Hallo Altepic, Das hört sich doch schon echt gut an Wie lang hast du bislang an der Toccata geübt? Als klitzekleine Kritik, die aber mehr meinem Geschmack zu verschulden ist: Das ist Bach und dafür (immer noch, meine Meinung) ein bisschen viel Vibrato Trotzdem Hut ab, dass du das mit uns teilst und hoffentlich können wir noch mehr davon hören Achso, ist deine Powell eigentlich mit inline G? Sah im Video zumindest so aus
Ja... mit der Barockmusik - Richtung Original hab ichs noch nicht so drauf. Sicher, da ist vielleicht noch zu viel Vibrato! Rampal spielt Bach auch mit viel Vibrato! --- Will mich aber nicht mit Rampal vergleichen. Da ghet es eher um Flötistengenerationen.
Ich übe gerade mit meinem Lehrer G-Dur konzert Mozart. Habe ich 1981 schon mal mit meinem Lehrer geübt. Der hat immer das Datum in die Noten geschrieben. Mein jetziger Lehrer meinte dann, ob ich es wie damals spielen möchte, oder so, wie es heute gespielt wird.....
Ich müsste jetzt aber viiiiel Bach etc . üben , um das nach 45 Jahren spielen weg zu bekommen. Danke
Die Mozartkonzerte finde ich gaaaaanz schwierig von der Interpretation her, spiele Mozart deswegen allgemein nicht ganz so gerne, weil's irgendwie nur einen minimalen Spielraum dabei gibt Rampal (und auch Galway) mag ich für Barock persönlich auch überhaupt nicht, weil die beide mit diesem Dauervibrato spielen. Passt zwar vielleicht zu manchen Stücken, aber in's Barock nicht, wobei Vibrato meiner Meinung nach auch im Barock schön klingt, sofern es leicht ist und sich Richtung Ende des Tons entwickelt. Ich glaube auch, dass das mit dem Vibrato nach so einer langen Zeit schwierig wird zu ändern, brauch man aber ja auch nicht Musik ist ja glücklicherweise Geschmackssache.
Bei den Barockflötisten war Vibrato "verpönt"!!!!!!! Wie auch bei Klarinettisten, wenn sie nicht Jazz spielen.
habe die die Toccata vor einem Jahr angefangen zu üben. Wenn man denkt - jetzt kann ich das Stück, ist das erstmal das technische Beherrschen. Stück bei Seite legen und nach ein, zwei Monaten wieder spielen.... Erst dann entdeckt man musikalische Feinheiten und spielt es auf einmal ganz anders... So ein Stück braucht Zeit.... In einem Jahr werde ich es wahrscheinlich wieder ganz anders spielen...
danke für die schöne Aufnahme. So schön, dass dein Flötenbauer gerade arbeitet, meiner nimmt strickt keine Flöten an .
Mir gefällt besonders der Klang deiner hohen Lage; die hat viel Charakter.
Jaaaa, da bin ich natürlich gleich auf dein zweites Video gestoßen und da sieht man wieder, wie klein die Welt ist; genau die gleiche Etüde habe ich am 22.04. für einen Freund aufgenommen, mit dem ich in der Corona-Zeit Etüden austausche. Ich versuche mal, den Link einzufügen:
Dann haben wir beide was schönes entdeckt... Bin bei den Ehlert Capricen bei nr. 8 angekommen. Ich entdecke aber auch bei den früheren immer neue Betonungen oder Spielvarianten. Vielen Dank für die Aufnahme! Warum bindest Du die Achtel? In meiner Ausgabe sind die meisten breit und leicht gestoßen (- und Punkt). Gibt es da mehrere Bearbeitungen?
Ich finde das Klasse, daß auch mal Flötisten aus dem Forum was ins Netz stellen und sich dazu trauen! Bin auf Deine nächste Aufnahme gespannt
Ich freue mich immer, wenn ich etwas zu hören bekomme, denn in letzter Zeit war es hier etwas zu still!
Dieses Orgelstück klingt für mich nach einer großen technischen Herausforderung für die Flöte, verständlich, dass man so etwas nach einer längeren Praxis mit der Flöte sucht. Große Intervalle, kurze Noten, auch noch einzeln gestoßen - das erfordert viel Übung. Gratulation zu dem flüssigen Vortrag!
Altepic hat geschrieben:Vielen Dank für die Aufnahme! Warum bindest Du die Achtel? In meiner Ausgabe sind die meisten breit und leicht gestoßen (- und Punkt). Gibt es da mehrere Bearbeitungen?
Gerne. Ich habe die Achtel recht sanft angestoßen. Man kann es in der Aufnahme im Vergleich mit den gebundenen 16teln hören, aber vielleicht nicht deutlich genug. Du hast diese Achteln deutlicher aber auch sehr getrennt voneinander artikuliert; das wäre für mich Portato.
Das ist natürlich Interpretationssache und auch etwas abhängig davon, aus welcher "Flötenschule" man kommt. Ich artikuliere extrem sanft; ich nutze selten ein T oder D zum Artikulieren ähnlich wie Pahud. Das führt bei Laien wie mir oft dazu, dass die Artikulation nicht so definiert ist, wenn man gerade überhaupt nicht übt .
