Hi Eleya,
die genannte Flöte ist keine echte Powell-Flöte, sondern eine Sonaré-Flöte. Es handelt sich um ein "handgefertigtes Powell Kopfstück mit einem mittelpreisigen [Sonaré] Flötenkorpus", der - soweit ich es weiß - maschinell in Masse hergestellt wird. Das ist grundsätzlich nicht schlecht, solltest du aber in das Preis-Leistungs-Gefühl mit einfließen lassen.
Ich hatte eine der ersten Sonare 705er Flöten, deren Polster nicht gut zu regulieren waren. Die hohe Lage klang schön, aber die tiefe Lage konnte man aufgrund er nicht gut deckenden Polster nicht verlässlich schön spielen. Du findest auch allerhand Foreneinträge, die sich deshalb negativ gegnüber Powell und deren Tochterfirma Sonaré äußern. Ich gehe davon aus, dass sie das Problem - gerade bei Mittelklasseflöten - (noch) nicht in den Griff bekommen haben. Dafür spricht auch die Übernahme von Powell durch Buffet, die die Preise hochgeschraubt aber die Qualität nicht verbessert haben. Stattdessen fließen hohe Geldsummen in Marketing statt in Verbesserung der Produktion. Meine Vollsilber-Powell hatte jedenfalls das ähnliche Problem: neu generalüberholt und zweimal nachreguliert und immer wieder trat das Phänomen auf, dass Polster einfach nach kurzer Zeit nicht decken. Bei Muramatsu und Brannen haben sie das Problem augenscheinlich besser im Griff.
Ich habe außerdem von meiner Professorin gehört, dass Aurumite nicht so toll ist; auf Dauer klanglich unbefriedigend. Außerdem bekommst du keine Goldflöte, sondern eine dickere Vergoldung, die sich aber rein wissenschaftlich betrachtet nicht auf den Flötenklang auswirken kann, da die Goldschicht außen ist! Da kannst du genausogut eine 705er ohne Goldschicht nehmen und dir das restliche Geld sparen. Lass dich nicht vom Gold blenden. Oft werden Flöten mit Goldanteil so gebaut, dass sie leise und dumpf klingen.
Meiner Meinung nach sollte man sein Geld lieber in Handarbeit stecken, statt in Edelmetall: Lieber handgemacht und Neusilber (versilbert), statt Goldanteile ohne Handarbeit. Bei dem Preis bekommst du sooo tolle Alternativen, die wenn du Preise vergleichst nicht viel teuerer sind. Z. B.:
- Altus 807 oder 907: Ganz tolle Flöten, die bei extrem vielen Profis beliebt sind und im Orchester einen tollen Klang haben. Zwei Orchesterkollegen spielen Altus (eine 907, der andere 1007 (Silberrohr)).
- Mateki Mo31: Mateki soll einen ganz wunderbaren Kammerklang erzeugen. Leider konnte ich nie eine testen.
- Miyazawa 202: Eine so tolle Flöte, besonders für Orchester als ambitionierter Laie. Total unteschätzt und spielt viel toller als die Vollsilberflöten von Miyazawa.
(- Muramatsu EX: hier wird's preislich eng. Gebraucht wäre aber immer eine Option. Silbernen oder versilberten Muras kann man nie etwas falsch machen!)
- Pearl Cantabile mit Forte-Kopfstück: Klingt wahnsinnig gut und spielt sich super. Die Mechanik ist allerdings recht wartungsintensiv.
- Sankyo 201: Super beliebt in Deutschland und Frankreich, besonders bei Flötenstudenten (und denen, die es werden wollen).
Achte hier aber auf die Kopfstücke; viel zu schnell lassen sich Schüler von den Vorzügen der Sankyo-Kopfstücke mit der Nummer 1 im Namen blenden (bevorzugt und verbessert das tiefe Register auf Kosten der anderen zwei Register). Wir spielen aber in der Anwendung meistens das mittlere und hohe Register, also sollten die auch gut/interessant/farbig klingen.
Am Ende musst allerdings du mit deiner Flöte glücklich und zufrieden sein. Da hilft dir auch keine Meinung aus dem Forum
. Nimm' dich mit den Flöten der engeren Wahl auf und höre es dir an. Nimm' vielleicht auch einen Profi mit zum Testen. Ich habe meiner Professorin Mancke-Kopfstücke gezeigt und wir kamen am Ende zum Schluss, dass die einfach nix für mich sind. Ihre Meinung war im wahrsten Sinne Gold wert, denn ich habe kein weiteres Geld unnötig ausgegeben. Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du deine finale Auswahl mindestens eine Woche daheim testen, bevor du sie kaufst. Dann kannst du sie dem Alltagstest unterziehen
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Viel Spaß beim Flötenkauf und halte uns gerne auf dem Laufenden. Wir hören uns auch gerne Aufnahmen an
LG
Sheepy
“Faux comme une flûte” est un proverbe musical dès longtemps établi. “Je connais quelque chose de plus faux qu’une flûte, disait Mozart. – C’est? – Deux flûtes.”