Vibrato




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Moderator: Muri

Re: Vibrato

Beitragvon La musicienne » 10.09.2011, 12:53

Interessante Disskusion, leider lese ich sie erst jetzt...ich finde auch, dass man das Vibrato erst lernen sollte (falls es nicht von alleine kommt), wenn man eine ausgereifte Atemtechnik hat. Sonst rutscht es zu leicht in den Hals. Um es zu "kultivieren" gibt es verschiedene Übungen. Z.B. Metronom auf 60 einstellen und dann zwei Schläge lang einen geraden Ton spielen, dann 1 "Vibratoschwingung" pro Schlag, dann 2 pro Schlag, dann 3, dann 4 usw. So lernt man es zu variiren in der Geschwindigkeit. Die Amplitute sollte je nach Charakter der jeweiligen Stelle in einem Stück auch angepasst werden. Wenn ich mich nicht irre, ist es generell eher so, dass das "französisches Vibrato" eher schnell ist mit geringer Amplitute und das deutsche eher langsam mit größerer.
Ich habe es auch durch Zwerchfellstöße gelernt und nicht von alleine. Mittlerweile funktioniert das bei mir auch durch "ein-und ausschalten" oder langsam ein- und ausblenden. Aber man sollte niemals immer mit Vibrato spielen, weil es wirklich kein Bestandteil des Tons sondern, nur Verzierung und Ausdrucksmittel sein sollte, finde ich. Bei manchen Leuten wird die Stütze durchs Vibrato verbessert aber bei manchen auch verschlechtert. Auf keinen Fall sollte es die Linie in der Luftführung unterbrechen. Ich hoff ich hab nicht allzu viel wiederholt was evtl. schon geschrieben wurde...
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Re: Vibrato

Beitragvon flutegirl » 16.05.2012, 15:01

Mein Lehrer hat irgendwann mal zu mir gemeint, ich solle lernen, Vibrato zu spielen, weil meine Stütze so schlecht war. Ich habe es dann auch gelernt, anzuwenden. Aber ich benutze es nicht immer. Ich nutze es als besondere Ausdrucksart, wenn ein Stück langsam und traurig ist, vorallem. Oder bei tieferen Tönen, damit sie besser tönen. Aber ein anhaltendes Vibrato gefällt mir persönlich auch nicht allzu gut. Es ist doch wie bei allem. Weder zu viel noch zu wenig ist schön, man muss den Mittelweg finden. :D
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Re: Vibrato

Beitragvon La musicienne » 20.05.2012, 22:32

Eigentlich sollte man das Vibrato nicht verwenden, um die Stütze zu lernen. Wenn das Vibrato in den Hals rutscht, wird die Stütze auch nicht besser. Erst Stütze verbessern, dann Vibrato lernen :wink:
Dauervibrato mag ich auch gar nicht. Soll man ja eher dezent einsetzen, um eine bestimmte musikalische Wirkung zu erzielen.
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Re: Vibrato

Beitragvon Jenna1807 » 21.05.2012, 13:08

tityre hat geschrieben: ... und meine Chefin hier meinte: "Stütze, Stütze, Stütze" und, dass das Vibrato praktisch von selbst käme, wenn Atmung und Stütze stimmten, weil erst dann das Zwerchfell schwingen könne.


Genau das sagt meine Lehrerin auch :D
Sie vertritt auch die Meinung, dass der Vibrato von ganz alleine kommt. Aber nur, wenn die Stütze da ist :wink:
Bei ihr kam es ohne Übungen und ohne dazutun des Lehrers, was ich schon sehr bemerkenswert fand.
Sie setzt Vibrato auch nur bei ganz bestimmten Stücken und Tönen ein. Aber wenn, haut es mich immer vom Hocker :lol:
Wir üben gar nicht am Vibrato, aber sie meinte, man könne ruhig mit diesen Jaul-Übungen arbeiten.
Ich könne das selber entscheiden und für mich probieren.
Aber das habe ich irgendwann aufgegeben, da ja schon bei den normalen hohen Tönen meine Stütze "flöten" geht :wink:
Weil ich mal wieder die Stütze gepflegt vergesse.
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Re: Vibrato

Beitragvon E-Mechanik » 06.06.2012, 13:56

Am wichtigsten finde ich, daß man das Vibrato bewußt einsetzt. Es gibt Stellen, wo es unverzichtbar ist (z.B. das berühmte Carmen-Intermezzo) und Stellen, wo es absolut nichts zu suchen hat (z.B. Anfang der Sommernachtstraum-Overtüre). Manchmal kann man es auch einsetzen, um leichte Intonationsprobleme zu kaschieren (die Tonhöhe wird durch das Vibrato leicht unscharf), etwa wenn die beiden Mitspieler um einen rum unterschiedliche Versionen vom gleichen Ton spielen... Ob jetzt das Vibrato vom Zwerchfell oder vom Kehlkopf kommt, ist mir dabei nicht so wichtig, solange es gut klingt.

