Hallöle




(Neue) Mitglieder stellen sich vor...

Moderator: La musicienne

Re: Hallöle

Beitragvon Maggy » 18.01.2011, 17:57

Altetröte hat geschrieben:noch ein Nachtrag zu den Familien Hammig:

August Richard Hammig (1883-1979)

August Richard Hammig erlernte das Handwerk des Holzblasinstrumentenmachers bei seinem Vater Gustav Adolf Hammig (1858-1947). Die Gründung einer eigenen Firma ist bereits 1906 dokumentiert. Allerdings erhielt er erst 1912 seinen Meisterbrief. Er baute Piccolos und Konzertflöten in Metall und Holz. Der 1979 im Alter von 95 Jahren verstorbene August Richard Hammig gilt als einer der berühmtesten deutschen Flötenbauer des 20. Jahrhunderts. Seine Querflöten und Piccolos gehörten auch international zu den begehrtesten deutschen Solisteninstrumenten. Er selbst hatte 1970 mit dem Flötenbau aufgehört; die nach 1970 unter seinem Namen gebauten Instrumente stammen von seinem Schwiegersohn Fritz Berndt. Bis etwa Mitte der 50er Jahre wurde die Modellbezeichnung "Recital" verwendet. Später wurde sie weggelassen: ein anderer Hersteller hatte sich den Markennamen schützen lassen und stellte für die Überlassung finanzielle Forderungen.

1988, nach dem Tod von Fritz Berndt, konnte Gerhard Hammig, der Sohn und frühere Inhaber der Firma von Philipp Hammig, die immer noch private Werkstatt August Richard Hammig von der Familie Berndt übernehmen. Der Erwerb schien nicht ganz harmonisch abzulaufen: Über den Erwerb der Geschäftsbücher mit dem Verzeichnis der Seriennummern sämtlicher A.R. Hammig Instrumente konnten man sich nicht einigen. Sie sind für immer verloren: sie wurden dem Vernehmen nach von einem Mitglied der Familie Berndt vernichtet. Nach der Privatisierung konnte Gerhard Hammig im Februar 1991 auch seinen väterlichen Betrieb erwerben und war seitdem Inhaber beider Firmen.

In gemeinsamen Betriebsräumen werden heute sowohl die Modelle von Philipp Hammig als auch die von August Richard Hammig gefertigt. August Richard Hammig Konzertflöten gibt es heute in Grenadill, Vollsilber und Gold, daneben gibt es Grenadill-Piccolos und ein Altflöten-Modell.

Philipp Hammig (1888-1967)

Philipp Hammig, der im Jahr 1967 verstorbene Bruder von A. R. Hammig, war nahezu ebenso berühmt. Genau wie sein Bruder erlernte er den Flötenbau im väterlichen Betrieb. Von 1909 bis 1914 arbeitete er in der Werkstatt des berühmten Berliner Flötenbauers Emil Rittershausen. 1920 erhielt er - mit kriegsbedingter Verzögerung - seinen Meisterbrief und begann mit dem Flötenbau unter eigener Firma.

Gerhard Hammig (1927-1995), Philipp Hammigs Sohn, begann seine Ausbildung zum Flötenbauer 1941 im väterlichen Betrieb. 1959/1960 übernahm er die Leitung des väterlichen Betriebs und produzierte Querflöten weiter unter dem Markennamen "Philipp Hammig". Unter seiner Leitung wurde die Produktion erheblich vergrößert. Bis 1960 waren pro Jahr etwa 85 Flöten entstanden, bis 1969 stieg die Zahl auf durchschnittlich über 220. In den 70er und 80er Jahren stieg die Produktion weiter an; darüber hinaus wurden früher auch andere Flötenbauer der Region mit Halbfertigteilen beliefert (z.B. Gustav Reinhold Uebel). Im Jahr 2002 war man bereits bei Ser. Nr. 27800.

