Querfloete-Forum.de

[tibicina]

Hallo,

schon wieder ich
Wenn ich mir im Spiegel so beim Flöten zusehe, dann sehe und spüre ich auch, dass mein rechter Daumen stark überstreckt ist. Das tut nach einer Weile richtig weh und ich möchte mir keine falsche Haltung angewöhnen. Die Flöte liegt auf der Schmalseite des Daumens. Ich schaffe es nicht ihn nicht zu überstrecken. Habe versucht ihn bewusst leicht nach innen zu krümmen oder gerade zu halten - keine Chance. Außerdem habe ich versucht, ihn ein wenig zu drehen, so dass die Flöte in der mitte zwischen Daumenfläche und Schmalseite liegt. Allerding kann ich da meine Finger nicht so gut bewegen und die Flöte wackelt: ich möchte ja nicht, dass sie runterfällt. Vielleicht muss ich ihn ja in der richtigen Stellung antackern Habt ihr eine Idee was ich machen kann? Vielen Dank

[Aspi]

Lies mal die Beiträge unter "Thumbport" in Sonstiges Equipment. Vielleicht findest du da schon nützliche Hinweise.
Ich selber halte den Daumen nicht ganz vorschriftsmäßig unter die Flöte, sondern mehr seitlich dagegen. So hat die Flöte mehr Halt und ich kann die Finger freier bewegen. Das hat sich im Laufe der Jahre so entwickelt.

[Christina]

Ich finde es gut, wie genau du dich selber beobachtest. Das ist ein Fehler, der den wenigsten Anfängern auffallen würde, der dich aber später in der Beweglichkeit der Finger ganz schön ausbremsen kann.

Versuch mal, die Flöte nicht ganz so sehr auf der Schmalseite des Daumens aufzulegen. Stell dir eher vor, du würdest sie ganz vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger halten. In dem Moment, wo du eine ganz normale, lockere Greifbewegung mit der Hand machst, hast du schon beinahe die richtige Position - dann muss nur noch die Flöte dazwischen.

Versuch bitte auch mal, die gesamte Stellung des rechten Armes, besonders auch von Ellenbogen und Handgelenk, zu kontrollieren. Es kann sein, dass hier schon ein Fehler liegt, den du jetzt durch eine verkrampfte Handstellung ausgleichen willst. Es kann sich auch lohnen, mal etwas mit der Stellung des Fußstücks zu experimentieren. Dreh es beim Üben versuchsweise mal einige Millimeter weiter nach vorne oder hinten und probier aus, ob es dir dann leichter fällt, eine bequeme Stellung zu erreichen.

Wenn du eine für dich angenehme und trotzdem richtige Haltung gefunden hast, üb das vor dem Spiegel. Sobald du merkst, dass der Daumen nicht mehr das tut, was er soll, abbrechen, die Hand entspannen und neu greifen. Es kann sehr langwierig sein, sowas umzustellen, wenn man sich einmal an eine falsche Haltung gewöhnt hat.

Für einen sicheren Halt und gegen das Wegrutschen des Daumens unter der Flöte hilft manchmal in der ersten Zeit ein kleines Stück Klebeband oder Pflaster, das man an der entsprechenden Stelle des Rohres anbringt. Für meine Schüler benutze ich gerne diese Lochverstärkungsringe, die man sonst auf gelochte Blätter klebt, damit die nicht ausreißen. Davon zwei oder drei übereinander und es fühlt sich ähnlich an, wie ein Loch auf der Blockflöte, das man zuhalten soll. Das hilft vielen dabei, die richtige Position und damit auch die richtige Haltung des Daumens zu finden.

[tibicina]

Vielen Dank für Eure vielen Vorschläge. Ich hab jetzt mal ein paar Tage probiert und ich denke ich habe einen Weg gefunden.
Mein kleiner re. Finger ist ja auch noch so ein Sorgenkind und ich verbinde jetzt das Nützliche mit dem Angenehmen. Beim Spielen stelle ich den kleinen Finger etwas seitlich auf - seitdem kann ich ihn gekrümmt halten und strecke ihn nicht mehr durch. Dadurch fällt es mir leichter den Daumen lockerer zu halten warum auch immer - das war ein Zufallsbefund als ich bei Trevor Wye den Hinweis für den re. kleinen Finger gefunden hatte. Außerderm habe ich das Fußstück zu mir gedreht, das hat auch geholfen. Das mit dem Pflaster interessiert mich, allerdings habe ich festgestellt, dass ich mir in dem Moment des Klebenwollens die Frage gestellt habe, ob der Daumen wirklich genau dahin gehört - manchmal bin ich echt komisch *hilflos*
In der Einspielzeit (ca. 40 min. ) achte ich jetzt vor dem Spiegel penibel auf meine Haltung an allen möglichen Ecken - da kann ich mich besser drauf konzentrieren, weil die Stücke einfach sind und ich Tonleitern noch lange aushalte - muss ja erstmal zu einem ordentlichen Ton finden.

Wenn ich dann andere Stücke spiele, passiert es schon noch oft, dass ich in die alte Haltung verfalle, Manchmal unterbreche ich aber manchmal möchte ich auch einfach das Stück mal ungestört durchspielen
Ich hoffe, dass ich die andere Haltung mit der Zeit verinnerliche, habe allerdings das Gefühl, dass das dauern wird - aber egal.

Dieser Thumbport ist ja ein genialer Einfall, mal sehen ob ich ihn brauchen werde, es gut zu wissen, dass es noch einen Plan B gibt - Danke.

Jedenfalls vielen lieben Dank,

[tityre]

Wenn ich an solch grundsätzlichen Sachen arbeite, die ich während des Stücke-Übens auch gerne mal aus den Augen verliere, stelle ich mir eine Stoppuhr, die dann eben alle soundsoviel Minuten piept. Immer wenn es piept, achte ich wieder auf mein Problem.

[tibicina]

Das ist eine gute Idee - wird ausprobiert, Danke

[Christina]

... Das mit dem Pflaster interessiert mich, allerdings habe ich festgestellt, dass ich mir in dem Moment des Klebenwollens die Frage gestellt habe, ob der Daumen wirklich genau dahin gehört - manchmal bin ich echt komisch *hilflos*
...

Das ist ganz einfach: stell dir vor, du würdest die Flöte zwischen Daumen und Zeigefinger balancieren. Der richtige Platz für das Pflaster oder was auch immer ist also gegenüber der F-Klappe. Ich ziehe übrigens diese Lochverstärkungsringe vor. Die sind transparent und daher optisch unauffällig, trotzdem spürt man sie beim Spielen gut.

[tibicina]

Danke Christina,
wird nächste Woche in Angriff genommen - muss erst mal in den Schreibwarenladen.