Querfloete-Forum.de

[La musicienne]

Hallo zusammen,

weiß jemand von euch, wie man einen schnellen Tonwechsel zwischen c2 und d2 spielt? Ohne auszugreifen, das dauert zu lang und könnte dann etwas schleppen.
Kein Trillergriff bitte, bei dem ist das d zu hoch und so schnell ist die Stelle auch wieder nicht, dass man das nicht mehr hören würde.
Diese Stelle sieht so aus: d2-c2-d2-c2 (alles 16tel) und davor kommt ein anderer Viertel-Ton und danach zweimal d2 als Viertel. Das Ganze wiederholt sich einige Male. (Befindet sich in der Haydn-Sinfonie 104, wen´s interessiert).
Irgendwie fällt mir grad keine andere Möglichkeit ein, vllt steh ich ja auf den Schlauch...

lg
la musicienne

[Christina]

Klanglich ist das Ausgreifen natürlich die beste Möglichkeit, alle Hilfs- oder Trillergriffe werden immer etwas abweichen. Hast du mal versucht, das c2 als überblasenes c1 zu spielen? Das klingt - zumindest bei meiner Flöte - noch einigermaßen brauchbar und ich habe mich damit schonmal durch eine ähnliche Stelle gepfuscht ... eine andere Alternative fällt mir so spontan leider auch nicht ein, ist einfach ein ziemlich blöder Wechsel.

[tityre]

Sagt mal, was bezeichnet ihr denn als "Ausgreifen"? Da steh' jetzt ich mal auf dem Schlauch.

Bei mir funktionier noch (kommt natürlich drauf an, wie schnell es am Ende gespielt wird): Rechte Hand (ohne kleinen Finger) komplett liegen lassen und nur links greifen.

[La musicienne]

Bei der Variante von tityre müsste man eben die Flöte irgendwie anders stützen, weil bei mir gerät sie irgendwie etwas aus der Balance, wenn die rechte Hand den Kontakt außer dem Daumen ganz verliert, d.h. ich müsste mit dem rechten kleinen Finger irgendwo unter den Klappen stützen.
Das mit dem Überblasen ging zwar bei dem Tempo besser, aber man hört bei mir schon einen deutlichen Unterschied zum normalen Ton, auch wenn ich versuche die Farbe möglichst gleich zu halten.
Ich glaub ich probiers mal mit dem Liegenlassen der rechten Hand.
Danke, euch beiden!

[Altetröte]

also ich kenne das auch nur mit dem "liegen lassen" der Finger der rechten Hand, mit denen Du quasi schon das d greifst, bis auf den 5.Finger und mit der linken Hand dann den Wechsel zwischen c und d und dann jeweils den 5. Finger rechts mitnimmst bzw. auflegst. Man muss sich anfangs sehr darauf konzentrieren, aber wenn der Griff "sitzt", geht es wirklich schneller. Und das Stimmgerät zeigt keinen Tonunterschied an

Viel Erfolg und liebe Grüße

von der
Alten Tröte

[tityre]

Und was ist jetzt dieses "Ausgreifen"?

[Altetröte]

ausgreifen bedeutet, dass Du den Ton so greifst, wie es in der Grifftabelle oder vom Lehrer beschrieben wird.
Streng genommen ist alles andere geschummelt

Da es allerdings für jeden Ton unterschiedliche Griffe gibt und diese z.T. sogar unterschiedlich gelehrt werden, kann man das großzügig auslegen. Grundsätzlich ist alles erlaubt, was es dem Flötisten leichter macht und sich nicht auf die Intonation auswirkt, es sei denn, das ist so gewollt.

Es gibt eine ausführliche Sammlung der Griffe, Hilfs- und Trillergriffe, kostet aber leider Geld: Grifflexikon für die Böhmflöte von Burghardt Schaeffer. Liegt bei etwas unter zwanzig Euro und hat mir schon oft gute Dienste geleistet

[tityre]

Also ist ausgreifen einfach ganz normal greifen? - Ach soo. Sagt das doch gleich. Hatte ich noch nie gehört. Danke, wieder was gelernt.

Viele Hilfsgriffe sind übrigens auch in dem Weinzierl Querflöten-Workshop.

[La musicienne]

Oh, übrigens war es ein Wechsel zwischen cis und d , aber der Trick funtionert trotzdem. Hab ohne in die Noten zu schauen nicht mehr genau gewusst, bzw. übersehen, dass es sich um ein cis statt c handelt.

[*klara*]

Hast du jetzt die Variante mit dem Liegenlassen der rechten Hand gewählt? Hab leider grad keine Flöte zur Hand, kommt es klanglich dann so hin?

[La musicienne]

Genau. Klanglich ist der Unterschied nicht so schlimm, weil das Tempo relativ hoch ist und es ist ne Tutti-Stelle.