Zu Zeiten der Zeit der DDR konnte die Firma Philipp Hammig wegen ihrer Größe und Wichtigkeit für die Beschaffung von Devisen einer Verstaatlichung nicht aus dem Weg gehen. 1961 musste sie der PGH (Produktionsgenossenschaft des Handwerks) "Sinfonia" beitreten. 1972 erfolgte dann die endgültige Enteignung durch Umwandlung in einen VEB ("Volkseigener Betrieb").

Gerhard Hammig arbeitete dort bis 1979, zuletzt als Angestellter im ehemals eigenen Betrieb. 1980 verließ er den Betrieb, da er unter dem Druck des Staates nicht mehr weiterarbeiten konnte. Er war sogar für kurze Zeit inhaftiert. Auch für Philipp Hammig Flöten gibt es keinerlei Unterlagen mehr, welche Seriennummern wann hergestellt worden waren: sie sind in den Wirren der "Wende" verlorengegangen.

Nach der Privatisierung des langjährigen Staatsbetriebs war es Gerhard Hammig im Februar 1991 möglich, seine ehemalige Firma zurückzukaufen. Anfang 1994 übergab er den Betrieb an seine 4 Kinder. Im selben Jahr wurde die Firma Hammig Inhaber der Marke "Karl-Christian Lederer" und baut seitdem auch Instrumente nach dem Lederer Modell.

Bei den Philipp Hammig-Querflöten wurde bereits Ende der 80er Jahre hinsichtlich des Stylings der Klappen eine Abkehr vom traditionellen Vorbild hin zum internationalen Design vorgenommen. Man versprach sich davon bessere Chancen auf dem Weltmarkt. Die "Mendler-Deckel" wurden durch die internationale Deckelform (mit Rille) ersetzt, ebenso verschwanden 2 der 3 Rollen am Fußstück, der lange Gis-Hebel wurde gekürzt. Das alte Klappen-Design, der Hoch-G-A-Triller und das Fußstück mit 3 Rollen sind allerdings weiter auf Bestellung erhältlich.

Von Januar 1994 an bis heute wird der Betrieb von Gerhard Hammigs Tochter Steffi Noack (geb. Hammig) und seinen Söhnen Gunter, Frank und Thomas weitergeführt. Gunter und Frank Hammig sind Holzblasinstrumenten-Meister. Einschließlich der Firmeninhaber sind bei Hammig heute immerhin 26 Holzblasinstrumentenmacher tätig.

Philipp Hammig Konzertflöten gibt es in Grenadill-, Silberkopf- und Vollsilber-Ausführung. Daneben sind die Piccolos sehr gefragt. Sie werden aus Grenadill- und Kokosholz gebaut und sind mit versilberter Mechanik und mit Vollsilberklappen erhältlich, mit und ohne Hoch-Gis-Mechanik. Vor 1 1/2 Jahren stellte man das erste Philipp Hammig Piccolo mit Hoch-G-A-Triller (!) vor. Die früher viel gebauten Metallpiccolos werden wegen der geringen Nachfrage heute nur noch auf Bestellung angefertigt. Seit 2002 wird ein neues Piccolo-Modell unter der Marke "Johannes Gerhard Hammig" gebaut.

Auch die tiefen Mitglieder der Flötenfamilie werden bei Philipp Hammig schon jahrzehntelang gebaut. Die Altquerflöte gibt es versilbert, mit Silberkopf oder auch aus Holz (!!), weiter gibt es eine Bass-Querflöte, mit oder ohne Trillerklappen.

