Angst vor dem ersten Ton




Wie setzt man am besten an? Gibt es DEN Ansatz? Diskussionen, Antworten und Fragen!

Moderator: Muri

Angst vor dem ersten Ton

Beitragvon Pfiffi » 12.04.2016, 17:50

Hallo zusammen,

am kommenden Sonntag gebe ich zusammen mit unserem Organisten eine kleine Orgel-Flöten-Matinée vor der Sonntagsmesse, und zum ersten Mal steht mein Name auf einem Plakat, das auf diese Veranstaltung hinweist. Das ist ein ganz schön komisches Gefühl: man freut sich drauf, spürt aber auch die Nervosität in sich hochkrabbeln.....

Seit einigen Tagen habe ich dazu noch das Gefühl, dass mein Ansatz ein bisschen "verrutscht" ist, denn ich höre mehr Luftrauschen als sonst. Habe dazu dann ein paar Hinweise hier gelesen und die haben auch geholfen: kleines Stückchen weiter reindrehen und vor allen Dingen volle Konzentration auf Bauchatmung und Stütze. Meine Lehrerin sagt immer: der Ton kommt aus der Mitte des Körpers....

Wenn ich dann einmal spiele, gelingt es mir meistens, nach ein paar Tönen einen sauberen, vollen Ton zu haben. Ich habe aber immer wieder Bammel vor dem ersten Ton: dass der gar nicht kommt, nicht direkt richtig überblasen ist oder unsauber klingt. Und dann merke ich natürlich, wie ich verkrampfe, mit den Lippen am Mundstück rumspiele, um die optimale Position zu finden, und dann wird alles eher schlimmer. Ich kriege es aber einfach nicht hin, die Flöte einfach anzusetzen und sofort loszublasen. Habt Ihr da Strategien für mich, wie man sich am besten auf den ersten Ton vorbereiten kann?

Danke vorab!
Viele Grüße aus DU
:)
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von Anzeige » 12.04.2016, 17:50

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Re: Angst vor dem ersten Ton

Beitragvon La musicienne » 12.04.2016, 20:38

Hallo Pfiffi,
es hilft schon viel, sich weniger Gedanken über den ersten Ton zu machen und sich einfach auf das zu verlassen, was man geübt hat.
Übrigens hat der Zuhörer in der Regel eher das Ende einer Phrase in Erinnerung und wenn du das schön gestaltest, stört es niemand, wenn der erste Ton nicht ganz so gut war.
Pfiffi hat geschrieben: mit den Lippen am Mundstück rumspiele, um die optimale Position zu finden
Daraus kann man schnell eine schlechte Angewohnheit machen, also ich würde versuchen, das so gut es geht, zu vermeiden.
Wenn du einen Auftritt hast, schaue, dass du dich davor in Ruhe einspielen kannst. Dann kannst du den Anfangston ein paar mal üben und versuchen, dir die Lippenstellung und das restliche Körpergefühl dabei zu merken.
Wie du schon geschrieben hast, hängt das meiste von der Atmung ab und kommt tatsächlich aus der Mitte des Körpers. Wenn die Atmung stimmt, funktioniert fast alles andere auch besser.
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Re: Angst vor dem ersten Ton

Beitragvon Aspi » 12.04.2016, 21:34

Das Problem kenne ich auch. Wenn ich keine Gelegenheit zum Einspielen habe, nutze ich bei Auftritten das Einstimmen, um erst mal ein paar Töne zu spielen. Die Pianistin, mit der ich meist spiele, kennt mein Problem und so stimmen wir eben etwas ausgiebiger mehrere verschiedene Töne in allen Lagen.
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Re: Angst vor dem ersten Ton

Beitragvon Pfiffi » 12.04.2016, 21:58

Hallo Aspi und La musicienne,

danke für Eure schnellen Tipps!

Das, was Du schreibst, liebe Musicienne, erinnert mich stark an einen Satz meiner Lehrerin: achte nicht so auf den ersten Ton - es kommen doch noch so viele schöne!

Vielleicht werde ich versuchen, dem ersten Ton "weniger Gewicht" zu geben - vielleicht bin ich dann weniger verkrampft und er kommt automatisch besser.