Ein automatisches Dauervibrato finde ich auch furchtbar (insbesondere die Experten, die meinen, den Stimmton mit Vibrato spielen zu müssen...). Da muß ich an meine Blasorchesterzeiten denken, bei denen der Dirigent immer die Flöten gut gefunden hat, die ein monotones Dauervibrato haben.
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Re: Vibrato

Beitragvon Christina » 07.06.2012, 08:36

Vibrato vom Kehlkopf her? Nee, bitte eher nicht machen, wenn schon, dann vernünftig mit dem Zwerchfell. Kontrolle muss in der Form da sein, dass ich es quasi ein- oder ausschalten kann je nach Bedarf. Außerdem sollten sich auch Intensität und Geschwindigkeit steuern lassen.

Ich finde es wichtig, dass ein Anfänger erstmal lernt, Töne ohne Vibrato vernünftig zu spielen und das dann anschließend als zusätzliche Gestaltungsmöglichkeit dazu kommt. Mit meinen Schülern mache ich schon Übungen in der Richtung, aber eher, um ihnen dabei zu helfen, das Vibrato kontrolliert und gewollt ablaufen zu lassen. Und natürlich sollte man lernen zu entscheiden, wo es Sinn macht und wann man besser darauf verzichtet.
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Re: Vibrato

Beitragvon tityre » 07.06.2012, 09:11

Es mag das ein oder andere Stück geben, wo so ein meckerndes Kehlkopfvibrato erwünscht ist, quasi als besonderer Klangeffekt, aber heutzutage hat man sich vom Kehlkopfvibrato Gott sei Dank zugunsten des Zwerchfellvibratos gelöst.
Mir ist es nicht wurscht, wie jemand sein Vibrato erzeugt und mir ist ein schönes Dauervibrato lieber als ein zeitweise eingesetztes Kehlkopfvibrato. Ich finde auch, dass man das sofort hört.
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Re: Vibrato

Beitragvon Muri » 07.06.2012, 16:43

Das Vibrato kommt definitiv vom Kehlkopf, hab mal ne Untersuchung darüber gelesen (Schau mal, wo ich das wiederfinde). Das was ihr meint, ist wahrscheinlich ein gezwungenes Vibrato, das nur mit Kraft aus dem Kehlkopf entsteht ("Meckerziegenvibrato"). Aber ein lockeres, aus dem Zwerchfell angeregtes Vibrato kommt auch vom Kehlkopf, der schwingt mit! Probiert's aus!
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Re: Vibrato

Beitragvon Aspi » 08.06.2012, 15:02

Passend zum Thema meinte meine Lehrerin heute, es sei an der Zeit, das Vibrato zu lernen. Wenn ich so vertieft beim Spielen bin, kommt es manchmal automatisch, aber ich will es ja gezielt einsetzen können.
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Re: Vibrato

Beitragvon Altetröte » 19.03.2013, 09:18

*Threadausgrab*

Ich krame das Thema mal wieder hervor :)
Ich kann jetzt auch Vibrato :mrgreen: und ich kann es auch bewußt und gezielt einsetzen, aber zufrieden bin ich irgendwie nicht. Der Ton klingt eher zittrig, als dass er schön schwingt (gut, ich habe natürlich wieder mal einen ziemlich hohen Anspruch) und ich weiß nicht, wie ich das ändern kann. Woran liegt das? Mein Ton ist an sich weder dünn noch zittrig :?:
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Re: Vibrato

Beitragvon Christina » 20.03.2013, 10:27

Ist doch erstmal schön, dass du es jetzt kannst! Zu deinem Problem, keine Ahnung, ob dir das hilft: Bei mir war das "Zittrige" früher immer dann der Fall, wenn ich mich zu sehr darauf konzentriert hab, mit Vibrato zu spielen. Also wenn ich es zu stark steuern wollte und dadurch verkrampft habe ... Ist mit der Zeit dann von selber besser geworden, je selbstverständlicher mir der Einsatz dieser Technik wurde.
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Re: Vibrato

Beitragvon James Blond » 27.12.2022, 23:30

Es lohnt sich, denke ich, diesen Faden noch einmal aufzuzwirbeln, da das Thema "Vibrato" in verschiedenen Zusammenhängen immer wieder auftaucht.

Neben der praktischen Frage "Wie bekomme ich ein schönes Vibrato in mein Spiel?"
stellt sich auch die grundsätzliche Für-und-Wider-Frage des künstlerischen Ausdrucks, "ob (,wann und wofür) ein Vibrato überhaupt wünschenswert sein kann".