Helmuth Hammig (1907-1995)

Der ältere Sohn von August Richard Hammig wurde 1907 in Saarbrücken geboren, wo sich die Familie für kurze Zeit aufhielt, wo der Vater sich aber nicht selbständig machen durfte. Zurück in Markneukirchen machte Helmuth seine Lehre im väterlichen Betrieb und lernte nebenher Flöte an der Markneukirchener Musikschule. Er löste bald Philipp Hammig als 1. Flötist im Musikverein ab, in dem August Richard Hammig 1. Oboe spielte. 1936 legte er seine Meisterprüfung ab, 1938 eröffnete er in Markneukirchen eine eigene Werkstatt, die zunächst als Zulieferer für den väterlichen Betrieb arbeitete. Die Kriegszeit überstand er im Musikkorps der Wehrmacht, 1947 nach Ende der Kriegsgefangenschaft kehrte er nach Markneukirchen zurück. Kurz darauf begann sein Sohn Dieter eine Lehre im väterlichen Betrieb. In Berlin war nach dem Krieg kein Holzblasinstrumentenbauer übriggeblieben, daher ließ sich Helmuth Hammig 1950 in Ostberlin nieder. Nach dem Mauerbau 1961 wurden die Arbeitsbedingungen sehr schwierig. Es gab verschärfte Materialbeschaffungsprobleme, außerdem wurde von der Außenhandelsgesellschaft DEMUSA, die seine Instrumente exportierte, für ihn als "selbständigem" Handwerker nur ein kümmerlicher Anteil der Einnahmen weitergegeben. Instrumente an Privatkunden durften nur noch "in der Freizeit" hergestellt werden. So hatte Helmuth Hammig kein Interesse am Ausbau des Geschäfts. Als sein Sohn Dieter 1971 plötzlich starb, stellte er die Produktion neuer Instrumente ein und machte nur noch Reparaturen. In seiner Berliner Werkstatt baute H. Hammig von 1950-1971 etwa 460 Konzertflöten und Piccolos.

Johannes Hammig (1911-1993)

war der jüngere Sohn von August Richard Hammig und wurde 1911 in Markneukirchen geboren. Er begann seine Ausbildung zum Holzblasinstrumentenbauer 1926 im väterlichen Betrieb. Nach Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft wollte er nicht in Markneukirchen bleiben. Im Jahre 1951 übersiedelte er nach Freiburg in Westdeutschland, wo er 1952 eine Werkstatt gründete. Einige Jahre später zog die Firma nach Lahr im Schwarzwald um. Johannes Hammig baute in Handarbeit silberne und goldene Querflöten der Spitzenklasse. Nach seinem Tod 1993 wurde die Firma von seinem Sohn Johannes Hammig (II) (1935-1999) übernommen, der zu diesem Zeitpunkt bereits fast 40 Jahre in der väterlichen Werkstatt arbeitete. Mittlerweile in der 3. Generation, wird der Betrieb seit 1996 von Bernhard Hammig (geb. 1966) geführt, der den Flötenbau bei seinem Großvater und seinem Vater erlernte und 1992 seine Meisterprüfung ablegte. Seit 1999 wird der Betrieb unter dem Firmennamen "Bernhard Hammig" weitergeführt. Bernhard Hammig beschäftigt derzeit vier Mitarbeiter.

Querflöten aus dem Hause Johannes Hammig wurden früher nur auf Bestellung gebaut. In den 70er und 80er Jahren musste man schon mal bis zu acht Jahren Wartezeit in Kauf nehmen; heute ist es für Kunden wesentlich bequemer geworden: Es sind die meisten Modelle vorrätig und können sofort erworben werden.

Neben Silber- und Goldflöten (bis 22 Karat) werden von Bernhard Hammig seit 1997 wieder Flöten aus Grenadill- und Kokosholz gebaut. Daneben baut man Piccoloflöten aus (über 40 Jahre lang gelagertem) Grenadillholz. E - und Gis - Mechanik gehören zur Standardausführung.

Stand 2004 aus "flöte aktuell"

Ich habe vor zwei Jahren mal für längere Zeit eine Johannes Hammig Flöte gespielt und seitdem wünsche ich mir eine neue Flöte :D und zwar eine Hammig. Da leider die "alten" Johannes Hammig sehr selten und sehr teuer sind und außerdem für die heutigen Verhältnisse zu tief intonieren, bin ich inzwischen zu der Erkenntnis gelangt, dass ich für soviel Geld auch eine neue Flöte kaufen kann und dann wird es wohl eine Bernhard Hammig werden, vorausgesetzt, das Probespielen fällt so aus wie bei der Flöte vom Opa :D, das war Liebe auf den ersten Ton!