Also nochmals danke!
Viele Grüße aus DU
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Re: Angst vor dem ersten Ton

Beitragvon Pfiffi » 23.04.2016, 21:40

Hallo zusammen,

ich wollte noch ganz kurz berichten, wie es gelaufen ist:

der erste Ton war gar nicht das Problem :) die Anfänge klappten eigentlich alle ganz gut. Aber nach ein paar Takten war mir, als hätte ich in ein Staubknäuel gebissen: Lippen und Zunge schienen zunehmend aus Beton zu sein, und es war eigentlich gar nicht mehr möglich, einen schönen Ton zu formen. Dazu ist ja auch an anderer Stelle im Forum schon viel geschrieben worden und diese Situation lässt sich leider irgendwie gar nicht simulieren.....ich bin sicher, viele hier im Forum kennen das. Mich würde mal interessieren, welche Strategien Ihr im Moment des Auftritts dann habt, um den Mund (während eines Stücks) wieder feucht und Zunge und Lippen beweglich zu kriegen. Kann man sich da auf irgendwas hilfreiches konzentrieren?

Interessant war bei mir: in der eigentlichen Matinée waren nur ca. 15 Zuhörer - aber die kamen ja extra wegen der Musik. In der anschließenden Messe habe ich auch noch mal drei Stücke gespielt - und die klappten deutlich besser, obwohl die Kirche mit ca. 150 Personen proppevoll war......aber eben mit Personen, die nicht in allererster Linie wegen der Musik da waren.

Nun ja, vielleicht macht hier nur Übung den Auftrittsmeister - ich habe mir jedenfalls mal ein Buch über den Umgang mit Lampenfieber bestellt.
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Re: Angst vor dem ersten Ton

Beitragvon Altepic » 24.04.2016, 21:59

Hallo Pfiffi,

ja... ich kenne das auch zu gut!!!! Ich hab jetzt nach über 30 Jahren wieder einige Auftritte mit Flöte Solo gemacht. Bin jetzt auch 52. Da ging's mir ähnlich. (Telemann Fantasie #8)
Ohne Lampenfieber geht's nicht. Routine gehört auch dazu. Versuch so oft wie möglich vor Publikum zu spielen (auch vor der Familie)

Du kannst aber auch bei Auftritten einfach das spielen geniessen!!!!
Wenn der Anfang gut ist und Du merkst, wie Deine Musik sich in der Kirche ausbreitet, das Publikum gaaaanz still wird..... Dir lauscht, dann genieße es. ... ist dann "einfach geil"
... und wenn Du Dich verspielst... Denk daran, daß vielleicht nur 5% des Publikums das überhaupt bemerkt. Selbst Galway und Pahud verspielen sich manchmal und haben nicht immer ihre besten Tage.

Ich war als Wehrpflichtiger 15 Monate im Musikkorps. Da bekommt man eine ziemliche Routine bei Auftritten und Solos. Nach über 30 Jahren ist diese Routine wieder weg. ... Nervosität... Kann ich das wirklich... Krieg ich in dem Lauf, das Crescendo hin..... reicht die Luft bis in den nächsten Takt....
Denk einfach daran, jeder Auftritt gibt Dir mehr Erfahrung und Du kannst dann Deine eigenen Auftritte selber genießen.

Nimm Dich beim Üben auch mal mit Handy oder sonstwie auf. Stell Dir vor, das wäre für ein Youtube Video. Auch das gibt Routine und deckt Dir selber Schwächen im Spielen auf.

Dann gibt es natürlich noch die ganze Chose mit Autogenem Training etc. Das kann auch helfen. Zuerst muß man sich aber selbst überwinden. Wir spielen doch nicht ein Instrument, nur (auch) für uns im stillen Kämmerlein. Wir wollen doch auch für andere Menschen Musik machen und sie damit beglücken. ... Muss nicht immer "perfekt" sein

Wer auftreten will, sollte auch "ein wenig extrovertiert" sein

Zeig Selbstbewusstsein, ... Zeig was Du kannst... (spiel nicht die für Dich schwersten Stücke)

... und "genieße" diese Auftritte. Wie oft kann man ein Solo in der Kirche spielen, .... mit dieser Akustik.... vor so vielen Zuhörern.... sooo schön...... "einfach geil"
Denk daran....