Ich überlege mir mal, ob ich meine Aufnahmen weiter hier verlinke. Tatsächlich suche ich nämlich gar kein Feedback dazu, sie sind nur dazu da, damit ich mal wieder die Flöte in die Hand nehme .
hallo Thore,, Du sagst, daß Du die Mozart Konzerte nicht magst, weil es so wenig musikalischen Spielraum gibt... 1. wenn du Flöte studieren willst, sind die Konzerte für Dich ein MUSS !!! 2. Musikalisch sind sie fast unübertroffen!!! 3. kannst Du sie schon auswendig? 4. wie sieht es mit den Kadenzen aus? - Hast Du schon die richtigen gefunden oder schreibst Du die selber?
Wenn Du Flötist werden willst, musst Du die Mozart Konzerte, alle Sätze mit Kadenzen "jederzeit" im Schlaf spielen können.....!!!!!
Nur so... ich spiele als Amateur g-dur -1 Satz auswendig, D-Dur 1. und 2 .Satz auswendig - 3. Satz in Übung.... Kadenzen sind für mich als Amateur nicht so wichtig, im D-Dur sind die von Taffanel nicht schlecht, im g-dur gefallen die mir nicht so gut.
Musikalisch sind die Mozart Konzerte echte Herausforderungen. Das mit dem wenigen Spielraum meine ich insofern, dass es da so wenig Interpretationsfreiraum gibt, weil (vorallem bei Prüfungen und Wettbewerben) für Mozart irgendwie schon eine gewisse Pflichtinterpretation existiert Bis jetzt habe ich auch nur den ersten Satz vom D-Dur Konzert, mit der Kadenz von Donjon (mag ich ganz gerne), gespielt. Auswendig konnte ich den auch, hab mir das Ding aber schon länger nicht mehr angeschaut oder gespielt, weshalb das großteils dahin ist Ein bisschen Zeit für's Studium hab ich ja noch und die erste Hürde nächstes Jahr wird voraussichtlich Jugend Musiziert, weiß aber noch nicht genau, ob ich teilnehmen.
Über Vibrato und nicht Vibrato in der Barockmusik muss ich immer wieder nachdenken.
Als Kind bin ich vermutlich in den Vibrato-Topf gefallen, will sagen, das Vibrato ist bei mir einfach irgendwann von alleine entstanden, ohne es bewusst zu forcieren und daher war es wirklich schwierig, zu lernen, es zu kontrollieren oder auch mal wegzulassen.
Ich - und da bin ich sicher nicht alleine - finde, dass die Flöte eigentlich das Instrument ist, dass dem Gesang am nächsten kommt. Und ist es nicht so, dass in der Singstimme Vibrato etwas Natürliches ist? Kann natürlich sein, dass ich da falsch liege, ich habe keine Ahnung vom Singen. Deshalb frage ich mich manchmal, ob dieses Vibrato-Verbot wirklich der Weisheit letzter Schluss ist. Es gibt doch auch einige Anweisungen aus der damaligen Zeit, wie Vibrato z.B. auf der Blockflöte zu handhaben ist, beispielsweise das Fingervibrato.
Es gibt auch andere Auffassungen, die so aus der Alte-Musik-Bewegung entstanden sind, die mir oft nicht wirklich einleuchten, z.B. die rasanten Tempi. Mir macht das zwar auch Spaß, so durch's Stück zu flitzen, dass die Socken qualmen, aber ob die sich das damals so gedacht haben? Als Zuhörerin geht es mir da oft so, dass ich dem musikalischen Gedanken gar nicht mehr folgen kann.
Ich versuche mir immer vorzustellen, wie die Barockkomponisten ihre Musik haben wollten, würden sie heute leben. Vielleicht fänden sie ein gut dosiertes und klug eingesetztes Vibrato auf einer modernen Querflöte auch schön. Wer weiß das schon?
Mir ist in der Toccata Aufnahme das Vibrato deshalb nicht wirklich unangenehm aufgefallen.
Das mit dem Vibrato war ja nicht negativ gemeint, sondern nur als Anregung gedacht Ich finde Flöte ganz ohne Vibrato auch ein bisschen "langweilig" (Eigentlich ist das Wort zu extrem, aber so in die Richtung geht's) und auch bei langsamen Barocksätzen wie zum Beispiel dem Siciliano aus Bach's g-moll Sonate (bin mir grad nicht sicher) finde ich ein dezentes Vibrato sehr, sehr schön. Vibratoverbot ist ja auch nicht zu 100% bekannt, schließlich wird es nur vermutet, dass im Barock kein Vibrato genutzt wurde. Aber wie du schon sagst gibt es bei der Blockflöte und auch der Traversflöte das Fingervibrato, warum also sollte Vibrato für Barock verboten sein?
bei mir ist damals beim Lernen auch das Vibrato einfach so gekommen. Ich gebe zu, ich spiele oft uungewusst mit viel Vibrato und muss mir Töne ohne V. manchmal wirklich markieren.
Ich frage mich manchmal auch, ob die Barockflötisten die Stücke so hochvirtuos gespielt haben wie man es manchmal heute hört.
habe mir das Video eben angeschaut und erblasse vor der tollen Leistung! So weit werde ich nie kommen (dafür habe ich zu spät angefangen), aber finde es immer wieder toll, wenn jemand sowas kann!