Ja, Hammig ist einfach toll =) und man unterstützt die Deutschen Hersteller was ich auch irgendwie nen netten Nebeneffekt finde, wenns die schon mal gibt =)
Echt interessant, ich wusste gar nicht das es in Markneukirchen auch Hammig gibt. Habe mich aber auch sehr gewundert als ich auf einmal bei thomann.de Hammig Flöten entdeckt habe. Wird ja anscheinend immer bekannter, oder hab ich das vorher einfach nur nicht gesehen ? :oops: :D
Liebe Grüße,
Maggy


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Re: Hallöle

Beitragvon Orsophon » 24.01.2011, 22:52

Hallo Maggy, Hallo Altetröte,

WOW - das sind ja echt viele Infos, die ihr mir da gegeben habt - ich bin beeindruckt! Jetzt bin ich Euch aber auch einen Bericht betreffs meines Besuchs in Markneukirchen schuldig:

Markneukirchen ist wirklich ein winziges Örtchen - aber eines, das es in sich hat: wo immer Du hinschaust, findest Du einen Instrumentenbauer. Seien es Waldhörner, Trompeten, Klarinetten, Bögen (für Streichinstrumete) oder eben - Querflöten :)

Als ich in der Hammig-Werkstatt ankam, hatten die mir sage und schreibe 5 werkneue Flöten aus ihrer Werkstatt zur Auswahl hingelegt. Ich hatte per Telefon ja eine Silberkopfflöte mit Neusilberkorpus und -Fuß, E-Mechanik und offset G angefordert. Freundlicherweise gab's dann 2 Ringklappenflöten und 3 mit geschlossenen Klappen zur Auswahl.

Warum aber 5 Flöten? Nun, Hammig bietet neben den o.g. Korpus-Spezifikationen (Ringklappe, Offset G etc.) auch 5 verschiedene Tonlochformen an. Das fand ich einfach nur spannend! Erst beim genaueren Hinsehen konnte auch ein ungeübtes Auge wie meines erkennen, dass die Tonlochformen minimal unterschiedlich waren, sich dann aber beim Austesten bemerkmar machten: eine Flöte hatte ein größeres Tonloch, dann ein ovaleres, dann ein kleineres, dann ein etwas quadratischeres und dann noch ein runderes. Ich verliebte mich auf den ersten Ton in die Ringklappenflöte mit dem etwas ovaleren Tonloch. Die Mechanik funktioniert einwandfrei und auch das c1 sprach sofort an. Das ging dann sogar problemlos bis zum a3 die Tonleiter hoch :o Zum Klang: der Klang ist genau der, den ich mir gewünscht habe, etwas dunkler und samtiger (aber nicht belegt! nota bene), sehr sonor und wie geschaffen für meine bevorzugtes Repertoire: die Barockmusik.

Auch vom herstellerischen ist nichts zu bemängeln: Korpus und Fuß sind einwandfrei versilbert, alle in der eigenen Werkstatt hergestellten Klappen sind präzise positioniert und der aus 900er Silber gefertigte Kopf ist interessanterweise nicht versilbert (bei Yamaha und Pearl werden die Echtsilberköpfe abschließend versilbert, um der Flöte ein einheitliches Finish zu geben. Wie die Hammigs dies ohne Versilberung des Kopfes hinbekommen haben, bleibt ihr Geheimnis...) Hammigstellt übrigens Flötenköpfe aus 900er Silber und nicht - wie sonst üblich - aus 925er Silber her, weil viele ihrer professionellen Flöten-Kunden das Feedback gegeben haben, dass sie mit dem 925er unzufrieden seien und aus klanglichen Gründen lieber das 900er Silber (welches früher, also auch zu DDR-Zeiten, benutzt wurde) hätten. Hammig hat diesen Kundenwunsch berücksichtigt und stellt die Köpfe nun entsprechend aus 900er Silber her. Ich bin leider nicht kompetent genug, um diese Unterschiede beurteilen zu können. Habt Ihr da vielleicht mehr Hintergrund-Info?