Viel "Spaß" bei den nächsten Auftritten

Altepic

p.s. Natürlich geht jedem Spieler etwas anderes bei Auftritten im Kopf herum.
Wie läuft das bei Euch ab?
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Re: Angst vor dem ersten Ton

Beitragvon Pfiffi » 25.04.2016, 21:08

Hallo Altepic,

vielen lieben Dank für die wirklich aufmunternden Worte. Die tun so richtig gut.

Du hast natürlich völlig Recht: man lernt so ein Instrument nicht, um damit im stillen Kämmerlein glücklich zu werden. Ich lerne es ganz bewusst, um Liturgie mitzugestalten, und habe deswegen auch die Möglichkeit, häufiger mal in unserer Kirche zu proben (für mich allein): das ist ein Wahnsinnsgefühl, wenn sich der Flötenton im Kirchenraum ausbreitet, das setzt wirklich Glücksgefühle frei.

Ich denke, mein Problem bei der Matinée war, dass die Leute ja extra wegen der Musik kamen, und ich dann ganz anders im Fokus stand als bei den Stücken während des Gottesdienstes - obwohl da 10 mal mehr Zuhörer da waren, für die die Musik aber eben nur Begleiterscheinung des Gottesdienstes ist.

Der Organist will die gleichen Stücke in ein, zwei Monaten nochmal mit mir spielen, denn er meint, ich bräuchte nur Auftrittsübung. Dazu habe ich angefangen, in meinem "Lampenfieber-Buch" zu lesen. Interessant ist der Hinweis, dass man sich selber unendlich intensiver wahrnimmt als das Publikum es macht. Wenn man glaubt, man müsste vor Zittern und Schamesröte gleich im Boden versinken, nimmt das Publikum vielleicht eine gewisse Anspannung wahr - und das passt ja auch zu den Rückmeldungen, die ich bekommen habe. Ich denke, das muss ich mal verinnerlichen.

Aber nochmal: Du hast völlig Recht, solche Auftritte in der Kirche sollte man einfach nur genießen. Du hast natürlich gegenüber mir den Vorteil, als sehr junger Mensch das Instrument gelernt zu haben, das Du jetzt wiederentdecken musst. Ich habe ja vor gut zwei Jahren - also mit 47 1/2 - erst angefangen, das kommt ja noch erschwerend hinzu. Und trotzdem bin ich froh und dankbar für die Fortschritte, die ich seitdem gemacht habe.

Alle Strategien, einen "feuchten" Mund und lockere, entspannte Lippen und Zunge auch während eines Auftritts zu behalten, sind weiterhin herzlich willkommen!
Viele Grüße aus DU
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Re: Angst vor dem ersten Ton

Beitragvon joy » 26.04.2016, 12:03

Interessant finde ich in dem Zusammenhang, was Emmanuel Pahud hier zum Thema Lampenfieber, bzw. Aufführungspraxis sagt.
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Re: Angst vor dem ersten Ton

Beitragvon Pfiffi » 26.04.2016, 22:08

Hallo joy,

ja, wenn es nur so einfach wäre ......

Ich denke, zwei Bemerkungen kann man sich merken:

1) Was passiert, wenn man sich verspielt? Es kippt keiner tot um, es wird keiner krank, ansonsten passiert: nichts.
2) Im Moment der Aufführung ist da kein Flötist, der es besser macht als Du selbst.

Vielleicht führt das zu einer gewissen Lockerheit. Da ich ja bisher auch nur "ehrenamtlich" spiele, ist mein schlechtes Gewissen bei einer schlechten Performance auch begrenzt - ich ärgere mich dann halt nur über mich selbst. Anders sieht das vielleicht aus, wenn Besucher Eintritt zahlen müssen. In dem Fall dürfen sie auch eine gewisse Erwartung haben. Aber soweit bin ich nach den etwas mehr als zwei Jahren noch nicht, sondern versuche, vor allen Dingen über die Gestaltung von Gottesdiensten das Lampenfieber in den Griff zu bekommen.
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Re: Angst vor dem ersten Ton

