel des linken Zeigefingers ist neben dem rechten Daumen der wichtigste Stützpunkt. Wenn du die Flöte direkt an der Fingerwurzel auflegst, bleibt die Beweglichkeit deines Zeigefingers gut erhalten.

Ich kann mir im Moment nicht so richtig vorstellen, wie du die Flöte hälst. Kannst du das noch etwas näher beschreiben. Kannst du deine Haupt-Haltepunkte heruausfinden?

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Es ist tatsächlich so, wie Ihr denkt.
Zuerst habe ich zu viel mit der linken Hand stützend "rumgemacht" und damit viel Krampf erzeugt. Der Daumen hatte nicht genug gestüzt und war nicht im Balancepunkt. Da hatte mir Wye mit der Formulierung "die Flöte wird auf dem Daumen balanciert" ein Licht aufgesteckt und ich habe gelernt, sie wirklich nur mit Daumen und Ringfinger zu balancieren. Also drei Kontaktstellen: Kleiner Finger, Daumen Kinn. Sonst nix. Die linke Hand ist sozusagen "luftig."
Ein Stützpunkt links würde tatsächlich die Tendenz der Flöte, sich bei c und cis doch etwas wegzuwegen dämpfen. Und wenn es eh "Pflicht" ist, dann ist das so. Dann muß ich eben die Hand links etwas heranholen und senken.
Danke für die Korrektur!

[*klara*]

Also ich bin grade eigentlich ziemlich platt
Weißt du was für eine Frage ich mir stelle?
Wie spielst du ein c?
also c' oder c''?
Das muss doch ein abartiger Krampf in der rechten Hand und im rechten kleinen Finger sein

Also du kommst bis jetzt wirklich so klar?

Ich persönlich würde dir auf jeden Fall empfehlen, dir das mit dem linken Zeigefinger anzugewöhnen.
Dass du die Querflöte wie Picci schon sagte direkt an/auf der Fingerwurzel auflegst.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass du anders irgendwann eine freie, fließende Technik und Fingerfreiheit bekommst, da das einfach ein so wichtiger Stützpunkt ist.

Viel Glück und Spaß beim weiteren Spielen

lg
Klara

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Och, das ging bis jetzt schon. Der Daumen trägt die Flöte dabei ja fast genau im Schwerpunkt, nur minimal nach links versetzt, so daß der kleine Finger (nur) ganz wenig halten muß.
Das Rohr rollt von sich auch minimal in Richtung Kinn, so daß es von sich aus anliegt.
Die Idee ist dabei Balance, also Minimierung der auftretenden, resultierenden, Kräfte.
Aber - und da habt Ihr wohl recht - es könnte dabei durchaus *etwas* mehr Führung gebrauchen.

Wenn ich die linke Hand ganz wegnehme, ist das also im Prinzip absolut kein Akt. Das fühlte sich bis jetzt im Prinzip recht gut an.
Da ich aber bei kräftigem Ansatztraining ("Be natural!"), aber auch nur dann, ein leichtes Ziehen in der rechten Schulter spüre, könnte es sein, daß rechts noch mehr getragen wird, als ich glaube. Ich hatte das erst mal nur auf ungenügendes Training der ja im Prinzip einseitigen (nach links verdrehten) Körperhaltung geschoben.

[Christina]

Klar, ich kann auch, wenn ich gerade die Finger nicht unbedingt zum Greifen brauche, nach Belieben die eine oder andere Hand von der Flöte wegnehmen, ohne gleich den Halt zu verlieren. Aber das fühlt sich - gerade wenn dann nur die rechte Hand die Flöte stützt - nicht wirklich gut an und wäre für den "normalen" Gebrauch, wo ich also wirklich viel und schnell greifen muß, nicht geeignet, weil ich mich da viel zu sehr auf das Festhalten konzentrieren muss. Was den Stützpunkt des rechten Daumens angeht, hatte ich dir glaube ich schon bei der Analyse deines Videos geschrieben, dass der nicht unbedingt ideal ist. So langsam wird mir auch kar, woran das liegt, du versuchst damit nämlich vermutlich die unzureichende Stütze durch die linke Hand zu kompensieren.

Bei dem Ziehen in der rechten Schulter solltest du unbedingt nochmal schauen, woran das liegen kann. Es wäre da auch eine ungünstige Haltung des Arms möglich oder irgendetwas anderes. Spätestens wenn was weh tut, ist das ein klares Zeichen dafür, dass da etwas falsch läuft. Kennst du vielleicht einen Flötisten mit mehr Erfahrung, der mal gelegentlich einen Blick auf deine Haltung werfen würde?

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wie gesagt: schwierig mangels Bekanntschaft, aber muß ich mich wohl drum bemühen...

EDIT: Staun, das fühlt sich tatsächlich besser an, auch im Nacken, wenn die rechte Hand sich nicht spreizt, und die Flöte "kuscheliger" liegt. Mag natürlich Psychologie am Werk sein. Mir egal. Also noch mehr "be natural!", dem Ton zuliebe...