Um mit dem Letzteren zu beginnen:

Ich denke, dass man aufgrund der Kunstepoche, aus der ein Musikstück stammt, keine kategorische Entscheidung über den Einsatz eines Vibrato ableiten sollte. Ich habe hier des Öfteren die Auffassung gelesen, dass ein ausgeprägteres Vibrato zu den Stücken des Barock nicht passt, weil es ja zu ihrer Entstehungszeit auch nur sehr dezent eingesetzt wurde. Allerdings muss man konsequenterweise dann auch fragen, ob (und wie) man sich dann überhaupt mit einem modern gleichabständig gestimmten Instrument der "Wohltemperierten Stimmung" oder mit einer erst im 19. Jh entwickelten Böhmflöte historischen Stücken nähern darf. Gleiches gilt für das Vortragstempo und für die Höhe des angewendeten Kammertons, die beide einem Wandel der Zeit unterlagen, den Klangcharakter aber wesentlich mitbestimmen.

Das generelle Bemühen um eine möglichst originalgetreue Wiedergabe historischer Musik ist zwar nicht ganz unbekannt, aber es gelten beim aktuellen Vortrag ebenso ästhetische Entscheidungen, die auf zeitgenössischen Hörgewohnheiten und auf Präferenzen der Interpreten beruhen, soll es sich nicht um eine museale, historisch korrekte Klangrekonstruktion aus der Entstehungszeit handeln. Insofern würde ich den Einsatz des Flötenvibratos, sofern es der Komponist nicht ausdrücklich unterbunden hat, grundsätzlich für keinen Musikstil ablehnen. Es bleibt dann die Frage nach dem 'Vibrato - wofür und wieviel?' und die lässt sich zum einen aus seiner Wirkung beantworten, denn ein Vibrato führt immer zu einer Intensitätssteigerung des Tones. Das kann den Ausdruck vertiefen, zu einer dramatischen Wirkung verhelfen oder auch nur eine sonst eher langweilige Passage schmücken.

Zum anderen bleibt die Frage, was zu viel, was zu wenig und was genau richtig ist, zunächst dem ästhetischen Empfinden des Interpreten überlassen und dann dem seiner Zuhörer. Ich halte es aber grundsätzlich für einen Vorteil, über dieses wichtige Ausdrucksmittel des Flötentons zu verfügen. Denn wer es beherrscht, muss es nicht ständig einsetzen, wer es aber nicht beherrscht, der kann es nicht einsetzen.

Ich würde - auch konträre Ansichten und Antworten dazu - sehr begrüßen!

JB
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Re: Vibrato

Beitragvon antje153 » 28.12.2022, 06:47

Dann gebe ich doch mal meinen Senf dazu. Also ich finde Vibrato im Prinzip ein tolles Gestaltungsmittel und warum nicht auch in einem Barockstück? Man kann es ja auch dezent einsetzen. Mein Lehrer meinte dazu wir spielen ja meist als Begleitung auch nicht auf dem Cembalo sondern auf dem Klavier. Ind mit der modernen Flöte konne man dann auch dezent Vibrato einsetzen. Ich für meinen Geschmack mag Vibrato aber eher dezent und nicht so ein Dauervibrato wie z.B. Galway. Ich finde das klingt dann oft irgendwie künstlich. Vermutlich ist der Unterschied, ob es irgndwann einfach automatisch kommt, oder man es gezielt gelernt hat? Keine Ahnung.
Ich kann da so viel auch noch nicht mitreden, da ich es ja nicht kann. Habe es früher in meiner Jugendzeit auch nie gelernt. Hbe mir schon einiges zu dem Thema angeschaut und probiert, aber glaube da muss ich mit meinem Lehrer ran. Er meinte wir könnten damit anfangen, da mein Ton mittlerweile stabil genug ist und der Ansatz sitzt.
Für mich lautet fad Fazit Vibrato ja aber nicht so mechanisch und überall. Aber das ist Geschmackssache und nicht jeder kann es dosiert einsetzen
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Re: Vibrato

Beitragvon tityre » 28.12.2022, 11:23

Ich denke auch, dass auch im Barock etwas Vibrato erlaubt ist. Gerade Flöte hat ja viel mit Gesang gemein und beim Singen ist Vibrato ja auch etwas sehr Natürliches, deshalb glaube ich nicht, dass man komplett ohne spielen soll. Auch bei der Blockflöte gibt es ja durchaus Vibratotechniken (u.a. Fingervibrato), sodass ich zu der (natürlich von keiner Sachkenntnis getrübten) Schlussfolgerung gekommen bin, dass ein bisschen an den richtigen Stellen erlaubt und gewünscht ist.

Ich selbst versuche es zu vermeiden, weil dann immer noch mehr als genug übrig bleibt :mrgreen:
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