Beitragvon edelweis » 09.05.2016, 09:23

Hallo Pfiffi,

ich hatte ja beim letzten Vorspielen das gleiche Problem wie Du mit dem extrem trockenen Mund (habe ich an anderer Stelle bereits berichtet) Gestern hatte ich wieder einen kleinen Auftritt. Diesmal hatte ich meine Taktik etwas geändert. Und siehe da, es hat besser geklappt! Naja, die Nervosität bleibt, daran kann man auch nicht viel ändern. :mrgreen:

Als erstes habe ich vorher meine innere Einstellung anders ausgerichtet: Ich spiele, weil es mir Spass macht und freue mich darauf, mit meinem Lehrer ein Duett zu Spielern! Die Erwartungshaltung, dass ich perfekt spiele habe nur ich, dem Publikum ist es relativ egal bzw. kleinere 'Fehler' fallen auch nicht jeden gleich auf.
Die knapp 100 Zuhörer habe ich so gut es ging ausgeblendet.

Blieb noch die Sache mit dem trockenen Mund. Als die Nervosität langsam stieg, merkte ich auch schon, dass mein Mundgefühl ganz 'pappig' wurde. Ich hatte mich aber mit einer Flasche Wasser bewaffnet und habe vorher immer wieder kleine Schlucke getrunken und den Mund gespült. Das hat ziemlich gut funktioniert! Und dann beim Spielen war der Mundraum auch relativ frei! Somit lief es also ganz gut. Klar, besser geht immer. Aber für meine Anfänge, kann ich ganz zufrieden sein.

Dann steht dem nächstem Auftritt ja nichts mehr im Wege... ich hatte schon gedacht, wenn ich das jetzt wieder versemmel, lass ich es besser für die Zukunft... aber, es geht doch! *freu* :D

LG
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Re: Angst vor dem ersten Ton

Beitragvon Pfiffi » 09.05.2016, 22:52

Hallo edelweis,

dann gratuliere ich erst einmal zu dem gelungenen Auftritt (so klein kann der nicht gewesen sein, wenn ca. 100 Zuhörer da waren!) und zu dem gewachsenen Selbstbewusstsein. Weiter so!

Das mit der Einstellung ist sicher ein guter Trick, mal sehen, ob mir das beim nächsten Mal auch helfen kann. Was auch hilft, ist vielleicht die Tatsache, dass Du mit Deinem Lehrer gespielt hast (Lehrer = Hilfe). Und der Fokus war nicht ganz allein auf Dich gerichtet. Das soll Deine Leistung in keiner Weise schmälern, ich glaube halt einfach, dass das alles Aspekte sind, die helfen (und das ist ja gut so).

Die "Wasserstrategie" gegen den trockenen Mund habe ich auch schon ausprobiert - aber die hilft bei mir leider maximal in den ersten 5 Takten. Danach habe ich die Wüste Sahara im Mund. Hier hilft wohl nur Auftrittspraxis mit nicht allzu vielen Verspielern......
Viele Grüße aus DU
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Re: Angst vor dem ersten Ton

Beitragvon edelweis » 10.05.2016, 08:24

Hallo Pfiffi,

danke für Deine netten Worte.
Ja, da gebe ich Dir Recht, dass es im Duett mit direkter Unterstützung etwas leichter ist, als mit Klavierbegleitung (=weiter weg). Meine größte Angst ist ja nach wie vor, irgendwo 'hängen' zu bleiben oder wegen einem kleine Fehler ganz auszusteigen. Ist zum Glück nicht passiert.
Und da hilft ja auch nur die Praxis und Auftritte.

Die vielen Zuhörer waren übrigens nicht allein wegen mir gekommen, es war unser Musikschulfest mit Schülerkonzerten. Aber es ist schon ganz schön, wenn man (Frau) dann halbwegs zufrieden von der Bühne gehen kann. Gibt doch Zuversicht für das nächst mal.

Vielleicht kommt hier ja noch irgendwann der ultimative Tipp, was man gegen den trockenen Mund machen kann. Würde mich auch sehr interessieren. Sonst bleibt wirklich nur die Hoffnung, dass es von Auftritt zu Auftritt besser wird. Ich wünsche es Dir auf jeden Fall!

