Querfloete-Forum.de

[La musicienne]

Ich glaub auch das diese Einstellung zum späteren Flötelernen am angestrebten Perfektionissmus liegt.
Für manche ist das eher abstoßen und anderen macht es gerade zu Spaß, nach Perfektion zu streben.
Ich denk man sollte da bei seiner Meinung bleiben und sich von Perfektionisten nichts verderben lassen.
Menschen, die nur aus Spaß ohne Leistungsprinzip spielen wollen, sollte man das auch lassen;
Mir fällt das zwar auch schwer, die anderen mal nicht unter meine Ansprüche zu stellen, aber da muss man sich als Perfektionist halt zusammenreisen.

[Isabella]

Hallo Ihr Lieben,

Aspi, die Idee, den CD-Player mit dem Zeh zu starten, ist cool! Super, das probiere ich doch dieser Tage mal aus! Die Lösung meines Fingersortierproblems ist so einfach, da hätte ich auch selbst drauf kommen können...

Christina, klar gebe ich Dir recht, wenn Du "Leistungsprinzip" so definierst, dass Du ein Stück irgendwann auch mal fehlerfrei spielen können willst. Das möchte ich ja auch. Das ist aber doch gerade das, was zumindest mich an der Flöte so freut und so zufrieden macht. Dieser Satz "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen". Wenn ich "Memory" vom Blatt abspielen könnte, wenn mir immer alles zufallen würde im Leben, wenn ich mich nie für etwas einsetzen, nie für etwas kämpfen müßte, wie langweilig wäre doch das Leben. Ein Leben ohne Herausforderungen? Dann würde ich garantiert anfangen zu trinken oder so. Es ist doch gerade das Nette an der Musik - zumindest für mich - dass ich es eben am Anfang nicht kann. Dann übe ich. Wie mein "Memory". Bei jedem Üben wiederhole ich die paar Takte, die ich bis jetzt hinkriege. Und wenn ich dann ein paar Takte flüssig spielen kann, freue ich mich über diesen kleinen Fortschritt und bin stolz wie Oskar.

La Musicienne: Deine Einstellung ist goldrichtig: "Jeder soll nach seiner Fasson selig werden!" Und vielleicht kommt ja das Miesmachen aus der ein oder anderen Ecke vom Neid der Person her? Weil die sich nicht traut, was Neues / Unbekanntes / Verrücktes etc. zu beginnen? Ich lasse mir durch Sprüche jedenfalls die Freude an meinem Flöterich nicht verderben.

Liebe Grüße,

Isabella

[Isabella]

Sooo - hier melde ich mich wieder aus der Versenkung. Während ich mich in den Sommerferien mit meinen selbst ausgesuchten Stücken über Wasser gehalten habe, ging nach den Ferien der Unterricht weiter. Während ich denke, dass ich voll die Probleme mit dem Überblasen habe, ist meine Lehrerin ganz anderer Meinung. Das ist klar: ich sehe ja nur, dass ich das immer noch nicht hinkriege, während sie sieht, dass es vor drei Monaten noch gar nicht ging. Ich hab nun eine tolle Übung entdeckt, die spiele ich nun immer so zum Einspielen, bevor ich was überblasen muss. Und in der letzten Stunde hatte ich dann zum ersten Mal das Gefühl, dass ich das langsam hinkriege mit den hohen Tönen - so ganz langsam. Ich spiele also einfach weiter und tröste mich immer damit, dass ich über das, was ich heute für nicht zu überwinden halte, ich in einem Jahr lachen werde. Das ist immer so - ging mir früher bei der Gitarre auch so. Man übt wochenlang ein Stück, und wenn man es dann endlich kann, dann denkt man, Mensch, warum hatte ich damit eigentlich Probleme?

Nun zu meinem Flöterich. Das ist schon einer. Er scheint mir immer zuzuflüstern "Wie du in mich reinbläst, so tönt es aus mir heraus!" Da ist sicher was Wahres dran. Manchmal könnte ich ihn einfach nur in die Ecke knallen - da hilft es dann, dass er der Musikschule gehört. Ich übe nun gerade zwei Sachen: den Vogelfänger aus der Zauberflöte (der ist relativ überschaubar, da muss ich nur mit Stakkato und Legato höllisch aufpassen), und dann eine Version von Freude schöner Götterfunken, die ein sehr hübsches Zwischenspiel hat. Natürlich besteht dies vorwiegend aus überblasenen Tönen... gut für mich zum Üben. Für das nächste halbe Jahr habe ich mir also vorgenommen, diese beiden Stücke zu üben - neben dem, was meine Lehrerin mir noch so gibt. Die ist ja auch so toll! Sie ist immer gut drauf, immer gut gelaunt, da macht der Unterricht total viel Spaß! Ich hab ihr die Noten von den beiden Stücken gezeigt und wollte von ihr wissen, ob ich mich damit überfordere oder ob das okay ist. Sie meinte, wir könnten ja ab und zu immer mal ein bißchen gemeinsam dran arbeiten, sie würde mich am Klavier begleiten. Und der Vogelfänger wäre ja mal gar kein Problem, den könnte ich schon in zwei Wochen spielen. Nun, wir werden sehen. Und Memory hab ich ja auch noch, denn da bin ich nicht wirklich mit weitergekommen in den letzten Monaten. So hab ich doch ein abwechslungsreiches Programm für die nächsten Monate.

Also Fazit: mein Flöterich und ich haben manchmal doch ziemliche Auseinandersetzungen, aber ich möchte ihn nicht mehr missen. Es macht mir Freude zu spielen, und ich freue mich sehr, dass ich das im Frühjahr angefangen habe! Und ich spare nun Geld für meine eigene Querflöte, die schenke ich mir dann im nächsten Frühjahr selbst zum Geburtstag. Da werde ich einfach mit meiner Lehrerin ins Musikgeschäft gehen und dann gucken wir mal. Momentan hab ich noch gar keine Ahnung, was ich für eine Flöte haben möchte, aber ich denke, wenn ich mal ein paar Melodien auf einer Handvoll Flöten gespielt habe, kann ich schon eine Neigung für dieses und jenes feststellen. Wir werden sehen.

Liebe Grüße,

Isabella