Danke schonmal für die Antworten. Zwischenzeitlich versuche ich das Motto "back to the roots" und spiele viel nur auf dem Kopfstück und probiere gerade den Pneumo Pro aus.
minuetto hat geschrieben: Du übst sicher besser und bist begabter wie ich
Lieber Minuetto,
das ist sicherlich mehr als wage
minuetto hat geschrieben:Du hattest mal Dein Übeprogramm angegeben, da hatte ich eher weniger den Eindruck, dass Dich Klangbildung besonders interessiert oder dass Du überdurchschnittlich viel Zeit investieren kannst
Ich beginne seit mindestens einem Jahr jede Übeeinheit mit einer Atemübung zum Aufwärmen und mache dann ca. 15 Minuten Tonübungen. Es läuft eigentlich immer auf Wye (Flöte üben aber richig Heft 1 Ton) oder Moyse (De la sonorite) hinaus. Für einen berufstätigen Amateur wende ich mit ca. 1 Stunde täglich überdurchschnittlich viel Zeit auf. Zumindest ist das mein Eindruck, wenn ich mich mit meinen Freunden und Orchesterkollegen vergleiche.
minuetto hat geschrieben:Bevor Du Dir eine Mundlochplatte maßanfertigen lässt, könnte es sich vielleicht doch lohnen zu schauen, ob Dir ein anderes Kopfstück eher entgegenkommen könnte.
[...] Wenn ich das richtig mitbekommen habe, so nimmst Du noch Unterricht, spielst auch in Orchester und pflegst Beziehungen zu einem guten Flötenbauer. Vielleicht könntest Du auch dort Hinweise bekommen, wie (oder ggf mit wem) Du Dein Problem etwas konkreter angehen könntest.
Meine Lehrerin wusste sich keinen Rat und meinte, dass jeder ihr bekannter Flötist die Flöte in die Kule des Kinns legt. Ich hoffe natürlich darauf, dass sie etwas für mich nachforscht...
Mein Flötenbauer, Herr U. wusste sich ebenfalls keinen Rat. Allerdings gab es da ein paar Sprachbarrieren. Eventuell werde ich es dort erneut versuchen...
Meine Kollegen haben nur geschaut wie Schafe und wussten sich keinen Reim
Die Suche eines Kopfstückes widerstrebt mir, weil mir grundsätzlich die Form der Platte und des Mundloches meines Kopfstückes sehr zusagt. Es hat eine einzigartige Bauweise mit einem Knick nach dem Mundloch und mit einer fantastischen Ansprache.
La musicienne hat geschrieben:Ich setze die Flöte so an, dass ca. die halbe Unterlippe verdeckt ist. Aber der Platz zwischen Unterlippe und Kinn ist bei mir nicht so groß, sodass die Mundlochplatte da gut reinpasst.
Hallo La musicienne,
hast du wie ich eine große, sehr nach außen gewölbte Unterlippe?
La musicienne hat geschrieben:Fällt das nur dir auf mit dem Kinn oder sagen das auch Lehrer?
Auf Anhieb ist meiner Lehrerin nichts aufgefallen. Jeder wundert sich nur, warum ich so Probleme mit der tiefen Lage habe (ich wundere mich am meisten). Sie hat es erst bemerkt und bestätigt, als ich sie darauf angesprochen habe. Um sie etwas in Schutz zu nehmen: Ich konnte bei meinen Nachforschungen bei keinem Flötisten sehen, ob oder wie er die Mundlochplatte ans Kinn legt, weil die Sicht üblicherweise durch die Flöte verdeckt ist...
La musicienne hat geschrieben:Bezieht sich das "Vorwärtskommen" in deiner Frage nur auf den Klang?
Ja hauptsächlich der Klang beziehungsweise eher das Reproduzieren eines hin und wieder erreichten (Klang-) Stadiums, mit dem ich mehr als zufrieden war. Ich kann die Flöte ja nicht, wie die meisten meiner Bekannten, in die Kule des Kinns legen und drauf los blasen (was ggf. nur ein leichtes Justieren des Winkels bzw. Aus- oder Eindrehen bedarf).
James Blond hat geschrieben:auch ich kann nicht so recht glauben, dass Dein Problem mit der Mundplatte zusammenhängt. Zum einen ist es nach so langer Zeit des Übens unwahrscheinlich, auf ein derart fundamentales Problem zu stoßen, zum anderen spielt die Größe der Mundplatte trotz unterschiedlichster Kiefer- und Lippenformen kaum eine Rolle, sonst gäbe es hierfür auch eine entsprechend große Auswahl.
Hallo James Blond,
auch ich bin jedes mal über die Maßen enttäuscht, dass der Klang meiner tiefen Lage schlechter erscheint, als bei manchen meiner Schüler. Und schön, dass du es erwähnst, denn genau die mangelnde Auswahl ist der Punkt. Nach Prüfen im Spiegel ist bei mir über 5 Milimeter Abstand zwischen Mundlochkante und Unterlippe, wenn ich die Flöte aufs Kinn auflege. Beim besten Willen schaffe ich es nicht, die Lippen so weit nach unten zu verziehen.
James Blond hat geschrieben:Zum Positionieren der Ansatzhöhe ist vielmehr die Unterlippe entscheidend: Ich setze ihre Unterkante (wo das Rote beginnt) ziemlich genau auf die hintere Kante des Mundlochs, dadurch wird ca. die Hälfte des Mundlochs von der Unterlippe abgedeckt. Da die Lippe an dieser Stelle besonders sensitiv ist, hat sich im Laufe der Zeit ein Gefühl für den richtigen Sitz herausgebildet und leichtes Verrutschen wird während des Spiels nahezu automatisch korrigiert. Ob der Sitz richtig war, zeigt auch die anschließende Kontrolle des Lippenabdrucks auf der Platte nach dem Üben, wie es Galway
hier im Video demonstriert.
Genauso positioniere ich meine Flöte, weshalb meiner Lehrerin wohl auch kein Ansatzfehler aufgefallen ist
James Blond hat geschrieben:Aber eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass sich Dein Ansatz nach so vielen Jahren verschlechtert hat - es sei denn, die Physiologie Deines Mundbereichs hat sich in letzter Zeit verändert: Schneidezähne, Lippen und Lippenmuskulatur müssen aufeinander abgestimmt sein, eventuell steckt auch etwas anderes dahinter, auch die Psyche spielt für den Ansatz eine große Rolle. Was es auch ist - Du kannst es nur selbst herausfinden, denn jeder Ansatz ist im Detail anders, allerdings wird die Mundplatte wohl kaum das Problem sein. Für einen guten Rat wäre darüber hinaus auch eine Beschreibung hilfreich, wodurch der Anfängereindruck entsteht, die unterschiedliche Tagesform kann es nach 15 Jahren eigentllich nicht mehr sein.
Er hat sich nicht verschlechtert, aber ich schaffe kein gleichmäßiges, reproduzierbares Ergebnis. Psyche ist sicher ein Problem, denn ich bin offensichtlich sehr verunsichert
. Warum entsteht der Eindruck: an einem Tag klingt mein Ton unglaublich klar, fokussiert und ähnlich wie bei meinerer Lehrerin. Beinahe wie bei einem Profi. Am nächsten Tag (!!!) klingt der Ansatz verrauscht, unfokussiert etc. Nach einer halben Stunde Moyse kann ich meistens nur einen Bruchteil des Erfolges vom Vortag reproduzieren.
“Faux comme une flûte” est un proverbe musical dès longtemps établi. “Je connais quelque chose de plus faux qu’une flûte, disait Mozart. – C’est? – Deux flûtes.”