Hallo Hanna,
also bei mir war das so:
Ich hab früher von 83´bis 86´bei der Bundeswehr in einem Musikkorps gespielt und da war ein Posaunist der das konnte.
Das hat mich sehr fasziniert und ich wollte das unbedingt auch können.
Also hab ich ihn gefragt und er hat mir diese Übung mit dem Strohhalm und dem Wasserglas gezeigt.
Das fiel mir nicht schwer und nach wenigen Tagen konnte ich dann das ewige Blubbern, 2 oder 3 Tage etwa.
Bei dieser Übung muss man ja die Backen aufblasen um Luft zu speichern mit der man die Atempause dann überbrückt.
Der Posaunist tat das auch wenn er mit der Posaune zirkuliert hat und ich hatte damals eine Cassette von Robert Dick und wusste, dass der das auch mit aufgeblasenen Backen macht.
Also ging ich daran zu üben mit aufgeblasenen Backen Flöte zu spielen und bald wurde mir klar, dass das der schwierigste Teil des ganzen sein musste.
So schwierig, dass ich schon bald gefrustet aufgegeben habe: ich konnte einfach keinen schönen Ton mit aufgeblasenen Backen spielen und das Thema Zirkularatmung war für mich dann leider erledigt.
Aber 2 Jahre später berichtete mir eine Kollegin dass sie bei den Tagen für neue Musik in Darmstadt war und dort einen Flötist gesehen hat (Pierre Yves-Artaud), der Zirkularatmung NICHT mit aufgeblasenen Backen gemacht hat, sondern "so im Hals irgendwie".
Diesem Hinweis musste ich beim nächsten Üben im stillen Kämmerlein natürlich gleich nachgehen und beim Ausprobieren habe ich dann gemerkt dass man mit der Zunge allein schon sehr viel Platz machen kann im Mund und die aufgeblasenen Backen garnicht mehr braucht, die ja nebenbei bemerkt beim Spielen auch recht bescheuert aussehen.
Der erste Versuch hat dann gleich geklappt und ich war total aus dem Häuschen!
Der nächste Schritt war dann das bei einem Triller zu üben und dann bei einer kurzen Tonleiter und dann diese Technik auch in Stücke einzubauen.
Ich habe gemerkt: 2 gebundene 8tel oder 16tel reichen aus für einen Atemzug und man kann in jeder 16telkette Bindebögen geschickt verteilen und damit Seitenweise ohne Atempause spielen.
Meine Aufnahme des Suitensatzes für Violoncello von Bach (zu hören bei MySpace:
http://www.myspace.com/gntherjohannesschmitz) entstand 1992, damals konnte ich die Zirkularatmung schon 4 Jahre lang, inzwischen spiele ich schon fast 20 Jahre damit (am 22. August 1988 gelernt) und es macht immer noch riesig Spass, so wie das Flötespielen überhaupt auch ewig riesig Spass macht.
So war das bei mir und vielleicht hilft das dem einen oder anderen irgendwie an die Zirkularatmung zu kommen.
Übungen kann man viele finden im Internet, bei Didgeridoo-Seiten vor allem.
Liebe Grüsse an alle,
Günther