Re: Fortissimo in der 3. Oktave
von Sheepy_Hollow » 12.04.2015, 15:49
Moyse schreibt zur 3. Oktave:
"Nie verkrampft spielen; der Kiefer ist im p leicht gespannt, im f aber ganz entspannt. Dasselbe gilt für die Lippen: ziemlich kräftiger Lippendruck für das p, aber viel weniger für das f. Es handelt sich um ein hervorragendes Mittel, um weniger hoch zu spielen: nur den Luftstrom konzentrieren, damit keine Luft am Mundloch vorbeistreicht. Stellt man beim Üben plötzlich fest, dass die Muskeln zu stark angespannt sind, dann versuche man beim Weiterspielen, schlagartig alle Muskeln vollständig zu entspannen. [...]"
Moyse schreibt zur Tongröße (in Bezug auf einen von pp-Ton, den man bis zum ff crescendiert, nicht vize versa!!!):
"Ein pp oder ff gespielter Ton ist leicht etwas zu tief oder zu hoch; probieren Sie deshalb zunächst etwas, überprüfen Sie die Sauberkeit und Qualität des Tones in Beziehung zu den anderen und beginnen Sie dann erst richtig, ohne zu vergessen, mit dem Crescendo auch die Muskeln vollständig zu entspannen. Gerade noch ein leichter Lippendruck wird notwenig sein, um den Luftstrom geschmeidig führen zu können.
Den Ton pp anblasen, langsam und gleichmässig kräftiger werden, darauf achten, dass sich der Ton nicht verändert. Tief atmen und den Ton mit der Stärke und Klangfarbe wieder aufnehmen, mit der man ihn verlassen hat [...]"
ERGO:
pp Kiefer leicht gespannt (ich interpretiere das mit nach vorne schieben), Lippendruck sehr kräftig
ff Kiefer ganz locker (ich interpretiere das mit fallen lassen), Lippendruck sehr locker
Um diese Methode anwenden zu können sollte man ein paar Monate DE LA SONORITE von Moyse (Übung 1) durchgemacht haben. Dann versteht man den Einsatz und das Verhältnis von Kiefer und Lippen von selbst.
“Faux comme une flûte” est un proverbe musical dès longtemps établi. “Je connais quelque chose de plus faux qu’une flûte, disait Mozart. – C’est? – Deux flûtes.”