Mein Mann ist passionierter Feinmechaniker und hat die Flöte unter mechanischen Aspekten untersucht und fand keinen Punkt des Anstoßes, ausser einer Besonderheit, die er im Vergleich zu meiner Pearl 501 konstatierte: anders als bei Pearl haben die Hammigflöten die "pins" (bei Pearl sind es Schrauben), die die Höhe der Klappen regulieren. Herr Thomas Hammig (mit dem ich hauptsächlich gesprochen habe) erklärte uns, dass dies der stabileren Fixierung der Klappen dienen würde. Bei der Schraubentechnik könne sich das Gewinde lockern (wenn ich das jetzt so richtig in Erinnerung habe, *räusper*).

Jede Flöte ist ein Unikat (so auch die meine :) ) und ist mit einer Seriennummer versehen.

Die Hammigs (insgesamt sind es 22 Mitarbeiter, von denen nur 7 nicht zur Familie gehören) waren alle wirklich sehr nett und haben mir und meinem Mann sogar noch einen Teil ihrer Werkstatt gezeigt. Insgesamt habe ich dort sehr schöne 2 Stunden verbracht und durfte das gute Stück sogar für 10 Tage zur Ansicht mit nach Hause nehmen. Leute, diese Flöte muss einfach mein werden! Ich werde zwar mein Sparschwein schlachten müssen (Kostenpunkt 2380 EUR - SCHLUCK!), aber das ist es allemal wert. Der Klang ist einfach eine Wucht. Es gibt ja Studien, die belegen, dass es keinen Unterschied macht, ob eine Flöte nun aus Neusilber, Silber oder Gold ist - der Spieler ist der ausschlaggebende Punkt (eine österreichische Studie übrigens). Aber im Vergleich zur Pearl 501 (@tityre: ..., die ich nun NICHT zur GÜ bringen werde *lol*) ist der Klang dieser handgemachten Flöte um viele Längen besser.

Fazit:

ich kann Euch also die Markneukirchnener Hammigflöten von Herzen empfehlen. Natürlich kommt es auf jeden individuellen Spieler an, aber das Gute bei den Hammigs ist: was immer ihr an Wünschen und Verbesserungsvorschlägen habt - bei Hammig stoßt ihr auf ein offenes Ohr. Es ist schön, dass sie auf den Dialog mit den Musikern sehr viel Wert legen und deswegen auch die günstigeren Werkstattpreise anbieten, um mit ihren Käufern direkten Kontakt zu haben. Das schöne ist ausserdem, dass auch die jüngsten Hammigs in die Fußstapfen ihrer Väter, Groß- und Urgroßväter treten: zwei Buben, die dort gerade ihre Flötenbauer-Lehre machen, haben wir auch kennengelernt. Ich fühle mich von den Hammigs sehr gut betreut und finde es - hier komme ich auf Maggys Punkt zurück - sehr schön, einen kleinen und feinen Betrieb wie diesen zu unterstützen. Also, Leute: falls ihr mal im Vogtland vorbeikommen solltet - schaut Euch die Hammigflöten an :) PS: Nein, ich wurde NICHT von der Familie Hammig in Form von mafiöser Erpressung eingekauft, um hier die Werbetrommel zu rühren. Falls das hier gerade so rüberkommen sollte, liegt es einfach daran, dass ich sehr sehr froh, "die" Flöte gefunden zu haben, die meinem Bach den richtigen Flow gibt (Achtung,Wortspiel *lol*) Sorry, dass das ganze so dermaßen lang geworden ist, aber ich mag's halt lieber präzise und ausführlich.
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Re: Hallöle