LG
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Re: Angst vor dem ersten Ton

Beitragvon Pfiffi » 10.05.2016, 21:47

Hallo edelweis,

danke für die lieben Wünsche - ich werde gerne weiter über meine Erfahrungen berichten. Ende Mai darf ich ja auf einer Goldhochzeit während der Messe das Ave Maria von Bach-Gounod spielen - das erste Mal, dass mich jemand gefragt hat, ob ich das machen kann.

Die Angst, "hängen" zu bleiben oder rauszufliegen, kenne ich natürlich auch. Rausfliegen ist da vielleicht weniger schlimm - einfach eine kleine Pause machen und an geeigneter Stelle wieder neu einsetzen. Das Hängenbleiben oder falsche Töne zu spielen, ist wohl auch für ungeübte Zuhörer deutlicher wahrnehmbar. Ich merke es oft beim Üben: spiele ich einen falschen Ton, sind häufig auch die Folgetöne falsch und es dauert eine Zeit, bis ich wieder reinkomme. Ich lerne da wohl ganz stark in Tonfolgen. Meine Lehrerin meinte, ich solle einfach mal ins Stück hineinspringen und an beliebigen Stellen anfangen, um unabhängiger von den Tonfolgen zu werden. Vielleicht hilft das ja auch gegen das Hängenbleiben.
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Re: Angst vor dem ersten Ton

Beitragvon Athome » 11.05.2016, 10:55

Hmmm...also das mit dem im Stück einsteigen kann ich betätigen. Hatte in den letzten drei WOchen eine Etüde als Hausaufgabe.
Ich hatte immer wieder an zwei Stellen Schwierigkeiten.

Gestern gab mir meine Lehrerin den Tipp, diese Zwei Passagen erst Mal sukzessive zu üben. Ton für Ton. Erst zwei und drei, dann den Rest dazu zu nehmen. Und sich über die Schwierigkeiten bewusst zu werden.
Nach ein paar Mal hat es wesentlich besser geklappt.
Hilft also schon :)
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Re: Angst vor dem ersten Ton

Beitragvon Pfiffi » 29.05.2016, 20:10

Hallo zusammen,

ich hatte in meinem letzten Beitrag ja schon erwähnt, dass ich das Ave Maria auf einer Goldhochzeit spielen soll - und ich war schon lange nicht mehr so glücklich wie heute :D Ich habe natürlich geübt, geübt, geübt, mir Eure Tipps zu Herzen genommen, Bücher zum Thema Lampenfieber gewälzt und mir gesagt: du weißt, dass Du es kannst. Und es ist dein Geschenk an das Jubelpaar. Und als ich dann merkte: der erste Ton kommt gut!, lief es wunderbar: ich habe mich nicht verspielt, der Klang war so, wie ich ihn haben wollte, und der Mund wurde zwar trockener, blieb aber feucht genug, sodass ich noch gut Töne formen konnte. Danach klopften mir die Chormitglieder alle auf die Schulter, und ja, ich war mächtig stolz und voller tiefer Freude!! Vielleicht hat auch das Salbei-Kamille-Spray dabei geholfen, dass ich mir kurz vorher auf die Zunge gesprüht hatte.....

Und dann geschah etwas sehr interessantes: der Organist sah, dass ich total erleichtert war, und fragte mich dann, ob ich nicht auch noch ein Stück zum Auszug spielen wolle. Ich hatte zufällig noch Noten eines heroischen Marsches von Telemann im Gepäck, den ich vor einiger Zeit schon mal mit ihm gespielt hatte, und ich war so überschwänglich, dass ich gesagt habe: kriege ich hin. Dabei hatte ich das Stück nicht mehr regelmäßig geübt. So wurde es dann mehr eine Fantasie über das vor mir liegende Stück, die nur ab und an etwas mit den Noten vor mir zu tun hatte. :wink: Dazu kam eine wahnsinnig hohe Luftfeuchtigkeit. Meine Hände wurden immer schwitziger, und ich merkte, wie mir die Flöte weg- und ich ab und an von den Klappen förmlich abrutschte - und das ist blöd bei offenen Klappen :( Aber alles in allem hat es dem Publikum gefallen und ich musste beim Verlassen der Kirche aufpassen, dass mein Kopf noch durch die Tür passte. Man, war ich stolz und glücklich. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl, das ich hier gerne mit Euch teile!
Viele Grüße aus DU
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