Ich kenne alle 3 Aufnahmen und gerade besagter Blick des Violinisten ist ja nahezu ein viraler Hit geworden. Ganz wunderbar
Ich dachte mir schon, dass Du das so siehst und kann nicht widersprechen und was die starren Regeln im Barock angeht - ich schrieb ja bereits, dass mir diese suspekt sind.
Ich mache das alles immer aus dem Bauch heraus, bin aber zuweilen deswegen etwas unsicher. Ich habe eben nicht Flöte studiert, mir fehlt also vermutlich eine ganze Masse an musiktheoretischem Fachwissen und deshalb spreche ich gerne über diese Dinge; einfach um zu hören, was sich andere so dabei denken.
In diesem speziellen Fall, also bei der Corrente ist mir das Tempo auch ein bisschen flott. Nicht unbedingt, weil ich so eine begeisterte Tänzerin wäre, sondern weil es dem Zuhörer schwer fällt, dann noch alles zu "verstehen", aber das ist nun mal Geschmackssache und nachvollziehen kann ich es allemal, weil ich auch einfach gerne schnell spiele und auch schon mal dazu neige, es etwas flotter anzugehen.
Vielleicht gibt es da auch einen Unterschied, je nachdem, welche Rolle man einnimmt: Zuhörer oder akiv Musizierender.
Hat man das Stück richtig erarbeitet, nimmt man noch alle Feinheiten, alle unterschiedlichen Linien etc. wahr, auch wenn man flott unterwegs ist. Als Zuhörer, der das Stück nicht in jeder Einzelheit parat hat, kann das schon ganz anders aussehen.
Auch wenn ich spezielle "Alte-Musik-Ensembles" höre sind die mir oft viel zu schnell, aber wenn ich es selbst spiele, merke ich, dass ich nicht viel langsamer bin. Einfach, weil ich dann beim Spielen "Spaß inne Backen" habe
ohne jedoch darüber nachzudenken, ob das jetzt historisch korrekt ist oder nicht.
Liegt also eventuell alles an der Perspektive, bzw. der Rolle, die man gerade einnimmt.