Beitragvon Orsophon » 24.01.2011, 22:58

@ La musicienne: lieben Dank für Deine Willkommenswünsche :)
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Re: Hallöle

Beitragvon Carrie » 24.01.2011, 23:23

Das klingt ja ganz wunderbar :)
Ich spiele übrigens auch eine Hammig aus Markneukirchen, allerdings ein Piccolo :wink: und mit Mehnert-Kopfstück (die ja auch ursprünglich aus Markneukirchen stammen :wink: ). Tolles Teil, leider brauche ich es momentan gar nicht mehr *HEUL*
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Re: Hallöle

Beitragvon tityre » 25.01.2011, 08:40

Orsophon hat geschrieben:Aber im Vergleich zur Pearl 501 (@tityre: ..., die ich nun NICHT zur GÜ bringen werde *lol*) ist der Klang dieser handgemachten Flöte um viele Längen besser.


Na ja, aber fairerweise muss man natürlich auch sehen, dass du da einen Mercedes mit einem Twingo vergleichst. Da kann deine Pearl auch frisch überholt nicht mithalten.

Viel Spaß mit der Neuen und:
es gibt Dinge, die muss auch ein Sparschwein verstehen. :D
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Re: Hallöle

Beitragvon Maggy » 25.01.2011, 20:45

Hallo Orsophon,

schöööööön, toller Bericht! Ich kann nur bestätigen was du gesagt hast. Auch wenn ich bei Bernhard Hammig war. Dort war es aber auch einfach wundervoll. Und das liegt ja dann in der Familie ;)
Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit deiner neuen Flöte! So ein Einzelstück hat eben doch was wie ich finde *gg*. Was nicht heißen soll das andere schlecht wären!

Liebe Grüße,
Maggy
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Re: Hallöle

Beitragvon Muri » 25.01.2011, 22:23

Ist ein tolles Gefühl, wenn man sich in "sein" Instrument verliebt :) Dann ist es auch die richtige. Ging mir vor allem bei meiner Geige so. Ich hab den KOffer aufgemacht und wusste einfach "Die ist es!" Sogar meine Lehrerin meinte "Du bist richtig verliebt, oder?" Das war ich echt. Als ich mit meiner EIGENEN Geige nach Hause gefahren bin, hatte ich richtig kribbeln im Bauch und manchmal mach ich Abends den Koffer auf und schau mir meine Kleine einfach nur an. Meine Flöte liebe ich auch total und bin immer wieder froh, dass ich sie gekauft habe (War eher ein Zufall, ich hatte gar nicht geplant eine neue zu kaufen.)

Aber 2380€ ist für eine neue handgemacht Flöte eigentlich nicht viel, ich hätte jetzt mit 1000€ mehr gerechnet. Abgesehen davon hast du was fürs Leben! Viel Spaß mit deinem neuen Instrument!
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Re: Hallöle

Beitragvon Orsophon » 27.01.2011, 01:02

Hallo ihr Lieben - vielen Dank für Eure Kommentare! Ja, das stimmt: das ist ein Gefühl, wie frisch verliebt zu sein^^ Ich betrachte das gute Stück auch einfach nur gerne und erfreue mich an der Tatsache, dass die Flöte DA ist und ich nur nach ihr greifen und sie zusammensetzen muss - und los geht's! @ tityre: der Vergleich Mercedes / Twingo war hinreissend - ich habe wirklich laut lachen müssen. Heute Nachmittag habe ich einfach mal aus Spaß C.Ph.E. Bachs "a-Moll Sonate" stückchenweise 1x mit der Pearl und dann noch mal mit der Hammig gespielt. Es ist nicht nur der Klang, es ist vielmehr.. hm.. jetzt wird's fast schon esoterisch: es ist das "Einssein" mit dem Instrument. Bei der Pearl habe ich das Gefühl: "OK, ich habe die Flöte in der Hand und spiele". Bei der neuen Flöte kann ich viel eher loslassen und völlig in der Musik versinken. Wie ist eigentlich Euer Verhältnis zu den Zweitflöten? Spielt ihr die manchmal noch oder sind die nur für Notfälle (Hauptflöte bei Generalüberh., bei der Reparatur usw.) gedacht?
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Re: Hallöle

Beitragvon tityre » 27.01.2011, 07:59

Orsophon hat geschrieben: Wie ist eigentlich Euer Verhältnis zu den Zweitflöten? Spielt ihr die manchmal noch oder sind die nur für Notfälle (Hauptflöte bei Generalüberh., bei der Reparatur usw.) gedacht?


Sehr gestört. :)

Ich spiele eher ein paar Tage gar nicht, als die alte Flöte in die Hand zu nehmen.
Wenn jetzt mal eine Reparatur länger dauern würde, müsste ich natürlich, aber bis jetzt konnte ich es verhindern.
Ich muss mal schauen, ob mein Mancke- oder der Muramatsu-Kopf auf die alte Flöte passt; das wäre dann vielleicht eine Alternative.
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Re: Hallöle

Beitragvon Christina » 27.01.2011, 09:09

Ich mag meine Zweitflöte auch nicht (mehr) so. Sie funktioniert und ich kann sie spielen, das ist aber auch schon alles. Im Vergleich mit meiner "normalen" ist sie träge und reagiert längst nicht so fein, ich finde es auch inzwischen sehr viel anstrengender, sie zu spielen - vermutlich weil ich unbewußt versuche, den Klang den ich gewohnt bin zu übertragen ... und dafür ist sie als Schülerflöte einfach nicht gemacht, so dass sehr bald eine Grenze erreicht ist.

Bei mir kommt sie nur als "Regenflöte" zum Einsatz, wenn mir bei irgendwelchen Auftritten die andere zu schade ist. Regelmäßig darauf üben (selbst wenn es nur übergangsweise ist) würde ich wohl nicht, weil es nicht wirklich Spaß macht. Zur Zeit ist sie an eine Schülerin ausgeliehen, weil kein Vereinsinstrument mehr im Schrank war ...
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Re: Hallöle

Beitragvon Jenna1807 » 27.01.2011, 14:28

Hallo Orsophon!
ich glaube, ich habe dich noch nicht begrüßt, was ich jetzt ganz schnell nachhole :D
Schön, dass du deine Flöte gefunden hast.
Allerdings kann ich bei deiser Marke absolut nicht mitreden. Deswegen habe ich mich auch nur
auf das mitlesen beschränkt :wink:
Dafür kann ich aber umso besser das Verliebtsein verstehen :lol:
Ich habe mich auch sofort in meine "Diva" verliebt, spiele jeden Tag und freue mich, wenn sie mir die tollsten Töne
zeigt! Aber genauso "zickt" sie auch, wenn ich etwas falsch mache, ist da gaaanz pingelig :lol:
Zum Thema Zweitflöte!
Ich habe meine erste Flöte gerade für richtig gutes Geld bei Ebay verkauft und meine Kleine liegt jetzt in einer Krankenhauskapelle.
Und wird gehegt und gepflegt.
Das hat sie auch verdient. Aber mir hat es wirklich keinen Spaß mehr gemacht auf ihr zu spielen.
Der Unterschied war doch einfach zu krass :wink:
die Jenna
mit ihrer "Diva" Yamaha 471 H
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Re: Hallöle

Beitragvon Muri » 27.01.2011, 17:11

Orsophon hat geschrieben:Wie ist eigentlich Euer Verhältnis zu den Zweitflöten? Spielt ihr die manchmal noch oder sind die nur für Notfälle (Hauptflöte bei Generalüberh., bei der Reparatur usw.) gedacht?


Ich spiele nur höööchst ungern auf meiner Zweitflöte. Die ist einfach durch und ich wollte sie mal zum Flötenbauer bringen in der Hoffnung, dass der da noch was retten kann. Wenn ich meine Muramatsu Kopf draufstecke, klingt sie gar nicht mal sooo schlecht. Die Polster sind halt durch. Sie liegt hauptsächlich im Regal und wird bei Bedarf verliehen. Ich "nutze" sie auch nur für draußen. Aber emotional hänge ich gewaltig daran. War halt meine erste "richtige" Flöte, auf der ich das Spielen gelernt habe. Da kommen so viele Erinnerungen hoch, als ich vor Weihnachten immer heimlich in Muttis Schrank gelukt habe und mir 2 Monate lang meine Flöte angeschaut habe, bis ich sie endlich zu Weihnachten bekommen habe. Oder die bestandene Aufnahmeprüfung, das erste Spielen im Orchester. Auch, wenn sie eigentlich nichts mehr Wert ist, bin ich trotzdem pingelig damit :D Weil ich so ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber habe, habe ich eine Schleife um den Kasten gebunden :D
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Re: Hallöle

Beitragvon Carrie » 27.01.2011, 22:10

Orsophon hat geschrieben:Wie ist eigentlich Euer Verhältnis zu den Zweitflöten? Spielt ihr die manchmal noch oder sind die nur für Notfälle (Hauptflöte bei Generalüberh., bei der Reparatur usw.) gedacht?


Emotional sehr hoch, ich würde sie nie im Leben hergeben oder an Schüler verleihen. Sie liegt gereinigt und gepflegt im Koffer und schläft den Dornröschenschlaf.
Spielen möchte ich sie nicht mehr. Sie erfüllt zwar ein recht hohes Niveau mit ihrem Silberkopf, aber mit meiner Mehnert kann sie natürlich nicht mithalten.
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Re: Hallöle

Beitragvon Orsophon » 27.01.2011, 23:09

Dear all - vielen Dank für Eure Posts! Ich finde es sehr interessant zu erfahren, welches Verhältnis jeder Musiker zu seinem allerersten Instrument hat. Ich erinnere mich auch noch, wie aufgeregt ich war, als mein Dad und ich meine Pearl nach Hause gebracht haben. Am Anfang habe ich mich praktisch gar nicht getraut, sie in die Hand zu nehmen :oops: Das ging dann immer "Deckel auf - gucken - Deckel zu" und dann schließlich doch die ersten Tonleitern :D
@ Jenna: Vielen Dank für Deine Willkommensgrüße!

Übrigens: Was ich den klassischen Schülerflöten (Yamaha, Pearl & Co.) zugute halten muss, ist dann ihre doch akzeptable Qualität (obwohl ich gehört habe, dass die Pearlschülerflöten qualitätsmäßig auf dem absteigenden Ast seien...). Wovon ich überhaupt nicht begeistert bin, sind die 100 € Flöten. Hierzu ein interessanter Artikel von Klaus Dapper:
http://klaus-dapper.de/artikel/sonic/20 ... _ebay4.pdf

An alle von Euch, die unterrichten: habt Ihr Schüler mit solchen Flöten? Wie denkt Ihr darüber? GLG
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Re: Hallöle

Beitragvon tityre » 28.01.2011, 07:55

Alleine die Tatsache, dass Klaus Dapper diesen Bericht ungestraft veröffentlichen konnte, spricht ja - bei allen Mängeln - für diese Firma.

Eine andere Firma fällt ja dadurch auf, dass sie bei jeder negativen Kritik im Internet sofort mit Anwälten droht, alle diesbezüglichen Forenbeiträge umgehend gelöscht werden müssen u.ä.

Abgesehen davon, offenbaren solche Flöten ihre "wahren Qualitäten" ja erst, wenn sie mal für ein Jahr täglich ein bis zwei Stunden gespielt worden sind, insofern ist so ein Test direkt nach dem Kauf für mich jetzt nicht sooo aussagekräftig.
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